'Kreuzblume' - Seiten 609 - Ende

  • Antonia und Renardet beginnen ein leidenschaftliches Verhältnis, bis Renardet merkt, dass seine Zeit abgelaufen ist und er zum Sterben zu seiner Familie zurückkehrt, zu diesem Zeitpunkt ist Antonia bereits schwanger. Das stört mich auch etwas, dass in dieser Familie ein uneheliches Kind scheinbar überhaupt kein Problem ist.


    Am Ende ist alles Friede, Freude, Eierkuchen. Toni und Cornelius haben geheiratet, Susanne und David auch und auch die Baupläne sind aufgetaucht.


    Das Buch hat sich flüssig lesen gelassen, war aber, auch wenn es nie richtig langweilig wurde, auch nie richtig spannend. Vor allem hat ein richtiger Bösewicht gefehlt. Kormann war einfach zu blass geblieben, genauso wie seine Frau.


    Auch wenn mich das Buch nicht restlos überzeugt hat, war es genau die Art von "leichter Kost", die ich nach Orwells 1984 gebraucht habe.

  • Der letzte Abschnitt war zum Teil sehr berührend, auch wenn ich die geschilderte Sachlage mit gemischten Gefühlen betrachtet habe. Einerseits hatte Renardet mit Antonia noch eine schöne, glückliche Zeit, auch wenn er schon geahnt hat, dass er nicht mehr lange leben würde.
    Gestört hat mich, dass hier allgemein das Fremdgehen bzw. ein Ehebruch als Normalität dargestellt wurde. So ziemlich jeder der Protagonisten hatte ein Verhältnis. Ich möchte da kein Pauschalurteil abgeben, das würde auch zu weit führen. Aber in diesem Roman war es wirklich so, dass eigentlich keines der Kinder in einer "normalen" Partnerschaft oder Ehe entstanden und aufgewachsen ist. Ich gestehe, das hat mich etwas gestört, und ich kann mich hier auch in Renardets Familie hinein versetzen, dass sie keinen Kontakt zu Antonia haben wollten. Die Abrechnung mit Kormann verlief verhältnismäßig human, aber weder Vater noch Tochter haben irgendwelche Emotionen über ihr Verwandtschaftsverhältnis gezeigt.
    Amüsant fand ich wieder einmal Antonias blumige Ausdrucksweise, als sie sich mit Cornelius über den Schreibstil eines Reiseberichts unterhält und dazu bemerkt: "Der muss verbale Gallenkoliken gehabt haben" :grin


    Zusammenfassend möchte ich sagen, mir hat der Roman insgesamt gut gefallen, mit kleinen Abstrichen. Er ist schön geschrieben, ein kurzweiliger Schmöker mit großem Happy End.

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Am Ende ist alles Friede, Freude, Eierkuchen.


    ...und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende... und sogar der Bösewicht kommt noch halbswegs ungeschoren davon. :lache


    Antonias Verhältnis mit Renardet fand ich nicht so richtig stimmig - ihre Familie hat es nicht gestört und auch das uneheliche Kind war überhaupt kein Problem. OK, ihre eigenen Familienverhältnisse waren auch nicht ganz normal, aber trotzdem. Und auch sonst hat sich niemand daran gestört. Gut, Antonia hätte das Geschwätz der Leute sicher nicht gestört, aber dass sich auch Elena so sehr verändert hat?


    Mir geht es wie Klusi, Ehebruch und uneheliche Kinder waren im Buch zu allgegenwärtig und zu selbstverständlich. Wengistens z.B. bei Susanne hätte ja mal was "normal" laufen können.


    Die Abrechnung mit Kormann, bzw. wie es dazu kam war mir zu konstruiert, da wurde dann extra noch Cornelius nie in Erscheinung getretener Bruder auf die Bildfläche bemüht...


    Und auf die Versöhnung mit Adam Burk hätte ich auch verzichten können.


    Antonia war mir durchweg sympathisch und ihre Kommentare haben mich des öfteren zum Schmunzeln gebracht!


    Zitat

    Original von Zwergin
    Das Buch hat sich flüssig lesen gelassen, war aber, auch wenn es nie richtig langweilig wurde, auch nie richtig spannend.


    :write So sehe ich das auch.
    Auch die Geschichte um die Baupläne bzw. den Bau des Kölner Doms war nur so ein Randgeplänkel, dass die Geschichte nicht weitergebracht hat.