Fragen an Zoe Beck

  • Ich hoffe, dass meine Frage nicht zu ungehörig ist, aber beim Stöbern nach Zoe Beck bin ich auf diese webside und danach auf diese gekommen.


    Bei Zoe Beck finde ich keinerlei Hinweise auf Henrike Heiland umgekehrt schon.


    Ich kann zwar verstehen, dass Autoren, die in einem bestimmten Genre bekannt sind, wenn sie zusätzlich in einem anderen Schreiben, dort ein Pseudonym nehmen. Aber hier handelt es sich in beiden Fällen um Kriminalromane.


    Ich möchte nicht zu indiskret sein, aber es interessiert mich schon, warum jemand mit zwei Persönlichkeiten lebt :gruebel


    Ohne diesen Zufall, würde ich bei Gefallen von "Das alte Kind" nur noch auf "Wenn es dämmert" zurückgreifen können - die Fälle mit Kommissar Erik Kemper und Dr. Anne Wahlberg wären mir entgangen.


    LG Dyke


    PS.: die side von Henrike gefällt mir um einiges besser, besonders die Fotos :grin

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • hallo dyke,
    nee, berechtigte frage, gar nicht indiskret. die sache ist die, dass ich mich nach den regio-krimis entschieden habe, was ganz anderes zu machen, und auch, wenn es grob ein genre ist, waren mir die unterschiede dann doch zu groß, so dass ich kein gutes gefühl hatte, unter demselben namen weiterzumachen ... ich darf mal barbara vine als pseudonym für ruth rendell anführen. auch beides krimis, aber beide mit unterschiedlicher leserschaft.
    und unter heiland mach ich ja nun auch mit ganz anderen sachen (lustige frauenromane, comedy fürs fernsehen etc.).
    beck ist ein teil von heiland, aber nicht umgekehrt ... deshalb gibt es auf der homepage auch keinen rückverweis. ich weiß nicht, ob man da von zwei persönlichkeiten sprechen soll. eher von, ähm, marken? (das ist ein doofes wort. mir fällt gerade kein anderes ein.)
    lg
    zoë

  • Jetzt habe ich grade gelesen, dass Cedric auch Protagonist in "Wenn es dämmert" ist. Kann ich dieses Buch noch nach "Das alte Kind" lesen oder gibt es dadurch Spoiler bei "Wenn es dämmert"?

    „Leben lässt sich nur rückwärts verstehen, muss aber vorwärts gelebt werden.“
    Sören Kierkegaard

  • @ Zoe


    Danke für die offene Info (die Eulen wissen schon warum)


    Hmm, ein Autorenname als Marke – kann ich irgendwie nachvollziehen.
    Bei der Vielzahl der Angebotescheint es nun mal so zu sein, das viele nach Namen/Etiketten kaufen, ohne auf den Inhalt zu achten. Und wehe der Inhalt ist nicht das gewohnt. Experiment sind im Unterhaltungsbereich nicht gewünscht
    Allerdings ist es mMn für Leser wie mich nicht das „Gelbe vom Ei“.
    Schreibt einer meiner Autobuy-Autoren plötzlich etwas ganz anderes als bisher und diese Geschichte passt nun überhaupt nicht in mein Beuteraster, ist weder der Autor noch das Buch schlecht (wie man bedauerlicherweise immer wieder liest), sondern ich habe mich nicht vorher informiert.
    Durch die unterschiedlichen „Marken“, deren Zusammenhang uns Lesern nicht immer klar ist, kann mir natürlich etwas entgehen oder es werden falsche Schlüsse gezogen


    Das Beispiel Barbara Vine / Ruth Rendell ist mir bekannt. Es hat wohl viel mit dem Zielgruppendenken zu tun, über das hier schon diskutiert wurde. Finde ich irgendwie schade, ist aber bei dem Überangebot als eine Art Hilfestellung erforderlich

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • ich sehe es eher als vorteil für die leser, um die entscheidung im buchladen einfacher zu machen. ich habe festgestellt, dass die leser, die in buchforen aktiv sind, sich austauschen, vorher umfassend informieren etc. in der minderzahl sind. ebenso sind auch diejenigen rar gesät, die sich bücher kaufen, weil sie den autor interessant finden und alles von ihm (oder ihr) lesen wollen.
    eine bekannte von mir schreibt zum beispiel unter einem geschlossenen pseudonym, um geld zu verdienen, und unter ihrem etablierten richtigen namen sogenannte literarische bücher. diese deutliche trennung ist für sie überlebenswichtig, weil sie sonst keinen ihrer anspruchsvollen titel mehr unterbringen würde. das ist ein sehr krasser fall.
    stephen king, ian rankin, usw., die hatten alle ihre pseudonyme. teils, weil es der markt erfordert hat (oder weil man so dachte), teils, um sich mehr spielmöglichkeiten offen zu halten. ich denke, dass niemals betrug am leser o.ä. der gedanke dahinter war.
    und manchmal macht man das mit dem pseudonym ja auch, weil man das gefühl hat, man würde einfach gerne mal ganz von vorne anfangen.
    wie seht ihr das denn? scheinbar gab es da eine diskussion?

  • Hallo Zoe erstmal!


