Über den Rücktritt Horst Köhlers und den Hintergrunden möchte ich mich gar nicht erst auslassen. Darüber ist ja bereits einiges gesagt worden. Das Kind liegt im Brunnen. Also gilt es jetzt nach vorn zu schauen. Als nächsten Bundespräsidenten kann ich mir den jetzigen Bundestagspräsidenten Norbert Lammert vorstellen. Er hat durchaus Mut, ist sprachlich gewandt, kennt sich auf politischer Bühne aus und hat trotzdem genügend Distanz zum politischen Tagesgeschäft der Regierung. Das wäre meiner Meinung nach wahrlich nicht die schlechteste Wahl.
Horst Köhler - Rücktritt des Bundespräsidenten
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Zitat
Original von Ronja
Die rrrote Rrrrenate? Na, das wär' ja mal was! Wie kommst du denn gerade auf die?
Aber da könnte ich mir weit schlimmere vorstellen.
Gegen eine nüchterne Käßmann hätte ich allerdings nichts einzuwenden.
Mir fallen irgendwie nur Rote oder Grüne ein weis auch nicht woran das liegt
Heute sind mir noch 2 eingefallen:
Henning Scherf
und Joschka Fischer (ich weis, ich weis - aber zum repräsentieren vielleicht gar nicht schlecht).Ich bin allerdings eigentlich eher für eine Frau (aber bitte lieber nicht aus dem schwarzen Lager, gilt auch für Männer).
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Es mag auch Leute geben, die sich Neuseeland als Fußballweltmeister wünschen. Das wird aber nicht passieren.
Genausowenig wird es einen roten oder grünen Bundespräsidenten geben. Wenn also schon Spekulationen, dann doch bitte schwarze...
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Gar nicht gehen:
Schäuble - wie kann man nur immer so mürrisch gucken???
C. Wulff - obwohl dann wäre ich ihn los als Landesvater
Margot - ich sehe auch ein Alkoholproblem (wie meine Vorredner auch aufgrund beruflicher Erfahrung)
von der Leyen - nee, die bewegt was, die soll mal ruhig noch mal ein bißchen den Laden aufmischen. Zutrauen würde ich ihr den Job allerdings schon. -
Soll es jetzt wirklich die von der Leyen machen
Ich wäre immer noch lieber für Churchill
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Von der Leyen? Ja, das wünscht sich unsere Kanzlerin: ein braves Partei- Schäfchen, dass nun in ihrem Kabinett keinen Schaden mehr anrichten kann, aber ihr auch schön nach dem Mund reden wird.
Für das Amt des Bundespräsidenten wäre die Frau eine Katastrophe. Wenn das Amt auch keine wirklichen Befugnisse hat, aber so würde ich schon eine gewisse moralische und intellektuelle Autorität erwarten - und vor allem jemand, der das Grundgesetz verinnerlicht hat. All das passt überhaupt nicht zu dieser Frau. -
Zitat
Original von Voltaire
Horst Köhler war bei den Menschen beliebt...bitte nicht immer so leichtsinnig verallgemeinern!
am besten fand ich in dem zusammenhang den spruch von der titelseite der taz: da geht noch mehr...
und nein, ich ich mache keine werbung für die taz.
bo
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Es ist schade, dass Henning Scherf nicht jünger ist, er wäre auch für die anderen Parteien akzeptabel. Er ist für mich ein Politiker, wie ich mir mehr wünschen würde.
Annette Schavan wäre für das Amt auch gut geeignet. Sie ist sehr intelligent und bodenständig. -
Zitat
Original von bertrande
Es ist schade, dass Henning Scherf nicht jünger ist, er wäre auch für die anderen Parteien akzeptabel. Er ist für mich ein Politiker, wie ich mir mehr wünschen würde.
Annette Schavan wäre für das Amt auch gut geeignet. Sie ist sehr intelligent und bodenständig.Wieso jünger? Bisher waren die Präsidenten doch auch eher "alt". Er wäre glaub ich eine wirklich gute Wahl. Lebenserfahren, integer, modern, sympatisch...
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Zitat
Original von janda: ür das Amt des Bundespräsidenten wäre die Frau eine Katastrophe. Wenn das Amt auch keine wirklichen Befugnisse hat, aber so würde ich schon eine gewisse moralische und intellektuelle Autorität erwarten - und vor allem jemand, der das Grundgesetz verinnerlicht hat. All das passt überhaupt nicht zu dieser Frau.
Es ist nicht so, dass Frau von der Leyen meine erste Wahl für dieses Amt wäre, aber wie kommst Du darauf, dass sie das Grundgesetz nicht verinnerlicht hat?
