Das große Glück kommt nie allein - Kajsa Ingemarsson

  • Ingemarsson, Kajsa – Das große Glück kommt nie allein


    Krüger, 2010


    978-3810510693


    Preis: 16,95€


    Außerdem von der Autorin erschienen:


    Es ist nie zu spät für alles





    Die Autorin:


    Kajsa Ingemarsson, 1965 geboren, hat 2002 ihren ersten Roman veröffentlicht. Zuvor hat sie sechs Jahre lang bei der schwedischen Sicherheitspolizei gearbeitet, dann als Model in Mailand und anschließend als Übersetzerin und Radiomoderatorin gejobbt. Ihre Bücher erscheinen regelmäßig auf den Bestsellerlisten und werden von der Kritik sehr gelobt. Die Autorin lebt mit Mann und zwei Töchtern südlich von Stockholm.



    Kurzbeschreibung:


    Stella Friberg hat alles wovon eine Frau nur träumen kann! Seit neun Jahren schreibt sie erfolgreich historische Kriminalromane und ihre Hauptfigur Franciska Falke ist in aller Munde. Doch jetzt ist es Zeit für den letzten Franciska Roman und als Stella merkt wie schwer ihr das Abschiednehmen fällt, ist es nur eins von vielen Problemen, dass ihr Leben zu einer Baustelle werden lässt. Plötzlich stürzt alles auf sie ein! Ihr Freund geht fremd, ihr Wohnung steht unter Wasser und die Schreibblockade wird immer schlimmer. Was tun, wenn das Glück nicht von alleine wieder kommen will?



    Meine Meinung:


    Manchmal wird in Romanen zu schnell wieder alles gut. Kennt ihr das? Auf Seite 10 kennt man alle Probleme und auf Seite 100 ist schon fast wieder alles okay? Bei Stella ist das völlig anders. Zwar stehen auf dem Buchrücken, fein säuberlich aufgereiht, alle Problem, aber das sie tatsächlich passieren, denkt man beim Lesen lange Zeit nicht. Langsam erst, baut sich ein Bild von Stella auf und lässt einen Einblick in ein gut laufendes Leben zu.


    Und ich muss sagen: Was habe ich mich über sie aufgeregt! Sie war so oberflächlich, ja fast ätzend, war immer schlecht gelaunt und hat sich nicht die Bohne für ihre Fans interessiert. Auf den ersten hundert Seite habe ich mehrmals zu Stella gesagt: “ Wenn du dich so benimmst, ist das kein Wunder!“ Wie heißt es so schön : Wie es in Wald hinein ruft….!


    Aber ich gebe zu, wenn nur die Hälfte dessen stimmt, was der Leser über das Schriftstellerleben von Stella liest, dann ist das wirklich anstrengend. Die Abgabefristen, die Presse, die Termine… Alles war Haar genau beschrieben und es war interessant zu sehen, wie ein Buch entsteht. Ob es nun tatsächlich so ist?


    Schön zu lesen, waren die Zwischenkapitel, die aus dem zehnten Roman rund um Franciska Falke stammten. Am Anfang wollte ich lieber etwas über Franciska lesen, als über Stella! Aber am Ende war es interessant zu wissen, wie beide Bücher ausgehen. Zwei Geschichten, zwei charismatische Hauptpersonen! Welcher Roman kann das schon von sich behaupten?


    Nach anfänglichen Schwierigkeiten wurde aus „Das große Glück kommt nie allein“ ein schnell zu lesender, liebenswerter Roman mit Autoren-Sucht-Garantie!

  • Nachdem ich von "Es ist nie zu spät..." etwas enttäuscht war, hat mich dieser Roman wieder sehr in seinen Bann gezogen.


    Die Hauptdarstellerin Stella, Autorin einer historischen Krimireihe, hat eigentlich ein tolles Leben. Bis auf den Stress mit ihrem 10. Buch, das den Abschluss der Reihe bilden soll. Sie kommt nicht so recht in die Geschichte rein, ihre Lektorin hat gewechselt und die Neue ist gar nicht förderlich für ihre Schreiblust. Und so nach und nach wird ihr Leben zu einer Katastrophe.


    Doch wie der Titel schon erahnen lässt, wird auch alles wieder gut.


    Mir hat die Geschichte in der Geschichte auch gut gefallen, sehr spannend zu lesen.


