Nybbas Träume. Schattendämonen 01 - Jennifer Benkau

Ich habe dieses Buch im Rahmen der Leserunde gelesen.

Ich lese schon ab und an Bücher aus dem Dark Romance-Bereich. Da gibt es auch viele, die man sich wirklich sparen kann zu lesen. Dieses Buch von Jennifer Benkau gehört eindeutig nicht dazu!

Es ist eine spannende, gut lesbare, auf keinen Fall platte Geschichte mit Hauptpersonen, die sich im Laufe des Buches weiter entwickeln und die am Ende auch noch Potential haben, sich auch in einer Fortsetzung verändern zu können. Ein Roman, wo Dämonen nicht kuschelweich sind, sondern so sein dürfen, wie es ihren Bedürfnissen und ihrer Natur entspricht, also auch bösartig, gemein und wo auch eine große Liebe sie nicht handzahm macht.

Auf jeden Fall macht es Lust auf mehr!

Zu Beginn hate ich mit der weibl.Protagonistin ein paar Schwierigkeiten.Sie erschien mir recht farblos, allerdings hat sich das im laufe der Geschichte geändert und sie wurde zunehmend bunter.Mit Nicholas den Dämon, konnte ich mich schon gleich am Anfang anfreunden, ich fands klasse, dass er auf seine ganz eigene Art böse geblieben ist, er nicht zum weichgekochten Lover mutierte.Mir ist beim Lesen nicht langweilig geworden, ab der Hälfte bin ich durchs Buch geflogen, es hat mich gepackt und ich konnte es nicht weglegen.Es war spannend und auch, für mich, überraschend.Die erotischen Szenen sind der Autorin gut gelungen, nicht zuviel und nicht zu wenig.
Da ich es auch im Rahmen der Leserunde gelesen habe, bedanke ich mich bei Mulle, die uns toll begleitet hat und meine Fragen immer beantwortet konnte, auch wenn diese vielleicht manchmal überflüssig waren.

EIGENTLICH passen Bücher mit solchen Covern ja nicht in mein Beuteschema, aber die Rezis und die Leseprobe klingen schon verdammt spannend. Und ich mag ja so miese, sarkastische Kerle (lesen)

Es wandert auf jeden Fall auf die Liste der anzuschaffenden Bücher. Bin schon sehr gespannt

Viele Grüße
Heike

Nybbas Träume ist ein rasantes Leseerlebnis mit interessanten Figuren aus dem Dämonenreich, das seinen Plot ernst nimmt und ihn nicht nur als Vorwand für die nächste Ausgabe vom Nackenbeißerfließband mißbraucht. Dass es ein Erstling ist, merkt man Nybbas Träume in keinster Weise an. Diese Autorin übt nicht mehr, sondern sie hat es d´rauf. Eine angenehme Sprache, ein unterhaltsamer Sinn für Humor, eine durchdachte Handlung mit wohl platziertem Spannungsbogen, eigene Ideen und der Mut, von ausgetretenen Trampelpfaden des Genres abzuweichen - das alles fällt mir ein, wenn ich über Nybbas Träume nachdenke.
Und das beste, es ist der erste Teil einer Trilogie, was bedeutet, ich darf mich auf auf eine Fortsetzung der Geschichte von Joana und Nicholas freuen. Ja, ich geb es zu, ich bin ein Reihen-Fan. Für mich sind die Figuren in meinen Lieblingsromanen wie gute Bekannte, von denen ich gerne immer wieder höre bzw. lese. Nybbas Träume ist auf jeden Fall eine kleine Perle unter den vielen (in meinen Augen) uninspirierten Machwerken dieses Genres, die seit dem Biss-Hype den armen Leser überschwemmen und die gleiche Geschichte zum 99. Mal aufwärmen.

Vielen Dank an Mulle, die diese Leserunde sehr angenehm "betreut" hat. Und es wäre wirklich toll, wenn wir das wiederholen könnten.

Es ist nun schon einige Wochen her, dass ich „Nybbas Träume: Schattendämonen 01“ gelesen habe, doch noch immer bin ich beeindruckt von dem ersten veröffentlichten Roman der Autorin.

