'Sterne über Sansibar' - Seiten 213 - 286

  • Dies war doch bei weitem der spannendste Abschnitt bis jetzt, denn nun wird es gefährlich für beide. Allerdings war klar, dass die Flucht gut geht, siehe Klappentext. Ich habe mich schon gefragt, warum früher niemand etwas von der Liebschaft mitbekommen hat. Sie haben sich zwar in der Stadt anständig benommen, aber es muss doch auffallen, dass Heinrich oft zu ihr nach Kisimbasi rauskommt...


    Es muss sehr schwer sein, seine Heimat für immer zu verlassen. Es kann nicht möglich sein, seine Wurzeln so abrupt abzubrechen. Salima möchte ja nicht einmal mehr darüber reden. Und außer dem bisschen Sand hat sie ja nun wirklich nichts mitgenommen.


    Es klingt so, als hätte Mrs. Seward auch recht viele Aufzeichnungen/ Tagebücher hinterlassen, da du so viel aus ihrer Sicht erzählst, Nicole.


    Den Safranmond habe ich auch noch vor mir, werde dann aber auch besonders auf die Handlung in Aden achten :D


    Na dann mal schauen, wie es in Deutschland mit den beiden weitergeht!

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • @ streifi


    Zitat

    Original von streifi
    sonst wär mir der zeitliche Unterschied aufgefallen.


    Und der hat mich sowas von gefuchst - ich hätte nichts lieber drin gehabt als eine Begegnung der beiden! :cry


    @ bibliocat


    Zitat

    Original von bibliocat
    Aber irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, daß Majid seine Schwester hindern würde, die Insel zu verlassen. Denn er hatte ihr ja auch Khaduj - und das sicher aus gutem Grund. :grin


    Schön, dass Du ihn immer noch in positivem Licht siehst. :-)



    @ kissy


    Zitat

    Original von kissy
    Es klingt so, als hätte Mrs. Seward auch recht viele Aufzeichnungen/ Tagebücher hinterlassen, da du so viel aus ihrer Sicht erzählst, Nicole.


    So weit wir wissen, nicht. Obwohl es nicht mehr als eine Handvoll biographischer Fakten über sie gibt und wir eben wissen, wie ihre Rolle in diesem Fluchtplan aussah, hatte ich trotzdem sehr schnell das Gefühl, sie ganz gut zu kennen. Ich bin überzeugt, sie muss einfach eine liebenswerte und patente Person gewesen sein!


    Zitat

    Original von kissy
    Den Safranmond habe ich auch noch vor mir, werde dann aber auch besonders auf die Handlung in Aden achten :D


    :zwinker

  • Liebe ist wie ein Husten - sie kann nicht verheimlicht werden.
    Wie passend zu diesem Abschnitt und dann auch noch ein Sprichwort aus Sansibar :-]


    Es ist also passiert: Salima ist schwanger. Ich finde, dass es total für Heinrich spricht, dass er Salima heiraten will. Immerhin war eine einheimische Geliebte (auch mit Kind) gesellschaftlich kein Problem, so eine Frau heiraten zu wollen, das war wohl wirklich richtig ungewöhnlich. Auch der Heiratsantrag an sich war bewegend :-]


    John Witt ist für mich der Prototyp eines unsympathischen Menschens. Da fand ich ja den Konsul in Sansibar noch netter ;-)


    Ob Majid bewusst Khaduj zu Salima geschickt hat, weil er wusste, sie würde Salima helfen, hm ich weiß nicht. Was ich Majid nicht so richtig zutraue, ist dass er sie heimlich (Reise nach Mekka) umgebracht hätte... Wie auch immer, es ist schön, dass Salima auf so viele Menschen getroffen ist, die ihr wohlgesonnen sind, wie Emily, ihre Nachbarin oder eben Khaduj. Hier fand ich besonders schön, wie Khaduj Salima schwören hat lassen, dass sie ihr Leben auskosten wird.


