'Sterne über Sansibar' - Seiten 499 - Ende

  • Ich habe es gestern auch zu Ende gelesen. Muss komisch für Salima gewesen sein, dass ihre Heimat nun doch nicht mehr ihre Heimat ist und sie hin- und hergerissen ist zwischen den verschiedenen Kulturen und Glauben und sich nirgendwo richtig zu Hause fühlt. Das ständige Wechseln des Wohnortes war sicherlich auch für die Kinder nicht so einfach, und das, obwohl Salima ihnen doch eigentlich ersparen wollte, nirgendwo Wurzeln schlagen zu können...


    Insgesamt war es ein Auf und Ab bei mir und es hat mich "nur" zwischendurch so richtig gepackt. Ich mochte die Zeit auf ihrer Plantage und das Kennenlernen von Heinrich und ihr am liebsten und dort auf Bububu fühlte ich mich Salima auch richtig nahe... Leider war das nicht im ganzen Buch so, aber es war trotzdem interessant.


    Auch wenn ich nicht so gepackt war wie einige andere, so möchte ich doch ein herzliches Danke zu dir, Nicole, schicken, für die Begleitung der LR :-) Ich finde das immer wunderbar, mit dem Autor oder der Autorin über ihr Buch zu sprechen und auch zu lesen, wie es anderen mit der Lektüre geht.
    Vielen Dank und weiterhin viele Ideen für die nächsten Bücher!!! :wave


    Ein Optimist steht nicht im Regen,
    er duscht unter einer Wolke.
    (Thomas Romanus)

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  • Ich habe das Buch vor einigen Tagen abgesschlossen, aber erst jetzt komme ich dazu, die Bewertung zum letzten Abschnitt zu machen.
    Es war am Ende ja wirklich ein Nomadenleben, was sie geführt hat, aber irgendwie auch die logische Konsequenz aus dem nun endgültigen Verlust der Heimat. Dieser war zwar schon vorher vorhanden, aber Emily wollte ihn ja nicht wahrhaben und erst als sie begreift, dass es für sie weder in Sansibar noch in Deutschland ein neues Leben geben wird, zieht sie umher und sucht nach etwas, was zumindest "ok" ist.
    Ich habe sie auch oft als verbissen, stur und auch sehr berechnend erlebt, aber so sind reale Menschen nun mal: keine perfekten Helden. Wie gesagt, gut gelungene Gradwanderung und vor allem realistische Darstellung eines Charakters. Kompliment, Nicole!
    Das Buch wird mich sicher noch eine Weile begleiten, auch wenn ich mittlerweile was neues lese (einen Horror-Fantasy-Thriller von Hohlbein, also nichts tiefgründiges, nur Ablenkung :grin ). Toll fand ich auch, dass Salima die muslimischen Regeln nicht als Diskriminierung darstellt (wie man es heute von Kopftuch und co. erfährt), sondern wie eine normale gesellschaftliche Norm. Sie hat es vermutlich auch nicht so empfunden, oder?


    Ich frage mich allerdings, warum so viele beim Nachwort geweint haben, ich fand den Prolog viel trauriger ?( oder habe ich irgendwas übersehen? Es geht doch hauptsächlich nochmal um eine Art Stellungnahme von Nicole und ein paar Erläuterungen zur Entstehung, ist das so schrecklich traurig?


    Ein wirklich gut recherchiertes, vielschichtiges Buch, was ich noch gar nicht vollständig erfasst habe, zu viele Details und Informationen, die mir wieder entfallen sind oder die ich nicht deutlich genug aufgenommen habe. Auf jeden Fall werde ich es nochmal lesen, weil ich finde, dass man es nicht nach einmaligem Lesen vollständig verstehen kann. In meinen Augen spricht das für die "schreiberische" (mir fällt kein besseres Wort ein, sorry...) Qualität des Buches. Denn alles, was man nach einmaligem Lesen komplett erfasst zu haben glaubt und was man kein zweites Mal mehr lesen braucht, ist Unterhaltungsliteratur. Dieser Roman gehört zweifellos in eine andere Kategorie.

  • @ kissy


    Zitat

    Original von kissy
    Sehr schöner Rahmen, den du da gezogen hast, dass der Epilog so nahtlos an den Prolog anschloss, Nicole!


