Bis zum letzten Tropfen (Joe Pitt 4) - Charlie Huston

  • Kurzbeschreibung lt. amazon


    Nach einem Jahr in der Bronx erhält Privatdetektiv Joe Pitt einen neuen Auftrag, den er nicht ablehnen kann: Er soll als Informant zwischen den verfeindeten New Yorker Vampirclans vermitteln. Dabei macht er sich auch auf die Suche nach seiner großen Liebe Evie, die in Manhattan untergetaucht sein soll. Bei seiner Odyssee durch das Reich der Untoten kommt er dem großen Geheimnis der Vampirwelt auf die Spur.



    Meine Meinung


    Joe hat sich im letzten Band, ja so ziemlich alles vermasselt. Nun fristet er seit knapp einem Jahr, sein Dasein in der Bronx. Weit weg von Manhattan, weg von den Machenschaften der Clans und ganz weit weg von Evie. Er weiß noch nicht einmal, ob sie überlebt hat.
    Langweilig ist es für Joe in der Bronx allerdings nicht. Auch dort herrscht eine Hierarchie unter den Vampyren und er muss zusehen, wo er stehen will. Gerade hat er es so einigermaßen rausgefunden, da wird er wieder nach Manhattan geschleust. Joe soll einen äußerst pikanten Auftrag ausführen und er macht wie immer das was er am besten kann- andere gegeneinander ausspielen und das möglichst beste, für sich dabei herausholen.
    Auf seiner Odyssee, sieht Joe Dinge, die ihn irritieren, anwidern und dermaßen schockieren, dass der hartgesottene Typ, doch ganz schön ins straucheln gerät. Am Ende steht Joe wie immer alleine da, aber seine Aktionen werden dieses Mal eindeutig weiter reichende Folgen haben als sonst.


    Bis zum letzten Tropfen hat mich mehr überzeugt, als der vorherige Band.
    Joe ist ein cooler Typ und steckt auch hier wieder massig ein, teilt aber auch genauso aus. Das Buch und die Story an sich, haben mir gut gefallen. Huston legt so manchen Grundstein für den nächsten Band, in dem Pitts Intrigen weiterverfolgt werden, ich bin gespannt, wie der Autor den krönenden Abschluss gestalten wird.
    Gut fand ich auch, das trotz allem Joe er selbst geblieben ist. Seinen bitterbösen Humor hat er nicht verloren und sein vorlautes Mundwerk ist auch dasselbe geblieben.


    Nettes Buch, nicht so stark wie Band 2, aber trotzdem rangiert es für mich, auf dem zweiten Rang, innerhalb der Reihe.


    8,5 Punkte gibt’s dafür.

  • Ich hab's mittlerweile ebenfalls gelesen, jedoch konnte mich auch der vierte Teil - genauso wie "Das Blut von Brooklyn" - nicht überzeugen.


    Ganz groß sind wieder mal die von Huston verfassten Dialoge. Allerdings muss man dieses Dialoglastige mögen, denn es nimmt ein Großteil des Buchs ein. Über viele Seiten hinweg wird sich ausschließlich unterhalten; unterbrochen wird das Ganze lediglich durch kurze Einschübe der Marke "Ich fische mir eine Zigarette aus der Schachtel." - "Ich zünde mir die Zigarette an." - "Ich drücke die Zigarette auf dem Boden aus."


    Und auch der Hauptprotagonist, Privatdetektiv Joe Pitt, ist einfach eine Marke für sich.


    Allerdings fehlt mir auch in diesem Teil ein vordergründiger und abgeschlossener Handlungsstrang, den die ersten beiden Teile dieser Serie noch aufweisen konnten. Bitte nicht falsch verstehen: "Bis zum letzten Tropfen" gestaltet sich alles andere als handlungsarm, aber irgendwie werden hier nur jede Menge Fässer aufgemacht, die sich im Rahmen des letzten Teils weiterführen und - hoffentlich - auch schließen lassen, aber das ist mir einfach zu wenig. Die Joe-Pitt-Serie befindet sich meines Erachtens seit zwei Teilen in der Schwebe.


    Okay, ich schreibe hier über einen Mehrteiler, dementsprechend scheint es logisch, dass die einzelnen Teile aufeinanderaufbauen und der Autor immer etwas Futter hinterlässt, das Lust auf mehr macht. Aber, wie gesagt, mir fehlte dennoch der in sich abgeschlossene Handlungsteil.

  • Besser als der letzte Teil war er allemal - den zu untebieten ist wohl auch kaum möglich - allerdings reicht er für mich lange nicht an die Vorgänger heran.


    Joe Pitt verkommt zum typischen Hardboiled-Antihelden, die Geschichten selbst werden irgendwie flacher und uninteressanter - nur die Tatsache das Charlie Huston der Autor ist hebt die Teile III und IV über den Durchschnitt.


    Hoffen wir auf einen großartigen Abschluss der Serie!

  • Auch mir hat der vierte Band besser gefallen als der dritte, dennoch hat mir wieder etwas gefehlt. Ich weiß nicht genau was, aber es ist schade, ich habe mal wieder zu viel erwartet. Jetzt kann ich eigentlich nur noch darauf hoffen, dass der fünfte und letzte Band der Reihe einen würdigen Abschluss der Reihe bietet.

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Zitat

    Original von Shadow91
    Danke für die Info. Ist zwar noch ne ganze Weile hin aber ich kann es kaum erwarten :-]


    Dauert tatsächlich noch ein Weilchen, aber dafür gibt es ja bereits im Februar neuen Huston-Stoff.