'Glühende Lust' - Seiten 227 - Ende

  • Auf den letzten Seiten ist mir das Buch in die Badewanne gefallen :-(
    Vielleicht, weil es auf den letzten Seiten sonst Feuer gefangen hätte *fg* man weiß es nicht ... Holla - hot!!


    Aber zunächst mal: Ich bin echt erleichtert, wie sich die Sache um Nefertem entwickelt hat. Ich habe auch schon Bücher gelesen, in dem sich aus einer solchen Sache dann - angeblich - Liebe und ein gemeinsames Happy End entwickelt hat, das hätte mich hier wirklich schwer gestört. Ich fand es sehr, sehr, SEHR gut, dass hier am Schluss nochmal klar gestellt wird, dass die Situation aller Lust zum Trotz eine sehr schlimme ist, und ihn auf Dauer seelisch brechen würde. Dass er frei kommt und darüber glücklich ist, hat mich sehr erleichtert. Die Lustsklavengeschichte wird für mich allerdings wohl weiterhin nur im SM-Bereich erotisch sein, wenn sich beide bewusst darauf einlassen.
    Mich würde ja wirklich interessieren, wie es mit ihm langfristig weitergeht, denn da wird sicher irgendwas zurückbleiben, in welcher Form auch immer ... :gruebel
    Merkt man mir meine Vorliebe für Beta-Helden an? :grin


    Die Szenen um Schanherib & Merit sind unverändert sehr romantisch, sehr hot und sehr schön. Mir gefiel sehr, dass der Fokus ab der Hälte deutlicher auf den beiden lag.
    Mir gefiel vor allem auch die Szene, in der Schanherib an Assyrien denkt, an sein Heimatland.
    Überhaupt ist das Setting hier längst nicht nur Hintergrund oder Kulisse, sondern einer der Hauptdarsteller. Das hätte ich so in einem erotischen Roman nicht erwartet - das finde ich klasse!


    Am Schluss war ich etwas irritiert. Dass Asarhaddon Schanherib plötzlich so einfach gehen lässtund sich auf und davon macht, kam sehr ... unerwartet, nachdem er doch kurz zuvor noch an der gefesselten Merit beweisen wollte, dass er mindestens ebenso sadistisch ist, wie sein Weib.
    Da hatten es die Helden dann plötzlich sehr, sehr einfach - etwas zu einfach für das ganze Drama zuvor. Die Handlung wirkte an der Stelle etwas "abgeschnitten".
    Allerdings vergisst man das über den Epilog auch schnell wieder :lache


    Alles in allem hat das Buch mir wirklich gut gefallen. Ich fühlte mich zwar nie wirklich "nah dran" an Merit & Schanherib, habe sie aber trotzdem äußerst gerne beobachtet und freue mich übers Happy End.

  • Ursprünglich war Nefertem ja der Lustsklave von Asarhaddon. Zakutu gab es nicht (so hieß übrigens Asarhaddons Mutter, aber mir hat der Name so gut gefallen). Asarhaddon hatte Schanherib nachgestellt, und es war geplant, dass er zum Schluss als Gegenleistung für die Freilassung eine Nacht mit Asarhaddon verbringt (was ich aber nicht szenisch zeigen wollte). Der Verlag mochte aber nichts homoerotisches drin, also kam Zakutu rein, was mir dann eigentlich auch zugesagt hatte.


    Ich glaube, über Nefertem würde ich gar nicht weitererzählen wollen, wenn es weiterginge. Er hat da eine Entwicklung durchgemacht, an die man erzählerisch schwer anschließen könnte. Im Sinne der Erotik!


    Asarhaddon lässt Schanherib gehen, weil er kapiert hat, dass Zakutu gelogen hat. Es geht wirklich etwas schnell. Das liegt daran, dass diese Auflösung nicht von Begehren oder Liebe getrieben ist. Sämtliche Handlung wird dadurch angetrieben, dass jemand jemanden begehrt (wo sich erotische Szenen ja auch immer leicht einflechten lassen). Nur die Auflösung am Schluss nicht, da wird gekämpft und geredet. Daher erschien es mir für einen Erotikroman angemessen, das möglichst knapp zu halten. Kann gut sein, dass es zu knapp war.


    Aber schön, dass es dir gefallen hat!