    *freu*


    Zitat

    Original von kissy
    Meiner Meinung nach wäre sie bestimmt glücklicher gewesen, hätte sie zu gegebener Zeit gelernt, loszulassen...


    Das stimmt. Aber ist Loslassen nicht das Schwerste überhaupt?
    In dieser Hinsicht habe ich persönlich mich in Emily wiedererkannt - das kann ich auch nicht immer bzw. erst nach einiger Zeit.


    Zitat

    Mir hat der Anfang des Buches besser gefallen als das Ende. Das märchenhafte Sansibar mit der wilden und freiheitsliebenden Salima gegen das Leben der doch ziemlich sturen Emily Ruete in Deutschland...


    Das kann ich gut verstehen. Eigentlich verläuft diese Geschichte in völlig umgekehrter Richtung - es ist so ein bisschen wie eine Vertreibung aus dem Paradies. Und ohne die Möglichkeit einer Rückkehr, weil es das Paradies später nicht mehr gibt.


    Zitat

    Original von kissy
    Ich bin mir nicht sicher, inwiefern sie ihr Versprechen Khaduj gegenüber, das Leben in vollen Zügen zu genießen, eingehalten hat...


    Interessanter Gedanke.
    Ich bin mir da auch nicht sicher... Vor allem bin ich mir nicht sicher, wie viele individuelle Varianten es gibt von "das Leben in vollen Zügen genießen". Vielleicht geht das auch im Kleinen, im Schätzen von den kleinen Dingen des Lebens, dem bewußten Erleben jedes einzelnen Tages.


    Dankeschön, kissy, dass Du Salima / Emily auf diesem Weg begleitet und Deine Eindrücke und Gedanken hier reingeschrieben hast! :-)


    Zitat

    Original von kissy
    Zur nächsten Leserunde sehen wir uns bestimmt!


    Das würde mich mächtig freuen! :knuddel1



    @ Brummi


    Zitat

    Original von Brummi
    Das ständige Wechseln des Wohnortes war sicherlich auch für die Kinder nicht so einfach, und das, obwohl Salima ihnen doch eigentlich ersparen wollte, nirgendwo Wurzeln schlagen zu können...


    Nein, das war auch sicher nicht leicht für sie; gerade von Tony ist - wie auch im Roman kurz erwähnt - Einiges an Widerstand gegen diese vielen Umzüge überliefert. Reiselustig blieben jedoch alle drei Kinder.


    Am meisten schien Said/Rudolph seine Herkunft zu beschäftigen. Er betrieb neben seiner beruflichen Tätigkeit Ahnenforschung und schrieb ein kleines Büchlein über die Geschichte der Sippe seines Großvaters Sultan Sayyid Sa'id. Und er reiste im Winter 1929/30 ins damalige Palästina, in dem Unruhen zwischen Arabern und Juden herrschten - "für deren Beilegung ich mich in Würdigung des beiderseitigen Standpunkts einsetzte", wie er selbst schrieb.

    Zitat

    Original von Brummi
    Insgesamt war es ein Auf und Ab bei mir und es hat mich "nur" zwischendurch so richtig gepackt. Ich mochte die Zeit auf ihrer Plantage und das Kennenlernen von Heinrich und ihr am liebsten und dort auf Bububu fühlte ich mich Salima auch richtig nahe... Leider war das nicht im ganzen Buch so, aber es war trotzdem interessant.


    Ich hoffe sehr, dass Du trotzdem schöne Stunden damit hattest. :knuddel1


    Danke für's Lesen und Deine Rückmeldungen zum Buch! :wave


    @ Juliette


    Zitat

    Original von Juliette
    Ich habe sie auch oft als verbissen, stur und auch sehr berechnend erlebt, aber so sind reale Menschen nun mal: keine perfekten Helden. Wie gesagt, gut gelungene Gradwanderung und vor allem realistische Darstellung eines Charakters. Kompliment, Nicole!


    Dankeschön. :schuechtern


    Zitat

    Original von Juliette
    Toll fand ich auch, dass Salima die muslimischen Regeln nicht als Diskriminierung darstellt (wie man es heute von Kopftuch und co. erfährt), sondern wie eine normale gesellschaftliche Norm. Sie hat es vermutlich auch nicht so empfunden, oder?


