Der Menschenräuber - Sabine Thiesler

  • Handlung:


    Wir erleben das Leben von Jonathan mit, der seine Tochter bei einem Unfall verliert und daran kaputt geht, da er sie vergötterte. Er flieht nach Italien, landet in einem Dorf bei einer einsamen Familie die Ferienwohnungen vermietet und verliebt sich in die blinde Tochter Sophia. Doch warum fasziniert sie ihn so und was heckt er aus um sich an dem "Mörder" seiner Tochter zu rächen, der nun ein gutes Leben führt, nicht mehr zurück denkt an seine schwere Tat? Und wird er sich noch an anderen rächen, die dem Jungen damals halfen der Strafe zu entrinnen? All das erfahrt ihr, wenn ihr euch den neuen Thiesler besorgt :-).


    Fazit:


    Ach ich liebe die Thieslerbücher, habe alle schon mehrmals gelesen und erwartete deshalb mit Spannung diesen neuen Roman von ihr. War wieder wirklich gut, spannend und sehr unterhaltend.
    Die Personen wie immer gut beschrieben und lebensecht, die Story gut aufgebaut und wie immer kam bei mir eine Urlaubssehnsucht auf - will endlich nach Ambra^^.


    Vergebe 8 Punkte.



    Alle Thieslers gelesen und dies ist meine Lieblingsreihenfolge


    Kindersammler
    Hexenkind
    Totengräberin
    Menschenräuber


    (Man muss sie ja nicht nach der Reihenfolge lesen, die paar Sachen die nach der Reihe passieren werden in den Büchern ja nochmal mit ein, zwei Sätzen erwähnt, gemeinsam haben sie ja nur den Polizeibeamten.)

  • Deine Lieblingsreihenfolge ist doch die Reihenfolge des Erscheinens, oder?


    Bei mir steht seit vielen Monaten "Der Kindersammler" herum, ich habe vor, dem Buch noch eine zweite Chance zu geben, nachdem ich beim ersten Versuch nicht sehr weit gekommen bin.

  • Danke für Deine Rezi, MissKazumi.


    Also gefiel Dir "Die Totengräberin" besser :gruebel? Dann warte ich lieber mal ab....


    @ Bell: "Der Kindersammler" fand ich auch klasse. Also gib ihm noch eine Chance :-).

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Mir persönlich hat der Menschenräuber wieder besser gefallen als die Totengräberin. Hab es an einem Tag durch gehabt. Wirklich toll. Nicht so der typische amerikanische Thrill aber trotzdem spannend. Von mir gibts 9 Punkte!

    Viele Grüße, Kerstin


    Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund.
    (Hildegard von Bingen, (1098 - 1179)

  • Zitat

    Original von Jasmin87
    Mir hat ja schon "Die Totengräberin" nicht gefallen (wobei ich widerum "Der Kindersammler" sehr spannend fand!), daher werde ich mir dieses Buch, wenn überhaupt, nur als Taschenbuch zulegen.


    Mir gehts da ähnlich, "Die Totengräberin" hat mir gar nicht gefallen, und dieses neue hier reizt mich von der Thematik her schon wenig. Ich glaube, ich lasse es lieber.

  • Ich war ehrlich gesagt vom Menschenräuber nicht so begeistert. Ich hätte mir ein bisschen mehr Action gewünscht und außerdem fand ich die Sache mit der Bessenheit von seiner Tochter schon ziemlich krass. Es war nicht unbedingt meins.
    Trotzdem werde ich den Kindersammler lesen, der steht nämlich noch ungelesen in meinem Regal!

  • Ich habe den Menschenräuber heute beendet und ich finde es wieder gut. Ich kann nicht sagen, welches Buch der Autorin mir bisher am besten gefallen hat. Ich mochte sie alle.


    Der eine oder andere mag sagen, dass die Bücher von Frau Thiesler sehr vorhersehbar sind und auch einfach gehalten. Aber gerade das mag ich an ihr so. Ich hab nichts dagegen mal ein Buch zu lesen, bei dem ich nicht dauernd zurückblättern muss um rauszufinden, wer mit wem verbandelt ist.


