Was war die letzte Ausstellung die ihr besucht habt?

  • Ich war gestern in der Kunsthalle Tübingen, in der Ausstellung Innenwelten.

    War sehr interessant, wenn mir die Bezüge zu Freud und der Psychoanalyse bei den neueren Künstlern teilweise sehr an den Haaren herbeigezogen vorkamen. Aber bei den "älteren" Surrealisten war spannend herausgestellt, wie groß der Einfluss tatsächlich war.

    Es ist keine sehr große Ausstellung, aber es hat sich gelohnt, hinzufahren. Sie dauert aber nur noch bis zum 3.3.2024, man muss sich also sputen.

  • Ich kannte nur den Namen und ganz wenige Kunstwerke. Den Stinkefinger aus Muranoglas z.B. hatte ich schon in einer Galerie gesehen. Aber die Ausstellung zeigte eine Entwicklung, verschiedene Phasen der künstlerischen Entwicklung im Zusammenhang mit der persönlichen Entwicklung und der politischen Wirkung des künstlerischen Schaffens. Das ganze ist sehr Komplex. Für mich, der ja eine persönliche Beziehung zu dem Land hat aber sehr interessant.

  • Zuletzt war ich in der immersiven Tutanchamun-Ausstellung in Stuttgart, das war auch ein besonderes Erlebnis.

    Da war ich heute auch, war toll. besonders mit der VR Brille durch die Grabkammer zu laufen fand ich sehr beeindruckend.

    Anfangs war ich von den Info-Tafeln ein bisschen enttäuscht, das hätten sie ja auch ein bisschen entzerren können. Aber der Rest war sehenswert.

  • Polizeihistorische Sammlung im Berliner Polizeipräsidium.

    Donnerwetter! Ich war angenehm überrascht. Ein äußerst gelungener Streifzug durch die Berliner

    Polizei - und Kriminalgeschichte, von der Regentschaft des Großen Kurfürsten an bis heute. Tolle Exponante! Dem kriminalistisch Interessierten geht das Herz auf.

    Die Clans, sofern sie mal wieder eine Goldmünze in einem Museum klauen wollen, können sich hier im Polizeipräsidium auch gleich noch mit Waffen eindecken. Das hätte doch was. Der Raubzug an sich und auch das zugehörige Werkzeug trügen einen gewissen musealen Charakter. :grin

  • Josephine Baker . Icon in Motion

    Eine kleine Ausstellung (in der Neuen Nationalgalerie, Berlin) für diejenigen, die sich für eine aussergewöhnliche Persönlichkeit interessieren und Fotos aus den 1920er Jahre, der Revue Nègre, sehen können ohne sich zu empören. Einfach Zeitgeschichte.

  • So etwas Ähnliches habe ich letztes Jahr in der Bonner Kunsthalle gesehen, als Nebenausstellung zur großen Zwanziger Jahre Schau.

    Ich war am Osterssonntag in Hagen, Karl- Ernst- Osthaus - Museum: Gottfried Helnwein, der es immer noch schafft, durch schockierende Verbindungen in seinen hyperrealistischen Bildern auf die Gewalt in der Welt aufmerksam zu machen.

  • Der Deutschlandfunk berichtete heute über die Orhan Parmuk Ausstellung "Der Trost der kleinen Dinge", die aktuell im Lenbachhaus in München zu sehen ist und zuvor in Dresden zu Gast war.

    Nachzuhören ist der Beitrag hier an dieser Stelle: https://www.deutschlandfunk.de/programm

    Sollte eine Büchereule beabsichtigen, die Ausstellung zu besuchen, würde ich mich über einen Bericht freuen.

  • Meme Me - Zohar Fraiman


    Im Haus am Lützowplatz sah ich am Freitag Gemälde einer Israelischen Malerin, die in Berlin arbeitet, Zohar Fraiman. Eine Freundin hatte mich auf die kleine Einzelausstellung aufmerksam gemacht. Es sind bunte Gemälde, die den Kunstkanon mit Tagesgeschehen verbinden und dabei gute Laune verteilen. Es hat Spass gemacht sich die Frauenbilder mit Handy oder iPad in Ruhe anzusehen. Schmunzeln erlaubt.

