'Das alte Kind' - Seiten 001 - 079

  • Ich hinke etwas hinterher, was aber den Vorteil hat, dass ich den größeren Teil dieses spannenden Buches noch vor mir habe :-)


    Ein bißchen fängt es an wie Sophie Hannahs "Still still". Nur die Mutter glaubt, dass ihr Kind vertauscht wurde. Ich könnte mir vorstellen, dass es die richtige Felicitas ist, Carla sie nur unbewußt verleugnet wegen der Krankheit. Schade, dass es damals noch keine DNA-Tests gab.


    Noch habe ich keinen Schimmer, wie die beiden Handlungen zusammenpassen und wann sich die Wege von Carla und Fiona kreuzen.


    Die beiden Handlungsstränge durch unterschiedliche Schriften kenntlich zu machen, ist eine tolle Idee. Ich hatte von Anfang an keine Schwierigkeiten, mich hereinzufinden.


    Gespannt bin ich, wie sich die Personen noch entwickeln. Frederick ist nicht der einzige Mann, der mit Kindern erst etwas anfangen kann, wenn sie sprechen können. Da kenne ich auch Beispiele aus den 70er und 80er Jahren. Er ist mir nicht unsympathisch, ein großes Kind eben. Vielleicht lernt er ja noch, Verantwortung zu übernehmen.


    Carla ist mir fremd, zu Fiona kann ich noch nicht viel sagen und Ben mag ich, wie einige andere hier auch schon gesagt haben.


    Schön finde ich den Rahmen, in dem das Buch spielt. Musik und Bildende Kunst kommen in Krimis nicht so häufig vor. Und Buchbinder mag ich auch nicht besonders :-)

  • aaah, da ist ja jemand, der frederik nicht gleich ablehnt :) das freut mich.


    "still still" ist gaaanz anders. was hab ich für einen schreck bekommen, als ich das buch in der hand hielt - war dann aber sehr schnell wieder beruhigt.


    (man verzweifelt ja irgendwann, weil man das gefühl hat, dass es nichts gibt, über das nicht schon wer anders geschrieben hat.)

  • Zitat

    Original von Zoe Beck
    "still still" ist gaaanz anders. was hab ich für einen schreck bekommen, als ich das buch in der hand hielt - war dann aber sehr schnell wieder beruhigt.


    Ich meinte auch nur die Ausgangssituation: Mutter sieht Kind und glaubt, es sei vertauscht worden.


    Wahrscheinlich ist über alles schon mal irgendwas geschrieben worden, es kommt halt darauf an, was man aus der Grundidee macht. Und bisher bin ich von Deinem Buch begeistert.

  • Selbst wenn Roger nicht Fionas leiblicher Vater sein sollte, was soll's? Es ist in keinster Weise zu akzeptieren, dass ihr das bisher verschwiegen wurde. Aber gleich das ganze Leben in Frage zu stellen, weil man mit einem Elternteil nicht blutsverwandt ist, finde ich übertrieben.


    Gentechnk und/oder künstliche Befruchtung sind bestimmt die Themen, die beide Geschichten gemeinsam haben.

  • Zitat

    Original von Zoe Beck
    jaber diese rollenbilder bestanden viel zu lange, um nach 68 schwupp weg zu sein.


    Na, da formulierst Du aber sehr optimistisch. Es kam zwar eine Generation, die diese Idee nicht mehr als Utopie sah, aber bis sie sich wenigstens teilweise durchsetzte dauerte es noch ein paar Jährchen. Ich würde sagen erst eit 10 - 15 Jahren hat sie sich in genügend Köpfen festgesetzt und gesellschachftlich relevant zu sein und gilt nicht nur für ein paar Exoten


    meint Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von JaneDoe: Selbst wenn Roger nicht Fionas leiblicher Vater sein sollte, was soll's? Es ist in keinster Weise zu akzeptieren, dass ihr das bisher verschwiegen wurde. Aber gleich das ganze Leben in Frage zu stellen, weil man mit einem Elternteil nicht blutsverwandt ist, finde ich übertrieben.


    Also, das ganze Leben in Frage zu stellen, bloß weil sich herausstellt, dass mein Vater nicht mein leiblicher Vater ist, finde ich auch übertrieben.
    Immerhin wurde sie ja von Roger aufgezogen als wäre sie selbst wirklich die richtige Tochter.


    Allerdings ist es schon ein ziemlicher Brocken all die Jahre belogen worden zu sein und wahrscheinlich würden mir an Fionas Stelle Gedanken im Kopf herumspuken, dass meine leiblichen Eltern mich nicht gewollt haben...


    Zumindest würde ich schon wissen wollen, warum meine leiblichen Eltern mich nicht großgezogen haben und was sie für Menschen waren.

    "Ein Träumer ist jemand, der seinen Weg im Mondlicht findet und den Morgen vor dem Rest der Welt sieht."
    Oscar Wilde

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  • Ich finde das jetzt nicht sehr exterm. Weiter in dem Buch kommen Passagen, da dieses Empfinden noch untermauern. Es ist für Kinder, die wissen das sie adoptiert wurden nicht einfach ohne Wissen um die leiblichen Eltern zu leben.
    Und einfach einmal vorstellen, ihr erfahrt heute, dass eure Vater nicht euer Vater ist. wie würdet ihr reagieren? Euer bisheriges Leben basierte auf einer falschen Vorstellung. Das kann schon vorübergehend zu Existenzkrisen führen, meine ich.
    Und genau das ist der Grund, warum Eltern mit der Entscheidung kämpfen, ihrem Kind zu sagen, dass sie nciht die leiblichen Eltern sind und es zu lange hinauszögern.


