... und Patrick Lenz (Illustrator)
Karl und Kumpel wollen in den Süden. Karl, ein gemütlicher rundlicher Typ, fährt ein Auto im Isetta-Format. Hund Kumpel hockt auf dem Beifahrer-Sitz, ein großer Koffer und ein kleiner Koffer sind auf dem Dachgepäckträger festgezurrt, Karls Würstchenbude wurde hinten ans Auto gehängt. Außer Karl und Kumpel haben anscheinend auch alle anderen Menschen Urlaub - Karl, Hund & Würstchenbude stehen im Stau. Im romantischen kleinen Hotel Carla angekommen, packen Herr und Hund aus und machen sich strandfein. Doch anscheinend wollen auch alle anderen Menschen gern an den Strand. Dort liegen die Sonnenhungrigen dicht an dicht. Karl träumt von einem Urlaubsort, an dem er weder tags noch nachts gestört wird. Wie wäre es zum Beispiel mit dem Mond? Wieder daheim, leiht Karl ein Raketen-Bau-Buch aus der Bücherei aus; monatelang sägt, hämmert und leimt er. Gerade rechtzeitig zu den großen Ferien wird Karls Rakete fertig. Sie ähnelt verdächtig dem kleinen roten Auto mit der Würstchenbude. Karl und Kumpel landen tatsächlich auf dem Mond. Dort packen sie ihre Strandliege und natürlich die Würstchenbude aus. Anscheinend wollten in diesem Jahr auch alle anderen Menschen auf den Mond. In kurzer Zeit ist der Mond ebenso dicht gedrängt von Sonnenhungrigen bedeckt wie im vorigen Jahr der Strand. Doch als Karl die Mondrakete beladen will, um zurückzufliegen, entdeckt er, dass der Treibstoff ausgelaufen ist. Nun ist guter Rat teuer.
"Karl und Kumpel" ist mit Liebe zum Detail illustriert, die doppelseitigen Strandszenen des unglaublich komischen Buches erinnern an klassische Wimmelbücher. Karl mit seiner sparsamen Mimik mag man nicht so recht zutrauen, dass er sich über das Gewimmel an Meer und Mondkrater groß aufregt. Kumpel wufft stets nur ganz kurz, über seine Bedürfnisse müssen die kleinen Leser etwas genauer nachdenken. Thomas Lindemuths fantastische Geschichte bietet Kindern eine Menge Diskussionsstoff: Warum möchten oft alle das Gleiche zur gleichen Zeit? Ein Problem, das Kindergartenkindern nur zu vertraut ist. Warum fühlen Karl und sein Hund sich von den vielen Menschen gestört? Und kann man auf dem Mond tatsächlich eine Würstchenbude aufstellen?