Fragen an Lea Korte

  • Hallo Lea,


    das ist ja die Rubrik für Fragen, die nicht das Buch betreffen. Ich habe mir Deine Biographie im Buch durchgelesen, und da ist eine Frage aufgetaucht, die ich mir schon öfters gestellt habe. Ich weiß nicht, ob das zu persönlich oder indiskret ist. Ggf. einfach nicht antworten, wenn Du nicht magst. :wave


    Also da heißt es, daß Du mit deinem französischen Mann und den Kindern in Südspanien lebst. Deine Muttersprache ist mit hoher Wahrscheinlichkeit Deutsch, die Deines Mannes Französisch - aber welche haben die Kinder, denn in der Schule und den Menschen, die dort leben, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit Spanisch gesprochen. Wie (in welcher Sprache) redet ihr untereinander? Ich stelle mir das sehr schwierig vor.


    Die Referentin in dem Schwedischkurs, den ich besuche, ist Irin, also Muttersprache Englisch, hat in Schweden studiert und lebt seit Jahren hier in Deutschland, ist hier auch verheiratet. Die sagte einmal, abends liest sie nur noch auf Englisch, den ganzen Tag alles auf Deutsch, das würde ansonsten zu anstrengend. (Und uns unterrichtet sie eine Fremdsprache in einer Fremdsprache!)


    Wie gesagt, Du brauchst nicht zu antworten, aber ich habe mich schon oft gefragt, wie Familien mit so einem „Sprachwirrwarr“ umgehen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Interessante Frage- ich kenne das bei Zweisprachlern, aber so eine Sprchumgebung ist ja noch komplizierter.


    Hierher gehört aber auch die obligatorische Frage: Was kommt als nächstes Projekt? Innerhlab welcher Zeitschiene?

  • Hallochen,


    irgendwie habe ich keine Nachricht bekommen und die Frage deswegen erst entdeckt - und habe kein Problem damit, die Frage zu beworten!
    Also, wir sprechen ja vier Sprachen im Haus, wenn man genau sein will:
    Mit meinem Mann sprechen die Kinder Französisch, mit mir Deutsch, was beim Essen z.B. dazu führt, dass manches zwei Mal gesagt wird (eben übersetzt), aber wenn die Kinder mich ansehen und umgekehrt, kommt eben erst mal automatisch Deutsch.
    Dann haben wir natürlich vor allem spanische und noch mehr katalanische Freunde, und wenn die dann sind, reden wir dann Spanisch oder Katalanisch.
    Eigentlich geht das sehr gut. Nur schleift sich dabei natürlich ein bisschen ein, dass gewissen wie Schulhefte in allen Sprachen "llibretes" (auf Katalanisch) sind, oder der Rucksack/Frühstückstasche eine "motxilla" ... Was dann vor allem deutsche Freunde, die mal bei uns Urlaub machen, immer ein bisschen irritiert. Aber im Prinzip "nötige" ich die Kinder schon, den deutschen Begriff zu suchen, aber Deutsch ist hier halt absolut in der Minderzahl (eben nur ich), während die Familie meines Mannes viel näher wohnt und öfter da ist.


    Insgesamt ist es in der Schule übrigens nicht einmal ein Vorteil, mehrsprachig aufzuwachsen, aber ich hoffe, dass es das dann wenigstens nach der Schule so sein wird.


    Liebe Grüße
    Lea

  • Tja, Beowulf, ich hoffe, das entscheidet zum nächsten Monatsanfang. Ich würde ja am liebsten die Maurin II schreiben, weil diese Familie mir sehr am Herzen liegt - und die Historie superspannend weitergeht!!! Bislang kenne ich aber die Verkaufszahlen nicht ... und die sind natürlich das einzige, was den Verlag interessiert.
    Aber ich habe auch noch drei andere Ideen ... zwei historische und eine in der Heute-Zeit, im Bereich des Spannungsromans.
    Egal welche/r historischer Roman es wird - zwei Jahre werden wohl vergehen, obwohl ich schon ziemlich viel recherchiert habe.
    Der Spannungsroman könnte wesentlich schneller fertig sein.