    Und dann Niemandsland.
    Ich hab irgendwie erwartet, dass es diese Zeit eine schwierige Zeit für Salima sein wird. Um so besser, dass es nicht so war. Ich hab auch immer Maya vor Augen gehabt, ganz speziell auch als Salima oben bei der kleinen Kirche war. Wie unterschiedlich die beiden Frauen Arden wahrnehmen!


    Die Geburt dann später fand ich toll beschrieben (auch hier musste ich wieder an Maya denken) und auch dass Salima sich erst ein ihr Baby gewöhnen muss und den Kleinen kennenlernen muss. Dieses sich Reinfinden in die Mutterrolle, das fand ich super treffend beschrieben :-]


    Die Hochzeit später ist natürlich toll, auch dass die beiden in der Kapelle oben geheiratet haben. Aus Salima wird Emily und ich finde es schön zu wissen, warum Salima diesen Namen gewählt hat.

  • @ Königstochter


    Zitat

    Original von Königstochter
    Liebe ist wie ein Husten - sie kann nicht verheimlicht werden.
    Wie passend zu diesem Abschnitt und dann auch noch ein Sprichwort aus Sansibar :-]


    Als ich für die einleitenden Zitate recherchierte und dieses fand, wußte ich auch sofort: das für diesen Teil des Buches und kein anderes. :-]


    Zitat

    Original von Königstocher
    Auch der Heiratsantrag an sich war bewegend :-]


    Schön, dass Du es so empfindest. :-) Ich wollte da nichts Großes, Inszeniertes, das hätte meiner Meinung nach weder zu Heinrich noch zur Situation gepasst.



    Ich freu mich so, dass Du an Maya gedacht hast!! :-]

  • Tja, da ist es nun passiert, Salima ist schwanger. Auweia. Das hat ja eine Menge Ärger nach sich gezogen und es war klar, dass da nur die Flucht bleibt. Aber spannend zu sehen, von welchen Seiten sie Hilfe bekommen hat. Schön auch, sie nennt sich Emily nach Emily Seward. :-] Die Frau ist mir auch gleich ans Herz gewachsen.


    Salima flieht also knapp, ohne Heinrich. Oh je. Aber in Aden hat sie wenigstens ein einigermaßen gutes Leben und die Geburt ihres Sohnes verläuft soweit gut. Schade, dass Heinrich erst so spät kommen konnte. Aber allein wie er immer reagiert hat, das war schon klasse. Auch der Antrag und alles. Hach, das muss wirklich eine unfassbar große Liebe gewesen sein.


    Und endlich sind die 3 nun wieder vereint und die Reise geht weiter. Mal schauen...


    Zu Majid bin ich echt zwiegespalten. Am Anfang war er mir so sympathisch, aber gerade hier...ich weiß nicht. Schon ne Zwickmühle, aber trotzdem, manchmal hätte ich echt... :schlaeger



    Was ich schon die ganze Zeit fragen wollte, vermutlich geht das zu weit und alles, aber wie kommt es, dass der Sultan seinen Sitz vom Oman gerade nach Sansibar verlegt. Ich meine, das liegt ja nun auch nicht grad um die Ecke.

  • @ Anica


    Zitat

    Original von Anica
    Was ich schon die ganze Zeit fragen wollte, vermutlich geht das zu weit und alles, aber wie kommt es, dass der Sultan seinen Sitz vom Oman gerade nach Sansibar verlegt. Ich meine, das liegt ja nun auch nicht grad um die Ecke.


    Ich finde nicht, dass das zu weit geht, sondern halte das im Gegenteil für eine durchaus naheligende Frage. :wave


    Sansibar war über Jahrhunderte hinweg das Tor zum Osten Afrikas, vor allem deshalb, weil der Platz, an dem die Steinstadt entstand, über einen naturgegebenen Hafen verfügt. Auf Sansibar kreuzten sich zahllose Handelsrouten, nicht zuletzt diejenige für Elfenbein und Sklaven aus dem Inneren Afrikas.
    Ostafrika und Sansibar waren lange in portugiesischer Hand, bis die Portugiesen 1695 vom Sultanat von Muscat und Oman vertrieben wurden. Einmal, um den Herrschaftsbereich auszudehnen - und natürlich auch, um sich den lukrativen Handel unter den Nagel zu reissen.


