Ich habe einen Grundschüler in der 3. Klasse zur Deutsch-Nachhilfe, mit dem ich kleine Aufsätze üben soll.
Eine Mind-Map zur Schule zu erstellen und dann darüber zu schreiben ging leider völlig schief. Hat jemand eine Idee, wie ich das angehen kann, Internet-Links ect.?
Aufsatz-Training Grundschule
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Oh je, das ist echt anstrengend. Ich nehme an, es handelt sich um einen Jungen und er weis überhaupt kein einziges Wort das er schreiben kann? - Könnte die Beschreibung unseres Sohnes sein.
Ich habe irgendwann angefangen, sehr "kleinteilig und einfach" mit ihm zu üben. Selbst die Überschrift war ein Problem.
Ich habe Fragen gestellt in Richtung: Wo ist die Schule? - in... - Formuliere das bitte in einem ganzen Satz und schreibe ihn auf. In welche Klasse gehst Du? 3 xy. Formuliere es bitte im ganzen Satz und schreibe ihn auf. ...
Von irgenwoher hatte ich einen "Fisch" kopiert bekommen - die "w-" Fragen im Kopf, den Inhalt im Bauch, den Abschluß im Schwanz. Daran konnte sich unser Sohn später ganz gut entlang hangeln.
Wichtig war immer wieder Synonyme zu suchen und zu überlegen, welche Stimmung gerade "produziert" werden sollte und mit welchen Worten dies unterstützt wird.
Deutsch ist immer noch nicht sein Lieblingsfach und Aufätze sind immer noch krampfig.
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Er ist eigentlich sehr gut - 11 Einsen im 3. Schuljahr insgesamt, der Rest Zweien. Wir haben einmal sogar *das* und *dass* geübt, was erst viel später kommt.
Nur bei Aufsätzen tut er sich sehr schwer. Hast du im Internet Übungen (z.B. Bildergeschichten) gefunden, ich leider nicht? Oder ein Übungsbuch? Vor allem sollte es etwas sein, was Jungs auch interessiert.
Ich war wirklich sehr überrascht, dass er selbst mit Hilfe der Mind-Map keinen Satz zustande gebracht hat. Ich überlege gerade, mir folgendes Buch zu holen, aber das Schuljahr geht nicht mehr lange und ich weiß nicht, ob sich die Investition da noch lohnt.
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Hast du mal versucht ihm zu sagen, er soll sich vorstellen, wie er einem Freund von der Schule erzählt oder so? - Vielleicht fällt es ihm leichter die Sätze erstmal mündlich zu formulieren, das ist natürlicher, als krampfig auf ein Blatt Papier zu starren und was schreiben zu müssen.
Bei einer MindMap ist denke ich das Problem, dass da ja auch nur einzelne Wortfetzen stehen und keine ganzen Sätze.
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Mir wurde "Vater und Sohn" empfohlen. Ich fand es allerdings nicht sonderlich hilfreich. Es enthält Bildergeschichten, zu denen man dann eine eigene Geschicht schreiben kann. Eigentlich müßten wir das auch noch irgendwo haben. Wenn ich es wiederfinde kannst Du es gerne haben. Ich gehe mal suchen...
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Zitat
Original von woelfchen
Ich überlege gerade, mir folgendes Buch zu holen, aber das Schuljahr geht nicht mehr lange und ich weiß nicht, ob sich die Investition da noch lohnt.Ich denke, wenn er wirklich ein Problem damit hat ist es nicht zu spät ihm solch ein Buch zu holen.
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Sorry total off-topic. Aber warum gibst du einen Schüler der 13 Einser hat und den Rest zweien Deutsch-Nachhilfe?????
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Warum gebe ich einem Schüler, der Zweitbester seiner Generation ist und Dritter bei einem Chemie-Wettbewerb geworden ist, Englischunterricht?
Man feilt mehr an der Sprache, man sieht die Dinge aus einem anderen Blickwinkel, man bemerkt, dass die Englischlehrerin nicht wirklich gut in ihrem Unterrichtsfach ist, weil sie Wissenslücken aufweist, ihr Niveau zu gering ist und sie stehende Redewendungen einfach nicht kennt.
Ich übe jetzt mit dem 16jährigen für den TOEFL, obwohl er ihn erst nächstes Jahr machen muss.