    Ich fand es unterhaltsam, realistisch und gefühlvoll beschrieben. Ich freue mich auf ein weiteres Buch der Autorin.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Ich hatte das Buch schon länger auf meiner Wunschliste und konnte es jetzt endlich lesen. Mir hat dies Buch gut gefallen, nachdem mit "Die Totengräberin" nicht so zusagte.


    Ich fand die Personen toll beschrieben und die Story gut aufgebaut. Klar ist sie recht einfach gestrickt, aber gerade das mochte ich. Auch wenn mir diese fanatische Bessesenheit an der Tochter etwas suspekt war.

  • **** von 5 Sternen


    Jonathan hat ein schönes Leben. Einen gut bezahlten Job, eine erfolgreiche Frau und eine bildschöne Tochter, die er über Alles liebt.
    Dann wird Giselle, Jonathans Tochter, Opfer eines tödlichen Unfalls.
    Der Täter bekommt nur eine geringe Strafe, da der Vater des Fahrers, den Richter als besten Freund hat. Jonathan kommt mit dem Tod von Giselle nicht klar.Er wird Alkoholiker und seine Ehe geht den Bach runter. Nach drei Jahren bricht er die Brücken hinter sich ab und fährt in die Toskana und lernt dort die blinde Sofia kennen, die Giselle verblüffent ähnlich sieht.
    In diesem Buch wird gezeigt, wie schnell ein Opfer zum Täter werden kann. Mir hat es gut gefallen.

  • Dass ich vom selben Autor 3 Romane nacheinander gelesen habe, ist so gut wie noch nie vorgekommen, dass sie mir aber auch alle gleichermaßen gut gefallen, grenzt fast schon an ein Wunder.
    Vollbracht hat dieses Wunder Sabine Thiesler, mein persönliches Highlight im Krimi/Thriller-Einerlei.
    Mit einer Handlung und Protagonisten, die mir realistisch und glaubwürdig erschienen sind, hat die Autorin bei mir auch diesmal wieder voll gepunktet.
    Besonders gut gefallen mir ja die vielen liebenswerten Eigenheiten der Figuren, die ihnen Farbe und Leben verleihen, wie die dem Alkohol zugetane und maßlos schlampige Amanda oder ihr schweigsamer Ehemann Riccardo, den man immer nur bei der Arbeit antrifft.
    Ob ein Mensch über viele Jahre aus seiner Trauer um die tote Tochter nicht herausfindet und so wie am 1. Tag auf Rache sinnt, lasse ich zwar lieber dahingestellt sein, aber wie sie die Geschichte erzählt, ist sie für mich durchaus nachvollziehbar. Ebenso die Verbindungen zwischen den Protagonisten, die mir nie an den Haaren herbeigezogen vorkamen.
    Ich werde noch alles lesen, was ich von Frau Thiesler finde und ungeduldig auf neues Lesefutter von ihr warten.

  • Giselle, die Tochter des erfolgreichen Fotografen Jonathan und der früher sehr gefragten Ballerina Jana, wird von einem betrunkenen Jugendlichen angefahren und kommt dabei ums Leben. Der junge Mann namens Tobias Altmann kommt allerdings glimpflich davon - für Jonathan zu glimpflich, so dass sich diese jahrelang nach Rache sehnt.
    Seine Ehe zu Jana, die schon länger nicht die glücklichste aller Ehen war, zerbricht nach Giselles Tod und Jonathan flüchtet sich nach Italien. In Toskana lernt er die blinde Sofia kennen, die seiner verstorbenen Tochter verblüffend ähnlich sieht und verliebt sich in diese. Er bleibt in Toskana und baut sich mit Sofia ein neues Leben auf. Als er plötzlich in Italien mit dem schrecklichsten Ereignis seiner Vergangenheit konfrontiert wird, erwachen seine Rachegefühle...

