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'Sterne über Sansibar' - Seiten 368 - 414
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Wie schrecklilch - jetzt ist Heinrich auch noch weg, der Mann, der ihr Anker in der fremden Welt war. Ich könnte mir vorstellen, wenn sie die Kinder nicht gehabt hätte, wäre sie so richtig verzweifelt. Ich wäre es jedenfalls.
Und dann stirbt auch noch Majid - er hätte sie sowieso nicht zurück nach Sansibar gelassen. Aber vielleicht hätte er ihr wenigstens ihr Erbe von den verstorbenen Geschwistern gelassen. Jetzt steht sie völlig allein da - ohne eine Möglichkeit an Geld zu kommen und ihre Schwiegereltern meinen es auch nicht wirklich gut mit ihr. Ein wenig Unterstützung hätte man doch wirklich erwarten können - vor allem, weil sie den eigenen Sohn so glücklich gemacht hat.
Jetzt zieht sie also nach Dresden. Da bin ich ja mal gespannt, was sich da wieder alles ereignet. Wenigstens hat sie dort Hilfe. Hoffentlich bleibt das auch so. Aber wie kommt man ohne Job an Geld?
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Ich muss jetzt einfach schreiben, auch wenn ich den Abschnitt noch icht durch habe.
Warum ausgerechnet Heinrich?
Ihre ganze Stütze, ihre große Liebe, ihr Ein und Alles!!!
Ich bin schrecklich traurig überdiese Wendung.
Wird es ihr gelingen, wieder aufzustehen und weiter zu leben??Ich lese jetzt weiter auf Seite 393.
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Tja, die Schwiegereltern. Da hat man das Gefühl, die haben über die Jahre nur ihrem Sohn zuliebe eine Fassade aufrecht erhalten. Erstaunt mich, dass sie die Enkelkinder so einfach ziehen lassen, ohne zu versuchen, Emily Steine in den Weg zu legen und ihr das Sorgerecht zu entziehen.
Kann Sie denn ohne die Zustimmung ihres Vormunds einfach so die Stadt verlassen, die ihr, ironischerweise, ausgerechnet dann noch das Bürgerrecht verleiht?Heinrichs Tod. Ich wusste ja, was kommt, habe ich mich eigentlich die ganze Zeit des Buches vor diesem Augenblick gefürchtet. 6 Tage hat sein Todeskampf wohl gedauert. Ich hab mich gefragt, ob man ihm heute hätte helfen können.
Dieser Abschnitt des Buches war kurz, für mich aber der tränenreichste (so viel habe ich bei Deinen Büchern bislang noch nicht geheult, Nicole) und ich festige hiermit meine Vermutung, die ich Dir gegenüber so häufig geäußert hatte, nachdem ich wusste, über wen Du geschrieben hast, als TatsacheIch für meinen Teil bin froh, dass ich Emilys Geschichte vor dem Lesen Deines Buches kannte. Für mich hat es durch dieses Hintergrundwissen eine ganz andere Intensität und Qualität beim Lesen.
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Wirklich tragisch, dass Heinrich und Emily nur so eine kurze Zeit zusammen hatten!
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@ Booklooker
ZitatOriginal von Booklooker
Ich könnte mir vorstellen, wenn sie die Kinder nicht gehabt hätte, wäre sie so richtig verzweifelt. Ich wäre es jedenfalls.Ich auch. Und trotz der Kinder sah es in der ersten Zeit so aus, als wollte sie einfach nicht mehr leben.
ZitatOriginal von Booklooker
Und dann stirbt auch noch Majid - er hätte sie sowieso nicht zurück nach Sansibar gelassen.Kann sein, dass da bei mir zu sehr der Harmoniesüchtel durchkommt, ich zu sehr den jungen Majid im Hinterkopf habe - aber mir gefällt der Gedanke, dass er vielleicht nach Heinrichs Tod zur Versöhnung bereits gewesen wäre.
Dennoch ist's müßig, darüber nachzudenken, da er ja auch bald darauf gestorben ist.@ Ramona
ZitatOriginal von Ramona
Warum ausgerechnet Heinrich?Ja, das habe ich mich auch gefragt - obwohl es auf diese Art von Fragen ja nie wirklich eine Antwort gibt.