    1828 verlegte Sultan Sayyid Sa'id vorübergehend für einige Zeit die Hauptstadt des Sultanats vom Oman nach Sansibar - vermutlich, weil es in seinen Augen ganz einfach so war, dass die Hauptstadt immer gerade da war, wo er sich aufhielt, und das war eben jetzt mal Sansibar. Das war auch die Zeit, in der der Anbau von und der Handel mit Gewürznelken einen Boom erlebte, an dem Sultan Sayyid Sa'id keinen geringenen Anteil hatte und auch entsprechenden Profit daraus zog.

    Dass er die Hauptstadt 1840 endgültig dorthin verlegte, hatte bestimmt mit dem Reichtum der Insel zu tun, damit, dass er buchstäblich ein Auge auf die afrikanische Küste haben wollte, um rechtzeitig eingreifen zu können, falls ihm jemand seine Herrschaftsgebiete streitig machen wollte - und meine ganz persönliche Interpretation ist, dass er die Hauptstadt hierher verlegte, weil es ihm ganz einfach auf Sansibar besser gefiel als im Oman. :-)

  • @ Anica


    Zitat

    Original von Anica
    Wobei man ja auch schon vermuten kann, Sansibar klingt schon netter als Oman, ne? :grin Kann man nachvollziehen.


    Ja, finde ich auch. :-]
    Soweit sich das noch nachvollziehen lässt, hatte der Name Sansibar auch schon vor Jahrhunderten denselben märchenhaften Klang wie heute. Bereits 1512 berichtete ein portugiesischer Chronist vom erstaunlichen Überfluss an Nahrung auf Sansibar und vom prunkvollen Lebensstil der wohlhabenden Bevölkerungsschicht. Und der Name "Sansibar" soll sich einer Überlieferung nach davon ableiten, dass arabische Seeleute, die zum ersten Mal die Küste der Insel erblickten, "zayn z'al barr" ausriefen: "schön ist dieses Land".

  • Salima finde ich wirklich mutig. Vor allem die Flucht nach Aden. Da dachte ich auch schon es geht was schief. Dann ist sie schwanger und wartet auf Heinrich. Eigentlich ganz schön naiv. Kurze Zeit dachte ich schon, dass Heinrich doch nicht sein Wort hält. Aber er hält sein Wort und zum Glück hat Salima ein paar Freunde gefunden.

  • Ich finde in diesem Abschnitt auch sehr schön (wie die meisten Mitleser dieser Leserunde) dass Salima in Khaduj eine Mitwisserin und Helferin gefunden hat. Dann die Flucht und die Geburt des kleinen Heinrich und dann das Wiedersehen mit dem "großen" Heinrich finde ich sehr bewegend. Hier geht es wirklich Schlag auf Schlag.


    Ich glaube übrigens, dass Majid ihr bestimmt verziehen hätte, wenn er nicht unter dem Druck seiner Familie und seiner Minister gestanden hätte. Ich kann aber auch völlig daneben liegen.


    Viele Grüße

  • Zitat

    Original von Sabine Sorg
    Ich glaube übrigens, dass Majid ihr bestimmt verziehen hätte, wenn er nicht unter dem Druck seiner Familie und seiner Minister gestanden hätte. Ich kann aber auch völlig daneben liegen.


    Absolute Gewißheit werden wir letztlich wohl nie darüber gewinnen, nicht bei all den "wenns" und "falls".
    Aber meine persönliche Überzeugung ist ebenfalls, dass eine Versöhnung zwischen Majid und Salima durchaus drin gewesen wäre. Vielleicht nicht gleich, aber nach einiger Zeit bestimmt. :-)

  • Zitat

    Original von Nicole


    Absolute Gewißheit werden wir letztlich wohl nie darüber gewinnen, nicht bei all den "wenns" und "falls".
    Aber meine persönliche Überzeugung ist ebenfalls, dass eine Versöhnung zwischen Majid und Salima durchaus drin gewesen wäre. Vielleicht nicht gleich, aber nach einiger Zeit bestimmt. :-)


    Hallo Nicole,


    ich bin mir sicher, dass dies auch auf viele Gläubige des Islam in unserer Zeit zutrifft. Wenn das Umfeld keinen solchen Druck ausüben würde und etwas toleranter wäre, gäbe es bestimmt auch weniger Ehrenmorde.