    (Noch bis zum 21. Juli 24)

  • Ich liebe Marionetten, ansonsten weiss ich wenig mit Puppen umzugehen. Aber mein heutiger Ausstellungsbesuch bringt mich dazu meine immerwährende Meinung zu überdenken.


    Vernissage im kleinen und feinen Georg-Kolbe-Museum im Berliner Westend mit der französisch-österreichischen Künstlerin, Choreografin und Regisseurin Gisèle Vienne

    Sie lässt Puppen tanzen. In der Ausstellung stehen ihre lebensgrossen Puppen im Dialog :love: mit den historischen Marionetten oder Handpuppen der Avantgarde-Künstlerinnen (u.a. Hannah Höch, Sophie Taeuber-Arp, Lotte Reininger). Fotografien, Videos, erste Zeichentrickfilme, etc. vervollständigen die Ausstellung.


    Ich bin von so viel Schönheit überwältigt <3 und werde mir sicher nochmals die Ausstellung ansehen.


    Im schönen Garten des Museums befindet sich ein Anliegerbau mit dem Café Benjamine, ebenfalls einen Besuch wert.

  • beowulf Im Guggenheim, Bilbao? Die Ausstellung von Yoshitomo Naras Werken überwintert in Baden-Baden, im Museum Frider Burda, und da spekuliere ich schon mit einem Wochenende...

  • Fotoagentur OSTKREUZ - Ausstellung bei co-Berlin

    Träum weiter - Berlin, die 90er

    Sibylle Bergemann, Harald Hauswald, Ute Mahler und Werner Mahler sowie Annette Hauschild, Thomas Meyer, Jordis Antonia Schlösser, Anne Schönharting und Maurice Weiss: Alles Namen von Fotografen der Agentur OSTKREUZ, die den Übergang von Berlin, Hauptstadt der DDR zur Zukunft als Berlin, Hauptstadt Deutschlands jeder auf seine eigenen Art dokumentiert haben. Sehenswert!

  • Fotoagentur OSTKREUZ - Ausstellung bei co-Berlin

    Träum weiter - Berlin, die 90er

    Sibylle Bergemann, Harald Hauswald, Ute Mahler und Werner Mahler sowie Annette Hauschild, Thomas Meyer, Jordis Antonia Schlösser, Anne Schönharting und Maurice Weiss: Alles Namen von Fotografen der Agentur OSTKREUZ, die den Übergang von Berlin, Hauptstadt der DDR zur Zukunft als Berlin, Hauptstadt Deutschlands jeder auf seine eigenen Art dokumentiert haben. Sehenswert!

    Sybille Bergemann, Ute Mahler u.a. und ihre Arbeiten kenne ich noch aus der Modezeitschrift Sybille. Eine bemerkenswerte Werkschau zur Zeitschrift, zu den Fotografien, Mode in der DDR und Textilkunst fand vor einigen Jahren in der Kunsthalle Rostock statt.

    https://www.kunsthallerostock.…/ausstellung/2017/sibylle


    Die Fotoagentur Ostkreuz ist mir namentlich bekannt, doch deren Sitz kannte ich bislang nicht. Die Hardenbergstraße ist nicht weit entfernt von der Kantstraße (und die ist nicht kurz), in der ich häufiger Camera Work Ausstellungen besucht habe. Ostkreuz ist für meinen nächsten Berlinbesuch jedenfalls vorgemerkt.


    Mein letzter Ausstellungsbesuch führte mich ins Humboldt Forum zu Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart. Ich gerate zwar nicht ins Schwärmen, wenn es um dieses Stück Architekturgeschichte der DDR geht, doch die Ausstellungsstücke, oftmals gerettet durch Eigeninitiative von Bürgern, und die Geschichte hinter den Stücken und Informationen zu ihrem anspruchsvollen Design haben mich sehr angesprochen.

    Die Ausstellung setzt zudem stark auf Interaktion und fordert den Ausstellungsbesucher auf, seine Erinnerungen, seine Meinung und letztlich seine Emotionen mittels Papier oder an Tafeln zu hinterlassen bzw. an Umfragen teilzunehmen.

    Eine gelungene, nachdenkllich machende Ausstellung, um einen nicht ausgefüllten Sonntagnachmittag zu verbringen.

    https://www.humboldtforum.org/…lik-ist-gegenwart-116558/

  • Salonlöwin co-Berlin befindet sich im Amerika-Haus direkt am S+U-Bahnhof Zoologischer Garten. Die Ausstellung von der Agentur Ostkreuz geht noch bis zum 22.01.2025, also noch vier Monate.