Was mich auch erschüttert hat: dass er durch einen solch unglücklichen Unfall ums Leben kam, bzw. dessen Folgen.@ Bouquineur
ZitatOriginal von Bouquineur
Tja, die Schwiegereltern. Da hat man das Gefühl, die haben über die Jahre nur ihrem Sohn zuliebe eine Fassade aufrecht erhalten.Ich fühle mich unbehaglich bei dem Gedanken, den Ruetes vielleicht Unrecht zu tun mit dieser Darstellung. Mir fiel allerdings auf, dass Emily sie zu Beginn ihrer Aufzeichnungen nur am Rande erwähnt, buchstäblich wie Fremde - und dann gar nicht mehr. Ihre Geldnot jedoch, ihre verzweifelte Wohnungssuche, schließlich ihr Wegzug aus Hamburg - das sprach für mich jedoch eine recht deutliche Sprache.
Und ich hätte zu gerne gewusst, wie es Heinrich damit ging...
ZitatOriginal von Bouquineur
Erstaunt mich, dass sie die Enkelkinder so einfach ziehen lassen, ohne zu versuchen, Emily Steine in den Weg zu legen und ihr das Sorgerecht zu entziehen.Das stimmt. Falls sie das versucht haben, hat Emily zumindest darüber kein Wort verloren.
ZitatOriginal von Bouquineur
Kann Sie denn ohne die Zustimmung ihres Vormunds einfach so die Stadt verlassen, die ihr, ironischerweise, ausgerechnet dann noch das Bürgerrecht verleiht?Fast alles rings um diese Vormundschaftssache liegt im Dunkeln, da die betreffende Vormundschaftsakte schon sehr lange verschollen ist. Ich gehe davon aus, dass zumindest Dr. Gernhardt ihr da keine Steine in den Weg legte.
ZitatOriginal von Bouquineur
Heinrichs Tod. Ich wusste ja, was kommt, habe ich mich eigentlich die ganze Zeit des Buches vor diesem Augenblick gefürchtet. 6 Tage hat sein Todeskampf wohl gedauert. Ich hab mich gefragt, ob man ihm heute hätte helfen können.Habe ich mich auch gefragt - und dass ich mir ziemlich sicher bin, dass ja, macht's leider nicht besser...
Zu Heinrichs Unfall und Tod gibt es verschiedene Daten; da Emily diese Geschehnisse mit schon fast unheimlicher Genauigkeit festgehalten hat, habe ich das Datum auf Heinrichs Grabstein verwendet und mich an Emilys Schilderung entlang zurückgehangelt.
ZitatOriginal von Bouquineur
Dieser Abschnitt des Buches war kurz, für mich aber der tränenreichste (so viel habe ich bei Deinen Büchern bislang noch nicht geheult, Nicole) und ich festige hiermit meine Vermutung, die ich Dir gegenüber so häufig geäußert hatte, nachdem ich wusste, über wen Du geschrieben hast, als TatsacheDanke.
Für mich war es bislang die intensivste und härteste Zeit, die ich mit einem Buch hatte. Ich habe auch sehr oft und viel geweint in diesen Monaten.
@ Herr Palomar
ZitatOriginal von Herr Palomar
Wirklich tragisch, dass Heinrich und Emily nur so eine kurze Zeit zusammen hatten!Das ist es.
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Zitat
Original von Nicole
Kann sein, dass da bei mir zu sehr der Harmoniesüchtel durchkommt, ich zu sehr den jungen Majid im Hinterkopf habe - aber mir gefällt der Gedanke, dass er vielleicht nach Heinrichs Tod zur Versöhnung bereits gewesen wäre.
Dennoch ist's müßig, darüber nachzudenken, da er ja auch bald darauf gestorben ist.Vielleicht bin ich da einfach anders. Ich vergebe zwar, aber vergessen kann ich oft nicht. Von daher habe ich mich in die Situation versetzt und hätte sie wohl nicht zurück nach Sansibar gelassen. Sie hatte ja die Chance sich gegen den falschen Bruder (immer wieder entfallen mir die Namen) zu wenden und zu Majid zurück zu kommen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass er sich das widerum einfacher vorgestellt hat, als es war.
Ich habe mich gefragt, ob ihr Leben anders verlaufen wäre, wenn sie Majid nicht hintergangen hätte. Sie hätte Heinrich wohl niemals getroffen und wäre nur einer der Schwestern des späteren Sultans gewesen.
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Ich frage mich gerade, ob sie als "nur Schwester eines Sultans" glücklicher geworden wäre. Ich glaube nicht. Dafür war sie zu sehr Freigeist und das wäre vermutlich ein sehr einengendes Leben gewesen.
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Ja, ich bin wirklich ein totaler Harmoniesüchtel, das weiß ich
ZitatOriginal von Booklooker
Ich habe mich gefragt, ob ihr Leben anders verlaufen wäre, wenn sie Majid nicht hintergangen hätte. Sie hätte Heinrich wohl niemals getroffen und wäre nur einer der Schwestern des späteren Sultans gewesen.Das wäre es, auf jeden Fall!