    Ich habe das Buch sehr gerne und auch schnell gelesen, da ich den Stil von Sabine Thiesler einfach unheimlich mag. Ich kann nicht erklären, woran es genau liegt, aber ihre Art zu schreiben nimmt mich immer ein und die Verknüpfungen unter den beteiligten Personen gefallen mir sehr. Allerdings muss man bei diesem Buch schon zugeben, dass die Geschichte an vielen Stellen sehr schwächelt. Manche Handlungen sind einfach unlogisch, die Personen handeln zum Teil unglaubwürdig und wirklich sonderlich "verwickelt" ist die Geschichte auch nicht. Den Schluss fand ich nicht nur leicht seltsam, sondern auch ein wenig an den Haaren herbeigezogen.

    Hier ein paar Beispiele für Handlungen bzw. Gegebenheiten, die ich nicht so ganz nachvollziehbar fand:
    [sp]Es wird so oft betont und erwähnt, dass Giselle und Sofia sich so ähnlich sehen, aber weder Engelbert (der im Laufe der Verhandlungen sicher paarmal Giselles Gesicht auf Bildern sah) noch Tobias (der ihr Gesicht wohl nicht vergessen hat, wie sich später gezeigt hat) ist das die ganze Zeit aufgefallen. Witzigerweise hat Tobias dann aber eine Erleuchtung, als er Giselles Bild sieht. Ok, die Umgebung hat ihm vielleicht den Rest gegeben, so wie er Jonathan vorfand, aber mal ehrlich - das war ein Bild, wo die Augen ausgestochen waren! Das beste Merkmal, wenn es um Wiedererkennung geht. Find ich nicht sehr logisch, auch wenn man sicher irgendwie dagegen argumentieren kann.
    Auch frage ich mich, wie Sofias Eltern entgehen konnte, dass sie NICHT schwanger war und ein Kind hat. Ich hab nichts davon gelesen, dass sie vor den Eltern versteckt wurde (was ich komisch fände aufgrund der Nähe) oder dass sie bei der Lüge mitspielten. Ok, vielleicht sahen sie etwas und wollten es nicht wahrhaben, aber das find ich auch sehr unrealistisch.
    Über Donato Neri sollte ich lieber kein Wort verlieren. Wie doof kann ein Mensch sein? Nee, sorry, dass einer bei der Polizei sooo hohl ist, glaub ich nun wirklich nicht. Und dass sein Kollege Alfonso spätestens dann, wenn es seinem Schädel wieder gut ging, nicht einschritt, find ich auch sehr sehr unwahrscheinlich. "Amüsant" auch, wie nach Jahren einer Ehe und nach einem Unglück, dass beide betraf, die Scheidung am Telefon doch verdammt schnell geregelt wird. Gibt es wirklich Ehen, wo das möglich ist? Wer weiß...[/sp]

    Mir würden sicher noch viel mehr Sachen einfallen....

    Das Buch bekommt von mir 7 von 10 Punkten, aber eigentlich nur, weil ich es trotz vielen Dingen, die mich stutzig machten, gern gelesen habe. Ich würde es nicht unbedingt weiterempfehlen, wenn man ein kritischer Leser ist und sicher gibt es bessere und spannendere Bücher, aber wenn man Sabine Thiesler mag, wird man dieses Buch wahrscheinlich doch gerne und schnell lesen.

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  • @ Gummibärchen


    soweit ich mich erinnern kann, war das folgendermaßen:




    ich selbst fand die geschichte ziemlich lahm. bei mir kam wenig spannung auf, lediglich die altbekannten polizisten haben mich zum schmunzeln gebracht ;)

  • @ rocknrose:



    Ich bin ja bei Büchern nicht wirklich so kleinlich, aber mir sind da einfach zu viele Ungereimtheiten...

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  • Ich habe das Buch auch gerade gelesen, und habe mich an sich ganz gut unterhalten gefühlt, es ist schnell zu lesen, aber es gibt wirklich ein paar Ungereimtheiten. Dennoch hat es mir besser gefallen, als das davor.


    Was mich am meisten störte war an sich,


    spannend aber fand ich es auf alle Fälle.

  • Ushuaia, genau das stand auch noch in meinen Notizen. Das fand ich auch sehr unwahrscheinlich und leicht an den Haaren herbeigezogen. :rolleyes

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  • Gummibärchen, lass dich drücken! Du sprichst mir aus der Seele! Ich kann die Stellen schon gar nicht mehr zählen, an denen ich bei diesem Buch mit dem Kopf geschüttelt habe - so etwas wäre im Leben nicht (!!) so passiert! Und trotzdem ist da eine gewisse Spannung, die einen das Buch schnell lesen lässt. Das ist eine ganz kuriose Mischung.


