Ausgabe: 272 Seiten
Verlag: Karl Blessing Verlag (24. Mai 2010)
Sprache: Deutsch
Preis: Euro 17.95
Autor
David Benioff, geboren 1970, debütierte 2002 mit dem Roman "25 Stunden" (Heyne), der von Spike Lee mit Edward Norton und Philip Seymour Hoffman in den Hauptrollen verfilmt wurde. Seither arbeitet er als Drehbuchautor, adaptierte "Drachenläufer" für das Kino und schrieb unter anderem das Drehbuch zu "Troja". Sein zweiter Roman „Stadt der Diebe“ erschien 2009 im Blessing Verlag. David Benioff lebt mit seiner Familie in New York.
Kurzbeschreibung
Es ist die Macht des Augenblicks, die die Stories in Alles auf Anfang verbindet. Sie erzählen von Menschen, denen in einem einzigen Moment das Leben mit seiner ganzen Wucht auf die Füße fällt. Unvergessliche Figuren und der für Benioff typische Humor machen "Alles auf Anfang" zu einem außergewöhnlichen Leseerlebnis.
Meine Meinung
Manchmal braucht es einfach ein bisschen Glück: Als ich am Samstagmorgen in der Bibliothek vorbeischaute, kurz nachdem diese geöffnet hatte, stand doch dort im kleinen Regal der Neuanschaffung schön präsentiert das nigelnagelneue Buch von David Benioff. Natürlich habe ich gleich zugegriffen und mir das Buch geschnappt, zumal es eh auf meiner Wunschliste stand.
David Benioff hat dieses Mal keinen Roman mit einer Geschichte die sich von Anfang bis ende durchzieht geschrieben sondern acht Kurzgeschichten. Das Buch umfasst insgesamt nur 267 Seiten (ohne Danksagungen usw.) und so bleibt für jede seiner Shortstorys im Schnitt nur rund vierzig Seiten. Die Schrift ist zudem recht gross und die Geschichten sind kaum begonnen schon zu ende gelesen. Von der Handlung her verbindet die Erzählungen nichts miteinander, ausser das sie einen Moment im Leben der handelnden Personen zeigen der auf seine Art und Weise eine prägende Wirkung für den weiter Verlauf ihrer Leben haben wird. Manchmal sind diese einschneidend und voller Tragik, manchmal eher einfach und Trivial.
Das Buch hätte mir durchaus gefallen können wenn alle acht Episoden inhaltlich die gleiche Dichte und Intensität wie die ersten beiden Kapitel gehabt hätten. Aus dieser Sicht konnten mich leider nicht alle seiner Kurzgeschichten überzeugen, einige sind inhaltlich flach und irgendwie bieder. Sprachlich kann man David Benioff nichts vorwerfen, schreiben und erzählen kann er, aber er sollte sich bei seinem nächsten Buch wieder auf seinen Weg zurückbegeben den er mit „Stadt der Diebe“ eingeschlagen hat. (Das Buch habe ich noch nicht gelesen und liegt auf meinem SuB, ich verlasse mich hier auf die Eulenmeinungen)
Fazit
Ich habe irgendwie den Eindruck, dass der Autor, sein Agent oder der Verlag (keine Ahnung wer) den Erfolg von „Stadt der Diebe“ ausnutzen will und so schnell wie möglich ein Nachfolgebuch auf den Markt bringen wollte um ordentlich Geld zu verdienen. Wenn mir aber nur rund vier der acht Kurzgeschichten wirklich gefallen haben und ich die andere Hälfte als so so la la einstufen muss ist mir das von einem Erfolgsautoren einfach zuwenig. Ausserdem muss ich erwähnen das ich generell keine Kurzgeschichten mag, auch ein Grund weshalb ich mich für dieses Buch nicht begeistern kann. Eine Kauf-/Leseempfehlung kann ich nur für Fans von David Benioff abgeben und für Leser die gerne Kurzgeschichten lesen. Von mir gibts sechs Punkte.
EDIT
Ich habe gerade auf Amazon.com gesehen das dieses Buch mit den Kurzgeschichten vor dem Roman "Stadt der Diebe" geschrieben wurde. Hier handelt es sich also um Geschichten die bereits im Jahr 2005 auf Englisch erschienen und veröffentlicht wurden! Es ist also ein Frühwerk von David Benioff, schade das dies offensichtlich weder der Verlag noch Amazon als erwähnenswert betrachten. Möge sich dazu jeder selbst seine Meinung bilden.
Das ist ja leider oft so, wenn ein Autor, der bis dahin unbekannt war, einen Bestseller geschrieben hat, werden seine bis dato unbekannten früheren Bücher neu aufgelegt, damit sie nun endlich gekauft werden...