Rancho River – James Stewart

  • Rancho River – James Stewart


    Darsteller

    • James Stewart
    • Maureen O`Hara
    • Brian Keith
    • Juliet Mills
    • Jack Elam
    • Dan Galloway


    Inhalt


    Die englische Witwe Martha Price importiert 1884 einen britischen Hereford-Bullen nach Texas, um die Zucht der Longhorn-Rinder zu revitalisieren. Sie engagiert den gealterten Cowboy Sam Burnett, der auf den Erfolg der Zucht hofft. Rancher Alexander Bowen, ein störrischer Ex-Offizier, zweifelt dagegen, ob der Bulle den harten Winter überleben wird. Die Männer rivalisieren um die energische Martha....................



    Meine Meinung


    Die Amazon Inhaltsangabe hab ich mal wieder etwas gekürzt, da dort einfach zuviel verraten wird.
    Find ich immer so schade, wenn man vorher schon zuviel verraten bekommt.


    Anfangs ist das Hauptthema der mit Skepsis betrachtete Wunsch der Witwe Martha und ihrer Tochter Hilary - die eigens aus England anreisen, ihre gezüchteten Herford Rinder zu verkaufen – die Züchtung einer neuen Rinderasse in Amerika zu versuchen. Langhornrinder & Herfordrinder.


    Die Herde wird auch letztlich verkauft, aus Geldmangel aber müssen die beiden noch schweren Herzens ihr „Lieblingsrind", das von klein auf von der Tochter erzogen wurde und auch nur auf diese hört, verkaufen.
    Der Cowboy Sam Burnett wird damit beauftragt, den kleinen Bullen zu seinem neuen Besitzer zu bringen und Mutter & Tochter schließen sich der Reise an – Erfolglos versucht Sam, die beiden davon abzubringen.


    Wunderbar – Maureen O`Hara als resolute Witwe, die sich nichts sagen läßt und weiß sich durchzusetzen. Genauso herrlich ihre Tochter Hilary, die den kleinen Bullen darauf abgerichtet hat nur bei pfeifen der englischen Nationalhymne zu reagieren. :grin


    Schon diese beiden machen einen großen Teil des Humors des Filmes aus – und nicht zu vergessen – James Stewarts Gesicht, wenn er sich mit der Witwe Martha anlegt…..


    Später – als sie die Ranch des Käufers erreicht haben – eine verwahrloste Ranch mit einem Besitzer, der den alten Wikingern Konkurrenz machen könnte mit seinem Aussehen und seinen Manieren.
    Der seinen Sohn behandelt, als wäre er ein besserer Sklave und als ob er ihm total egal wäre.
    Aber – er hat nicht mit der resoluten Martha gerechnet – die – ganz englische Lady so etwas ja gar nicht dulden kann und erst einmal das Heft in die Hand nimmt. *g*


    Die Rolle des störrischen „Wikingers“ – des verwahrlosten Ranchers wird brillant von Brain Keith dargestellt.
    Und natürlich nicht zu vergessen – Jack Elam als Bandit.
    Mir fällt es schwer Jack Elam in einer „bösen“ Rolle ernst zu nehmen. Für mich bleibt er immer der leicht vertrottelte Partner von James Garner in Auch ein Sherif braucht mal Hilfe& Latigo.


    Ok, mehr zum Inhalt gibt’s nicht, damit der Reiz des Selberansehes erhalten bleibt.


    Den Film würde ich jetzt nicht direkt als Westernkomödie ansehen, aber doch hat er leichte Züge davon. Aber im positiven Sinne. Es ist kein alberner Humor, sondern der subtilere, auf die Schauspieler zugeschnittene.
    Ein guter Western – wenn auch nicht an den Mann vom großen Fluß oder Über den Todespaß heranreichend.
    Muß er auch nicht unbedingt, da er sich doch ein wenig durch die humorvollere Machart unterscheidet.


    Und der Männer liebstes Hobby fast jeden Westerns kommt auch nicht zu kurz – Schlägereien. Sei es um eine schöne Frau, ein Langhornrind oder einfach um Recht zu haben.


