Lauras Plan - Elisabeth Reichart

  • Das Buch stand auf der Ehrenbuchliste für den Kinderbuchpreis in Österreich, soviel hab ich herausgefunden. Ich habs aus der Bibliothek ausgeliehen. Es stand im Regal ab acht Jahre, auf der Rückseite heißt es, ab neun Jahre und im Netz fand ich eine lobende Rezension ab 10 Jahre.


    Also, die Protagonistin ist 11, lebt in den USA. (die Autorin ist Österreicherin)
    Sie hat ihre Großmutter verloren und steckt mit elf voll in der Pubertät, schlimmer als ich es bei 15jährigen kenne.
    Alles ist blöd und dämlich und die Erwachsenen sowieso.


    Im zweiten Kapitel besucht sie Tante Erni, lästert über deren Wochenpläne und geht dann zu ihren Freunden. Tante Erni hat für den Rest des Buches keine Bedeutung.


    Im nächsten Kapitel mag Laura die ernsten, feierlichen Gesichter bei Begräbnissen und freut sich darüber, ihrer sterbenden Großmutter ein Paket gelogener Entschuldigungen für die Schule abegschwatzt zu haben. Zudem gibt sie Tipps, wie man ein Thermometer hochtreibt, um auch für die dumme Mutter krank genug zu sein, nicht in die Schule zu müssen. Doch sie macht es nicht gern, weil sonst ihre langweilige, dämliche Mutter alle paar Stundne anruft und sich erkundigt, wie es ihr geht, daher kann sie nicht aus dem Haus gehen und coole Dinge tun an Tagen, wo sie angeblich krank ist.


    Zwei Kapitel hindurch versucht sie, die Wohnung japanisch zu gestalten, indem sie an einem der falschen Krankentage den Tisch mit Hilfe ihrer Freunde in den Keller räumt usw... (hat keine Auswirkung auf das eigentliche Thema des Buches).


    Es folgen Mutter-Tochter Gespräche über die Schule und dass sie doof ist und man alles aus dem Computer lernen kann.
    Eine Leherin, die hässlich und dumm ist und Entschuldigungen verlangt.


    Im Zentrum steht Lauras Plan, wie der Verkauf des Hauses der Großmutter verunmöglicht werden soll. Da müssen sich die Freunde als Geister verkleiden, dann soll das Haus überschwemmt werden.
    Die Großmutter taucht als Geist auf, und wieder ab ohne dass das Problem gelöst wurde.


    Ein Onkel Traugott taucht noch auf, der erzählt von einem Einbruch, braucht ein Alibi und verschwindet nach zwei Kapiteln wieder im Nichts.
    Schließlich endet es damit, dass die großartige Laura sich nicht von den Eltern erpressen lässt, in die Schule zu gehen, auch nicht um das Haus vor einem Verkauf zu retten.


    Die Eltern geben nach, das Haus bleibt in der Familie ohne dass Laura deswegen zur Schule muss. Laura ist die große Siegerin, sie hat sich durchgesetzt. Ein echtes Vorbild.


    ....


    Selten hat mich ein Buch so ratlos gemacht. Ich bin ja durchaus für starke Mädchen, für mutige, coole Kids, und ich weiß, wie die Pubertät jemanden durchschütteln kann. Aber mit Laura bin ich nicht warm geworden.
    Das Buch springt im Ton und Inhalt zwischen Kindisch (Der Plan mit den Geistern) zu Teenie-Egoismus in Reinkultur.
    Es ist nicht wirklich spannend und doch muss etwas daran so gut sein, dass es fast preiswürdig war.
    Ich bin unsicher, was mir da entgeht, vor allem da es ein Buch für Kinder ab neun Jahren sein soll.