    Es gibt durchaus Passagen in ihren Memoiren, in denen spürbar ist, wie sehr sie sich persönlich angegriffen fühlt durch die Bewertung ihrer Herkunftswelt und ihrer Herkunftsreligion im Europa des 19. Jahrhunderts.
    Beeindruckend finde ich jedoch, dass sie es trotzdem schafft, darin überwiegend rational (wenn auch nicht emotionslos) herauszuarbeiten, welche Vor- und Nachteile die unterschiedlichen Gesellschaftsordnungen in ihren Augen jeweils haben.
    Ihr lag besonders die Klarstellung am Herzen, dass die arabischen Frauen auf Sansibar mitnichten rechtlos waren, gerade in finanzieller Hinsicht - und da weitaus mehr Rechte hatten als die deutschen Frauen, wie sie es nach Heinrichs Tod buchstäblich am eigenen Leib erfahren hat. An der medizinischen Versorgung auf Sansibar lässt sie kein gutes Haar, während sie die entsprechenden deutschen Verhältnisse großartig findet. Und sie betont auch durchgängig, dass es in jedem Land, jeder Kultur immer solche und solche Menschen gibt.


    Insofern halte ich ihre Memoiren für ein absolut zeitgemäßes und gerade in unseren Tagen für ein wichtiges Dokument.


    Zitat

    Original von Juliette
    Ich frage mich allerdings, warum so viele beim Nachwort geweint haben, ich fand den Prolog viel trauriger ?( oder habe ich irgendwas übersehen? Es geht doch hauptsächlich nochmal um eine Art Stellungnahme von Nicole und ein paar Erläuterungen zur Entstehung, ist das so schrecklich traurig?


    Ich bin zwar nicht die anderen Leserundenteilnehmer, aber ich schreib trotzdem kurz was dazu... :zwinker
    Das meinte ich vor Leserundenbeginn: es gibt hier kein richtig oder falsch. Jeder hat eine andere Wahrnehmung und empfindet Bücher auch anders. Du hast da gewiss nichts übersehen!


    Ich kann da mit einem Beispiel dienen: bei einem meiner vorigen Bücher gab es eine Stelle, an der ich selbst während des Schreibens Rotz und Wasser geheult habe - die fand meine Testleserin zwar traurig. Aber eben halt nur traurig. Dafür gestand sie mir, an einer anderen Stelle Tränen vergossen zu haben - und das war für mich wiederum eine Stelle, die mich zwar berührt hat, das aber trockenen Auges.
    Finde ich immer aufs Neue spannend, wie individuell die Reaktionen sind. :anbet



    Zitat

    Original von Juliette
    In meinen Augen spricht das für die "schreiberische" (mir fällt kein besseres Wort ein, sorry...) Qualität des Buches. Denn alles, was man nach einmaligem Lesen komplett erfasst zu haben glaubt und was man kein zweites Mal mehr lesen braucht, ist Unterhaltungsliteratur. Dieser Roman gehört zweifellos in eine andere Kategorie.


    Dankeschön.


    Überhaupt: vielen Dank, Juliette, dass Du bei der Leserunde mit dabei warst! :-]

  • Der Roman hatte mich so gepackt, da musste ich mir noch das Buch von Rita Brake Hamburg - Sansibar: Hamburgs Verbindung zu Ostafrika zulegen. Das Buch war auch noch erschwinglich. :lache In dem Buch war auch ein Bild von Salima und Heinrich. Was ich interessant fand, dass Salima von ich glaube 35 Halbgeschwistern die letzte Überlebende war und trotz der vielen Schicksalsschläge ist sie seh alt geworden.


    Nun aber zurück zu Deinem Buch, Nicole. Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt und die Hintergrundinformationen sauge ich immer auf wie einen Schwamm. :lache


    Für mich ist das Buch ein Highlight dieses Jahres und ich freue mich schon auf das nächste Buch. :-)


    Vielen, lieben Dank Nicole, für die schöne Leserunde.

  • Zitat

    Original von Vivian
    Was ich interessant fand, dass Salima von ich glaube 35 Halbgeschwistern die letzte Überlebende war und trotz der vielen Schicksalsschläge ist sie seh alt geworden.


