Nachtgeboren - Alison Sinclair

  • Kurzbeschreibung
    Ein geheimnisvoller Fluch spaltet die Stadt Minhorne. Die Nachtgeborenen können nur in der Dunkelheit existieren, während die Lichtgeborenen das Sonnenlicht zum Leben brauchen. Eines Morgens steht eine hochschwangere Frau vor der Tür des nachtgeborenen Arztes Balthasar Hearne. Es ist Tercelle, die Verlobte von Balthasars verschollenem Bruder. Tercelle bringt Zwillinge auf die Welt, die die ungewöhnliche Fähigkeit des Sehens besitzen. Kurz darauf wird Balthasars eigene Tochter entführt. Er ist mit seiner Familie in eine grausame Verschwörung geraten, die das Gleichgewicht von Licht und Dunkelheit gefährdet.


    Meine Meinung
    In Minhorne gibt es die "darkborn" und die "lightborn". Die "Darkborn" sind vollkommen blind, sie haben so etwas wie ein Sonar, und verbrennen wenn sie mit Licht in Berührung kommen. Die "Lightborn" sind das genaue Gegenteil. Sie sterben, sobald sie das Licht verlassen.
    Balthasar, ein Darkborn, wird von Tercelle besucht. Ein selbstsüchtiges Weib, die mit einem einflussreichen Adligen verlobt ist.
    Sie bringt bei Balthasar Zwillinge ihres Liebhabers zur Welt und erpresst ihn die Kinder loszuwerden. Balthasar willigt gezwungenermaßen ein.
    Es stellt sich heraus, dass die beiden Jungen sehen können und anscheinend Mischlinge zwischen Darkborn und Lightborn sind.
    Es scheinen mehrere an den Kindern interessiert zu sein und bald wird eine von Balthasars Töchtern entführt.


    Ich mochte Balthasar sofort. Ein gutwilliger und sehr kluger Mann. Mit seiner Frau Telmaine hatte ich allerdings Probleme. Ihre Tochter wird entführt und sie hat nichts besseres zu tun, als sich in einen anderen Kerl zu verlieben.
    Ihre ewige Geheimnistuerei ging mir unglaublich auf die Nerven. Die Heirat zu ihrem Mann war eine Liebesheirat, aber sie erzählt ihm nie das sie magische Talente hat. Am Anfang schwärmt sie ständig von Balthasar. Aber sobald Ishmael auftaucht, scheint das keine Rolle mehr zu spielen.


    Das Buch war spannend und auch recht unterhaltsam. Aber als großes Highlight würde ich es nicht bezeichnen.
    Wenn jemand genug von Vampiren hat und auf Dreiecksbeziehungen steht (was bei mir überhaupt nicht der Fall ist, deshalb kann ich das nicht objektiv beurteilen) wird hier seine Freude haben.


    7,5 von 10 Punkten

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Ein mächtiger Fluch hat die Welt gespalten. Und obwohl sie weiterhin in den gleichen Orten wohnt, so lebt die Bevölkerung doch in zwei verschiedenen Universen. Die sich zwar oft berühren, aber nie überlappen dürfen. Denn was für die einen lebensnotwendig, ist für die anderen das sichere Todesurteil.
    Und so gibt es zum einen die Welt der Lichtgeborenen, für welche die Dunkelheit tödlich ist. Und ihr Gegenstück die Nachtgeborenen, welche von Licht verbrannt werden. Dieser Umstand, welcher eine Orientierung über das Sehvermögen unmöglich macht, hat sie gezwungen eine neue Fähigkeit, die Peilung per Ultraschall, zu entwickeln. Ansonsten sind sie wie normale Menschen auch. Abgesehen von einigen, welche über magische Kräfte verfügen. Was sie aber bei Bekannt werden dieser Begabung von der Gesellschaft ausschließt.
    Und so ist es kein Wunder, dass die adlige Telmaine selbst ihrem Ehemann, dem Arzt Balthasar, nichts von ihrem magischen Talent erzählt hat und es am liebsten loswerden möchte. Doch als Balthasar bei einer Geburt hilft und die neugeborenen Zwillinge offensichtlich über Sehvermögen besitzen, zerbricht Telmaines bisher so friedliche Welt. Denn irgendjemand möchte diese rätselhaften Zwillinge haben. Und um sie zu bekommen, schreckt er auch nicht vor einem Mordversuch auf Balthasar und der Entführung von Telmaines Tochter zurück. Um die Leben ihres Mannes und ihrer Tochter zu retten, bleibt Telmaine nur ihre Magie...


