Über den Autor (vom Umschlag geklaut):
Jens Lehmann, geboren 1969 in Essen. 1988 Abitur. Studierte zwischen 1992 und 1998 mehrere Semester Volkswirtschaftslehre an der Universität Münster. 1997 und 2006 "Bester Torhüter Europas".
Klappentext:
Jens Lehmann schreibt über seine Karriere in der Bundesliga, in der Nationalmannschaft und im internationalen Spitzenfußball. Über seine Erfahrungen, über Siege und Niederlagen, Triumphe und Desaster. Über seine Clubs, Mitspieler, Trainer und über Erfolgsstrategien im Spitzensport.
Meine Meinung:
Vielleicht sollte ich kurz vorausschicken, dass ich großer Schalke-Anhänger bin und (zumindest früher) auch großer Lehmann-Fan/Bewunderer. Wie auch immer man das nennen will. Dementsprechend bin ich aber mit einer gewissen Erwartungshaltung an das Buch gegangen. Natürlich habe ich gehofft, dass ich es nicht am Ende schließen muss mit dem Gefühl, dass die Erfahrungen, die ich mit dem Spieler und dem Verein gemacht habe, alle eingebildet oder vielmehr Fan-subjektiv waren. Nachdem ich das Buch nun gelesen habe, bin ich zumindest nicht unzufrieden ;-).
Da ich noch nicht so wahnsinnig viele Biographien gelesen habe, kann ich diese hier nicht vergleichen und weiß auch nicht, was nun typisch oder untypisch ist. Falls es das gibt. Jedenfalls ist das Buch in 19 Kapitel unterteilt. Jens Lehmann versucht, alle Themen logisch abzuhandeln und diesen roten Faden nimmt man als Leser auch auf. Nach einem sehr schönen Einstieg beginnt er bei der Frage, warum und wie er zum Profifußballer wurde und endet mit der offenen Frage nach seiner Zukunft. Zwischendurch erzählt er von seinen Vereinen, Spielen, Erfolgen usw.
Meiner Meinung nach ist das Buch sehr ehrlich geschrieben, denn Jens Lehmann übt durchaus an der einen oder anderen Stelle Selbstkritik – die Selbstüberzeugung überwiegt jedoch bei Weitem. Genauso kritisch geht er allerdings auch mit Kollegen, Trainern, Fans und anderen Personen, die sein Leben gekreuzt haben, um. Schon im Vorfeld konnte man einiges über Aufreger lesen, die sich im Buch befinden. Ganz so schlimm fand ich das alles jedoch nicht. Er hat seine Meinung zu einigen Menschen und dazu steht er eben. Diese Meinung deckt sich im Großen und Ganzen mit meiner.
Insgesamt hat mir die Biographie sehr gut gefallen. Ich konnte viele Ereignisse noch einmal durchleben - auch gerade was die WM 2006 angeht - und von Gänsehaut bis hin zu lauten Lachern bietet das Buch wirklich alles. Ich habe ein paar schöne Stunden damit verbracht und es bewusst langsam und etappenweise gelesen. Ich kann es – nicht nur Schalke- und Jens-Lehmann-Fans – wirklich sehr empfehlen.
Eine Sache hat mich allerdings wahnsinnig gestört. Ist inhaltlich, darum spoiler ich lieber.