    Daran habe ich auch oft gedacht: dass sie für die damalige Zeit doch ein recht stattliches Alter erreicht hat. Gut - das mag praktische Gründe gehabt haben; auf Sansibar wurde damals kaum jemand sehr alt. Bei der Recherche hat mich ebenso erschüttert wie fasziniert, dass Tod und Leben auf der Insel sehr eng beieinander lagen.
    Trotzdem gefällt mir die Vorstellung, dass Salima/Emily auch so alt wurde, weil sie einen unbeugsamen Willen besaß - und vielleicht auch, weil sie sich trotz allem ein Stück Lebensfreude bewahrt hatte. Wenn auch eine, die erheblich gedämpfter war als früher...


    Ich freu mich sehr, dass Dir das Buch so gut gefallen hat, Vivian - vielen Dank für Deine Beiträge in der Leserunde! :-]
    Und Dir natürlich alles, alles Gute! :knuddel1

  • So, die letzten Seiten dann gleich mal hinterher. Ich muss sagen, dass ich bis zum letzten Kapitel, also quasi den letzten Sätzen in Beirut nicht so richtig begeistert mehr war. Aber dann dieses Revue passieren lassen und v.a. die letzten Sätze, die fand ich wunderbar. Die haben für mich etwas den letzten Teil so rausgerissen. Toll.


    Im großen und ganzen schlage ich das Buch doch zufrieden zu. Der Anfang war für mich noch etwas holprig, dann das Kennenlernen von Heinrich und das Leben auf Kisimbani, für mich der stärkste Teil, am Ende dann leider etwas sehr abgeflacht, aber die letzten 2,3 Seiten wieder ganz stark. Alles im allen ein schönes Buch, auch wenn der Safranmond unangefochten an der Spitze bleiben wird.


    Trotzdem, vielen Dank für die tolle LR-Begleitung, Nicole. Auch wenn ich vielleicht etwas kritischer... ;-)

  • @ Anica


    Zitat

    Original von Anica
    Aber dann dieses Revue passieren lassen und v.a. die letzten Sätze, die fand ich wunderbar. Die haben für mich etwas den letzten Teil so rausgerissen. Toll.


    *freu*


    Zitat

    Original von Anica
    Im großen und ganzen schlage ich das Buch doch zufrieden zu.


    Ich bin mächtig froh, das zu lesen! :-)


    Zitat

    Original von Anica
    Der Anfang war für mich noch etwas holprig, dann das Kennenlernen von Heinrich und das Leben auf Kisimbani, für mich der stärkste Teil, am Ende dann leider etwas sehr abgeflacht, aber die letzten 2,3 Seiten wieder ganz stark. Alles im allen ein schönes Buch, auch wenn der Safranmond unangefochten an der Spitze bleiben wird.


    Meine Buchkinder sind zum Glück untereinander wenig neidisch - "Sansibar" gönnt's dem "Safranmond" auf jeden Fall, und der wiederum wird sich freuen, wenn ich ihm erzähl', dass Du ihn immer noch in solch guter Erinnerung hast!


    Zitat

    Original von Anica
    Trotzdem, vielen Dank für die tolle LR-Begleitung, Nicole. Auch wenn ich vielleicht etwas kritischer... ;-)


    Sehr gerne, Anica - Dir ein Dankeschön für's Lesen und Deine Beiträge! :knuddel1 (Ja, auch für's Kritischsein - ich bin da immer sehr neugierig, wie's euch Lesern mit meinen Büchern geht, ob im Positiven oder im Negativen :-) )

  • Mir hat gut gefallen, dass Emily es geschafft hat, Sansibar soweit loszulassen, dass sie erkannt hat, dass es nicht mehr das Sansibar ihrer Kindheit ist.


    Beirut fand ich interessant gewählt als Ersatz-Heimat.