    Die Autorin hat hier eine ganz besondere Welt geschaffen, in die ich mich doch erst mal reinlesen musste, die mich dann aber schnell fasziniert hat. Und das ganz ohne die aktuell so beliebten Fabelwesen, wie Vampire, Werwölfe oder Engel. Die zwei Völker der Licht- und Nachtgeboren sind so unterschiedlich wie es nur geht. Das bezieht sich nicht nur auf ihre Reaktion auf Licht, sondern auch in vielen anderen Punkten, angefangen mit der Stellung der Frau über den Umgang mit Technik zu vielem mehr. Viele dieser Unterschiede werden in der Handlung des ersten Bandes nur kurz angeschnitten, da hier die Welt der Lichtgeboren nur sehr am Rande in der Person der Flora Weiße Hand vorkommt. Statt dessen spielt nahezu die ganze Handlung in der Welt der Nachtgeborenen. Einer Welt, in der Augen nutzlos sind. Was es mir etwas anfangs etwas schwer gemacht hat, mir diese Welt vorzustellen. Ist eine Orientierung mit Ultraschal doch nicht gerade etwas Alltägliches.


    Aber schon bald war das kein Problem mehr und die Geschichte hatte mich in ihren Bann gezogen. Im Laufe der Handlung rücken zwar die geheimnisvollen Zwillinge etwas in den Hintergrund und die Geschehnisse konzentrieren sich eher auf die Suche nach Florilinde, der entführten Tochter, was der Spannung aber keinen Abbruch bereitet. Es gibt viele überraschende Wendungen und mit dem Jäger Ishmael kommt noch einer weitere, sehr interessante Hauptperson dazu.
    Überhaupt sind die Figuren alle sehr gut dargestellt. Sehr positiv finde ich an Telmaine, dass sie zur Abwechslung mal eine verheiratete Heldin ist und dass auch relativ glücklich, auch wenn jeder der Ehepartner seine Geheimnisse hat. Manchmal wird sie mir zwar etwas zu sehr als besonders dargestellt, wie zum Beispiel mit ihrem magischen Fähigkeiten, aber das wird nie zu störend.


    Ein toller Auftakt der High-Fantasy-Trilogie. Ich freue mich schon auf den zweiten Band, der in der Welt der Lichtgeboren spielen wird, auch wenn ich mir nicht so ganz vorstellen kann, wie da die Verbindung zu Band 1 sein wird.

  • Lili_Morinstal und Isiera haben den Inhalt dieses Buches schon treffend zusammengefasst, deshalb werde ich nur noch meine Meinung beifügen und diese ist etwas gespalten.


    Ich habe mir von diesem Buch viel mehr versprochen. Der Anfang der Geschichte ist sehr vielversprechend und ich war gespannt, was noch alles kommt. Jedoch hatte ich sehr Mühe mich in die Welt der Nachtgeborenen einzufühlen. An manchen Stellen hätte ich mir eine genauere Erklärung/Beschreibung gewünscht und an anderen Stellen war es dann etwas zu ausführlich und hat den Lesefluss gestört. Hilfreich wäre auch ein Personenregister gewesen, denn ab und zu habe ich schon den Überblick verloren (was vielleicht auch daran liegt, dass ich nicht wirklich in die Geschichte hineinkam). Dazu kommt noch, dass ich nun überhaupt kein Fan der Dreiecksbeziehungen bin. Gegen Schluss habe ich das Buch nur noch fertig gelesen, damit ich weiss wie die Geschichte vorerst ausgeht. Ob ich die nachfolgenden Bände lesen werde, weiss ich noch nicht. Aber wie gesagt, der Anfang der Geschichte ist vielversprechend und das könnte mich noch dazu bewegen.


    Punkte 6 von 10