Blood Noir (Anita Blake, Vampire Hunter #16) - Laurell K. Hamilton

  • Inhalt:
    (Rezi bezieht sich auf die englische Ausgabe)


    Dies ist der 16. Band um Anita Blake, Geliebte des Meistervampirs von St. Louis, Nekromantin und Vampirjägerin mit Succubus-Fähigkeiten, zahlreichen Liebhabern und einer manchmal ungesunden Nähe zu Wer-Geschöpfen.
    Jason Schuyler, Werwolf und ein guter Freund von Anita wie auch gelegentlicher Bettgefährte, befindet sich in einer schwierigen Lage: Sein Vater liegt mit Krebs im Sterben und er muss in seine provinzielle Heimatstadt reisen, um ihn noch einmal zu sehen. Doch das Verhältnis zwischen den beiden ist getrübt von der Annahme seines Vaters, Jason sei homosexuell - untragbar in den Augen des alten Mannes. Deshalb erbietet sich schließlich Anita, Jason zu begleiten und vorzugeben, sie sei seine Freundin, was ja nur halb gelogen ist, denn sie schlafen ja miteinander.
    Gleich nach ihrer Ankunft wird Jason mit seinem entfernten Cousin Keith Summerland verwechselt, dem reichen Sohn des örtlichen Gouverneurs und Präsidentschaftskandidaten. Keith' Hochzeit soll in wenigen Tagen stattfinden, zahlreiche Gäste sind angereist und die Presse spielt verrückt. Denn Keith ist ein bekannter Frauenheld und die Reporter gieren danach, ihn mit einer anderen Frau als der Braut in flagranti zu erwischen.
    Aus der Ähnlichkeit mit Keith ergeben sich in Folge allerlei unangenehme Verwechslungsfolgen, die immer weiter eskalieren.
    Nicht leichter macht es die Tatsache, dass offenbar Vampire einen Mordanschlag an Keith planen und dass ausgerechnet zu diesem Zeit Marmee Noir, eine uralte, mächtige Vampirin, ihre Hand nach Anita ausstreckt ... und sie damit in unübersehbare sexuelle Verstrickungen zieht.


    Meine Meinung:
    Ich bin kein ausgeprägter Fan der Anita Blake Bücher, habe nur die ersten beiden Bände gelesen und dann lange Zeit keinen mehr.
    Bei diesem Buch hier bin ich etwas hin und hergerissen. Die Handlung an sich ist eigentlich recht gut komponiert und vor allem am Ende hat man dieses befriedigende Gefühl, dass es gut war, das Buch bis zum Schluss gelesen zu haben.
    Andererseits weist das Buch aber auch erhebliche Längen auf. Endlose psyhologische Selbsterkenntnis-Dialoge zwischen Anita und Jason sind zwar gut geschrieben, werden aber irgendwann langweilig. Die zum Teil ausufernden Sex-Szenen in wechselnder Anzahl und Besetzung (Anita ist ja - dank ihrer Sukkubus-Veranlagung, bei der sie ihre Kräfte von sexuellem Vergnügen nährt - kein Kind von Traurigkeit) nutzen sich schnell ab, so dass ich sie irgendwann nur noch überblättert habe. Gleich zum Einstieg gibt es über ca. 20 Seiten Anita mit 2 Liebhabern in Action. Da das absolut nichts zur Handlung beiträgt, wird es nach dem ersten Drittel wirklich dröge.
    Wirklich Schwung kommt erst im letzten Drittel des Buches auf, wo dann endlich mal was passiert. Ich hätte allerdings beinahe vorher aufgegeben.


    Fazit:
    Wenn man ein geduldiger Leser ist, wird man durchaus mit einem befriedigenden Ende belohnt. Allerdings braucht das z.T. eine gewisse Leidensfähigkeit.
    Ich gebe 6 von 10 Punkten für eine schöne Sprache und Glaubwürdigkeit in den Dialogen und eben den Schluss.

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!