    Ich bin sehr erleichtert, dass auch anderen Lesern diese "Unwahrscheinlichkeiten" aufgefallen sind.


    ***
    Hier ist noch der Text meiner Rezension.


    "So, nun bin ich doch schneller durch dieses Buch getaumelt, als erwartet. Unspannend war es nun gerade nicht! Aber, wie soll ich sagen - ich verleihe meine vier Sterne, die der rasanten Lektüre geschuldet sind, fast widerwillig. Denn andererseits habe ich mich fast ein wenig von Sabine Thiesler "entwöhnt". Ich durchschaue sie einfach zu schnell, und finde auch zunehmend strukturelle und logische "Macken" in ihren Büchern. Aber das spricht ja grundsätzlich nicht dagegen, dass man sich von ihren Thrillern gut unterhalten lassen kann.


    Zum Inhalt und zur Handlung ist hier schon genug geschrieben worden. Das will ich gar nicht weiter zerpflücken. Sagen wir einmal so, das Buch zerfiel für mich beim Lesen in zwei Teile, obwohl ich den Klappentext natürlich kannte. Während der ersten Hälfte dachte ich noch, ich hätte es mit einer Kopie von "Vertigo" oder einem Anklang an "Rebecca" zu tun. Hier ging es ja mehr um Jonathans Besessenheit, um seinen Drang, Sofia nach dem Muster seiner verstorbenen Tochter zu formen. Hier war der Grusel eher untergründig, und die Handlung baute sich sehr langsam auf.


    Richtige Spannung kam für mich daher erst in der gefühlten zweiten Hälfte des Buches auf. Hier ändert sich der Charakter des Buches. Plötzlich weiß man auch, welchen Sinn der Prolog machte - denn er taucht fast genau wörtlich (!) wieder auf, diesmal mit dem Namen des Handelnden. Jetzt geht es nicht mehr um Sofias Ähnlichkeit mit Giselle, sondern um Jonathans Rache. Das war zwar schon, wie gesagt, von der Handlung her durchaus spannend - die letzten 70 Seiten sind bei mir nur so geflogen. Dennoch. Ich kann meine Bedenken leider nicht allzu nah beschreiben, ohne zu spoilern. Bei etlichen Details habe ich einfach nur den Kopf geschüttelt; das wäre im Leben nicht (!!) wirklich so passiert. Außerdem fand ich, dass ein paar Nebencharaktere, und auch ein paar Episoden, in dem Buch einfach überflüssig waren. Warum muss ich vom Privatleben der Krankenschwester wissen, die gerade Dienst hatte, als das Baby verschwand? Warum muss ich von Amandas und Riccardos Jugend wissen? Das ist für die eigentliche Handlung völlig unerheblich. Und auch die Episode mit den Holländern fand ich eher abartig, als erhellend...


    Ein paar Details waren allerdings schön erdacht. So zum Beispiel die leisen Verdachtsmomente, die Sofias Vater, Kommissar Neris Frau oder der Priester haben, die sich aber nie durchsetzen. Überhaupt war es nett, dass Commissario Neri wieder einmal auftauchte; er ist so etwas wie der "running gag" in den Büchern von Sabine Thiesler. Allerdings ist dieser Witz natürlich an solche Leser verschwendet, die nicht alle Bände kennen.


    Insgesamt gibt es von mir eine eingeschränkte Empfehlung. Gut geeignet ist das Buch vor allem für eingefleischte Fans von Sabine Thiesler. Für Toskana-Fans ebenso, denn das Lokalkolorit ist wieder einmal enorm. Auch für Leser, die "einfach nur" eine spannende Geschichte wollen, ohne sich allzu viele Gedanken um Wahrscheinlichkeit oder Logik zu machen. Aber leider ist es eben nichts für solche Leser, die "literarische Krimis" mit Anspruch, wie zum Beispiel die von Fred Vargas, gewöhnt sind."