Elizabeth George - Wer die Wahrheit sucht

  • Ich war bisher auch ein ausgesprochener Elizabeth George-Fan, aber das neueste "With no one as witness", das ich mir blöderweise als Hardcover gekauft habe, war so langweilig, dass ich nach der Hälfte aufgegeben habe.


    Das vorletzte ("A place of hiding") hat mir im Großen und Ganzen gefallen, aber Deborah fand ich mal wieder so dämlich, dass ich sie am liebsten an die Wand geklatscht hätte.

  • Zitat

    Ich lese die Krimis von Elizabeth George sehr gerne, aber den fand ich wirklich grottenschlecht.
    Die Geschwister China und Cherokee waren mir sofort unsympathisch, zudem empfand ich sie als ziemlich flache Charaktere. Deborah war nervig und zickig wie ein pubertierender Teenager. Der einzige, der mich das Buch hat weiter lesen lassen, war St. James, der etwas Besseres verdient hätte, als sich auf offener Straße mit einer hysterisch kreischenden Ehefrau herumzuschlagen.


    Grottenschlecht, war der Roman meiner Mienung nach nicht. Aber mit allem anderen was du geschrieben hast hattest du recht.


    Aber durch St. James hat mir der Roman ganz gut gefallen, ich fands gut das er sich durch seine Ehefrau nicht hat beeinflußen lassen und schnurgerade seinen Ermittlungsweg gegangen ist.


    Wer mich am allermeisten genervt hat war Magarete Chaimberlain. Also wer so eine Mutter hat der braucht keine Feinde mehr. :grin

  • Meine Meinung:


    Damit hätte Deborah ganz sicher nicht gerechnet: Plötzlich steht der Bruder ihrer ehemals besten Freundin aus Amerika, zu der der Kontakt eingschlafen ist, vor der Tür und bittet sie um Mithilfe, weil eben diese Freundin, China River, soeben wegen Mordes an dem beliebtesten Mann der Kanalinsel Guernsey verhaftet worden war. Nicht zuletzt wegen ihres schlechten Gewissens China gegenüber, bei der sie sich immer seltener und zuletzt gar nicht mehr gemeldet hatte, obwohl sie ihr in ihrer schweren Zeit in Amerika zur Seite gestanden hatte, sagt Deborah sofort zu - ihr Mann Simon St. James notgedrungen auch, da er seine Frau nicht alleine nach Guernsey fahren lassen möchte.


    Fans von Thomas Linley und Barbara Havers kommen in diesem Band der Reihe nicht auf ihre Kosten, denn hier handeln ausschließlich St. James und Deborah, was ich zwar schade, aber nicht wirklich störend finde. Ihre Eheprobleme spielen eine nicht unwesentliche Rolle, dominieren jedoch die Geschichte zum Glück nicht. Elizabeth Georges große Stärke liegt zum einen in der Aufschlüsselung eines interessanten Falls mit überraschendem Ende, zum anderen doch - und das macht für mich persönlich eher noch das größere Lesevergnügen aus - in der Ausbreitung eines komplexen Geflechts von persönlichen Beziehungen zwischen den beteiligten Personen. Die ausgefeilten Charaktere, die man nach dem Lesen meint so gut zu kennen wie eine Freundin, tragen die Handlung und machen den großen Reiz der George-Krimis aus. Der Leser begleitet verschiedene Personen, darf an ihren Emotionen, Gedanken und Handlungen teilhaben und findet so eine Komplexität an Verstrickungen und Mustern, an Geheimnissen, Affären, enttäuschten Hoffnungen, glühender Verehrung, etc. vor, wie sie sonst nur das echte Leben zu bieten hat. Elizabeth-George-Fans wie mich, die vor allem dies an ihren Büchern schätzen, wird auch dieser Band nicht enttäuschen, sondern viele spannende Lesestunden bereiten!



    P.S.: Deborah ist weiß Gott nicht meine Lieblingsfigur der Vier, aber ich nehme sie und ihre Art zwangsläufig in Kauf - genervt hat sie allerdings wirklich... :rolleyes

  • Ist jedes Buch mit einem Mord und einer Mordermittlung ein Krimi?


    Elizabeth George hat ein Buch geschrieben bei dem es um Erwartungen und Hofnungen und um enttäuschte Erwartungen geht. Es geht um Beziehungen zwischen Geschwistern und um Beziehungen zwischen Eheleuten, ja und es geht für diese Geschichten um einen Katalysator, an dem sie sch entzünden, um einen Mord. Für einen Krimi mag das Buch zu lanweilig sein, um einen Krimi geht es für mich als Leser aber nicht.


    Mir hat es gut gefallen, auch wenn ich prinzipiell Fan der erdverbundenen Barbara Havers bin und Deborah mit ihrem exaltierten Getue nervt.