Hier kann zu den Seiten 331 - 436 geschrieben werden.
'Im Land der Feuerblume' - Seiten 331 - 436
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Ich habe nun schon einige Leserunden hier bei den Eulen mitgemacht, aber ich kann mich nicht erinnern das so viel erwähnenswertes in einem Leseabschnitt geschehen ist. Nun weiss ich auch weshalb die knapp hundert Seiten ratzfatz weggelesen waren...
Zuerst musste ich realisieren das wir einen Zeitsprung von einem Jahr machen. Der Brief von Elisa an Cornelius zeigt mir als Leser den Fortschritt den die "Siedlergruppe" (ich nenn die mal so) bei der Besiedlung ihres neuen Landes machen. Zacharias versteckt den Brief aus Eigennutz, eigentlich müsste er ihn ja zerstören, wie es später Annelie macht, aber er darf es aus dramaturgischen Gründen nicht tun... Cornelius muss ihn ja schliesslich finden...
Der Weiler (Dorf wäre zu viel gesagt) nimmt langsam Gestalt an und aus den Kindern werden junge, meist tüchtige Erwachsene. Die mittlerweile einigermassen gesicherte Existenz lässt Schwärmereien und amouröse Gedanken zu. Die Anzahl an geeigneten Partner ist beschränkt und die Vernunft und der Kopf geht vor dem Verlangen und dem Herzen. Ich lass diese allgemeine Beschreibung stellvertretend für alle "Beziehungen" so stehen.
Obwohl Annelie den Brief von Cornelius zerstört kann man ihr wegen ihrem erneuten Schicksalsschlag (Fehlgeburt) nicht böse sein. Im Grunde genommen ist sie diejenige die in diesem Leseabschnitt am meisten verloren hat.
Tja Cornelius, du bist einen Tag zu spät dran ...
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Oh man, jetzt hat Elisa tatsächlich Lukas geheiratet, und Cornelius hat es nicht rechtzetig geschafft. Schade.
Ich hatte irgendwie kein Verständnis für Annelie, als sie den Brief zerstört hat. Ich fand es nur gemein.Es ist viel passsiert in diesem Abschnitt.
Die Menschen haben echt viel geschafft. Haben sich eine richtige Existenz aus dem nichts aufgebaut. Wow.Ich hab mir irgendwie die ganze Zeit Sorgen um Christl gemacht, weil die sich für Viktor interessiert hat und war dann froh, dass es nicht funktioniert hat.
Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht. Vor allem mit Elisa und Lukas und Cornelius.
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Obwohl es ja (Prolog) abzusehen war, dass Elisa und Cornelius "sich nicht kriegen", war es ja schon tragisch, dass er sie nur so kurz "verpasst" hat.
Soooo gemein von Annelie! Und irgendwie kann ich es nicht verstehen, dass sie es sooo eilig hat mit Richards Enkeln, dass sie dafür Elisas Glück aufs Spiel setzt! Da hat sie bei mir deutlich Minuspunkte gesammelt! Auch wenn sie schon wieder eine Fehlgeburt hatte.
Und dann die Geschichte mit Poldi und Barbara... was denken die beiden sich wohl dabei? Ob das auf Dauer gutgehen kann???
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Das freut mich sehr für Elisa, dass sie sich jetzt am Llanquihue-See wirklich Zuhause fühlt.
Auswanderer, die ewig ihrer alten Heimat nachtrauern, leben sonst vielleicht umsonst. Aber bei Elisas entschlossenem Naturell habe ich von ihr nichts anderes erwartet.
Dann bekommt sie auch noch einen Heiratsantrag.
Auch Annelie ging es gut, seit sie wieder Schwanger war. Die Rolle als Mutter würde Annelie helfen, aber leider verliert sie auch diesmal das Kind und wertet das als ihr persönliches Versagen. Das gibt ihr einen Knacks und sie verlagert ihre Hoffnungen auf Nachwuchs von Elisa und Lukas. Ich kann es daher verstehen, dass sie den Brief vernichtete, aber es war nicht OK, es war nicht an ihr, Elisas Entscheidung zu beeinflussen. Ich bin gespannt, ob und wann das noch herauskommt und wie Elisa das dann auffassen wird.Poldis Leidenschaft für Babara ist ja auch mal fatal! Der Plan Theresa zu heiraten, kann zu nichts guten führen.
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Ich frage mich, ob das den schwierigen Lebensumständen anzurechen ist, dass man irgendwann nur noch an sich selbst denkt und dafür in Kauf nimmt, das Lebensglück anderer Menschen zu zerstören. Erst der Onkel, der den Brief unterschlägt, dann Annelie, die das gleiche tut. Sie erkauft sich damit die Freiheit, keine eigenen Kinder mehr bekommen zu müssen und überträgt die Verantwortung für Richard zurück auf Elisa.
Ich glaube, selbst wenn Cornelius einen Tag früher gekommen wäre, wäre die Hochzeit nicht abgesagt worden. Ich könnte mir vorstellen, dass Elisa aus Pflichtgefühl trotzdem Lukas geheiratet hätte.
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Ich würde mich Annelie nicht zu hart ins Gericht gehen - nicht nur wegen ihrer Fehlgeburten.
