Geschmiedet in Feuer und Magie - Daniel Fox

  • Taschenbuch mit 608 Seiten
    Verlag: Blanvalet (April 2010)
    Sprache: Deutsch
    Originaltitel: Dragon in Chains



    Kurzbeschreibung
    Kaiser Chien Hua befindet sich auf der Flucht vor Rebellen und muss sich auf die Insel Taishu zurückziehen – wo die Jade abgebaut wird, der er seine übernatürlichen Fähigkeiten verdankt. Hier will er sich und die Seinen gegen die Usurpatoren verteidigen. Doch vor der Insel liegt ein Drache mit Feuer und Magie an den Meeresgrund gekettet. Und der Mönch, der für die Kontrolle über den Drachen mit großem Schmerz bezahlt, ist seines Leidens überdrüssig …



    Zum Autor
    Daniel Fox ist das Pseudonym eines erfolgreichen britschen Autors.



    Meine Meinung
    Von der ersten Zeile an ist man als Leser bei diesem Roman mittendrin statt nur dabei. Daniel Fox, auch in der Fantasy-Szene bekannt als Chez Brenchley, hält sich nicht mit Nebensächlichkeiten auf und steigt sofort ein in die Geschichte von Han, Mei Feng, Chien Hua, Shaan und der Drachin, die in Ketten ein tristes Dasein unter der Insel Taishu fristet. Dass Fox nur ein Pseudonym ist, wusste ich anfangs nicht und doch spürt man mit jeder Zeile, dass es sich bei dem Roman nicht um ein Debüt handelt. Viel zu versiert ist die Sprache, zu treffend für einen Anfänger. Dem Autor gelingt es, einen Mittelweg zwischen Brutalität und Schönheit zu finden und die Sätze mit dem richtigen Tempo auszustatten. Dem Roman als Gesamtwerk kann man allerdings durchaus vorwerfen, dass er stellenweise langatmig daherkommt. Mich hat das nicht gestört, da ich von den Figuren sehr fasziniert war und mir diese Längen wirklich kaum ins Auge gefallen sind.


    Besonders die beiden wichtigen Frauenfiguren Mei Feng und Jiao sind spannend gezeichnet. Für mich waren sie die wahren Drahtzieher der Geschichte, wurden aber, wie alle anderen auch, von Erwartungshaltungen bestimmt. Jede der Hauptfiguren muss bestimmte Ansprüche erfüllen und selbst der junge Kaiser Chien Hua befindet sich im Grunde unter der Fuchtel seiner Mutter, die eigene Interessen durchzusetzen versucht. Das Zusammenspiel der Figuren und auch ihre Auswahl haben mir sehr gut gefallen. So gelingt ein Querschnitt durch die ganze Gesellschaft, vom Kaiser bis zum Sklavenjungen sind alle vertreten und spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte.


    Die Drachin an sich nimmt noch wenig Raum in diesem Roman ein, so dass reine Drachenfans wohl eher enttäuscht sein werden. Aber die asiatische Kultur, die hinter allem steckt, hat das bei mir bestens ausgeglichen. Der Autor hat für seinen Roman eine längere Zeit in Taiwan recherchieren dürfen, „Geschmiedet in Feuer und Magie“ und die Folgebände sind das Ergebnis dieser Reisen.



    Fazit
    Angenehme Unterhaltung mit für mich sehr faszinierenden Figuren. Man spürt das Wissen des Autors, stellenweise lassen sich aber auch Längen finden.



    Bewertung
    8/10 Punkten