Unter anderem hat mich aus Autorensicht an dieser Geschichte das Ineinandergreifen von so vielen Schicksalsrädchen fasziniert - dass für Salimas späteren Lebensweg die Weichen schon so früh gestellt wurden. Die Entscheidung, die die damals als Teenager traf, holte sie dann später mit solcher Konsequenz wieder ein. -
Zitat
Original von Bouquineur
Ich frage mich gerade, ob sie als "nur Schwester eines Sultans" glücklicher geworden wäre. Ich glaube nicht. Dafür war sie zu sehr Freigeist und das wäre vermutlich ein sehr einengendes Leben gewesen.Aus meiner Sicht war es für sie mit einem konventionellen Leben vorbei, seit sie alleine auf Kisimbani lebte. Da lernte sie die Freiheit so richtig auszukosten.
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Zitat
Original von Bouquineur
Ich frage mich gerade, ob sie als "nur Schwester eines Sultans" glücklicher geworden wäre. Ich glaube nicht. Dafür war sie zu sehr Freigeist und das wäre vermutlich ein sehr einengendes Leben gewesen.Das wäre sie sicher nicht. Sie wollte ja anscheinend schon immer etwas besonderes sein. Das hat sie ja (ungewollt) erreicht. Es konnte ja keiner ahnen, dass sie durch das Schreiben lernen in so einen Strudel gerät.
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Zitat
Original von Nicole
Ja, ich bin wirklich ein totaler Harmoniesüchtel, das weiß ichDas wäre es, auf jeden Fall!
Unter anderem hat mich aus Autorensicht an dieser Geschichte das Ineinandergreifen von so vielen Schicksalsrädchen fasziniert - dass für Salimas späteren Lebensweg die Weichen schon so früh gestellt wurden. Die Entscheidung, die die damals als Teenager traf, holte sie dann später mit solcher Konsequenz wieder ein.Wäre es eine ausgedachte Geschichte gewesen, hätte ich es alles für viel zu übertrieben gehalten. Daher war ich froh, dass das Buch auf einer wahren Begebenheit beruht.
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@ Booklooker
ZitatOriginal von Booklooker
Wäre es eine ausgedachte Geschichte gewesen, hätte ich es alles für viel zu übertrieben gehalten. Daher war ich froh, dass das Buch auf einer wahren Begebenheit beruht.Ich habe mich sehr, sehr oft beim Schreiben dabei erwischt, dass ich dachte: "hätte ich das alles nicht so gut recherchiert - ich könnte Manches davon selbst nicht so ganz glauben."
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Das glaub ich dir gern. Es ist ja auch unfassbar, wie viel Pech ein einzelner Mensch haben kann - egal ob selbst verursacht oder einfach nur Schicksal. (wird das so geschrieben?)
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@ Booklooker
Ja, das Schicksal... Ich habe mir viele Gedanken über Schicksal und Zufall gemacht in ihrem Leben. Wann ein Zufall zum Schicksal wird zum Beispiel... Und da kam in ihrem Leben wirklich viel davon zusammen.
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Ich glaub ja an sowas
So oft hat sich schon bewahrheitet, dass alles einen Sinn macht, was passiert.
Welcher Sinn es bei Salima hatte? Meiner Meinung nach, dass sie zu einer berühmten Person von Sansibar wurde und zeigen konnte, dass Frauen auch etwas bewegen können bzw. so leben können, wie sie es gern möchten. -
Heinrichs so unerwartete Tod war ein Schock - nicht nur für Emily :brabbel.
Mich wundert es trotzdem, dass die Schwiegereltern so hartherzig waren. Meist versuchen sie doch etwas für ihre Enkel zu tun, auch wenn die Schwiegertochter so ungeliebt ist. Aber das Verhältnis zwischen Vater und Sohn Ruete war wohl doch sehr zerrüttet.
War das Leben in Hamburg so viel teurer als anderswo? Kann mir schwer vorstellen, dass Dresden soviel preiswerter ist :gruebel.
Ach so, und von wegen den Schmuck verkaufen :pille. Der hat natürlich für Emily eine ganz andere Bedeutung als nur einfach "Schmuck". Zumal sie dafür wohl auch relativ wenig bekommen hätte(hat).
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@ Booklooker
ZitatOriginal von Booklooker
Ich glaub ja an sowas
So oft hat sich schon bewahrheitet, dass alles einen Sinn macht, was passiert.Nicht nur Du...
Das entspricht auch meiner persönlichen Weltsicht.