    Den Brief an den Kaiser fand ich fast witzig, sie dreht es sich schon arg so hin, wie es ihr grad passt ;-)


    Schade fand ich zu lesen, dass Tony und Said eine Weile lang verstritten waren. Dass der Mann von Tony so antisemitisch eingestellt war wundert mich etwas, so richtig deutsch wird Tony ja wohl auch nicht ausgesehen haben :gruebel


    Mir hat der erste Teil des Buches, der bevor Emily und Heinrich in Hamburg ankommen auch besser gefallen. Wenn es keine wahre Geschichte wäre, würde ich dadrüber glaub ich meckern. So hab ich das Gefühl, dass Emily eben nicht immer einfach war und dass der zweite Teil mir die Möglichkeit gibt, Emily auch mit diesen Eigenarten kennenzulernen :-]

  • @ Königstochter


    Zitat

    Original von Königstochter
    Den Brief an den Kaiser fand ich fast witzig, sie dreht es sich schon arg so hin, wie es ihr grad passt ;-)


    Ich hatte da auch eine ganze Bandbreite an Emotionen - ich hab auch geschmunzelt, es hat mich berührt und ich hab mich durchaus auch daran gestoßen.
    Dieser Brief und die beiden anderen weiter vorne - da war's mir wichtig, die in den Roman mithineinzunehmen. Nicht exakt eins zu eins (das geht in einem Roman so gut wie nie), aber so, dass möglichst authentisch Emilys "Stimme" für den Leser "hörbar" ist.


    Zitat

    Original von Königstochter
    Dass der Mann von Tony so antisemitisch eingestellt war wundert mich etwas, so richtig deutsch wird Tony ja wohl auch nicht ausgesehen haben :gruebel


    Ja, das ist wirklich etwas verwunderlich - andererseits auch wieder nicht, da Antisemitismus zu jener Zeit gesellschaftlich sehr weit verbreitet war.


    Zitat

    Original von Königstochter
    Mir hat der erste Teil des Buches, der bevor Emily und Heinrich in Hamburg ankommen auch besser gefallen.


    Das verstehe ich sehr, sehr gut. Mir ist bewusst, dass ich insofern erzählerisch ein hohe Risiko gefahren bin: das Schönste kommt nicht am Schluss, sondern findet weiter vorne im Buch seinen Höhepunkt. Und genau das ist es aber auch, was ich den Leser mit-erleben lassen wollte - weil ich glaube, dass es Salimas / Emilys Leben wiederspiegelt.


    Zitat

    Original von Königstochter
    So hab ich das Gefühl, dass Emily eben nicht immer einfach war und dass der zweite Teil mir die Möglichkeit gibt, Emily auch mit diesen Eigenarten kennenzulernen :-]


    Schön, dass Du das so empfindest. :-)


    Dankeschön, Königstochter, für's Lesen und Deine Beiträge in der Leserunde! :knuddel1

  • Ich habe das Buch am Samstag ausgelesen, bei den Temperaturen hat es die passenden Gefühle für Salima (ich nenne sie immer noch so) wieder auf Sansibar unterstrichen.


    Ich könnte jetzt nichts wesentlich anderes zum Inhalt schreiben, was nicht schon von anderen geschrieben wurde, deshalb habe ich mich zwischendurch etwas ruhig verhalten ;-)


    Nicole, es war für mich ein durchweg schönes, unterhaltsames, interessantes, bewegendes, manchmal aufwühlendes,... Buch, bei dem ich eine interessante Frau kennenlernen und ihr bewegendes (ich weiß, ich wiederhole mich) Leben mitleben durfte. Danke!


    Und ich bin überzeugt davon dass Du Salima in jeder Beziehung gerecht geworden bist und sie wäre stolz, dürfte sie dieses Buch lesen.

  • Zitat

    Original von Türmchen
    bei den Temperaturen hat es die passenden Gefühle für Salima (ich nenne sie immer noch so) wieder auf Sansibar unterstrichen.


    Ich denke derzeit auch öfters: "wieder richtig sansibarisches Wetter heute!" :lache


    Zitat

    Original von Türmchen
    Nicole, es war für mich ein durchweg schönes, unterhaltsames, interessantes, bewegendes, manchmal aufwühlendes,... Buch, bei dem ich eine interessante Frau kennenlernen und ihr bewegendes (ich weiß, ich wiederhole mich) Leben mitleben durfte. Danke!


    *freu*
    Ich hab zu danken, Türmchen, für's Lesen und Deine Beiträge hier in der Runde, über die ich mich sehr gefreut habe! :knuddel1


    Zitat

    Original von Türmchen
    Und ich bin überzeugt davon dass Du Salima in jeder Beziehung gerecht geworden bist und sie wäre stolz, dürfte sie dieses Buch lesen.


