Inhalt
Dieser historische Roman spielt im 17. Jhd, zur Zeit des Koenigs Charles II. Hauptfigur ist Robert Merivel, Arzt, zeitweise Tierarzt fuer die Hunde des Koenigs, Narr am Koenigshof und verheiratet mit der Geliebten des Koenigs. Doch Merivel erlaubt sich einen Fehler, durch den er die Gunst des Koenigs verliert und gelangt schliesslich in ein Irrenhaus, in dem sein langjaehriger Freund als Arzt taetig ist. Merivel wird wieder als Arzt taetig.
Autorenporträt
Rose Tremain, 1943 geboren, wuchs in London auf und studierte an der Sorbonne. Sie war Dozentin für Englisch, Lehrerin und Lektorin, veröffentlichte Romane und Kurzgeschichten, schieb aber auch für Film, Funk und Fernsehen.Ihre Bücher, für die sie mit zahlreichen Preisen aufgezeichnet wurde (u.a. dem Prix Femina Etranger) erschienen in 14 Sprachen. Für Melodie der Stille erhielt sie 2000 den Whitebread-Preis. Sie lebt in Norfolk.
Meine Beurteilung
Ich hab das Buch aufgegriffen, nachdem ich im Oprah Magazin ein Interview mit Tracy Chevalier las (Girl with a Pearl Earring), die "Restoration" als ihr Lieblingsbuch angab, das sie ueberhaupt erst dazu brachte selber historische Romane zu schreiben.
Und ich kann durchaus verstehen, dass der sehr sehr gute Schreibstil und die Charkterentwicklung bei Chevalier Bewunderung ausgeloest haben.
Fuer mich war aber der erste Teil grauenhaft lang. 2/3 des Buches lang ist Merivel nicht mehr als ein verwoehntes Balg, das nichts mit seinem Leben anzufangen weiss. Ein Charakter mit dem ich einfach nicht warm werden konnte. Ich hab weitergelesen, weil ich merkte, das der Schreibstil wirklich gut war (ich hab es im englischen Original gelesen) und weil ich wissen wollte, warum denn nun das Buch solche Bewunderung ausgeloest hatte. Der zweite Teil des Buches fuehrt uns dann nach Bedlam, dem Irrenhaus. Eigentlich kein Aspekt, der mich sehr interessiert. Zustaende in einem Irrenhaus in der damaligen Zeit sind ja nun nicht gerade anregend ... Aber nun wird es tatsaechlich interessant. Das Irrenhaus wird nicht einseitig als grauenhafter Ort beschrieben, sondern mit Mitgefuehl fuer die Patienten und die dort arbeitenden. Langsam wird aus Merivel ein Mensch, der nicht nur an sich denkt. Und auch der 3. Teil, der von Bedlam weg zurueck nach London fuehrt bleibt spannend und hat viele Gedanken, die mich selber zum nachdenken anregten.
Fazit: ich weiss einfach nicht was ich sagen soll. Durch die ersten 200 Seiten hab ich mich 4 Wochen lang gequaelt und die letzten 170 Seiten hab ich in 2 Tagen verschlungen, weil sie mich wirklich fesselten. Es ist auf jeden Fall ein Roman, der etwas anders ist als uebliche historische Romane. Wuerd mich sehr freuen andere Meinungen zu hoeren.