Nach der von Ludwig Ganghofer herausgegebenen Original-Edition von 1918/1919. Titel der Originalausgabe: „Das Land der Bayern in Farbenphotographie“
80 Seiten, zahlreiche handkolorierte Fotos, gebunden
Verlag: Rosenheimer Verlagshaus, Rosenheim 2001
ISBN-10: 3-475-53135-6
ISBN-13: 978-3-475-53135-4
Buchrückentext
Der beliebte Roman-Schriftsteller Ludwig Ganghofer hat in den Jahren 1918/1919 eine bahnbrechende Edition veröffentlicht: Authentische Fotografien bieten uns ein faszinierendes Panorama bayerischer Städte und Landschaften in der damaligen Zeit. Die Aufnahmen mußten seinerzeit in aufwendigen Verfahren per Hand nachkoloriert werden. Das vorliegende Buch hält sich eng an die Ganghofer’sche Originalausgabe und bringt uns so auf eindringliche Weise das Bild eines Landes in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts nahe.
Für an Fotografie Interessierte stellt der Band außerdem eine fotogeschichtliche Rarität ersten Ranges dar.
Über den Autor in Stichpunkten (Quelle: Wikipedia, Deutsche Ganghofer-Gesellschaft e.V., Autobiographie)
Ludwig Ganghofer wurde am 7. Juli 1855 in Kaufbeuren geboren. Er studierte u. a. Literaturgeschichte und Philosophie und promovierte 1879 in Leipzig. 1880 wurde sein erstes Werk „Der Herrgottschnitzer von Ammergau“ veröffentlicht. Ab 1881 lebte er in Wien, wo er am Text für Strauß’ „Zigeunerbaron“ mitschrieb. Für einige Jahre lebte und wirkte er in Wien, wo er 1889 auch die Trauerrede für Ludwig Anzengruber hielt. Ab 1894 lebte er in München, seit 1914 war er auch als Kriegsberichterstatter tätig. Ganghofer war verheiratet und hatte drei Kinder. Er war sehr vielseitig interessiert, auch an technischen Neuerungen, beispielsweise dem damals neuen Film. Die Ganghofers hatten ein gastfreies Haus, in dem zahlreiche bekannte Künstler verkehrten, wie Ludwig Thoma, Hugo von Hofmannsthal, Leo Slezak u. v. a. Er starb am 24. Juli 1920 in Tegernsee und ist auf dem Friedhof von Rottach-Egern begraben.
Weitere Informationen im Internet
- < Klick > - der Artikel bei Wikipedia
- < Klick > - ein weiterer Wikipedia-Artikel über Ganhofer - in Westmittelboarisch.
- < Klick > - eine Kurzbiographie auf der Website des Deutschen Historischen Museums
- < Klick > - die Informationsseite der Deutschen Ludwig-Ganghofer-Gesellschaft
- < Klick > - die Seite zu Ganghofer beim Projekt Gutenberg
Meine Meinung
Es ist erstaunlich, was sich bisweilen in den Tiefen der eigenen Bibliothek versteckt. Als ich jetzt einen Blick in mein „Bavarica-Regal“ warf, fiel mir dieses Buch auf, das sich ganz leise am Rand verbarg. Dabei braucht es sich gar nicht zu verstecken!
Es ist ein Bildband, der seinem Namen alle Ehre macht: außer dem Buchrückentext, einem einseitigen Vorwort von Ludwig Ganghofer und den Bildbenennungen ist kein Text, sondern nur Bilder enthalten. Neben manchem bekannten Motiv (so durfte schon damals Neuschwanstein nicht fehlen) finden sich viele ganz „gewöhnliche“, also etwa ein Straßenzug aus Dinkelsbühl oder Nördlingen.
Es handelt sich um Originalaufnahmen der damaligen Zeit, die handkoloriert wurden (Farbfotografie gab es noch nicht) und so eine eigenartige Mischung aus Foto und Gemälde bilden. Dadurch entsteht eine eigenartige Stimmung. Ich habe das Gefühl, als ob ich durch einen leichten Schleier hindurch direkt in die Vergangenheit sehen kann. Wenn dann noch auf einigen Bildern Menschen zu sehen sind, von denen man heute vermutlich nicht mal mehr den Namen kennt, wird die Ahnung, einen direkten Blick in die Vergangenheit zu werfen, noch verstärkt.
Übrigens erstaunlich, wie leer die die Straßen sind. Wenige Menschen, wenige Gefährte, ab und zu ein paar Autos. Ob da ganze Straßenzüge gesperrt wurden, um die Aufnahme machen zu können oder es damals einfach tagsüber so leer auf den Straßen war - darüber kann man sich beim Betrachten der Bilder seine eigenen Gedanken machen.
Vertreten sind übrigens Fotos aus ganz Bayern. Auch eines des schönsten Schlosses Deutschlands (nämlich dem in meiner Heimatstadt Aschaffenburg) ist enthalten. Ich habe noch Kindheitserinnerungen an das Schloß Johannisburg mit seinen starken Kriegsbeschädigungen. Bei uns Kindern ging damals das Gerücht, wenn das Schloß fertig aufgebaut ist, kommt der nächste Weltkrieg. Also hofften wir natürlich, daß das Schloß nicht so schnell fertig wurde. Es wurde aber irgendwann, und ein Krieg kam auch nicht. Da war ich dann allerdings schon so „groß“, daß das Aberglaube aus früheren Kindertagen war. Tempi passati.
Kurzfassung:
Über achtzig historische handkolorierte Fotos aus ganz Bayern. Das Bilderbuch einer vergangenen Zeit.
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