Im übrigen besaß auch Horst Köhler nur bedingte Fähigkeiten auf diesem Gebiet allerdings hat er daraus keinen Hehl gemacht, unterstützend auf einen Beraterstab in Verfassungsfragen zurückzugreifen, wie z.B bei der Begnadigung der RAF-Inhaftierten oder bei der Ausfertigung von Gesetzen, deren Verfassungsmäßigkeit er anzweifelte. -
Ich finde, Köhler war in den letzten Wochen schon ganz schön amtsmüde, vielleicht liegt es auch daran, dass er als Chef nicht ganz so einfach ist und einer nach dem anderen von seinen Mitarbeitern gegangen ist/sind...
Die "von der Leyen" möchte ich nicht als Bundespräsidentin, fragt mich nicht warum, ich mag die Frau einfach nicht....
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Wenn sie dürfte wie sie wollte würde Frau Merkel sicher ihren alten Freund Frank Walther nehmen - aber große Koalition war einmal.
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Zitat vom 31.05.2010, 19.17 Uhr
ZitatOriginal von churchill
Mein Lieblingskandidat wäre Christian Wulff.Na, da lag ich doch gar nicht so falsch mit meinem Wunsch.
Obwohl die Paarung Wulff - Gauck einige Spannung verspricht ...
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Herr Wulff - brrr - wenigstens bin ich ihn als Landesvater los
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in der bloggerszene geht es schon los: Christian Wulff – wer schützt uns vor einem evangelikalen Bundespräsidenten?
bo
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Manchmal ist die Bloggerszene ziemlich bescheuert. Obwohl: Das hätte schon was. Ein evangelikaler römisch katholischer Bundespräsident ...
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Es ist schon ein wenig deprimierend, das nach der Chance von 1994 (Hildegard Hamm-Brücher) eine Frau zur Bundespräsidentin zu wählen auch in diesem Jahr diese Chance vertan wurde.
Zudem ist es sehr schade, dass die Kandidatensuche für parteitaktische Spielchen missbraucht wird. Frau Merkel ist nun auch ihren letzten ernstzunehmenden Widersacher innerhalb der CDU los. Es ist ziemlich mies wenn man persönliche Eitelkeiten und Parteininteressen über das Wohl des Landes stellt.
Zum anderen Kandidaten Joachim Gauck. Vor einigen Tagen sagt er in einem Interview dass es um dieses Land wohl nicht so gut bestellt sein müsse, wenn man Leute in seinem Alter (er ist 70 Jahre alt) für irgendwelche Spitzenpositionen in Erwägung zieht. Naja - und nun kandidiert er für das Amt des Bundespräsidenten. Aber was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.....
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Wenn es denn nur so wäre, hättest du Recht. Aber was spricht denn ernsthaft gegen den Kandidaten Wulff?
Ich verfolge seinen Werdegang seit vielen Jahren und empfand ihn in der Riege der Ministerpräsidenten immer schon als jemanden, dem der Ausgleich wichtiger ist als der Zwist, das Zusammenführen mehr bedeutet als das Auseinanderdividieren, die Moderation mehr liegt als die Polarisierung.
Bundespräsidentenwahlen waren immer schon auch parteipolitisch beeinflusst. Das hat Frau Merkel nicht erfunden. Wenn es Rot-Grün mit dem Vorschlag "Gauck" wirklich ernst wäre, hätte man diesen Namen nicht zuerst in der Presse genannt, sondern die Kanzlerin direkt und diskret mit dem Vorschlag konfrontiert.
Nicht umsonst sind auch die zuerst in den Medien genannten CDU-Kandidaten Schäuble, Lammert, von der Leyen letztendlich nicht zum Zug gekommen, sondern der anfangs sehr zurückhaltende Wulff, der nur in einem unbedeutenden Bücherforum als Wunschkandidat gepusht wurde (nachdem der Pusher sich aus taktischen Gründen erst mal selbst ins Spiel gebracht hatte ...)
Zum Thema "Frau": Eine Frau aufzustellen, damit eine Frau aufgestellt ist, ist eine unsinnige Sache. Das (biologisch) weibliche Element ist ja durch die Kanzlerin durchaus schon vorhanden ...
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Zitat
Original von churchill
Wenn es denn nur so wäre, hättest du Recht. Aber was spricht denn ernsthaft gegen den Kandidaten Wulff?Ich verfolge seinen Werdegang seit vielen Jahren und empfand ihn in der Riege der Ministerpräsidenten immer schon als jemanden, dem der Ausgleich wichtiger ist als der Zwist, das Zusammenführen mehr bedeutet als das Auseinanderdividieren, die Moderation mehr liegt als die Polarisierung.