    Schon wieder diese "wenns" und "abers".


    Viele Grüße :wave

  • Natürlich hat auch mir dieser Abschnitt gut gefallen ;-)


    Was mir aber immer wieder durch den Kopf ging: mein Gott, wie mutig war Salima :anbet. Klar wäre es nicht sehr schön für sie gewesen, weiter auf Sansibar zu bleiben und sich den von Majids aufgestellten Regeln zu halten. Aber sich so mutig in eine ihr so vollkommen unbekannte Welt zu stürzen... Ohne Heinrich und ohne die 100%ige Gewissheit, dass er nachkommt... Respekt!

  • @ Sabine Sorg


    Zitat

    Original von Sabine Sorg
    ich bin mir sicher, dass dies auch auf viele Gläubige des Islam in unserer Zeit zutrifft. Wenn das Umfeld keinen solchen Druck ausüben würde und etwas toleranter wäre, gäbe es bestimmt auch weniger Ehrenmorde.


    Ein heißes Thema - und genau deshalb ein sehr wichtiges.
    So aus meiner ganz persönlichen Sicht: Vielleicht wäre es so - vielleicht aber auch nicht. Schwer zu sagen, so als "Außenstehender". Meiner Ansicht nach hat das nur vordergründig mit dem Islam zu tun (zumal meinem Kenntnisstand nach die eigentliche islamische Rechtsprechung da keine Grundlage für bietet); dahinter steht ein ganz grausames, besitzergreifendes, im schlechtesten Sinne patriarchalisches Welt- und Menschenbild.


    Und ich selbst kann nie über Ehrenmorde nachdenken, ohne dass mir sofort das in den Sinn kommt, was in unserer Pressesprache so verharmlosend "Familiendrama" genannt wird: Ehemann tötet Frau und Kinder und im Anschluß sich selbst. Offenbar unabhängig von einem "typischen" Umfeld und ganz ohne religiösen Zusammenhang.
    Ohne jetzt gründliche Statistiken zu haben, einfach nur mein Eindruck, gewonnen aus der Presselektüre: in den meisten Fällen war das Paar geschieden oder getrennt oder die Frau wollte sich trennen. Eine in meinen Augen erschreckende Parallele.


    @ Türmchen


    Zitat

    Original von Türmchen
    Was mir aber immer wieder durch den Kopf ging: mein Gott, wie mutig war Salima :anbet. Klar wäre es nicht sehr schön für sie gewesen, weiter auf Sansibar zu bleiben und sich den von Majids aufgestellten Regeln zu halten. Aber sich so mutig in eine ihr so vollkommen unbekannte Welt zu stürzen... Ohne Heinrich und ohne die 100%ige Gewissheit, dass er nachkommt... Respekt!


    Ja, das dachte (und denke) ich auch sehr oft - und dafür bewundere ich sie auch.

  • Mit diesem Abshcnitt war ich so schnell durch, dass ich nicht mal Notizen machen konnte ;-) ausser die Parallele vom Besuch der Minister bei Majid und dem Gewitter bei Salima.

  • Für mich der bisher schönste Name im Buch: Kisimbani. Er ist förmlich Musik, bringt durch seine Melodie einen gewichtigen Gegenpol zu der anderen Musik, die mich schon seitenlang, seit der Begegnung mit der Wahrsagerin, begleitet, nämlich dem Autodafé aus Verdis Don Carlos. Auf der einen Seite die düstere, fast gleichförmige Melodie der Büßer, auf der anderen die Jubelchöre der Kirchgänger angesichts des Osterfestes. Auf der einen Seite die Trauer, das zunehmend dunklere Element, auf der anderen Seite die Farben, die Gerüche, die Sensibilität und ein gut Stück auch die Naivität Salimas. Die Tränen und das Lachen, beides ist da. Und jetzt auch das Verliebtsein. Dass sie sich so sicher sein konnte, nichts würde entdeckt, nur weil es auf Kisimbani war, wo sie die Wonnen der Liebe genießt (übrigens: „die“ Szene Seite 211 finde ich überaus gelungen, zu viel Offenheit wirkt manchmal – zumindest auf mich - … ähem … überaus ernüchternd)!


