Zidanes Melancholie - Jean-Philippe Toussaint

  • Verlag: Frankfurter Verlagsanstalt, 2007


    OT: La Mélancolie de Zidane
    Aus dem Französischen von Joachim Unseld
    mit Fotografien von Jean-Philippe Toussaint


    Kurzbeschreibung
    Jean-Philippe Toussaint ist nicht nur ein berühmter Schriftsteller, sondern auch ausgewiesener Fußballkenner und -fan. Regelmäßig erschienen Fußballkommentare in französischen und internationalen Zeitungen. Am 9. Juli 2006 saß er auf der Tribüne des Berliner Olympiastadions und hat das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft Frankreich gegen Italien erlebt. Natürlich auch jene inzwischen legendäre "Geste" Zinedine Zidanes, den berühmten Kopfstoß gegen den Italiener Marco Materazzi, der wohl ebenso in die Annalen der Fußball-Weltmeisterschaften eingehen wird, wie seinerzeit das Wembley Tor. Ein wunderbares Stück Prosa über dieses Finale ist nun entstanden. Toussaint schildert den Hergang und geht dabei den Ursachen des Kopfstoßes nach: für den dreimaligen Weltfußballer des Jahres im letzten Spiel seiner Karriere ein mehr als denkwürdiges Ereignis, mit dem er sich auf seine Weise in der Fußballgeschichte verewigte.


    Über den Autor
    Jean-Philippe Toussaint, geboren 1957 in Brüssel, ist Schriftsteller, Drehbuchautor und Regisseur. Romanveröffentlichungen, mehrere Filmdrehbücher und führte selbst Regie. Der Autor lebt in Brüssel und auf Korsika.


    Meine Meinung:
    Jean-Philippe Toussaint stellt in seinen kurzen Text den Vorfall um Zidanes berühmten Kopfstoß bei der WM 2006 in philosophischer Weise dar.
    Dabei ist es nicht entscheidend, ob Toussants Schlüsse und Erkenntnisse zutreffend sind, denn es ist seine persönliche Auffassung, die er mit Zitaten aus eigenen Texten und aus anderen erläutert, „Zidanes Melancholie ist meine Melancholie“ schreibt er.


    Das Buch hat nur 32 Seiten, aber davon bestehen viele aus Fotos und die Schrift der Textpassagen ist groß.
    Diese extreme Kürze des Textes nimmt ihm letztlich viel von der Wirkung. Lesenswert ist das Buch dennoch, da es nachdenklich wie amüsant ist. Der Stil ist ungewöhnlich, aber ansprechend und veranlasst, weitere Bücher des Autors lesen zu wollen.