Hier bin ich noch nicht sehr weit. Das Buch liest sich weiterhin sehr gut und flüssig. Ich komme jeweils, auch wenn es nur ein paar Minuten Lesezeit am Stück sind, sehr schnell rein. Nach uerts Kommentar habe ich mal auf die „Einflechtung von Fakten“ geachtet und denke, daß ich weiß, was sie meint. Seite 88 unten ist wohl so eine Stelle, als Abdarrahman die Festung Zahara erklärt. Nun, mich persönlich stört das nicht und hemmt auch nicht meinen Lesefluß. (Ich bevorzuge sowieso eine langsame, um nicht zu sagen sehr langsame, Erzählweise.) Es ist für mich vermutlich die einzige Möglichkeit, mich mit solchen (historischen) Dingen vertraut zu machen, denn ein Sachbuch zum Thema würde ich (nach heutigem Stand) mit absoluter Sicherheit nicht lesen.
Was mir noch aufgefallen ist; ich habe das Thema schon mal in einer anderen Leserunde angesprochen: die „Zwangsheiraten“, also daß die Eltern die Ehen der Kinder arrangieren. Abdarrahman und Leonor haben wohl aus Liebe geheiratet; und dennoch wird solches mit absoluter Selbstverständlichkeit von beiden den Kindern verwehrt. Das sind Gedankengänge, die ich schlicht und einfach nicht nachvollziehen kann, auch „wenn das damals so war“ (und in manchen Gegenden der Welt heute noch so ist).
ZitatOriginal von uert
(...) Und ich erwarte am Ende nichts minderes als heftiges Fegefeuer für ihn
Warum nur Fegefeuer? Die Hölle wäre wohl angebrachter.
ZitatOriginal von uert
Die Friedenspolitik die sein Vater und Bruder für richtig halten ist völlig verfehlt. Man kann einer Isabella von Kastilien keinen Frieden andienen, man kann mit einem Hitler oder einem Saddam nicht über Frieden verhandeln, da solche Herrscher Friedenssehnsucht als Zeichen von Schwäche interpretieren und nur als Aufforderung zum Krieg verstehen.
Das Thema ließe sich beim täglichen Blick in die Tageszeitungen noch vielmehr aktualisieren ...
Ansonsten mal sehen, wann ich weiterkomme. Obwohl ich etwas fürchte, was da noch alles kommt, möchte ich weiterlesen. Als Schwedisch-Lernender müßte ich andererseits ja heute eigentlich Fernsehen gucken. Im Nachklang zur Kálmán-Biographie steht für dieses Wochenende schließlich die Verfilmung der „Gräfin Mariza“ auf dem Programm. Vielleicht läßt sich alles drei irgendwie verbinden.
Edit fügt hinzu, daß mir das, was Lea weiter oben über "Mischehen" geschrieben hat, bekannt war. In einem kürzlich gelesenen Sachbuch über den jüdischen Glauben fand ich, daß es heute noch in Israel verboten ist, eine Ehe zwischen einem Juden und einem Nichtjuden zu schließen. Allerdings werden im Ausland geschlossene Ehen auch in Israel anerkannt.