  • Zitat

    Original von SabineW
    Ursprünglich war Nefertem ja der Lustsklave von Asarhaddon. Zakutu gab es nicht (so hieß übrigens Asarhaddons Mutter, aber mir hat der Name so gut gefallen). Asarhaddon hatte Schanherib nachgestellt, und es war geplant, dass er zum Schluss als Gegenleistung für die Freilassung eine Nacht mit Asarhaddon verbringt (was ich aber nicht szenisch zeigen wollte). Der Verlag mochte aber nichts homoerotisches drin, also kam Zakutu rein, was mir dann eigentlich auch zugesagt hatte.


    Ach, das basiert auch auf einer wahren Geschichte??
    Oder meinst du mit "ursprünglich" deine eigenen Pläne?
    Die Variante hätte mir auch gefallen. Hätte mir SEHR gefallen, muss ich zugeben, und bei Schanherib hätte mir so eine erzwungene Nacht vermutlich auch nichts ausgemacht. Der ist stark - der kann das ab *fg*.
    Schade, dass der Verlag nichts Homoerotisches wollte, aber so ganz scheint die Idee dich ja auch nicht losgelassen zu haben *denkt an den Schluss* :lache

  • Also mir hätte auch homoerotisches gefallen, besser als Zakutu jedenfalls, die fand ich eher abtörnend.
    Gut gefallen hat mir, dass die Rahmenhandlung nicht bloße Staffage war, sondern ein gut recherchiertes Hintergrundbild für die erotischen Begegnungen. Ich bin ja nach wie vor der Meinung, dass nichts so schwer zu schreiben ist wie eine gute Sexszene, in meinen Augen kann es hier leicht ins Peinliche abrutschen. Die sind dir sehr gut gelungen, Sabine, auch wenn ich immer eher etwas auf Distanz zur Gefühlswelt der Protas war, ihre Handlungen haben mir immer gefallen.
    Gibt es bald einen Nachfolger?

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

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  • Zitat

    Original von Mulle
    Oder meinst du mit "ursprünglich" deine eigenen Pläne?


    Genau. Wahr ist an der Story nur, dass Asarhaddon Ägypten bis Memphis eroberte und dazu drei Schlachten benötigte. Dass kurz vorher seine Frau starb und dass es einen Wesir namens Mentuhotep gab, der ein Schwiegersohn des Pharao war.


    Zitat

    aber so ganz scheint die Idee dich ja auch nicht losgelassen zu haben *denkt an den Schluss* :lache


    Hm, da hab ich gar nicht dran gedacht. *g* Es gibt ja tatsächlich eine Spielart, bei der Frau und Mann die Rollen tauschen, hat das automatisch eine homoerotische Komponente? Ich würd mal sagen, nein, aber eigentlich versteh ich davon rein gar nichts :lache

  • Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Ich bin ja nach wie vor der Meinung, dass nichts so schwer zu schreiben ist wie eine gute Sexszene


    Echt? Mir fiel es sehr leicht, ich hatte die erotischen Szenen am schnellsten im Kopf und niedergeschrieben. Allerdings änderte sich das im letzten Drittel, da wurde der Spaß zur harten Arbeit, es war einfach zu viel, und man will sich ja nicht wiederholen. Das ist auch ein Grund, warum es erstmal keinen weiteren Erotikroman geben wird. Aber ich muss mich auch um andere Sachen kümmern.


    Der historische Hintergrund gäbe wohl noch einiges her: Kaum ist Asarhaddon weg, kehrt Taharqa zurück, und Asarhaddon macht sich wieder auf die Socken. Stirbt allerdings unterwegs (er kränkelte, aber keine Ahnung, was ihn plagte). Sein Sohn Assurbanipal erobert Ägypten dann bis runter nach Theben. Aber lange konnten sich die Assyrer nicht in Ägypten halten.

  • Ende gut, alles gut.


    Der Roman wird in einer sehr schönen Erzählweise beschrieben - deshalb habe ich auch nicht abgebrochen.
    Ich habe auf jeden Fall gelernt, dass erotische Romane wohl nicht so meinen Geschmack treffen. :-)
    Am Anfang fand ich die Szenen ja noch prickelnd und anregend zu lesen - aber je öfters solche Szenen beschrieben wurden, desto mehr hat mich das alles, ich weiss nicht, genervt? Abgestossen? Ich habe manchmal gedacht, wenn ich jetzt noch einmal

    lese, dann fange ich an zu schreien. :grin Zudem empfand ich viele Szenen wirklich als Vergewaltigung.


    Nichts für ungut, aber das waren eben meine Eindrücke.


    Danke für die Begleitung der Leserunde, Sabine. :wave

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Nichts für ungut, aber das waren eben meine Eindrücke.