    Salima dauert mich. Sie kann im Grunde machen, was sie will, sie steht unter verschärfter Beobachtung und alles, was sie sagt, wie sie handelt, wird von irgendjemandem als „falsch“ ausgelegt werden. Und es wird sich immer jemand finden, der ihre Handlungen, ihre Worte, ihre Gesten in seinem höchsteigenen Sinn interpretiert und seine Wege finden wird, sie zu maßregeln, schon allein weil das eigene Denken ja als das einzig richtige empfunden wird und sich gefälligst alle danach zu richten haben. Manchmal frage ich mich, ob das wohl seit Anbeginn der Menschheit so ist. Bis zu ihrem Ende wird es jedenfalls so weitergehen.


    Khaduj (wie, bitte, spricht man den Namen aus?) hat mich überrascht. Und anscheinend Salima auch, denn obwohl sie sie länger kennt (als ich), weiß sie zu wenig von ihr, um diese Reaktion auch nur zu vermuten (Seite 227).


    Emily Seward – bei ihr habe ich immer eine der wunderschönen und als so kapriziös dargestellten Frauen von Francois Boucher vor Augen. Ein Schalk in Frauenröcken, der aber höchst wirksam tätig werden kann – eben weil sie auch weiß, wie sie am besten ans Ziel kommt. Ihre Träume hat sie nicht verloren, sonst würde sie nicht mehr an „glückliche Enden“ glauben können (Seite 240).


    Die unterschiedlichen mehr oder weniger kleinen Szenen haben mich die ganze Situation jedenfalls erheblich besser nachvollziehen lassen als eine bloße (zeitlich lineare) Beschreibung es jemals gekonnt hätte. Manche Seiten habe ich fast mit angehaltenem Atem gelesen, so sehr habe ich mitgefiebert, ob auch alles gelingen würde, beispielsweise bei der Flucht ab Seite 241.


    Seite 255, die Bermerkung von Dr. Seward, dass Majid wohl gar nichts unternehmen würde, fand ich sehr interessant; mir kam im Laufe ein nämlicher Gedanke. Aber mit Sicherheit hätten sich Willige finden lassen, die auf ihre Weise das von ihnen erkannte „Problem“ gelöst hätten. Der Sultan wäre untröstlich gewesen, könnte aber sämtliche Hände in Unschuld waschen, wobei ich für ihn hoffe, er wüsste wirklich nichts. Und die „Problemlöser“ kämen sich wer weiß wie grandios vor, weil sie die „Schande“ beseitigt hätten.


    Die Beschreibungen beispielsweise Seite 265 über Salima Gedanken gefallen mir außerordentlich. Welch ein Schock muss das für sie gewesen sein, einen scheinbar so schwachen Gott kennenzulernen. Man kann nur hoffen, dass ihr der Einstieg in den christlichen Glauben leichter gefallen ist, als sie vertraute Personen (wie Maria und Jesus) wieder entdecken durfte. Weiß man eigentlich etwas darüber, wie sich ihr Glaubensleben bis ins späte Alter gestaltete? Ihr „Altersbild“ auf Nicoles HP hat es mir angetan, ich persönlich finde es ihr schönstes Portrait. Es zeigt eine Frau, die Schmerz und Leid kennengelernt hat und die doch wohl ihren Frieden in irgendeiner Weise gefunden hat.


    Seite 270: Ach, schau an, manche Dinge sind eben so schön, dass sie gar nicht anders können, als international zu werden. Walmdächer in Lippe, auf Sansibar, in Aden und wer weiß wo auf der Welt.


    Die kleinen (Familien-)Szenen Seite 276/277, 283: Wunderschön, so genau beobachtet und so wunderbar in Worte gesetzt. Mein großes Kompliment!