    Aber mache es nicht so wie ich allzu häufig. Ich meine noch soo viel Zeit zu haben eine Ausstellung, die mich interessiet, zu besuchen ... und auf einmal ist sie vorbei, ohne dass ich sie gesehen habe.

  • Die Zeit "zwischen den Jahren" nutzen wir traditionell immer gerne für Museumsbesuche oder sonstige Aktivitäten in der Stadt, weil sie einfach so schön leer ist. Das mag ich sehr gerne. Wir waren gestern in der Ausstellung


    Access Kafka im Jüdischen Museum zu Berlin


    Ich muss sagen, dass ich erstmal eine Nacht darüber schlafen musste, um mir klar zu werden, wie ich es so fand.


    Das jüdische Museum geht für mich immer, diese Wahnsinns Architektur von Daniel Libeskind, mit den Achsen im Untergrund, dem Steelengarten und dem Holocaust Turm, einem unbeheizten Betonschacht, durch den nur durch einen schmalen Schlitz am oberen Ende Licht eindringt. Alles ist uneben und schief, so dass ich jedesmal schwanke, wenn ich diesen Gebäudeteil wieder verlasse. Also wäre ich bei schlechtem Wetter auf einem Schiff im Meer gewesen. Das alleine lohnt bereits den Besuch, auch ist die Dauerausstellung sehr beeindruckend, sie arbeitet ohne Holzhammer auf. Beachtenswert ist auch der große Glasgarten und das tolle, rein vegetarische Café mit großartigen, israelischen Gerichten, wie Humus, Falafel , Shakshuka in allen Variationen.


    Aber nun zurück zur Sonderausstellung, die sich im anderen Gebäudeteil, dem ehemaligen Kammergericht, befindet.


    In verschiedenen Räumen gibt es zu den verschiedenen Werken Kafkas persönliche Briefe und Zeichnungen des Künstlers zu sehen. Besonders ist, dass auch zeitgenössische Künstler Werke zeigen, die durch die jeweilige Literatur Kafkas beeinflusst, bzw interpretiert wurden. Diese sind ganz unterschiedlich. Visuell, als Plastik, als Photographie, als Gemälde.


    Besonders in Erinnerung geblieben sind mir dabei die Arbeiten von


    Cory Arcangel "Totally Fucked",


    in der der Künstler ein Super Marion Bros. Videospiel von Nintendo manipuliert. In einer Endlosschleife gefangen steht die Figur auf einem Block in einem Meer aus blauen Pixeln und kommt nicht vom Fleck. Der Spieler kann den Hack nicht aufheben und spürt die Beklommenheit der auswegslosen Situation.


    Guy Ben Ner "House Hold"


    In der der Protagonist unter einem Kindergitterbett hockt und mit grotesken Mitteln versucht, sich zu befreien. Sehr verstörend.


    Tehching Hsieh "One Year Performance"


    Drei beeindruckende Photo-Strecken


    Anne Imhof "AI Winter"


    Ein Film über? Mit? einer Oberkörper freien Person, die in Eis und Schnee durch die Ruinen des Moskauer Gorki Parks läuft.


    Lynn Hershman Lesson "Seduction of a Cyborg"


    Technologie, die eine Frau heilen soll, entpuppt sich als deren schicksalhaftes Unheil und endet mit Unglück und Tod.


    Und so weiter.


    Wie gesagt, musste ich das erstmal sacken lassen und manche Erkenntnisse kamen erst nach einer Nacht Schlaf. Gestern habe ich auf Anhieb ganz sicher nicht alles verstanden. Jetzt aber kann ich sagen, dass mich sowohl die Gliederung nach Werken, als auch deren Interpretation durch andere Künstler sehr beeindruckt haben. Eine Ausstellung, die ich mir durchaus nochmals angucken würde, um tiefer einzutauchen.


    Wer anfällig ist für Depressionen, macht allerdings im nebeligen Berliner Winter lieber einen großen Bogen um das gesamte Museum, schon das Polizeiaufgebot drumherum und Einlasskontrollen am Eingang, die anmuten, wie am Flughafen, können einen traurig machen.


    Ansonsten: große Empfehlung.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)