Bombe explodiert bei Entschärfungsarbeiten

  • http://www.n24.de/news/newsitem_6095848.html


    Der Schock des Lebens, ich und mein Freund haben einen guten Kumpel in Göttingen wohnen, der grade davon berichtet hat.


    Ich bin entsetzt, was sagt ihr dazu???

    Wenn man von dem getötet wird, den man liebt, hat man keine Wahl.Wie kann man fliehen,wie kämpfen, wenn man damit dem Liebsten wehtun würde? Wenn das eigene Leben das Einzige ist, was man dem Liebsten geben kann, wie kann man es ihm dann verweigern?

  • Passiert.
    Wenn ich mir überlege, daß wir hier in Köln und Umland (Bonn/Düren/Euskirchen/Erftkreis/Siegburg/etc.) nahezu jeden zweiten Tag eine Bombenentschärfung von Weltkriegsschrott haben, sollte eigentlich jedem klar sein, daß so ein Ding auch mal hochgehen kann.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Da sieht man mal was für einen guten Job die Jungs normalerweise machen.


    und trotz aller Sicherheitsmaßnahmen...was für einen gefährlichen Job sie machen :wow

    :lesend Stefanie Stahl - Das Kind in Dir muss Heimat finden

    :lesend Jean Luc Bannalec - Bretonisches Vermächtnis


    Es ist besser eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen (Konfuzius)

  • Zitat

    Original von beowulf
    Da sieht man mal was für einen guten Job die Jungs normalerweise machen.


    Das wollte ich damit ausdrücken.

  • Da liegt noch einer Müll in der Erde - und das sind leider traurige Tatsachen und kann passieren.
    Schock fürs Leben versetzt mir das jetzt nicht gerade. Vor 5 Jahren etwa war das wo eine alte Bombe bei Bauarbeiten an der A3 explodiert ist. Es passiert also leider immer mal. Traurig - sicher. Tragisch für die Betroffenen. Aber nicht schockierend für mich.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Zitat

    Original von Prombär
    Ich kenn mich mit Bomben nicht aus, also verzeiht bitte meine Frage:
    Aber wenn die aus dem 2. Weltkrieg sind, warum sind die sooo lange nicht hoch gegangen? :gruebel


    Solche Blindgänger sind ganz normale, voll funktionstüchtige Bomben. Nur hat eben der Zünder aus welchem Grund auch immer, nicht ausgelöst. Die Dinger haben in der Regel keine Zeitzünder, von daher können sie theoretisch auch noch nach Jahrzehnten oder auch Jahrhunderten gezündet werden.


    Während des Krieges hat man so unendlich viele von den Dingern in die Landschaft gepflastert, das vermutlich noch unzählbar viele davon unter der Erde schlummern. Kommen nun Tiefbauerbeiten ins Spiel, taucht eben hin- und wieder mal so ein Ding auf. Eine Baggerschaufel kann ebenso zur Zündung führen wie das minimale Verändern der Position. Möglicherweise ist in Göttingen ein Vogel ungünstig auf der freigelegten Bombe gelandet.


    Landminen gehen ja auch so lange nicht hoch, bis irgendwer oder irgendwas darauf tritt. Von daher hat das mit dem Alter rein gar nichts zu tun :wave


    Edit:


    Die größte Gefahr besteht meiner Meinung nach übrigens in der Formulierung der Überschrift des Artikels: "Routine-Entschärfung"
    Wenn der Job zur Routine wird, ist man recht schnell tot...

  • Ich wohne nicht weit von Göttingen entfernt und ein Teil meiner Familie und Freunde leben dort. Außerdem waren gestern auch ein Teil der Hann. Mündender DRK dort.
    Von daher betrifft es mich auch.
    Ich war wirklich entsetzt und musste erstmal alle anrufen und Fragen, ob es ihnen gut geht.

  • In unserer Kreisstadt gab es damals (zur Zeit des WK) einen ziemlich großen und bedeutenden Bahnhof. Die Altstadt war schon aus diesem Grund ein beliebtes Angriffsziel, um die Versorgungswege zu kappen.


    Die Bomberkommandos haben ihre Angriffe in aller Regel durch Fotos und Filme umfangreich dokumentiert. Auf diesen Luftaufnahmen, die den deutschen Behörden später zur Verfügung gestellt wurden, kann man die Einschlagstellen ziemlich gut erkennen. Mit Hilfe dieser Dokumentation sind Bombenkataster angelegt worden. Vor jeder Baumaßnahme wird geprüft, ob da noch Altlasten im Boden versteckt liegen und bei einem Treffer das Bombenräumkommando losgeschickt. Das heißt hier bei uns nicht selten, dass ganze Straßenzüge gesperrt und evakuiert werden müssen, bevor das Räumkommando mit seiner Arbeit anfängt. Wie gut die Jungs ihre Arbeit machen, kriegen die meisten Menschen nicht mit. Sonst wären sie nicht so häufig erbost über die Störungen, die so eine Evakuierung mit sich bringt. Immer muss die Polizei mithelfen, weil es ein paar Unbelehrbare gibt, die einfach in ihren Häusern hocken bleiben und zu bequem sind, für eine oder zwei Stunden ihren gewohnten Alltagstrott zu unterbrechen. Sie gehen inzwischen selbstverständlich davon aus, dass beim Entschärfen gar nichts mehr passieren kann. Ein Irrtum, wie sich jetzt herausgestellt hat.

