Ein dicker Hund - Tom Sharpe

  • 317 Seiten
    Goldmann Verlag
    Genre: Satire


    Inhalt
    Geld spielt keine Rolle. Jedenfalls war das in der glorreichen Vergangenheit so für die vornehmen und erfolgsverwöhnten Brights. Neuerdings jedoch ist auch Spross Timothy ganz groß in die Londoner Finanzwelt eingestiegen – und seitdem beginnt sich für die Familie das Blatt zu wenden. Denn Timothy Bright ist nicht ganz so aufgeweckt, wie sein Nachname es vielleicht vermuten ließe. Binnen kurzem ist der Reichtum dahin und der seiner missvergnügten Tante gleich dazu.
    Timothy steht das Wasser bis zum Hals. Kein Wunder also, dass er nach dem unverhofften Strohhalm greift, den ihm der zwielichtige Mr. Smith reicht: Gegen Erlassung seiner Schulden soll Timothy ein mysteriöses Paket nach Spanien schmuggeln, umgehend und ohne Fragen zu stellen.
    Mit dieser vermeintlich unkomplizierten Mission jedoch lässt sich der gebeutelte Aristokrat auf die aberwitzigste Odyssee seines Lebens ein.


    Meine Eindrücke
    Der Autor schildert in einem ironischen und schwarzhumorigen Schreibstil die abstrusen Erlebnisse von Timothy und den Menschen denen er unglücklicherweise auf seiner Reise begegnet. Doch nicht immer trifft er hierbei den richtigen Ton und so wechseln sich Geschwafel und brillianter Wortwitz ab und in einer stellenweise derben Ausdrucksweise wird ein Sumpf aus Korruption, Selbstherrlichkeit und menschlicher Schwäche geschildert durch den der gebeutelte Timothy ahnungslos taumelt.
    Teilweise sind die Schilderungen so böse, dass es mir als Leserin auch fast weh tat, da bleibt einem das Lachen im Hals stecken und zum Schluss hin wird die Handlung immer abstruser und überdrehter. Wenn zum Beispiel die Leiden des Rottweilers Genscher beschrieben werden, finde ich das nicht mehr lustig sondern einfach nur geschmacklos.
    Zum Teil zerrt der Autor menschliche Verhaltensweisen schmerzhaft realistisch ans Licht zum anderen ist es oft aber auch so überzogen, dass es mich genervt hat.


    Mein Fazit: Ganz und gar nicht mein Geschmack.


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  • Es ist zwar schon ein paar Monate - tendentiell: Jahre - her, dass ich dieses Buch gelesen habe, aber mein erinnerter Eindruck deckt sich mit dem hier geschilderten. Tom Sharpe hatte spätestens nach den noch recht amüsanten "Der Renner" und "Trabbel für Henry" sein Pulver verschossen, und alle Romane, die folgten, waren bemüht-überdreht, im Abgang aber lapidar und teilweise vollkommen geschmacklos. Besonders schlimm waren die noch nachgereichten Henry-Wilt-Fortsetzungen. Die Genialität, die "Mohrenwäsche" und "Tohuwabohu" auszeichnete, hat Sharpe nie wieder erreicht.