Es gelingt mir zwar nicht immer gleich, den Sinn auch zu erkennen - aber mit der Zeit und wachsender Lebenserfahrung geht das immer besser.ZitatOriginal von Booklooker
Welcher Sinn es bei Salima hatte? Meiner Meinung nach, dass sie zu einer berühmten Person von Sansibar wurde und zeigen konnte, dass Frauen auch etwas bewegen können bzw. so leben können, wie sie es gern möchten.Das finde ich einen sehr, sehr schönen Gedanken.
@ Sigrid2110
ZitatOriginal von Sigrid2110
War das Leben in Hamburg so viel teurer als anderswo? Kann mir schwer vorstellen, dass Dresden soviel preiswerter ist .Damals muss es wohl doch einiges billiger gewesen sein (aber wie auch Emily erfahren musste: eben doch nicht billig genug). Darmstadt wäre hinsichtlich ihrer knappen finanziellen Mittel wirklich ideal gewesen, gewiß NOCH günstiger als Dresden - aber da hat es ja nicht geklappt...
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Zitat
Original von Nicole
@ BooklookerNicht nur Du...
Das entspricht auch meiner persönlichen Weltsicht.
Es gelingt mir zwar nicht immer gleich, den Sinn auch zu erkennen - aber mit der Zeit und wachsender Lebenserfahrung geht das immer besser.Geht mir genauso
Den Sinn erkenn ich aber dann auch immer erst hinterher.
Z. B. als ich bei meiner letzten Firma gekündigt wurde, war ich total fertig, ich war so gern da. Die haben mich dann bei meiner jetzigen Firma angeworben, wo ich noch glücklicher bin.ZitatOriginal von Booklooker
Welcher Sinn es bei Salima hatte? Meiner Meinung nach, dass sie zu einer berühmten Person von Sansibar wurde und zeigen konnte, dass Frauen auch etwas bewegen können bzw. so leben können, wie sie es gern möchten.Das finde ich einen sehr, sehr schönen Gedanken. :anbet[/QUOTE]
Danke
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Das war mit Gewissheit der tränenreichste Abschnitt. Weia, hab ich geheult! Ich habe den Heinrich echt sehr gemocht (Nicoles Roman-Heinrich eben). Und ich bin sicher, dass ihre Liebe es trotz aller Schwierigkeiten, die Emily hatte, geschafft hätte und sie zusammen glücklich geworden wären.
Heinrich hat so viel getan und so viel riskiert, er hat ihre Sehnsucht und ihr Heimweh so ernst genommen, wie es selbst heute noch längst nicht selbstverständlich ist.
Dass Emily ihn auf so unnötige Weise verlieren musste, ist einfach nicht fair!
Schön und schmerzlich zugleich ist, dass sie in den letzten Tagen noch Zeit teilen durften. Diese letzten Dialoge hab ich regelrecht verheult - ich könnte schon wieder ... Eigentlich bin ich nicht nah am Wasser gebaut - aber in Büchern & Filmen plädder ich ständig - in diesem ganz besonders!Die Zeit danach muss für Emily die Hölle gewesen sein. Ganz allein, haltlos und für ihre Kinder verantwortlich. Die Schwiegereltern setzen sie quasi vor die Tür. Zudem hat sie mit Rassismus zu kämpfen. Auf den Seiten ihrer Wohnungssuche habe ich fast vergessen, dass der Roman nicht zur heutigen Zeit spielt. Eine alleinerziehende Mutter mit drei kleinen Kindern hätte es heute vermutlich auch nicht leichter, eine Wohnung zu finden - kommt dann noch dazu, dass sie Ausländerin ist, na dann viel Glück.
Aber- wieder ein Lichtblick - auch nicht alle Deutschen sind so misstrauisch.Mit Majid stirbt vermutlich ihre letzte Hoffnung, zurück nach Sansibar zu gehen. Die Gedanken, die sie sich bezüglich Heinrich darüber macht, haben mich etwas verwundert: Sie fragt sich, ob es ihm recht wäre, wenn sie zurückginge und ihre Kinder dann als Muslime aufwachsen würden. Dass sie sich das fragt, fand ich etwas seltsam: Er tat schließlich alles dafür, um sie wieder nach Sansibar zurück zu bringen; er hatte nichts gegen die arabischen Namen der Kinder; er selbst verliebte sich in sie, als sie Muslima war ... ich glaube nicht, dass er sich darüber auch nur einen Gedanken gemacht hätte.
Schade, dass bei mir heute Grillen bei der Schwiegerhexe ansteht Ich hätte lieber den Nachmittag mit kaltem Feigentee und Emilys letztem Buch verbracht.