Rückenwind – Eine Liebesgeschichte
Max Urlacher
Knaur Verlag
ISBN: 978-3-426-50523-6
333 Seiten, 8,95 Euro
Über den Autor: Max Urlacher, Jahrgang 1972, hat Schauspiel an der Otto-Falckenberg-Schule in München und Arts Management in London studiert. Er gastierte an den Schauspielhäusern in Zürich, Bochum und München. Zudem tritt er regelmäßig in Film- und Fernsehproduktionen auf. Gemeinsam mit Fanka Potente veröffentlichte er den Briefroman „Los Angeles-Berlin. Ein Jahr“.
Was verspricht der Buchrücken? Anton fühlt sich mit seinem besten Freund Tobias unverwundbar, mit Samar, seiner großen Liebe, einzigartig. Als beide ihn verlassen, ist er so verloren wie seit seiner Kindheit nicht mehr. Er tut alles, um sein altes Glück zurückzuerobern. In allen Winkeln der Welt sucht er nach sich und den –für immer? – verlorenen Freunden. Bis er sich auf der Großbildleinwand des Berliner Olympiastadions wieder findet.
Meine Meinung: Der Buchrückentext sagt leider sehr wenig über das Buch aus. Er allein hätte mich nicht zum Kauf verleitet. Das, was dort in wenigen Worten beschrieben ist, erfasst meiner Meinung nach zu wenig von dieser Geschichte und trifft es einfach nicht. Es sind eher die uninteressanten Stichpunkte, die an der Stelle erwähnt werden, und Teile der Handlung, die erst gegen Ende des Buches geschehen.
Tatsächlich geht es hauptsächlich um Anton und seinen Freund Tobias, die zusammen aufwachsen und unzertrennliche Freunde sind. Es geht um Lebensträume, zerplatzte Seifenblasen und immer und immer wieder um Liebe und Freundschaft und darum, dass am Ende einer allein zurückbleibt. Anton und Tobias sind komplett unterschiedlich im Aussehen, ihren Ansichten und Vorlieben. Während Anton seinen Kindheitstraum Schauspieler zu werden, mühsam erreicht hat, muss Tobias sich damit abfinden, dass seine Profifußballer-Karriere bei Herta BSC nach einer Knieverletzung geplatzt ist. Rückhalt bieten den beiden immer wieder die Großeltern von Anton, in deren Haus sie groß geworden sind und immer noch leben. Doch beide müssen irgendwann erfahren, dass das Leben Veränderung bedeutet und dass man weder an der Liebe noch am Leben festhalten kann.
Unkonventionell und etwas verschroben sind die Figuren in dieser Liebesgeschichte, und man merkt, dass Max Urlacher Schauspiel studiert hat, denn so klingen seine Dialoge immer ein wenig rezitierend und teilweise pathetisch. Manche Szenen scheinen für einen Film geschrieben worden zu sein. Das lässt die Personen nicht immer authentisch wirken, und nimmt dem Ganzen etwas die Glaubwürdigkeit. Trotzdem berühren die schon fast poetischen Betrachtungen über das Leben, die Liebe und den Verlust.
Mein Fazit: Ein leises, warmherziges Buch, schnell gelesen und sprachlich schön, aber ohne großen Nachklang und so würde ich 7 Pünktchen dafür geben.