Ein absolutes Lesevergnügen – bis hin zur letzten Seite!
Jede Menge Spannung und Nervenkitzel inklusive erotischer Romantik

Die Geschichte begeistert (mich) insbesondere durch ihre Vielschichtigkeit, die Handlung ist unvorhersehbar und birgt Überraschungen, da nicht nur die Liebesbeziehung zwischen den ungleichen Wesen (dem Dämon und der Menschenfrau) den Mittelpunkt darstellt. Da wären noch diverse Kämpfe/Gegner, interessante Charaktere und Inhalte (die zunächst nicht mal erahnt werden).

Ich persönlich fand insbesondere die Nabeshima und auch den Ilyan sehr interessant – und ich freue mich darauf, insbesondere über den Ilyan mehr zu erfahren im 2. Teil.

Das Cover: Sehr gelungen!

Ein Buch, das ich gerne weiterempfehle!

Nybbas oder Nicholas ist kein weichgespülter Dämon, aber er hat durchaus menschliche Züge. Auch hat er Moralvorstellungen, die man bei einem Schattenwesen so nicht unbedingt erwarten würde. Also eher ein böser Dämon, der dennoch sympathisch ist. Man muss ihn einfach mögen, auch wenn er sich zur Befriedigung mal eben ein Jüngelchen zwischendurch genehmigt.

Die erotischen Anteile sind jetzt nicht dominant behandelt und auch sehr angenehm geschrieben. Mir hat es gut gefallen und ich wäre auch einem Nachfolgeband nicht abgeneigt. 8 Punkte von mir für dieses Debüt.

Ich habe mal wieder einen Ausflug in ein mir völlig unbekanntes Genre gewagt und muß sagen, daß ich es nicht bereut habe.

Nicholas bzw Nybbas ist wahrlich kein weichgespülter Dämon und die Autorin traut sich mit den Lesererwartungen zu brechen, indem er das auch durch die Liebe einer menschlichen Frau nicht wird. Trotz seiner Einstellung und seiner ganz eigenen Moralvorstellungen ist er aber dennoch sympathisch und bleibt authenthisch.

Die Geschichte ist an keiner Stelle platt, sondern es fanden sich immer wieder auch Sätze oder Szenen, die mich wirklich berührt haben und die ich "in so einem Buch" nicht erwartet hätte.
Ich empfinde die Sprache als sehr klar und direkt- mir hat das gefallen, daß die Autorin an manchen Stellen nicht lange um den heißen Brei rumredet oder auch mal politisch inkorrekt wird.
Auch die erotischen Szenen waren schön zu lesen- gottseidank hat die Autorin auch hier auf unpassende Umschreibungen verzichtet.

Sie hat viele neue und unverbrauchte Ideen eingebracht und das Ganze liest sich für mich an keiner Stelle wie ein Debutroman. Auch wenn ich in dieses Genre nicht tiefer einsteigen möchte- nach weiteren Büchern der Autorin werde ich Ausschau halten.

Und vielen Dank nochmals an Mulle für die nette Leserundenbegleitung!

Euch allen vielen Dank für eure Rezensionen
Freue mich sehr, dass ihr ein paar spannende Stunden hattet.

Das gemeinsame Lesen in einer Eulenrunde würde ich auch sehr gerne wiederholen, freu mich schon

Auch ich habe dieses Buch im Rahmen der LR gelesen.

Von der ersten Seite war ich vom männlichen Protagonist fasziniert. Ein Dämon im menschlichen Körper, welcher im Laufe der Zeit Gefühle zu Joana - der weiblichen Protagonistin - entwickelt. Doch immer wieder kommt der Dämon durch.

Zum Anfang kam mir Joana noch etwas schwach rüber, was sich aber im Laufe der Geschichte immer weiter verflüchtigte.

Das Buch lies sich leicht lesen und erotische Szenen wurden gut geschrieben ohne das man sagen kann das diese künstlich wirkten.

Ich freu mich bereits jetzt auf das zweite Band.

Auch von mir ein Dank an Mulle für die Begleitung der LR.