    Wenn man so etwas in einem Roman liest, ohne selbst davon betroffen zu sein, urteilt man anderes, als wenn man es selbst erlebt


    meint Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von dyke
    Wenn man so etwas in einem Roman liest, ohne selbst davon betroffen zu sein, urteilt man anderes, als wenn man es selbst erlebt


    meint Dyke


    Ich könnte dazu einiges sagen, aber das würde mir hier zu persönlich. Dass Eltern zu lange warten, erlebt man immer wieder. Ich halte es für falsch.

  • Da ich die Charakteren, bis auf Ben, alle aus dem ARG schon einwenig kenne is das schwer so den ersten Eindruck zu schildern.
    Aber ich kann sagen ich bin ganz angetan von dem Buch und finde die 2 verschiedenen Schriftarten als Zeittrennung auch eine tolle Variante um nur durcheinander zu kommen.


    So zu Ben, ich finde seine Familie zum Lachen (z.b. wo er frägt wie oft er shcon Onkel ist) aber gleichzeitig taten sie mir irgendwie leid, ich kann nicht mal wirklich sagen warum.


    Ich bin schon mal sehr gespannt was der Undercoveragent rausfindet über die Chandler-Lyttons und ob Carla sich vielleicht doch noch entschließt einen Schritt auf die kleine Fliss zuzugehen.

  • Zitat

    Original von Eisnebelhauch


    Erstens habe ich den September 1978 auch in Berlin verbracht und den Satz, "Das ist nicht mein Kind" habe ich knapp zwei Jahre später auch von mir gegeben, als ich vollkommen überrascht war, ein fremdes Kind in den Arm gelegt zu bekommen. Auch wenn es sich bei mir "nur" um die Light-Version gehandelt hat, denn ich habe unverzüglich mein Kind zurück bekommen, kann ich Carla ihren Schmerz und ihre Entrüstung absolut nachempfinden. Das ist der totale Horror. Ich habe mein Kind ab diesem Moment nicht mehr aus den Augen gelassen und die nächsten beiden gleich zu Hause bekommen ;-)


    Das ist total gruselig :yikes


    Ich fand die Idee, in zwei Schriften zu schreiben auch richtig gut. So kann man sofort sehen, dass es zwei verschiedene Handlungen sind. Leider lese ich ganz oft die Überschriften nicht :pille


    Bisher ist mir keine Hauptfigur ans Herz gewachsen. Vielleicht kommt das ja noch.
    Carla find ich ja noch ganz nett, aber Frederik nervt mich total. Der ist wirklich das totale Weichei. Wie konnte sie so einen heiraten?
    Fiona - da weiss ich gar nicht, was ich denken soll. Die ist irre :lache
    Ben - keine Ahnung.... Wird sich wohl noch entwickeln, hoffe ich.
    Aber Fiona ist bestimmt Carlas Tochter - ihre Mutter hat sie entführt - aber warum?
    Ich muss wohl weiterhin multitasking versuchen - Fussball gucken und lesen :rolleyes

  • Zitat

    Original von Johanna


    Stimmt.
    Daß mit dem Telephon fiel mich auch gleich auf.
    Bei mir ist es dann eher so, daß ich mich in diese Zeit so zurückversetzt gefühlt habe - richtig nostalgisch :grin


    Ich hatte noch bis weit in die 80ger ein "Wählscheibentelephon" :grin


    Da ich ja die Überschrift nicht gelesen habe, hab ich mich erst gewundert - ne Wählscheibe? Dann wurde es mir aber klar.... Ich kenne die Dinger auch noch und fand sie viel viel besser als die heutigen Telefone. Ich mochte das Rattern, wenn man sie losgelassen hat. :lache


    Edit: Meine Oma hat heute noch so ein Telefon mit nem Überzug mit Rosen drauf - als Haustelefon und am anderen Ende ein grünes. Unseres war glaub ich orange :yikes

  • aus autorensicht ist das schon sehr spannend gesagt zu bekommen, dass die figuren offenbar alle recht unsympathisch sind. sie wachsen einem ja mit all ihren schwächen sehr ans herz, und ich denke immer, gerade diese schrägen, schwachen, fehlerhaften figuren sind erst interessant.

  • Zitat

    Original von Zoe Beck


    nach den bildern hab ich lange gesucht. ich bin nicht so die expertin in sachen bildende kunst, aber ich habe eine schwäche für, naja, die eher düsteren sachen (*hüstel), da muss ich zu hause immer ein bisschen aufpassen, was ich aufhänge, damit sich der besuch nicht irgendwann aus dem fenster stürzt. letztens war ich bei einer ausstellung und bewunderte ein zugegebenermaßen sehr schräges, abgründiges bild, und die frau neben mir meinte empört: "das kann man sich doch nicht übers sofa hängen!" kunst als raumverschönerung ist glaube ich das genau gegenteil von dem, wie carla kunst empfindet. dadurch, dass sie selbst nicht wirklich gelernt hat, ihre gefühle kreativ umzusetzen oder auszudrücken, sucht sie immer nach bildern, in denen sie sich wiederfindet.


    Ach, wir haben dieses und noch eins von H. R. Giger im Wohnzimmer hängen :grin

  • Zitat

    Original von Zoe Beck
    aus autorensicht ist das schon sehr spannend gesagt zu bekommen, dass die figuren offenbar alle recht unsympathisch sind.


    Nicht Alle. Ich hab mich zwei davon ja fast verliebt :grin
    Sozusagen als Ausgleich für die, die ich nicht so gerne mochte.


    Magst Du sagen, welche Figur Dir selber am meisten gefällt?
    (Wenn es hier zu früh wäre im Fragen Thread - ich kann da ja noch mal fragen)