    Ich bin nur Zaungast hier, finde dieses Thema aber sehr interessant, daher kurz mal meinen Senf. ;-) Ich hab schon nach meinem ersten Roman festgestellt, wie schnell man einen sehr deutlichen Stempel auf der Stirn hat und in eine Ecke gedrängt wird. Und es gibt etliche Autoren, die ich genauso stemple und wahrscheinlich in einem komplett anderen Genre nie so ganz annehmen könnte. Warum auch immer. Meine Lektorin sagte mir ganz am Anfang: Ich sage Ihnen gleich, Sie werden nicht einfach das Genre wechseln können und irgendwie stimmt das, auch wenn ich mit meinen Mitteln dagegen rebelliere. Ich bin an einem Punkt, der mir vor zwei Jahren noch unvorstellbar war, ich sehe ein Pseudonym mittlerweile sehr wohl als Chance, wie Zoe sagt, ganz von vorne anzufangen. Ohne die Leserschaft, die man sich schon erarbeitet hat, aber auch ohne das Label, das einem angeheftet wurde...


    lg :wave Claudia

  • Zitat

    Original von Zoe Beck:
    stephen king, ian rankin, usw., die hatten alle ihre pseudonyme. teils, weil es der markt erfordert hat (oder weil man so dachte), teils, um sich mehr spielmöglichkeiten offen zu halten. ich denke, dass niemals betrug am leser o.ä. der gedanke dahinter war. und manchmal macht man das mit dem pseudonym ja auch, weil man das gefühl hat, man würde einfach gerne mal ganz von vorne anfangen. wie seht ihr das denn? scheinbar gab es da eine diskussion


    Von einer Diskussion weiß ich nichts...
    Ich kann nur sagen, dass ich wenn ein Autor sich an einem anderen Genre versucht, niemals von vornherein sagen würde: " Das kann gar nicht gut werden". Ich find es toll wenn jemand auch mal neue Sachen ausprobiert.


    Allerdings fühle ich mich als Leser in keinster Weise hintergangen, wenn Autoren ein (oder mehrere) Pseudonym(e) benutzen.

    "Ein Träumer ist jemand, der seinen Weg im Mondlicht findet und den Morgen vor dem Rest der Welt sieht."
    Oscar Wilde

  • hm also ich verbinde mit dem Autor schon auch immer ein bestimmtes Genre, ich finde es also gar nicht so schlecht, wenn sich der Schriftsteller ein Pseudonym zulegt. Und wenn sich ein Autor auf neues Terrain wagt, kann ich den Gedanken eines kompletten Neustarts auch gut nachvollziehen.
    Als Betrug am Leser sehe ich das nicht. Allerdings würde es mich ärgern, wenn ich aufgrund des Pseudonyms ein neues Buch verpasse. Denn wenn sich ein Autor, den ich gerne lese, einem neuen Genre widmet, ist es sehr wahrscheinlich, dass ich dieses Buch dann auch lesen will.


    Mich würde interessieren, wie lange du an dem Buch geschrieben hast.

  • Ich wusste nicht, dass du unter Pseudonym geschrieben hast und finde es auch nicht schlimm, wenn man offen damit umgeht. Ich sollte mich wohl besser informieren, wer hinter welchem Buch steckt. :-)


    Ich weiss nicht, ob die Frage schon gestellt wurde: Wie kommst du darauf, über Progerie (hiess die Krankheit so?) zu schreiben? Ich habe schon mal am Rande davon mitbekommen, aber nicht wirklich. Daher fand ich es interessant, jetzt darüber zu lesen.


    Allerdings finde ich den Titel nicht so toll. Mich hatte nur der Inhalt angesprochen. Hast du einen anderen Arbeitstitel gehabt?

  • "das alte kind" war der arbeitstitel, und nach endlosen titelkonferenzen haben sich alle einstimmig auf diesen geeinigt. ich finde ihn auch nach wie vor gut und griffig, und das kind, um das es geht, ist ja auch der grund für alles, was in dem buch geschieht.
    auf die krankheit kam ich während der recherche. ich suchte eigentlich nach einer erbkrankheit, die in patricias familie möglicherweise schon aufgetaucht war, weswegen sie besondere angst haben würde, ihr kind könnte krank sein. aber dann stieß ich auf diese sehr seltene und sehr schlimme erkrankung, informierte mich immer ausführlicher und war sehr beeindruckt von den betrofenen kindern, natürlich auch von den eltern, die damit fertigwerden müssen. die kinder gehen so großartig mit ihrem schicksal um, man kann nicht anders als tief berührt von ihnen zu sein. deshalb bin ich wohl da "hängengeblieben". ich wusste irgendwann, dass es darum gehen würde.

  • Der Titel verrät schon so viel, find ich. Irgendwie war mir von Anfang an klar, dass Fiona Felicitas ist. Aber ein anderer Titel wäre mir jetzt auch nicht wirklich eingefallen.


    Die Krankheit hört sich wirklich grausig an. Das kann man niemandem wünschen. Ich glaube aber, dass die Eltern mehr leiden als die Kinder - schließlich werden sie nicht besonders alt und die Eltern wissen schon früh, dass sie ihre Kinder wohl auf jeden Fall überleben. Schlimm!