  • Wie immer im Hintertreffen, aber auch ich habe es nun geschafft und den letzten Abschnitt beendet.


    Ich glaube Salima hat dieses zweite Wiedersehen mit Sansibar gebraucht um Sansibar loszulassen - da sie erkannt hat, dass es nicht mehr ihre Heimat ist.


    Natürlich habe ich verstanden, dass sie nicht mehr in Deutschland wohnen wollte, nachdem sie dort so viel Enttäuschendes erlebt hat, aber ihre anschließende Ruhelosigkeit, ihre vielen Umzüge von Land zu Land konnte ich persönlich nicht nachvollziehen.


    Dass ihre Kinder dann das Sandsäckchen ihrer Urne beilegen, fand ich sehr rührend.


    Ich bin fast traurig, dass das Buch nun zu Ende ist. Ich habe mich mit Salima gefreut, geweint, getrauert und ich hatte Wut im Bauch, wenn ihr Unrecht geschah.


    Viele Grüße


    Sabine

  • @ Sabine Sorg


    Zitat

    Original von Sabine Sorg
    Ich glaube Salima hat dieses zweite Wiedersehen mit Sansibar gebraucht um Sansibar loszulassen - da sie erkannt hat, dass es nicht mehr ihre Heimat ist.


    Ja, davon bin ich überzeugt.


    Zitat

    Original von Sabine Sorg
    Natürlich habe ich verstanden, dass sie nicht mehr in Deutschland wohnen wollte, nachdem sie dort so viel Enttäuschendes erlebt hat, aber ihre anschließende Ruhelosigkeit, ihre vielen Umzüge von Land zu Land konnte ich persönlich nicht nachvollziehen.


    Ich glaube auch, dass das schwierig ist. Ich kenne eine solche Wurzellosigkeit auch nur quasi aus zweiter Hand.


    Zitat

    Original von Sabine Sorg
    Dass ihre Kinder dann das Sandsäckchen ihrer Urne beilegen, fand ich sehr rührend.


    Das dürfte wohl die berühmteste Randnotiz zu Emily Ruete sein - fast immer, wenn irgendwo etwas über sie zu lesen steht, wird das erwähnt. :-)


    Zitat

    Original von Sabine Sorg
    Ich bin fast traurig, dass das Buch nun zu Ende ist. Ich habe mich mit Salima gefreut, geweint, getrauert und ich hatte Wut im Bauch, wenn ihr Unrecht geschah.


    Was für ein schönes Fazit zum Buch! :knuddel1

  • Als abschliessender Gedanke hat mir einer von Rosa gut gefallen: "Aber sie hatte schon vor einiger Zeit begriffen, dass der Verlust der Heimat in der Seele eine Leere hinterliess, die auch die eigenen Kinder nicht zu füllen vermochten."


    Liebe Nicole, herzlichen Dank für das tolle Buch, das ich gerne weiterempfehlen werde. Ich hoffe, dass ich bei einer nächsten LR mehr Zeit finde, um nicht so weit hinterherzuhinken...
    Danke für die tollen Stunden, die ich meist im Bett liegend mit Salima/Emily verbringen konnte, mich mit ihr freuen, mich ärgern, Angst haben - das ganze Spektrum halt. :anbet
    und ganz grosses Dankeschön für die tolle Begleitung der Leserunde! :knuddel1

  • Manchmal funktioniert's mit einer Leserunde halt nicht so wie geplant - und ich finde, das Leben da draußen hat prinzipiell immer Vorrang... :zwinker


    Ich danke Dir, milou, für's Lesen und Deine Beiträge hier in der Leserunde und freu mich sehr, dass Du eine solch schöne Zeit mit dem Buch hattest! :knuddel1

  • Arme Emily – sie, die eigentlich so lebensbejahend war, so menschenzugewandt, wird auf einmal derart abgelehnt. Und vor den Mächtigen dieser Welt und jener Zeit konnte sie sich noch so demütigen, Hilfe wurde ihr nicht mehr zuteil, weil sie den politischen, mehr noch den wirtschaftlichen Interessen im Wege stand.
    Wohin sie sich auf wendete, sie war die „Andere“, die Fremde; Heimatlosigkeit ihr Los.