Dass Cornelius am Tag von Elisas Hochzeit auftaucht, ist in der Tat eine Tragödie - und kommt auch für Annelie entsprechend überraschend und erschreckend. Wenn sie sich hätte sicher sein können, dass er so bald eintreffen würde, hätte sie Elisa den Brief sicher gezeigt. Aber in einem Land ohne Telefone, mit unzulänglicher Post, keinen Straßen, sprich: keiner funktionierenden Infrastruktur hätte es theoretisch Jahre dauern können, bis Cornelius die Siedlung findet und dort eintrifft. Er hätte auf dem Weg dorthin auch umkommen können.
Annelie hat sicher in erster Linie für sich gehandelt - aber zugleich hat sie erlebt, dass Lukas Elisa durchaus guttut (er ist ja kein Widerling, sondern ein fürsorglicher Freund). Da war sicher auch die Überlegung dabei, ihr ein endlos langes Warten, eine Hoffnung, die sich vielleicht nie erfüllt, zu ersparen.
Das Überleben war hart, das Leben rau - da schienen "geordnete Verhältnisse" nunmal hilfreicher als irgendwelche Romanzen - zumal der Roman in einer Zeit spielt, in der praktische und wirtschaftliche Überlegungen bei einer Eheschließung viel mehr zählten als wahre Liebe.
Liebe Grüße,
Julia -
Genau diese wirtschaftlichen und praktischen Überlegungen waren es aber, die ihr selber kein Glück gebracht und sie an die Seite eines Mannes geführt haben, den sie nicht liebt und dessen Kinder sie eigentlich gar nicht bekommen möchte. Gerade bei so jemanden würde ich denken, dass er anderen ein wenig mehr Glück gönnt. Zumal sie ja wusste oder sich denken konnte, was Cornelius und Elisa füreinander empfinden. Wer weiß, vielleicht war aber auch genau das ihr Grund, den Brief im See zu versenken.
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In diesem Abschnitt haben die Siedler ja aus dem Nichts eine gut funktionierende und versorgte Gemeinschaft geschaffen. Ich habe echt Respekt!
Annelie macht den gleichen Fehler wie der Pastor. Die Beiden kann ich nicht verstehen. Warum wollen sie Schicksal spielen und stellen sich den Verliebten in den Weg? Zum Glück schickt Cornelius seinen Onkel zurück nach Deutschland und ist somit diese Last los. Einerseits tut Annelie mir leid, nach den Fehlgeburten, verheiratet mit einem Mann, der nur nach dem Verstand erwählt wurde. Andererseits ist sie sehr egoistisch gegenüber Elisa. Sie soll auch eine Vernunftsehe eingehen und endlich männliche Nachkommen ins Haus bringen. Okay, Lukas ist keine schlechte Partie, aber eben nicht Cornelius.Ich verstehe das Verhältnis Greta-Viktor nicht. Führen die eine Geschwister-Ehe? Verbindet die beiden nur die gleiche schlechte Kindheit? Irgendwie ist Viktor Greta ja völlig hörig.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
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Zitat
Original von urlaubsbille
Ich verstehe das Verhältnis Greta-Viktor nicht. Führen die eine Geschwister-Ehe? Verbindet die beiden nur die gleiche schlechte Kindheit? Irgendwie ist Viktor Greta ja völlig hörig.
Das Verhältnis der beiden ist sehr ambivalent: Einerseits sind sie als Kinder Leidensgenossen gewesen, was sie sicher etwas zusammengeschweißt hat - allerdings war der eine immer froh, wenn der andere die Schläge des Vaters abbekommen hat. Der Mord an ihrem Vater, die Isolation gegenüber den anderen Siedlern eint sie in gewisser Weise - aber beide sind nicht fähig, weil viel zu kaputt zur echten Liebe.
Beide sind zwar auf der Suche danach (weswegen sich Viktor kurzfristig an Christl "hängt" und Greta an Cornelius), aber sie haben zu wenig zu geben, damit daraus eine fruchtbare Beziehung oder Freundschaft entstehen könnte.
Dazu kommt, dass Viktor sehr sensibel und aufgrund der Umstände folglich sehr labil ist. Die vermeintliche Härte und Kälte von Greta gibt ihm vermeintlich Halt - aber dahinter lauert letztlich ähnliche Labilität, sodass sich die beiden unmöglich gegenseitig aus dem Sumpf ziehen können.
Sie reiben sich aneinander auf anstatt sich zu unterstützen. -
Was Annelie und Pastor Zacharias getan haben, halte ich für egoistisch und unverzeihlich. Dennoch kann ich sie ( wenn auch widerwillig ) verstehen. Die Angst um ihre eigene Zukunft hat sie dazu getrieben. Letztendlich hat Cornelius Elisas Brief ja noch gefunden, und die Siedlung unbeschadet erreicht - allerdings zu spät Und dass Elisa Lukas ja eigentlich "nur" mag, wird wohl nichts an der Tatsache ändern, dass sie seine Ehefrau und Christines Tochter geworden ist. Barbaras Idee, Poldi Resa heiraten zu lassen, erschien mir irgendwie herzlos. Und falsch.
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Das positivste in diesem Abschnitt war für mich, dass Zacharias endlich zurück auf dem Weg nach Europa ist und Cornelius eingesehen hat, dass er sein Leben nicht an einen Trunkenbold hängen muss. Fürchterlich traurig daran ist leider nur, dass es trotzdem zu spät ist und Elisa sich bereits in ein für sie erträgliches Leben (Lukas ist ja wirklich ein lieber, wenn auch ruhiger und nachdenklicher Kerl) ergeben hat.