Mit dem 11jährigen Bruder gehe ich trotz seiner 9,8 in Englisch die Irregularen Verben durch, denn die sitzen nicht wirklich.
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Hallo woelfchen,
konntest Du schon herausfinden, welches Problem genau Dein Schüler hat? Fehlt es an Phantasie, scheut er sich, Dinge in Worte zu fassen, liegt es an den Aufsatzthemen?
Kann er mündlich Geschichten erzählen?
Ich würde vielleicht damit anfangen - ohne schreiben, einfach erzählen. Märchen umerzählen (z.B. in die heutige Zeit versetzen), Geschichtenanfänge weiterspinnen (Lukas verschoss den Elfmeter im wichtigsten Spiel der Saison. Nach dem Abpfiff ...) - mit Themen, die ihn interessieren. Und erst später aufschreiben lassen, wenn das Erzählen gut klappt.
Ich wünsche Dir viel Erfolg!
Ida
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Fotos vom Urlaub, über die er dann spricht, erzählt, was er erlebt hat, was ihm gefallen hat ... evtl. Tonbandaufnahme vom mündlichen Erzählen machen, ihn das dann aufschreiben lassen und das Geschriebene bearbeiten
Um Gefühl für Sprache zu bekommen: Du liest ihm etwas vor (sprachlich guter Text natürlich) und er schreibt die Sätze auf, die ihm besonders gefallen (Pause natürlich, wenn er schreiben will)
Dasselbe dann auch aus einem Text, den er selber vorliest.
Aus den aufgeschriebenen Sätzen eine neue Geschichte basteln.Abwechselnd jeder einen Satz schreiben, bis eine Geschichte entstanden ist.
Nie vergessen, alles zu überarbeiten.Synonym-Listen anlegen (Wortfelder), z.B. anfangen mit dem Wort "bescheuert" (blöd, doof, ...) Das macht Spaß und er merkt gar nicht, wie sich sein Wortscahtz erweitert, wenn du es dann mit anderen Wörtern (sagen, laufen ...) machst.
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Zitat
Original von hestia2312
Sorry total off-topic. Aber warum gibst du einen Schüler der 13 Einser hat und den Rest zweien Deutsch-Nachhilfe?????Weil die Mutter der Aufassung ist, dass man als Ausländer nur Einsen haben sollte. Zudem macht er sich Sorgen, dass er Wörter wie *Styropor* nicht richtig schreiben kann.
ZitatOriginal von Ida
Hallo woelfchen,konntest Du schon herausfinden, welches Problem genau Dein Schüler hat? Fehlt es an Phantasie, scheut er sich, Dinge in Worte zu fassen, liegt es an den Aufsatzthemen?
Kann er mündlich Geschichten erzählen?
Ich würde vielleicht damit anfangen - ohne schreiben, einfach erzählen. Märchen umerzählen (z.B. in die heutige Zeit versetzen), Geschichtenanfänge weiterspinnen (Lukas verschoss den Elfmeter im wichtigsten Spiel der Saison. Nach dem Abpfiff ...) - mit Themen, die ihn interessieren. Und erst später aufschreiben lassen, wenn das Erzählen gut klappt.
Ich wünsche Dir viel Erfolg!
Ida
ZitatOriginal von Tiffy
Fotos vom Urlaub, über die er dann spricht, erzählt, was er erlebt hat, was ihm gefallen hat ... evtl. Tonbandaufnahme vom mündlichen Erzählen machen, ihn das dann aufschreiben lassen und das Geschriebene bearbeitenUm Gefühl für Sprache zu bekommen: Du liest ihm etwas vor (sprachlich guter Text natürlich) und er schreibt die Sätze auf, die ihm besonders gefallen (Pause natürlich, wenn er schreiben will)
Dasselbe dann auch aus einem Text, den er selber vorliest.
Aus den aufgeschriebenen Sätzen eine neue Geschichte basteln.Abwechselnd jeder einen Satz schreiben, bis eine Geschichte entstanden ist.
Nie vergessen, alles zu überarbeiten.Synonym-Listen anlegen (Wortfelder), z.B. anfangen mit dem Wort "bescheuert" (blöd, doof, ...) Das macht Spaß und er merkt gar nicht, wie sich sein Wortscahtz erweitert, wenn du es dann mit anderen Wörtern (sagen, laufen ...) machst.
Im Wortschatz ist er vielen Kindern überlegen, den Rest werde ich einmal ausprobieren.