Meine Rezension zu dem Buch:

In Nybbas Träume folgen wir einem Dämon namens Nicholas (der Nybbas) und einer jungen Taxifahrerin namens Joana. Zunächst will sich der Nybbas nur von Joana nähren, aber bald entwickelt er echte Gefühle für sie. Mittlerweile steckt der Nybbas in Schwierigkeiten, denn die Ambitionen seines Bosses, eines anderen Dämons, bringen etliche Probleme mit sich. Als Joana von den Clerica, einer Vereinigung, die gegen Dämonen kämpft, kontaktiert wird, verschlimmert sich die Lage weiter.
Obwohl der Nybbas in seiner Garstigkeit interessant ist, hat mich Joana für sich mehr eingenommen. Sie leidet unter depressiven Verstimmungen wegen des Todes ihres früheren Gefährten, die sich nur allzu oft in Alpträumen äußern. Trotzdem bleibt sie kämpferisch, krallt sich an das Leben und versucht, der Depression keine Angriffsstelle geben. Realistisch ist stets ihre Gefühlswelt beschrieben, man kann sie an jedem Punkt der Handlung nachvollziehen.
Nicholas kommt auch sehr realistisch rüber, seine Gefährlichkeit ist immer zu spüren und wird in Kontrast gesetzt zu seinen weichen Seiten. Allerdings war ich erst gegen Ende hin tatsächlich überzeugt, dass er Joana nicht nur als sein Spielzeug betrachtet sondern tatsächlich liebt.
Neben den Figuren ist weiters zu erwähnen, dass die Handlung sehr spannend ist. Das Buch ist ein richtiger Pageturner, was man bei einer Dark Romance gar nicht erwartet. Es gibt Geheimnisse, finstere Dämonen, furchteinflößende Gegner und scheinbar hoffnungslosen Situationen, denen die Protagonisten nur mit knapper Mühe entkommen. Insbesondere das Finale hatte ich verschlungen, weil ich beim besten Willen nicht hätte aufhören können zu lesen.
Die Erotik ist geschmackvoll dargestellt und die Gefühle von Joana für Nicholas wirken sehr echt und nachvollziehbar. Benkaus Vokabular ist den Situationen angemessen, nicht zu blumig aber auch nicht zu steril. Angenehm auch, dass Nicholas wie ein richtiger Mann wirkt und nicht wie eine männliche Drama-Queen, wie sie einem in anderen Romanzen gerne vorgesetzt wird.
Diese Kritik wurde im Zuge einer Leserunde verfasst.

Schnuckelig ist er ja, der Dämon im Körper von Nicholas, zumindest äußerlich. Denn Jennifer Benkaus Nybbas ist im wahrsten Sinne des Wortes dämonisch, lebt von den Gefühlen anderer Menschen und nimmt sich, was und wen er will.
Die Autorin stellt dem Leser mit Nicholas und Joana ein ungewöhnliches Paar vor. Zwischen den beiden prickelt es gewaltig und die Entladungen sind nicht immer ganz ungefährlich. Beide machen im Laufe der Geschichte eine glaubhafte Entwicklung durch und ich bin gespannt, wie es mit ihnen weitergeht.
Wo Dämonen sind, sind auch Dämonenjäger nicht fern. Es ist also neben der Spannung, der Erotik und dem Humor auch noch Platz für eine Menge Action in diesem Roman.

Der lebendige Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die Zutaten stimmen in diesem phantasievollen Buch, das Ende ist aufregend und macht Lust auf die Fortsetzung „Nybbas Nächte“, die (leider erst) im Juni 2001 erscheint.

Eigentlich sollte das Buch schon einen Punktabzug erhalten, weil schon wieder ein Autor eine Serie anfängt und nicht einfach nur eine Geschichte schreibt. Ich versuche so gut wie möglich Serien zu vermeiden, aber bei diesem Buch ist es mir nicht gelungen. Die Kurzbeschreibung hörte sich sehr interessant an. Es klang für mich nach einer etwas anderen Geschichte. Nun habe ich das Buch gelesen und wurde nicht enttäuscht.
Die Autorin hat mit Nicholas einen etwas anderen Bösewicht gezaubert. Joana ist eine starke Frau, welche aber auch eine weiche Seite hat und diese auch nicht immer verbergen kann. So manche Diskussion zwischen Joana und Nicholas war sogar tiefgründiger als man sich sowas in einem Liebesroman vorstellt. Und hier ist es nicht immer der Mann welcher dann etwas aufgeben muss. Die Handlung hatte Hand und Fuss und hat für weitere Bücher genug Stoff offen gelassen und es war sogar spannend. Ich jedenfalls bin positiv überrascht. Mal sehen was die Autorin noch zu bieten hat bei dieser Serie.

