Vorab: Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob diese Kategorie hier richtig ist, habe das Buch dem Gefühl nach einsortiert...
Die versunkene Stadt Z: Expedition ohne Wiederkehr - das Geheimnis des Amazonas - David Grann
The Lost City of Z
Kurzbeschreibung:
Ein Geheimnis, das Jahrhunderte zurückreicht. Das sensationelle Verschwinden eines Forschers, das weltweit Schlagzeilen machte. Ein Rätsel, das alle, die es zu lösen versuchen, mit Tod und Wahnsinn bedroht. Eine großartig erzählte Abenteuergeschichte über die Suche nach einer uralten Stadt, die im undurchdringlichen Regenwald Amazoniens verborgen liegt.
Über den Autor:
David Grann schreibt für das Magazin The New Yorker. Nach seinem Politologiestudium an der Fletcher School of Law & Diplomacy und dem Creative-Writing-Studium an der Boston University hat er zunächst bei der Zeitschrift The New Republic und der Zeitung The Hill gearbeitet. David Grann hat Kurzgeschichten in verschiedenen Anthologien veröffentlicht; "Die versunkene Stadt Z" ist sein erstes Buch, das wochenlang auf den ersten Plätzen der New York Times-Bestsellerliste stand. Grann lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in New York.
Meine Rezension:
Autor David Grann wandelt auf den Spuren des berühmten englischen Amazonasforschers Percy Fawcett, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, die geheimnisvolle versunkene Stadt Z zu suchen, die irgendwo im Amazonas liegen und der Beweis für eine frühe Zivilisation in dieser unwirtlichen Welt sein soll. Fawcett war fast schon ein Besessener auf seiner Suche, die er schließlich wohl mit dem Leben bezahlte, denn von seiner letzten Expedition 1925 kehrte er nie zurück. Spannend und unterhaltsam erzählt David Grann die Geschichte dieses bemerkenswerten Mannes, der sein Leben dem Abenteuer gewidmet, aber nie den großen Durchbruch erzielt hatte. Abwechselnd begleiten wir Fawcett auf seinen Forschungsreisen und den Autor selbst, der sich - wie schon unzählige vor ihm - auf die Suche nach dem verschwundenen Fawcett macht, um sein Schicksal zu ergründen. Herausgekommen ist eine Abenteuergeschichte, die vom ersten Moment an fesselt und den Leser unwiderbringlich in den Bann der "grünen Hölle" zieht. Eigentlich ein Forschungsroman, gespickt mit zahlreichen Original-Zitaten und gut recherchierten Quellen, liest sich diese Geschichte so flüssig und spannend wie ein Krimi.
Die vielen Original-Fotos von Fawcett und anderen wichtigen Beteiligten vervollständigen den großartigen Gesamteindruck ebenso wie das umfangreiche Quellen- und Literaturverzeichnis und das Stichwortregister. Neben der tollen Unterhaltung, die dieses Buch bietet, liefert es auch einige Ansätze, die zum Nachdenken anregen, so z.B. die Situation, in der Grann auf Fawcetts Spuren wandelt, aber von der einstmals "grünen Hölle" nur noch endlos weit gerodete Flächen vorfindet. Das Ende ging mir ein bisschen zu schnell, ich hätte gerne noch mehr von Granns Suche erfahren, aber dennoch:
"Die versunkene Stadt Z" ist ein ein rundum gelungenes Abenteuer, in dem die Schönheit und Gefahren unseres Planeten, der Forscher- und Entdeckergeist der Menschheit, aber auch deren Verantwortung und Toleranz gegenüber anderen im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Für alle wissensdurstigen Abenteuerlustigen eine unbedingte Leseempfehlung!
Satte 9 Punkte!