    Fazit:
    Humorvoll – gefühlvoll – mit einer wunderbaren Maureen O Hara als resolute Lady, die die rauhen Kerle züchtigt :grin

  • Hört sich richtig toll an!


    Und was für eine Besetzung!


    Zitat

    Mir fällt es schwer Jack Elam in einer „bösen“ Rolle ernst zu nehmen. Für mich bleibt er immer der leicht vertrottelte Partner von James Garner in Auch ein Sherif braucht mal Hilfe& Latigo.


    :write

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Hört sich richtig toll an!


    Und was für eine Besetzung!



    :write


    Hier gehört er zu den Banditen, die Sam und den Frauen hinterherjagen um ihnen Geld abzunehmen.
    Aber ich konnte ihn einfach nicht ernst nehmen - auch wenn er tatsächlich die Rolle als Bösen hatte, die auch als wirklich Böser angelegt war, der nicht davor zurückschreckt über Leichen zu gehen.


    Irgendwie paßt der Böse nicht zu seinem Gesicht.

  • Jetzt habe ich Rancho River auch gesehen. Wirklich ein klasse Western, den ich noch nicht kannte. James Stewart glänzt als Raubein, seine Schlägereien mit Jack Elam sind wirklich gut gemacht und enthalten auch eine Spur Komik.
    Ich schätze es, wenn James Stewart in seinen Filmen, obwohl der amerikanische Held schlechthin, auch einmal seine dunkle Seite zeigt. Das hat er in mehreren Filmen genial bewiesen. In der zweiten Hälfte des Films ist seine Rolle aber überwiegend positiv besetzt!


    Maureen O´Hara und ihre Filmtochter sind ,obwohl aus England, alles andere als Greenhorns im Westen und ein tolles Team.
    Brian Keith ist auch großartig! Den fand ich schon genial in der der Fernsehserie Lieber Onkel Bill. Aber das kennt ihr nicht, da wart ihr noch zu jung oder noch nicht geboen.


    Allerdings ist es Vindicator, der Prachtbulle, der der heimliche Star des Films ist. Sein Minenspiel ist unvergleichlich, er hat etwas von Sir Laurence Oliver.
    Anscheinend war er auch ein echter womanizer! :grin


    Danke für deinen tollen Tipp, Johanna!
    :anbet

  • Gerne, ich finds doch schön, wenn nicht nur ich diese Westernleidenschaft habe.


    Den lütten Bullen mochte ich auch. Am genialsten eben fand ich, daß er sich wirklich nur beim Klang von "god save the queen" bewegte :grin


    Onkel Bill sagt mir zumindest vom Namen her was, aber ich glaub, gesehen habe ich es nicht, oder wenn, dann eher zufällig und kann mich nicht erinnern.
    Wann lief das denn?


    Und, konntest Du Jack Elam die Rolle als "Bösen" abnehmen?
    Für mich bleibt er wirklich immer der "durchgeknallte Partner von James Garner in den bei den Westernkomödien Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe & Latigo.


  • ja, Jaclk Elam hat sowohl Schurken als auch Sidekicks gut gespielt. Eine seiner letzten Roillen war in der Serie Lucky Luke, da war er immer noch großartig.
    In Rancho River hat er bei den Schlägereien immerhin einige gute Kinnhaken zu verteilen. :lache



    Lieber Onkel Bill lief im Fernsehen wahrscheinlich Anfang der 80ziger zuletzt! Genau weiß ich es nicht mehr!

  • lieber onkel bill, war das nicht so ein blond-weißhaariger herr, der ein kleines mädchen und einen kleinen jungen aufzog? der name "buffy" steigt da auch in dem zusammenhang irgendwie aus meiner erinnerung.
    war ganz niedlich.
    was den film mit james stewart betrifft, kann ich mich dem eröffnungsposting nur anschließen!

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Ja! Wikipedia sagt: Bill Davis ist ein wohlhabender Junggeselle. Nach dem Tod seines Bruders ziehen seine Nichte Buffy und sein Neffe Jody, die nun Vollwaisen sind, bei ihm ein und bringen sein Leben durcheinander. Auch Davis' Butler Giles French hat so allerhand Probleme bei der Erziehung der Kinder.

