Tana French - Sterbenskalt [Faithful Place]

  • Ich bin total begeistert von diesem Buch. Ich hatte die beiden Vorgänger schon vor Unzeiten :) gelesen und wollte mir "Schattenstill" zulegen, als ich gemerkt habe, dass ich dieses hier noch gar nicht gelesen habe. Natürlich geh ich immer chronologisch vor und hab mich diesem Buch gewidmet.


    Das Buch hat mich so unheimlich gefesselt, dass ich es an drei Tagen gelesen habe. Jede freie Minute! Die Autorin hat einen sehr fesselnden Schreibstil und ich hab mich total in die Geschichte reinversetzen können.


    Mich würde jetzt nur noch interessieren, ob der Mörder auch verurteilt wurde und wenn ja zu was, wie Frank damit umgeht und so weiter. Vielleicht erfahren wir das ja noch.


    Wahnsinnsbuch! 10 Punkte.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Zitat

    Original von Darcy


    Genau deswegen heisst er auch Rocky im Buch. Weil Rocky (der aus den gleichnamigen Filmen) das auch immer macht. Da waren der/die Übersetzer aber kreativ :rolleyes


    :licht Aaaah! Und ich hab mich schon gefragt wie viele Spitznamen der Typ angeblich seit seiner Ausbildungszeit noch alles hat. Ich hab nämlich Sterbenskalt auf deutsch gelesen und jetzt gerade lese ich "Broken Harbour" auf englisch. :nerv Das muss man ja erst mal wissen.


    Mir hat Sterbenskalt von allen drei Büchern bisher tatsächlich am besten gefallen. Zwar war Totengleich atmosphärisch dichter aber ich mag Frank einfach um vieles mehr als Rob oder Cassie. Seine ganze Art hat mich, gerade am Anfang des Buches, oft dazu gebracht spontan laut aufzulachen. Aber natürlich vergeht das im Lauf des Buches immer mehr, je tiefer er in seine eigene Vergangenheit abtauchen und sich wieder mit seiner Familie beschäftigen muss.
    Man erlebt die guten Seiten (der alles in allem doch große Zusammenhalt unter den Geschwistern, zumindest früher und nachdem der "Verlorene Sohn" sich mal wieder blicken lässt) ebenso wie die ganz schlimmen. Man versteht warum Frank davon weg wollte, auch wenn er damit einigen Menschen weh tut oder sie ungerecht behandelt.


    Ich mochte Frank schon in Totengleich sehr gern und habe mich sehr gefreut ihn als Ich-Erzähler dieses Buchs vorzufinden. Zu sehen was hinter der Fassade des "ironischen Adrenalin-Junkies" steckt. Besonders lustig ist es übrigens, wenn man darauf achtet, was er so über Mick Kennedys ersten Auftritt denkt (als dieser aus dem Auto steigt und so) und dann im nächsten Band eine ähnliche Szene aus Micks Perspektive erlebt. So unterschiedlich können Absicht und Wirkung sein. :rofl


    Ähnlich wie in Totengleich dient die Krimihandlung hauptsächlich als roter Faden, der in diesem Fall in Franks Leben führt um uns zu zeigen was seine Hintergründe sind und wie er zu dem geworden ist denn wir in dieser Geschichte vorfinden. Im Gegensatz zu Rob und Cassie, von deren Vergangenheit wir kaum etwas bzw. nur Bruchstücke erfahren. Leichter Spoiler für Grabesgrün:


    Ich bin Tana French nach wie vor sehr dankbar, dass sie mich aus meinem großen Lesetief geholt hat.


    Von mir gibt es volle 10 Punkte für Franks Geschichte.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Zum Inhalt wurde alles schon gesagt, deshalb meine Meinung ganz kurz.


    Als Krimi würde ich es auch nicht bezeichnen, eher als Familiendrama. Und die Personen dieses Dramas hat die Autorin vorzüglich charakterisiert. Es war spannend zu lesen, das Ende hatte ich so nicht auf der Rechnung und mich würde auch interessieren wie es mit dem Täter und der Verurteilung etc. weiterging. Vielleicht erfährt man im nächsten Band etwas dazu, falls Frank wieder auftaucht :gruebel


    .. und der 4. Band liegt schon auf dem SUB :chen

  • Mir hatten die ersten beiden Bücher von Tana French auch sehr gut gefallen und im weitesten Sinne fügt sich auch Sterbenskalt gut in das bekannte Konzept hinein. Meist wird ein Ermittler in ein altes Geheimnis verwickelt, dass sich nach und nach enthüllt. So hat man mit Sterbenskalt nicht nur einen Krimi, sonder auch ein Familiendrama mit einer sehr klassischen Handlung, die hier einen Mord in den 80er Jahren beleuchtet. Das erinnerte mich entschieden an Cold Cases und ich hatte mitunter auch die passende Musik im Ohr.


    Das Buch hatte leider zwei Dinge, die mich störten. Zum einen hat sich mir der Mörder sehr schnell verraten und da war das Buch nicht einmal halb gelesen. Zum anderen empfand ich Frank als sehr unterhaltungsfreudig. In der zweiten Hälfte hatte ich den Eindruck, dass er nur von Figur zu Figur pendelt und quatscht.


    War am Ende ein schöner Schmöker, ich habe mal eine 7 gewertet.

  • Die ersten beiden Bände von Tana French haben mir besser gefallen. Da ich im Mai nicht besonders viel Lesezeit hatte, habe ich die 596 Seiten natürlich lange mit mir herumgeschleppt.


    Leider fand ich es sehr vorhersehbar, somit gab es auch für mich hier am Ende keine Überraschungen. Aber vielleicht sollte es ja genauso sein.


    Mit dem Schluss bin ich nicht so recht zufrieden, ein kleines bisschen mehr an Informationen hätte gern noch rüberkommen dürfen.


    Ein Fan von Frank Mackey bin ich sicherlich nicht, dennoch kann ich die Beweggründe, sich von seiner Familie fernzuhalten, absolut nachvollziehen. Und das ist es letztendlich auch: eine Familiengeschichte, eine Stadtteil-Geschichte. Wo die Menschen lieber noch dem unsympathischsten Drogendealer von nebenan ein Stück selbst gebackenen Kuchen vorbeibringen, als mit einem Bullen zu reden, sinnbildlich gesprochen.
    Wo man das Leben seiner Eltern übernimmt.
    Wo man sich nicht einmischt.
    Wo man nicht verrät.


    8 Punkte gibt es von mir.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“