  • Landminen gehen ja auch so lange nicht hoch, bis irgendwer oder irgendwas darauf tritt. Von daher hat das mit dem Alter rein gar nichts zu tun



    Leider hat es doch mit dem Alter etwas zu tun.


    Wenn ein Aufschlagzünder nicht hoch gegangen ist, ist es nicht so brenzlich ihn zu entfernen. Der Fachmann muss ihn "nur" ohne Erschütterung losbekommen. Was je nach Rost schon ein Problem darstellen kann.


    Bei dieser Bombe handelte es sich aber um einen Säurezünder. Ein hochgefährliches Ding, das man der Bombe nicht ansieht.


    Solche Zünder dürften eigentlich nicht vorort entschärft werden. Die kleinste Bewegung der Bombe und das Ding erfüllt doch noch seinen Zweck.
    Nur steht das leider nicht auf dem Beipackzettel der Bombe. Das Ding hätte mit flüssigem Stickstoff tiefgefroren werden müssen, um es transportieren zu können und außerhalb zu sprengen.


    Aber, da war kein Beipackzettel


    euer hef

  • @ Idgie
    Kommt immer drauf an, wer wo gebombt hat....
    die einen haben etwas besser dokumentiert, die anderen etwas weniger oder rücken ihren Kram nicht raus... :rolleyes

  • Hallo,


    für die direkt Betroffenen ist das sicher tragisch. In den Ballungszentren liegt halt noch eine Menge Kriegsschrott herum. Gerade letzte Woche wurde bei uns in der Nachbarstadt noch eine bei Bauarbeiten entdeckte Bombe entschärft (am Bahnhof, logisch, Verkehrswege und Industrieanlagen sind / waren Top-Ziele für Bombenangriffe).


    Bei archäologischen Grabungen geht daher zu allererst der Räumdienst / Mienensucher übers Feld, damit die Grabungshelfer da keine böse Überraschung erleben. Und trotzdem ist man davor nicht gefeit. Bei einer Grabung bei Aachen lief z.B. ein Schützengraben durchs Planum. Und da steckte neben einem Skelett aus dem 2.WK eben auch noch eine Menge Munition drin. Das Skelett stammte von einem ca. 16 jährigen Jungen, der rücklings (wohl erschossen) im Graben lag ... Als Archäologe ist man mit Knochen und anderen menschlichen Überresten vertraut, aber in diesem Moment rückte der Zweite Weltkrieg plötzlich wieder ganz nah.
    Es ist gut, dass es solche Momente wie bei der Grabung gibt (zumindest wenn sie für die Beteiligten glimpflich ausgehen), denn sie eintreißen die einst lebende und atmende Vergangenheit dem Vergessen.


    Gruß,
    ElBe

  • Ich finde es schon schockierend, alleine schon wegen meinem Kupel.


    Wenn bei mir jemand vor der Tür stehen würde und meinen würde, dass ich meine Wohnung evakuieren soll, dann wäre ich die erste, mit samt meiner Katzen, die draußen wäre.


    Und mein Kerl natürlich auch...


    Logischerweise...


    Ich hab nämlich viel zu viel Schiss vor solchen Sachen...

    Wenn man von dem getötet wird, den man liebt, hat man keine Wahl.Wie kann man fliehen,wie kämpfen, wenn man damit dem Liebsten wehtun würde? Wenn das eigene Leben das Einzige ist, was man dem Liebsten geben kann, wie kann man es ihm dann verweigern?

  • Heute haben sie im MDR gebracht das Väter mit ihren Kindern gucken kamen, also die Kinder wollten, ja klar die Kinder wollten.
    Und ne Mutter ist mit ihrem Sohn hin, der war vielleicht 5 und wollten Bombensplitter suchen für seine Schatzkiste. :pille


    Also gehts noch. :pille


    Ich finde das schrecklich und bin froh das es nicht so häufig vorkommt. In Anbetracht der noch schlummernden Bomben.


    Und die Männer machen einen verdammt guten Job.

  • Hallo???
    Ich würde doch mein Kind nicht da hinschleppen, da könnte es noch so bitten und betteln...



    Manche sind echt bekloppt...


    Keine Worte für, ist schon schlimm genug, dass es passiert ist und Menschen ihr Leben lassen mussten, da guckt man doch nicht noch mit seinen Kindern...



    Unglaublich

    Wenn man von dem getötet wird, den man liebt, hat man keine Wahl.Wie kann man fliehen,wie kämpfen, wenn man damit dem Liebsten wehtun würde? Wenn das eigene Leben das Einzige ist, was man dem Liebsten geben kann, wie kann man es ihm dann verweigern?

  • Glaub mir, so bekloppt ist jeder...


    Vor zwei Jahren gabs hier im Chemiewerk in Worringen einen großen Brand und während die Feuerwehr jeden per Lautsprecher aufforderte in den Wohnungen zu bleiben, weil die Dämpfe giftig wären, kam man raus und wollte das "Feuerwerk" sehen. Wir haben uns den Mund fusselig geredet um die Leute und vorallem die Kinder weg zu schicken, aber sowas erlebt man ja nur einmal im Leben und außerdem kommt der Wind ja aus der anderen Richtung und man steht ja weit genug weg....
    http://www.google.de/images?q=ineos+brand&um=1&hl=de&sa=G&ndsp=21&tbs=isch:1

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Glaub mir, so bekloppt ist jeder...


    Neeee...also viele vielleicht, aber mit Sicherheit nicht jeder! :zwinker

    Viele Grüße, Kerstin


    Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund.
    (Hildegard von Bingen, (1098 - 1179)