Zitat

Original von carina2100
Eigentlich sollte das Buch schon einen Punktabzug erhalten, weil schon wieder ein Autor eine Serie anfängt und nicht einfach nur eine Geschichte schreibt.

Diesen Punktabzug würde ich sogar abnicken. Das ist eine regelrechte Plage mit all diesen Serien ich stimme dir da aus tiefstem Herzen zu.
Ging hier leider nicht anders. Ich verspreche, dass es bei einem übersichtlichen Dreiteiler bleiben wird & ich dafür einfach dreimal so viele Einzeltitel schreiben werde.

Ich freu mich sehr, sehr, SEHR über eure Rezis. Dankeschön dafür

Voltaire, Du überraschst mich immer wieder.
Ich weiß ja, dass Du völlig schmerzbefreit zwischen den Genres springst, aber das überrascht mich ja nun doch.

Ich bin sicher nicht die Zielgruppe, aber nach dieser Rezension gehe ich mir das Ding mal näher begucken..

erstaunte Grüße von Elbereth

Ich habs bei knapp 100 Seiten abgebrochen. Tut mir irgendwie leid, denn es ist mein Genre und ich war wirklich neugierig, aber mich hat das Buch wirklich nur gelangweilt. Für meinen Geschmack kam da kein bisschen Stimmung auf, die Figuren waren blass, Joana fand ich schlicht öde und auch Nicholas war doch recht...nun ja.
Vor allem haben mir aber die Dialoge gefehlt. Bei bloßen Beschreibungen beginne ich mich schnell zu langweilen, so auch hier. Ich hab noch kurz das Ende gelesen und festgestellt, nichts verpasst zu haben. Schade, aber diese Serie muss ich nicht haben.

Aber ich werde mir mal "Phoenixfluch" noch mal anschauen im nächsten Jahr.

Tut mir leid, dass es dir nicht gefallen hat, Anica.
Aber so geht es mir auch - wenn mich ein Buch nach etwa 1/4 nicht hat, dann hat's seine Chance bei mir verpasst.

Ich habe das Buch schon kurz nach Erscheinen gelesen und war - für meine Verhältnisse, was Dark Romance angeht - ziemlich begeistert. Ich stehe tendenziell nicht auf Romanzen, aber hier hat es mich nicht groß gestört, weil die Story drumrum sehr spannend angelegt ist und die Charaktere teils hochinteressant sind.
Ich bin auf die Fortsetzung schon sehr gespannt und auch der Phönixfluch hat sich schon in meinen SuB eingereiht

Ich habe das Buch ja schon länger in meinem Regal stehen, vor allem weil ich nach 'Phönixfluch' mehr von der Autorin lesen wollte - und habe es nun endlich getan. Genau zum richtigen Zeitpunkt, denn der Nachfolger ist nun erschienen und ich freue mich nach der Lektüre schon sehr darauf.

Aber nun zu meinem Eindruck zum Buch:

Zur Handlung:
Nicolas alias der Nybbas ist ein Dämon, und wie viele andere seiner Art kam er auf diese Welt, weil er von jemandem beschworen wurde, der seine Wünsche erfüllt sehen wollte. Jeder Dämon ernährt sich auf andere Weise, und der Nybbas tut es, indem er die Gefühle anderer Menschen verschlingt. Doch nicht nur das; er ist in der Lage, ihre Träume und Gedanken zu manipulieren. Wenn der Nybbas einem Menschen seine Gefühle genommen hat, läßt er oft nur eine leere Hülle zurück. Seine Moral ist nicht die der Menschen, ihre Wahrnehmung von Gut und Böse gilt nicht für ihn, ja er unterscheidet nicht einmal zwischen den Geschlechtern, wenn es um die Befriedigung körperlicher Gelüste geht. Er lebt in einem außerordentlich attraktiven, menschlichen Körper, dessen einstigen Besitzer er ausgelöscht hat.
Eines Tages trifft er auf die Taxi-Fahrerin Joana, die ihn fasziniert, weil es ihm nicht so ohne weiteres gelingt, ihren Geist zu beherrschen. Was als Spiel beginnt - erotische Träume, eine Nacht voller Leidenschaft - wird zu bitterem Ernst, als Nicolas echte Gefühle für sein Opfer zu hegen beginnt - und ihr ihre gar nicht mehr nehmen will, weil sie ihm soviel zurück gibt.
Doch er hat die Rechnung ohne seine bösartigen Verbündeten gemacht - den mächtigen Dämon Whiro, der Menschen mit Krankheiten infiziert und Liliana, eine Vampirin, die ihn lieber zerstören würde, als ihn an diese andere Frau zu verlieren ...
Und dann gibt es noch den Orden der Clerica, Dämonenjäger, die den Nybbas und die anderen allzugern vernichten würden, und mit denen Joana auf rätselhafte Weise verbunden zu sein scheint.