    Aber das macht ja nichts :-]
    War es dein erster erotischer?


    [sp]Naja, als Koumpounophobiker hab ich mir gesagt, lieber dreimal Lustknoten als einmal Lustknopf :grin[/sp]

  • Zitat

    Original von SabineW
    War es dein erster erotischer?


    [sp]Naja, als Koumpounophobiker hab ich mir gesagt, lieber dreimal Lustknoten als einmal Lustknopf :grin[/sp]



    Vor Jahren habe ich auch schon welche gelesen.
    Was mich hier eben gestört hat, war, dass so ziemlich jede Sexszene irgendwie mit Zwang zu tun hatte.


    Zu deinem Spoiler: :rofl

  • Den Roman habe ich durch, er hat mir nach anfänglichen Zweifeln ganz gut gefallen. Die Protagonisten wurden bei den Genrebegrenzungen noch überraschend gut gestaltet, die Lovestory zwischen Merit und Shaherib entwickelte sich über das körperliche hinaus auch ins emotionale, was mir gut gefiel.
    Dazu ist auch der Handlungsverlauf gelungen, gleichfalls war ich von dem raschen Ende mit plötzlicher Auflösung der bisherigen massiven Probleme überrascht, gestört hat mich dies jedoch nicht.

  • Zitat

    Original von Bouquineur


    Ich frage mich langsam, ob ich einen Hang zu Sado-Maso habe, weil ich das überhaupt nicht so empfunden habe :gruebel


    Ich finde, das ist doch das Schöne an der Literatur (ebenso an der Musik, an der Bildkunst, etc.).
    Derselbe Text hat auf unterschiedliche Menschen völlig unterschiedliche Wirkungen. Man ist ja kein leeres Blatt, wenn man ein Buch liest - man hat Vorlieben, Abneigungen, usw.


    Nicht wenige Leser finden selbst eine grob beschriebene Vergewaltigung anregend. Finde ich auch völlig okay, im Buch kommt schließlich niemand zu Schaden. Da darf man Fantasien genießen, die man in der Realität niemals ausleben oder jemandem wünschen würde.
    Ich fühle mich in diesen erzwungenen Liebesszenen unwohl - dafür gibt es Mordszenen aus Tätersicht, bei denen ich mich herrlich amüsiere.


    Wenn Leser alle gleich reagierten, wäre das Schreiben vermutlich viel einfacher, die Bücher aber auch einseitiger.

  • Ich wollte eigentlich schon gestern Abend schreiben- aber ich kam nicht in die Büchereule...


    Das Ende kam mir auch zu plötzlich und zu überraschend. Shanherib kommt frei - damit hätte ich so nicht gerechnet. Denn bisher hat Asarhaddon alles getan, was seine Frau wollte...


    Die Sexszenen fand ich sehr gut gelungen, sie waren auch abwechslungsreich (was sicher nicht einfach war! Ich denke da nur an die Edelsteine....).


    Alles in allem hat mir der Roman gut gefallen - es wird sicher nicht mein letzter erotischer Roman bleiben :grin.


    Vielen Dank SabineW für die Begleitung der Leserunde! :anbet

  • Zitat

    Original von bibliocat
    Shanherib kommt frei - damit hätte ich so nicht gerechnet.


    Soll man ja auch nicht. Mit dieser Reaktion kann ich also wenigstens zufrieden sein. ;-)


    Und wenn die Lust aufs Genre geweckt ist, ist das ja auch prima. :grin

  • Seit gestern abend bin ich nun auch durch und insgesamt hat es mir sehr gut gefallen, auch wenn ich das Ende nun etwas "länglich" fand (diese Befreiungsszene auf dem Boot).


    Außerdem waren mir irgendwann die Szenen zwischen Shanherib und Merit wirklich zu weich gespült. Bis auf die letzte Szene dann, in der Merit ihn fesselt. Die war klasse. :grin


    Insofern sollte ich mich vielleicht Bouquineurs und Nachtgedankens Grübelein anschließen. Denn mich haben auch all diese nicht ganz freiwilligen Sexszenen überhaupt nicht gestört.


    Die um die Erotikszenen aufgebaute Story fand ich genau richtig dosiert, es war nicht zu wenig aber auch nicht zu viel.


    Es war nicht mein erster Erotikroman und wird natürlich nicht mein letzter sein!!


    Vielen Dank für die Leserunde und für die Begleitung der Autorin!


    :wave

    LG
    Alisha

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    Good girls go to heaven, bad girls go everywhere! :-]
    (Jim Steinman)