Pärchenabend forever - Susanne Klingner, Bastian Obermayer

  • Inhalt:


    Una, 29, angehende Modedesignerin, passt ihr Leben ganz gut, auch wenn ihr Chef ein Idiot ist. Sie mag Flohmärkte, ihre Wohnung und Wurst, sie näht nachts gern Kleider und schaut seltsame Filme, und wenn ihr langweilig wird, schiebt sie Möbel hin und her oder räumt auf. Außerdem liebt sie Per. Per, 30, hantiert beruflich mit Statistiken, spielt begeistert Fußball, kann Fleisch nicht ausstehen und wäscht äußerst ungern ab. Er mag es, wenn Dinge bleiben wie sie sind, und entscheidet im Zweifel lieber später. Ach so: Er liebt Una. Una und Per sind glücklich. Dann ziehen sie zusammen. Und schon geht es los: Una will ein eigenes Zimmer und dass Pers blauer Schrank in den Keller kommt. Per will ein Wohnzimmer und dass sein Gemüse im Kühlschrank nicht neben Unas Fleisch liegen muss. Una will gemeinsame Abendessen und Per nach Hause kommen, wie es gerade passt. Dann, gerade als Per anfängt, Pärchenabende und sein neues Erwachsenenleben zu mögen, macht er einen Fehler und Una bekommt eine E-Mail, die alles in Frage stellt … Weil sie bei aller Liebe eine Menge Dinge unterschiedlich sehen, erzählen sie diesen Roman aus zwei Perspektiven.


    Autoren:


    Susanne Klingner, geboren 1978 in Berlin, studierte in Leipzig Politik und Journalistik und absolvierte ein Volontariat bei der taz. Sie arbeitet als freie Journalistin in München, u.a. für Süddeutsche Zeitung und SZ-Magazin, Der Freitag und Brigitte. Sie ist Gründerin und Redakteurin des feministischen Weblogs maedchenmannschaft.net.Bastian Obermayer, geboren 1977 in Rosenheim, studierte Politik, Geschichte und Amerikanistik und absolvierte die Deutsche Journalistenschule in München. Er schrieb als freier Journalist für SZ-Magazin, Neon, Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Rundschau und andere Medien, seit Februar 2008 arbeitet er als Redakteur beim SZ-Magazin.


    Meine Meinung:


    Es ist nichts gegen herrlich seichte Lektüre einzuwenden, wenn man bei sommerlichen Temperaturen im Garten liegt. Ich freue mich sehr gerne und sehr oft auf solche entspannenden Bücher, aber in diesem Fall war es leider wirklich zu anspruchslos. Und, wenn schon anspruchslos, dann wenigstens witzig, originell oder abwechslungsreich. Nicht so hier.
    Ein absolut normales Pärchen, Una und Per, tut unter absolut normalen Umständen etwas, das normale Menschen zu tun pflegen. Das tut es ohne Drama, ohne wirklich große Probleme und ohne wirklich zielführend etwas zu vermitteln das über den Buchtitel "Pärchenabend forever" hinausgeht. Nicht mal mit Wortwitz oder Situationskomik wird gepunktet, das höchste der Gefühle sind verdünnte Alkoholpannen, über denen man sanft einnickt.
    Gut und schön, der eine oder andere sagt jetzt vielleicht "ist doch mal nett, so Alltag pur." Aber sogar die Macher von Big Brother und ähnlichem wissen, dass es nicht ohne Challenges, Herausforderungen und - noch so konstruierte - Hindernisse geht, beziehungsweise, wie Bruce sagen würde "Wo ist das Drama, Baby?" Was ich nach dem Zuklappen dieses Buches empfunden habe, war ein ähnliches Gefühl wie nach dem Konsum von lauwarmem Wasser, ungewürzter Gemüsebrühe oder Putenfleisch natur. Nicht unangenehm, aber sehr fade und ohne irgendwelche Rückstände am Gaumen zu hinterlassen.
    Ich empfehle, angesichts der unendlichen Masse an Neuerscheinungen, besonders in diesem Genre, lieber etwas anderes für den Sommerurlaub zu suchen, das mit den gleichen Zutaten würziger umzugehen weiß oder irgendwie durch Eigenständigkeit heraussticht.


