Das Rad der Zeit, Robert Jordan lohnt es sich?

  • Hallo ihr Eulen :wave
    Ich bin heute auf die sehr lange Reihe "Das Rad der Zeit" von Robert Jordan aufmerksam geworden.
    Ich weiß das der Autor verstorben ist und das das nun ein anderer weiterschreibt.
    Aktuell gibt es ja 33 Bände und da ich gute Reihen gerne lese wäre das natürlich der Knaller.
    Hat das jemand von euch schon gelesen oder kennt jmd. der es gelesen hat?
    Die Suchfunktion hier, hat mir nicht so viel gezeigt.


    Lohnt sich das Rad der Zeit?


    Edit hat die isbn hinzugefügt.

  • Hallo, Karolina,


    vor einigen Jahren habe ich den ersten Band gelesen und muß sagen, daß ich ziemlich beeindruckt war. Ich fand es sehr spannend, obwohl die Geschichte nach klassischen Mustern funktioniert.
    Die auftretenden Personen waren lebendig, ihre Charaktere durchaus unterschiedlich und wurden auch entwickelt.
    Was mich letztlich überzeugt hat, war das magische Weltbild, das Jordan aufbaut. Es ist stimmig und verzweigt sich im Lauf der Geschichte immer feiner. Ich habe dann noch drei Bücher, glaube ich, über Egwene gelesen, eine Figur, die ich sehr mochte.


    Es ist insgesamt ein gigantischer Kosmos, man kann sich völlig darin verlieren. Vor allem aber muß man sich darauf einlassen, sonst verliert man so manchen Faden, der in einem anderen Band plötzlich wichtig wird. Wobei die Bände nicht direkt aufeinander aufbauen.
    Es passiert jedenfalls immer sehr viel und es treten immer sehr viele Personen auf. Einige von ihnen trifft man dann im nächsten Band wieder, deren Geschichte wird dann erzählt, Neues dazu addiert und so geht es weiter.


    Ich habe nie weitergelesen, weil ich Serien nicht mag und je länger sie sind, desto weniger.


    'Rad der Zeit' habe ich trotzdem in sehr guter Erinnerung.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ich kann von ähnlichen Erfahrungen berichten wie Magali.


    Zuerst habe ich mir meine ich die ersten drei oder fünf Bücher gekauft und war wirklich begeistert. Bis Band 28 oder 29 bin ich inzwischen auch gekommen.


    Beim letzten Lesen habe ich allerdings die Erfahrung gemacht, daß es wirklich schwer ist, die Saga am Stück zu lesen (das waren da meine ich schon über 20 Bücher am Stück, ich hatte irgendwann echt Probleme und auch heute habe ich noch nicht alle Bücher gelesen). Ärgerlich dazu, daß der deutsche Verlag die Originalaufteilung immer auf drei gesplittet hatte, allerdings gibt es die inzwischen auch noch mal etwas neuer im Originalformat (die Einzelbücher nehmen ganz schön Platz weg).


    So wie ich gelesen habe, braucht man allerdings einen der hinteren Bände nicht unbedingt, weil der angeblich eine ganz andere Geschichte und die Geschichte wird mit Band 33 glaube ich auch zu Ende sein.


    Alles in allem ist mein Fazit schon gespalten: Eigentlich lohnt sich die Geschichte wirklich (und deshalb steht sie auch noch bei mir im Regal) - aber eigentlich ist sie gleichzeitig zu lang.

    Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig.
    Antoine de Saint-Exupéry 'Der kleine Prinz'

  • Ich spreche jetzt mal hier für meinen Mann, der vor allem Fantasy liest:


    Er hat alle Bände - bis dato glaube ich bis Band 33 - bereits mehrfach gelesen und wird nicht müde zu betonen, dass es immer noch die erfolgreichste Fantasy-Reihe ever darstellt!


    Er sagt, dass alle Bände, die vor dem Tod des Autors veröffentlicht wurden, klasse sind. Die Bände jedoch, die vom 'Nachfolge-Autor' geschrieben wurden, seien nur noch etwas für 'echte Fans' der Reihe. Aber auch das wären immerhin über 20 Bände... ;-)


    GRUSS savanna

  • Hallo allerseits,


    Ich kann die Reihe auch nur empfehlen. Ich habe sie zwar nur im englischen Original gelesen und kann nichts zur Qualität der Übersetzung sagen, aber es ist wirklich eine epische Geschichte.
    Das ganze System (Magie, Geschichte, Politik) scheint sehr gut durchdacht zu sein und kommt ohne plumpe Zurschaustellung aus - wobei der politische Teil natürlich nicht annähernd so prominent ist wie bei George R. R. Martin (zum Glück, wie ich meine).


    Dass der Autor zwischenzeitlich verstorben ist, ist natürlich sehr tragisch. Aber eine abfallende Qualität kann ich im 12. Band, dem einzigen von Sanderson bisher erschienenen (gibts den überhaupt schon auf deutsch?), wirklich nicht feststellen. Im Gegenteil, endlich geschieht mal wieder etwas (nach den doch sehr lahmen 9. und 10. Bänden und dem nur allmählich in Fahrt kommendem 11.), auch wenn das vielleicht auf Jordans Notizen dazu zurückzuführen ist.
    Ich habe vielmehr den Eindruck, dass Jordan Geschichten erzählt, während Sanderson über Menschen redet, falls das verständlich ausgedrückt ist :gruebel
    Persönlich fand ich Jordan doch besser, aber es ist nicht so als ob es da eine Wahl gäbe.


    Also, auch wenn das oben vielleicht nicht so rauskam, eine gemischte Empfehlung. Die Reihe beginnt sehr "klassisch" Fantasymäßig - schon klischeehaft zu nennen -, steigert sich enorm, wird danach sehr, und ich meine wirklich sehr lahm und kommt zum Schluss (bisher) wieder in Fahrt. Die Figuren sind wirklich schön gezeichnet und recht glaubwürdig (haben wie "echte" Menschen einige ziemlich nervige Ticks). Aus der am Anfang vorhandenen eindimensionalen "Prophezeihung" und Bekämpfung des ultimativen Bösen, gähn, wird im Verlauf der Geschichte tatsächlich, was ich nicht vermutet hätte, ein glaubwürdiges und spannendes Konstrukt.


    Lass dich also nicht abhalten vom Lesen abhalten, Karolina, gib dem ganzen ruhig eine Chance. Bring nur viel Geduld mit.