    Für mich war das Buch perfekte Unterhaltung bei trübem Wetter und ich war schon ein wenig traurig, als es ausgelesen war und das bei knapp 600 Seiten.


    9 Punkte für gelungenen Lesespaß.

  • Anfangs hatte ich mit diesem Buch meine Probleme. Da ist zum einen Stella, die nicht unbedingt sympathisch dargestelltwird. Sie wirkt eher oberflächlich, weil sie stets auf ihr Äußeres bedacht ist und auf Materielles mehr Wert legt als auf den Menschen. Gerade im Umgang mit dem Handwerker Johnny wird ihr Klassendenken deutlich. An manchen Stellen fragte ich mich, warum ich ausgerechnet von so einer Zicke die Geschichte lese. Lediglich der bodenständige Handwerker weckte dann die Neugier, wie es weitergeht.


    Nach und nach erfährt der Leser mehr aus Stellas Umfeld. Sie hat überaus anspruchsvolle Eltern, eine Schwester, die offensichtlich alles perfekt organisiert und einen attraktiven Freund, der sie sogar heiraten will. Das alles lässt zwar nicht auf fehlendes Glück schließen, aber Ingemarsson stellt hier auch die andere Seite des Ruhms dar. Überall wird Stella erkannt, viele hoffen durch die Freundschaft mit einem Prominenten auf eigenen Ruhm und manchmal birgt diese Berühmtheit auch Gefahren. So hat auch Stella eine Stalkerin, die in ihre Wohnung eindringt. Zum Schluss kann sie nicht mehr unterscheiden, wem sie vertrauen kann. Nimmt man diese Umstände mit ins Gesamtbild, erkennt man deutlich Stellas Motivation, sich zu schützen.


    Kajsa Ingemarssons flüssiger Schreibstil erleichtert den Einstieg in diesen Roman. Da die Protagonistin immer wieder auch Teile ihres abschließenden Krimis einfließen lässt, muss man das Geschehen allerdings konzentriert trennen. Im Vergleich zu den anderen Romanen der Autorin hat mir dieser nicht ausnahmslos gut gefallen. Zu viele Baustellen im psychologischen Bereich haben es mir schwer gemacht, mich ganz auf das Buch einzulassen. Lange blieben die wahren Beweggründe im Verborgenen und die rüde Art der Protagonistin fiel mir auf die Nerven. Dennoch ist es ein lesenswertes Buch, das wie immer Sonnen- und Schattenseiten des Lebens einbezieht und daraus einen gefühlsbetonten Roman strickt.

  • Die Geschichte in der Geschichte hat mich anfangs irritiert, aber nach und nach wollte ich immer mehr wissen und vor allem wollte ich herausfinden, wie beide Geschichten ausgehen.


    Die Inhaltsangabe zum Buch gibt schon vieles wieder und sehr zeitig konnte ich mir denken, wer wie in welchem Zusammenhang im Buch vorkommt. Aber das tat dem Buch keinen Abbruch. Ich mochte Stella von Beginn an, auch wenn sie anfangs ein gewöhnungsbedürftiger Typ Mensch war. Aber oftmals sind es unsere Mitmenschen, Eltern und Freunde die uns formen und aus diesem Grund kann ich nicht allein Stella die Schuld an ihrem anfangs unsympathischen Charakter geben.


    Es war mein erstes Buch der Autorin und ich hoffe, nicht mein letztes. Es hat sich sehr flüssig gelesen und auch nach einer "längeren" Lesepause konnte man sich immer wieder gut ins Buch einfinden. Kajsa hat jeden Charakter sehr gut dargestellt und ich kann keinen richtigen Mangel an dem Buch finden. Das Buch kann nur 10 Punkte erhalten, weil es einfach Lust auf mehr der Autorin macht und insgesamt alles sehr gut zueinander passt. Ich finde keinen Haken und das muss schon was heißen. ;-)


    Jeder der ein schönes Buch mit netten Charakteren, Lebenspassagen (welche tatsächlich realistisch sein könnten) und den täglichen Problem sucht, hat hier defintiv ein Buch gefunden. Auch ein bisschen Krimi ist enthalten. Für jeden geeignet, der denkt, das Leben ist nur zu einem selbst ungerecht.


    10 von 10 Punkten!

    :lesend Viveca Sten - Mörderische Schärennächte

    SuB: 733

    Leseliste 2025 (führe ich nicht) & Alt-SuB 2025

    Lesen ist für den Geist, was Gymnastik für den Körper ist!