Suhrkamp, 2010,
Gebunden, 253 Seiten
Kurzbeschreibung:
Ein Ägypter geht nach Österreich, um Maschinenbau zu studieren. Vor Studienbeginn absolviert er ein Praktikum in einem Stahlwerk. Dort trifft er auf einen jungen Österreicher; die beiden verstehen sich ausgezeichnet: Die Frage nach dem Gottesglauben beantworten sie mit Vernunft; die herrschende Ordnung erscheint ihnen dermaßen widervernünftig, daß sie ihr gerne helfen würden zu verschwinden. Da sie dazu keine Gelegenheit bekommen, beschäftigen sie sich anderweitig: Sie gehen nach Ägypten und gründen mitten in der Wüste eine Farm. Als sie sechzig sind, wollen sie dort ein Fest veranstalten. Doch jeder hat klare Indizien, daß der andere eine gemeine Intrige gegen ihn spinnt, und aus inniger Freundschaft wird erbitterter Haß.
Über den Autor:
Michael Scharang, geboren 1941 in Kapfenberg (Steiermark), schreibt Romane, Erzählungen, Essays, Hörspiele und Drehbücher. Er lebt in Wien.
Meine Meinung
Komödie des Alterns beschreibt die jahrzehntelange Freundschaft zweier Männer. Einer Ägypter, einer Österreicher. Zacharias Sarani lernt Heinrich Freudensprung kennen, als sie beide als junge Männer in einem Stahlwerk arbeiten. Sie sind ziemlich unterschiedlich in Charakter, Herkunft und Kultur, doch andererseits ergänzen sie sich auch gut und die Freundschaft hält. Verbundenheit und Vertrautheit überwindet Ort und Zeit. Es wird im Roman ein Zeitraum von 1958 bis 2001 abgedeckt. Natürlich gibt es in so einer langen Beziehung auch Missverständnisse, aus Freundschaft kann Feindschaft werden. So darf der Leser gespannt sein, wie es endet.
Die Schauplätze Stahlwerk oder die Wüste nahe Kairo sind reizvoll.
Wie Michael Scharang seinen Roman erzählt, ist überzeugend und originell. Er verwendet einen gediegenen, altmodischen Stil und vergisst dabei das Augenzwinkern auch nicht. So macht ein Roman wirklich viel Spaß.