    Liebe Grüße
    Lea

  • Zitat

    Original von Lea Korte
    Der Spannungsroman könnte wesentlich schneller fertig sein.
    Liebe Grüße
    Lea


    :fingerhoch den würde ich sehr gerne lesen!


    Noch etwas zum Sprachwirrwarr :-)
    Meine Freundin Patricia ist halb Französin, halb Deutsche (Vater Franzose, Mutter Deutsch)
    Als Ihre Eltern sich scheiden ließen, ist sie in Grenoble aufgewachsen, Ihre jüngere Schwester bei der Mutter in München.
    Als sie nach der Volljährigkeit ebenfalls zur Mutter nach München gezogen ist, hat sie dort ihren italienischen Mann kennen gelernt und 4 Kinder bekommen. Sie war 11 Jahre meine Kollegin und saß im Großraumbüro neben mir. Es war immer herrlich ihre Telefongespräche zu belauschen. Mit dem Mann sprach sie nur italienisch, mit der Schwester nur französisch und mit der Mutter in Deutsch. Mit ihren Kindern hat sie immer in 3 Sprachen abwechselnd gesprochen.
    Mittlerweile leben & arbeiten Ihre 2 großen Söhne in England, also sprechen sie 4 Sprachen fließend :grin

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • Und wenn man sich dann mal überlegt, wie gut ALLE in Sprachen sein könnten, wenn einfach ein Teil des Unterrichts in den Schulen ab dem Kindergarten in 1-2 Fremdsprachen abgehalten würde ... ;-)
    Ich weiß auch nicht, wieso das nicht einfach gemacht wird. Aber das Naheliegende ist ja meist das Schwierigste ;-)
    LG
    Lea


    P.S.: Wenn es zu dem Spannungsroman kommt, werde ich es dir also sagen ;-)

  • Obwohl ich das Buch bereits zu Ende gelesen habe, hätte ich da noch eine Frage:


    Was war dein ursprünglicher Arbeitstitel für das Buch bzw. dein Vorschlag wie das Buch heissen sollte? Ich nehme mal, dass der definitive Titel "Die Maurin" in Zusammenarbeit mit dem Verlag entstanden ist (Verlage scheinen ja "Die ...in" zu mögen)


    Hier bei den Eulen gibts ja eine Menge Leser die (berechtigte) Vorurteile zu Historischen Romanen mit dem Titel "Die ...in" haben und um solche Bücher von vornherein einen weiten Bogen machen. Dazu gabs übrigens schon eine ellenlange Diskussion hier im Forum. Wie stehst Du zu solchen "Die ...in" Titeln?

  • Zitat

    Original von Lea Korte
    Und wenn man sich dann mal überlegt, wie gut ALLE in Sprachen sein könnten, wenn einfach ein Teil des Unterrichts in den Schulen ab dem Kindergarten in 1-2 Fremdsprachen abgehalten würde ... ;-)


    Tja, warum einfach, wenn es auch umständlich geht?

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Tja, also um bei der Wahrheit zu bleiben: Der Roman hieß von Anfang an "Die Maurin" - weil der Titel einfach zum Buch passte und das finde ich noch immer. Dass inzwischen so viel Kritik an den in-Romanen ist, war mir (die ich ja ein paar Km-chen von Dtl. wegwohne) so nicht bewusst ...
    Vielleicht hätte man einen anderen Titel nehmen sollen, ich weiß es nicht, aber die Mauren und speziell Zahra sind einfach das zentrale Thema ... und Mauren gab es auch nur zu der Zeit ...


    Ich weiß nicht, was da besser gewesen wäre.


    LG
    Lea

  • Hallo Lea,
    vielen Dank, dass du dir hier die Zeit nimmst, um Fragen zu beantworten und die Leserunde zu begleiten.


    Vorhin habe ich ein wenig in den anhängenden Stammbäumen geblättert. Da ich über Spanien im 15. Jahrhundert und den regierenden Königen recht wenig Wissen habe, hilft mir das natürlich ungemein. Sehr willkommen war auch, dass ich Katharina von Aragón entdeckte. Allerdings steht unter Heinrich VIII "gest.1533". Was heißt denn in diesem Zusammenhang "gest."? Gestorben ist er erst 1547 und geschieden wird ohne t geschrieben.