Bundespräsidentenwahlen waren immer schon auch parteipolitisch beeinflusst. Das hat Frau Merkel nicht erfunden. Wenn es Rot-Grün mit dem Vorschlag "Gauck" wirklich ernst wäre, hätte man diesen Namen nicht zuerst in der Presse genannt, sondern die Kanzlerin direkt und diskret mit dem Vorschlag konfrontiert.
Nicht umsonst sind auch die zuerst in den Medien genannten CDU-Kandidaten Schäuble, Lammert, von der Leyen letztendlich nicht zum Zug gekommen, sondern der anfangs sehr zurückhaltende Wulff, der nur in einem unbedeutenden Bücherforum als Wunschkandidat gepusht wurde (nachdem der Pusher sich aus taktischen Gründen erst mal selbst ins Spiel gebracht hatte ...)
Zum Thema "Frau": Eine Frau aufzustellen, damit eine Frau aufgestellt ist, ist eine unsinnige Sache. Das (biologisch) weibliche Element ist ja durch die Kanzlerin durchaus schon vorhanden ...
Joachim Gauck wurde Angela Merkel von Gabriel vorgeschlagen. Auf die ausführliche SMS von Gabriel antwortet Merkel sehr kurz. Erst nach dem die CDU Wulff als Kandidaten benannt hatte, gingen auch SPD und Grüne mit ihrem Vorschlag an die Öffentlichkeit.
Auch wenn die Kandidatenaufstellung zur Präsidentenwahl immer schon parteitaktisch gewesen war (aber sicher nicht bei Heuss, Lübke und Heinemann), dann spricht doch wohl nichts dagegen, es ganz einfach auch mal anders zu machen. Okay, gegen das Argument "Das war halt immer so...." ist nur schwer anzukommen - trotzdem, hier wäre mehr möglich gewesen.
Und es geht auch nicht darum um jeden Preis eine Frau ins Amt zu hieven, es geht darum, wenn eine geeignete Frau da ist, diese dann als Kandidatin aufzustellen. Hildegard Hamm-Brücher und Ursula von der Leyen hielt/halte ich für sehr geeignet. Gesine Schwan und seinerzeit Luise Rinser dagegen absolut nicht. Der Schwan fehlte halt der notwendige Ernst für dieses Amt und Rinser war eben nichts anderes als eine Zählkanididatin.
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Zum Zeitpunkt meines Beitrags (vorgestern) war die sms - story noch nicht bekannt (übrigens schon interessant, wie der Wortlaut einer sms - Kommunikation in die Zeitung gelangt ;-))
Heuss, Lübke und Heinemann keine parteitaktischen Nominierungen? Sorry, aber das stimmt bei keinem der drei.
Heuss:
Durch die Nominierung von Heuss sicherte sich Adenauer die Unterstützung der Liberalen in der ersten Regierung (Nette Anekdote: Vielen Unionspolitikern war Heuss nicht religiös genug. Daraufhin meinte Adenauer "Aber seine Frau ist fromm, das reicht!")Lübke:
Nachdem Adenauer selbst den Hut in den Ring geworfen hatte, zog er seine Kandidatur zurück, weil ihm noch rechtzeitig aufgegangen war, dass die Einflussmöglichkeiten des Bundespräsidenten auf die Tagespolitik doch sehr begrenzt sind. Lübke, der ehemalige Landwirtschaftsminister war ein "harmloser" Kandidat, ein Provinzpolitiker aus dem Sauerland, natürlich ein strammer CDUler.Heinemann:
Hochpolitisch die Entscheidung der SPD, 1969 den ehemaligen CDU-Minister, der zwischenzeitlich glücklos eine eigene Partei gegründt hatte und schließlich bei den Sozialdemokraten landete, zum Kandidaten zu machen. Die Mehrheit lag scheinbar auf der Gegenseite. Ich denke, es war ein taktischer Fehler der CDU den damaligen Verteidigungsminister Gerhard Schröder ins Rennen zu schicken. Sein parteiinterner Kontrahent Richard von Weizsäcker hätte schon damals gute Chancen gehabt. So gelang es der SPD, die FDP auf ihre Seite zu ziehen. Sie war das Zünglein an der Waage, weil im Bund ja die Große Koalition regierte.
Die Wahl Heinemanns leitete das Ende der Großen Koaltion ein und wurde zum Sprungbrett für die erste sozialliberale Koalition im Bund. Der Kandidat Heinemann: Eine hochpolitische und parteitaktische Entscheidung ...