  • ja. danke! erinnerungen werden wach....
    da merkt man, dass man älter wird, dass das schon sooo lang her ist :wow
    :-) :wave

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Der Regisseur des Film, Andrew V. McLaglen, ist vor ein paar Tagen gestorben.
    Er wurde 94 Jahre alt.


    Andrew V. McLaglen hat mit John Wayne und James Stewart mehrfach gearbeitet. Sehr gelungen fand ich auch: Der Mann vom großen Fluß


    Auch fürs Fernsehen hat er gearbeitet, z.B. Rauchende Colts

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Heute ist bei 3sat Thementag "Der wilde Westen". U. a. stehen auch einige James Stewart-Klassiker auf dem Programm :wave


    Danke für die Erinnerung - ein genialer Errol Flynn ist auch dabei - Herr des wilden Westens.

  • ´



    'Rancho River' - Originaltitel 'The Rare Breed' hab' ich vor gut fünf Jahren gesehen und ist für mich einer der schwächeren Streifen im reichen Westernschaffen von James Stewart.


    Die magere Kritikerwertung von 33 Prozent bei Rottentomatoes kann ich nachvollziehen: http://www.rottentomatoes.com/m/1017201-rare_breed/


    Dennis Schwartz bringt es mit drei Worten auf den Punkt: "Banal and lifeless"




    Stewart hat im Westerngenre über Jahrzehnte stärkere Darstellungen abgeliefert - in interessanteren Filmen unter besseren Regisseuren mit vielschichtigeren Drehbüchern.



    Neben 'Winchester '73' (1950) & 'The Far Country' (1955) empfehle ich insbesondere James Stewart in der Rolle des fanatischen Kopfgeldjägers Howard Kemp in 'Naked Spur' (1953) sowie als geläuterter Ex-Outlaw Glyn McLintock in 'Bend of the River' (1952), jeweils unter der Regie des geschätzten Anthony Mann.


    Auch Co-Stars und Bösewichter wie Robert Ryan und Arthur Kennedy spielen dort gnadenlos gut auf und stehlen Mr. Stewart teilweise die Show....



    ............................................ http://homepages.sover.net/~ozus/bendoftheriver.htm
    ............................................ http://antagonie.blogspot.de/2…952-in-which-we-find.html





    ´

  • Natürlich ist Andrew V. McLaglen kein Anthony Mann, Howard Hawks oder John Ford. Das sind die wenigsten.
    Aber seine Regiearbeit zu Rancho River würde ich immerhin als routiniert einschätzen, besser als der Durchschnitt der Filme seiner Zeit.
    Ich fand den Film auch nicht leblos. Vergleichen mit den großen Klassikern kann ich Rancho River nicht mithalten, das ist klar, dafür hat man ihn normalerwiese im Vergleich zu den genannte Klassikern noch nicht so oft gesehen. Man sollte ihn sich als Westernfan also nicht entgehen lassen.

  • ´


    Zitat


    ...besser als der Durchschnitt der Filme seiner Zeit.




    Also ich könnte allein aus dem Entstehungsjahr 1966 über 50 Filme - darunter auch einige Western - benennen, die ich deutlich über 'Rancho River' ansiedeln würde.
    Und engagierte Filmkritiker verschiedener Länder würden wahrscheinlich mühelos auf mehr als 500 Titel kommen.


    Und dies wären keineswegs alles 'Klassiker'. Zwischen 'klassisch ' und 'routiniert & gefällig' sehe ich schon noch einige Zwischenkategorien und Abstufungen....



    ´

  • So viele? :wow


    Vielleicht ist mein Blick auf die Hollywood-Filme der späten sechziger Jahre subjektiv verstellt. Viele von denen haben inzwischen einiges an Wirkung verloren, finde ich.


    Rancho River kam mir für 1966 etwas altmodischer und einige Jahre älter vor!


    Edit:

    Zitat

    Original von Barolojoe
    [Und dies wären keineswegs alles 'Klassiker'. Zwischen 'klassisch ' und 'routiniert & gefällig' sehe ich schon noch einige Zwischenkategorien und Abstufungen....


    Nicht das wir uns mißverstehen: ich doch auch!