    Leider nur 3 von 10 Punkten


    Liebe Grüße, Waltraud

  • Kurzbeschreibung:
    Una und Per sind glücklich. Dann ziehen sie zusammen.
    Und schon geht es los: Kriegt Una ein eigenes Zimmer? Darf Per nach Hause kommen, wie es ihm gerade passt? Wer putzt was? Sollen sie immer gemeinsam zu Abend essen? Wie steht’s um Pärchenabende?
    Gerade als die beiden anfangen, ihr neues Erwachsenenleben zu mögen, macht Per einen Fehler und Una bekommt eine E-Mail, die alles in Frage stellt…



    Nicht dramatisch, sondern natürlich!


    Una näht für ihr Leben gerne. Ihr größter Wunsch ist es, irgendwann eigene Kollektionen zu entwerfen und auch zu verkaufen.
    Per lebt für Zahlen und Statistiken. Er recherchiert für Firmen nach den neuesten Diagrammen und wird dann auch noch zum Abteilungsleiter befördert.
    Una und Per lieben sich, sind aber verschieden wie Tag und Nacht.
    Sie haben beide ihre Eigenarten und eigentlich keine Gemeinsamkeiten. Am Anfang und jetzt ist das ja vielleicht noch lustig, aber kann eine solche Beziehung auf Dauer erhalten bleiben?
    Denn kaum ist Per bei Una eingezogen, werden die beiden von vorher vollkommen unbekannten Problemen verfolgt: Wie teilen sie die zwei Zimmer auf? Wer kocht und vor allem, was wird gekocht? Nicht nur, dass Una Fleisch mag und Per fleischlose Gerichte bevorzugt, stellt ein Hindernis dar. Plötzlich müssen sie sich absprechen, wenn der beste Freund zu Besuch kommen möchte, oder auch ein Lager über Nacht braucht.
    Die beiden geraten wegen vollkommener Kleinigkeiten aneinander.
    Werden sie wirklich zusammen bleiben, oder das Experiment beenden?


    Das Buch wird aus zwei Perspektiven erzählt.
    Susanne Klingner gibt Una einen Charakter und Bastian Obermayer erweckt Per zum Leben.
    Die beiden Autoren müssen wohl so unterschiedlich wie ihre Protagonisten sein.
    Immer wieder tauchen neue Probleme auf, die auf witzige Art und Weise gelöst oder umschifft werden.
    Aber das auf so eine authentische Art, dass man oft lachen muss und am liebsten noch länger bei den beiden verweilen würde.
    Die Handlung wirkt nicht verkrampft oder gestellt, es ist wie aus dem Alltag heraus gegriffen.


    Per und Una lernen, sie lernen miteinander zu leben und auf den anderen einzugehen. Sie erfahren, dass so eine Partnerschaft auch immer von Kompromissen und Abstrichen begleitet wird, wenn man nicht ständig aneinander geraten möchte.
    Die beiden sind ganz große Dickköpfe, was den Lernprozess natürlich behindert…


    Das Cover hat mich auch gleich angesprochen. Witzig und auch ohne Sprache so aussagekräftig, es passt wie angegossen zum Buch.


    Leider ist die Unterhaltung nur von kurzer Dauer, denn das Buch hat nur 235 Seiten.
    Auch wenn mir ein runderer Abschluss zwischen Per und Una noch irgendwie gefehlt hat.
    Das war mir zu schnell abgehandelt…


    Vielleicht ist es nicht die herausragende Dramatik, mit dem dieses Buch punktet, es ist seine Natürlichkeit!


    Trotzdem hat mir gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter.