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Unzufrieden mit dem kapitalistisch-feudalistischen Gesellschaftssystem des Planeten Urras beschlossen die nach ihrer philosophischen Führerin genannten Odonier den unwirtlichen, bisher nur als Ressourcenlieferanten dienenden Mond Anarres zu besiedeln. Dort soll eine neue Form des Zusammenlebens auf der Basis der absoluten Gleichberechtigung in Bezug auf Status und Besitz gegründet werden. Jeder Kontakt mit der Herkunftswelt wird konsequent abgelehnt. Nach 170 Jahren fast vollständiger Isolation macht sich der geniale Temporalphysiker Shevek als erster Odonier auf den Weg nach Urras, um die Grenzen der Kommunikation zwischen den Planeten, sogar zwischen allen von Menschen besiedelten Welten, einzureißen.
Mein Eindruck:
Dieses Buch ist faszinierend, besonders, weil die Frage nach persönlicher Freiheit, und ob diese durch irgendeine Gesellschaftsform gefördert werden kann, auf eine neue und spannende Weise gestellt (und meines Erachtens erfreulicherweise nicht beantwortet) wird.
Der Protagonist zumindest scheint weder im Kapitalismus von Urras noch im idealen Kommunismus von Anarres glücklich zu werden. Wie sein Weg schließlich aussehen wird bleibt völlig offen - und dies ist vielleicht die Hauptaussage des Buches zum Thema Freiheit. Das Buch entlarvt beide Gesellschaftssysteme als utilitaristisch und damit den Interessen und Bedürfnissen Einzelner feindselig.
Alles in allem: Ein Buch, das eckig, kantig und manchmal schwer lesbar zum Nachdenken herausfordert.
edit meint, es ist noch hinzuzufügen, dass die Einordnung unter Fantasy unter Bauchschmerzen erfolgte. Letztlich handelte es sich um Münzenwerfen zwischen SF und Fantasy.