Meine Meinung:
Wie schon Phoenixfluch ist auch 'Nybbas Träume' ein Buch, das langsam beginnt, in das man sich einfühlen muss und das dann ganz plötzlich, geradezu explosionsartig die Spannungsschraube anzieht, so dass man die Lektüre im letzten Drittel wirklich nicht mehr aus der Hand legen kann.
Der Nybbas steht für eine Moral, die nichts mit humanistischen Werten zu tun hat, an der er aber nichtsdesdotrotz festhält und die auch Joana akzeptieren muss, wenn sie bei ihm bleiben will. Das gefällt mir, dieses Bürsten gegen den Strom. Nicolas ist kein weißer Ritter. Nach menschlichen Maßstäben ist er ein egoistischer Mörder, ein Taugenichts und Tagedieb, doch in seinem eigenen Wertekanon ergibt das vollkommen Sinn. Die Konsequenz, mit der der Charakter gezeichnet ist, verleiht der Geschichte eine angenehme Glaubwürdigkeit und Tiefe.
Auch Joana ist eine spannende Figur, mit Ecken und Kanten und Psychosen, und sie passt zum Nybbas, sie ergänzt ihn, sie trifft ihre Entscheidungen bewusst, auch wenn die nach gängigem Moralkonzept nicht populär sind. Überhaupt lebt 'Nybbas Träume' vor allem von seinen starken Figuren und den Konflikten, die sie bewältigen müssen - mit- und gegeneinander und gegen sich selbst.
Seine wahre Stärke entfaltet das Buch tatsächlich zum Ende hin, was die Vorfreude auf den nächsten Band steigert: Sobald all die Rädchen, die zuvor angerissen wurden, einmal ineinander greifen und das große Finale einsetzt, gibt es kein Halten mehr. Dann wird man belohnt für die anfängliche Geduld und den ein wenig zähen Mittelteil. Dann jagt ein Ereignis das nächste und man beisst sich auf den Fingernägeln herum vor Sorge, wie die inzwischen liebgewonnenen Figuren aus ihrer Misere wieder herausfinden. Und starrt fasziniert auf eine Reihe überraschender Wendungen ganz zum Schluss, die alle perfekt funktionieren und die man dennoch nicht kommen sieht.

Nybbas Träume ist ein angenehm zu lesender Urban-Fantasy-Roman weitab der genreüblichen Klischees, mit spannenden Charakteren, einer ganz ungewöhnlichen Romanze und einem furiosen Finale, das große Lust auf mehr macht.

Jetzt habe ich mir die ganzen Rezis durchgelesen und frage mich, was man da überhaupt noch ergänzen soll.

"Nybbas Träume" ist ein beeindruckendes Debüt, die Sprache ist flüssig, präzise, angenehm zu lesen, die Figuren hervorragend gezeichnet, die Liebesszenen großartig und der Nybbas - ist eben der Nybbas Dabei gefiel mir vor allem, dass die Dämonen keine weichgespülten Softies sind, die sich bestensfalls mit Wattenbäuschchen bewerfen, sondern eben - Dämonen. Die ihren eigenen (für sie logischen) Moralvorstellungen folgen, die eben nicht immer (oder eher selten) mit denen der Menschen kompatibel sind. Mit allen Konsequenzen, die sich daraus ergeben und die ein Autor meiner Meinung nach auch ziehen muss, wenn er übernatürliche Wesen so anlegt. Das ist hier hervorragend gelungen, und ich freue mich schon auf "Nybbas Nächte".

Viele Grüße
Heike

- fantasievoll - düster - romantisch - philosophisch - lebensbejahend - erotisch -

Vor allem die philosophische Seite (Was ist gut, was ist böse? Was nützt einem Moral?) hat mich angesprochen.
Ansonsten kann ich hier nicht mehr schreiben, ohne das Buch zu zerreden.
Danke, mulle!