    Ich habe mich immer wieder gefragt, was war Emily wohl für Heinrich? Ich glaube, sie ist für ihn immer Salima geblieben.
    In einem früheren Abschnitt hatte ich die Frage schon einmal gestellt und der Antwort von Dir, Nicole, stimme ich zu. Ja, ich denke, er hat sie überbehütet, vielleicht auch, weil er (unbewusst?) spürte, dass Emily Salima durchaus verlieren konnte.


    Nach den wenigen Seiten „Ankunft“ habe ich noch einmal „Aufbruch“ gelesen – und jetzt schloss sich für mich der Kreis. Ein Leben, wie es sich wohl kein Romanautor vorstellen konnte, ohne in den Geruch der Übertreibung zu geraten, aber dennoch ein Leben, das es wert ist, erzählt zu werden. Die Bekanntschaft Emily Ruetes durfte ich anlässlich eines Vortrages machen, kennengelernt habe ich sie aber erst richtig durch „Sterne über Sansibar“. Dafür meinen aufrichtigsten Dank.
    Auch ein ganz, ganz dickes Dankeschön, dass Du Dir die Zeit genommen hast, mir zu antworten.


    Mein Notizbüchlein ist nun abgearbeitet, ein knappes Drittel dessen, was mir alles ein- und auffiel, findet in meinen Leserundenbeiträgen seinen Niederschlag. Ein wenig wehmütig lege ich es zur Seite, noch wehmütiger stelle ich das Buch ins Regal.


    Und nun heißt es also wieder warten – doch die Gewissheit, dass die Geschichten, die sich Nicole aussuchen, um sich in Worte kleiden zu lassen, mich wieder zutiefst berühren werden, so dass zu warten sich lohnt, steht für mich so fest wie Emilys Sehnsucht nach Sansibar und nach Heinrich.

  • Zitat

    Original von Lipperin
    Arme Emily – sie, die eigentlich so lebensbejahend war, so menschenzugewandt, wird auf einmal derart abgelehnt. Und vor den Mächtigen dieser Welt und jener Zeit konnte sie sich noch so demütigen, Hilfe wurde ihr nicht mehr zuteil, weil sie den politischen, mehr noch den wirtschaftlichen Interessen im Wege stand.Wohin sie sich auf wendete, sie war die „Andere“, die Fremde; Heimatlosigkeit ihr Los.


    :write


    Zitat

    Original von Lipperin
    Ich habe mich immer wieder gefragt, was war Emily wohl für Heinrich? Ich glaube, sie ist für ihn immer Salima geblieben.


    Dazu passt, dass er sie nie anders genannt hat als "Bibi Salmé" oder einfach "Bibi" und dass Suaheli immer ihre gemeinsame Sprache blieb, selbst dann noch, als sie bereits sehr gut Deutsch konnte.


    Zitat

    Original von Lipperin
    In einem früheren Abschnitt hatte ich die Frage schon einmal gestellt und der Antwort von Dir, Nicole, stimme ich zu. Ja, ich denke, er hat sie überbehütet, vielleicht auch, weil er (unbewusst?) spürte, dass Emily Salima durchaus verlieren konnte.


    Ein sehr, sehr schöne Gedanke. :anbet


    Zitat

    Original von Lipperin
    Nach den wenigen Seiten „Ankunft“ habe ich noch einmal „Aufbruch“ gelesen – und jetzt schloss sich für mich der Kreis. Ein Leben, wie es sich wohl kein Romanautor vorstellen konnte, ohne in den Geruch der Übertreibung zu geraten, aber dennoch ein Leben, das es wert ist, erzählt zu werden.


    Während der Recherche, während des Schreibens musste ich mir selbst immer wieder bewusst machen, dass sich alles wirklich so zugetragen hat - und gleichzeitig war mir auch bewusst, dass ich mich nie getraut hätte, diese Geschichte zu erzählen, wäre sie fiktiv gewesen, allein in meinem Schreiberstübchen entstanden.
    Aber weil sie wahr ist, musste ich sie ganz einfach erzählen.



    Zitat

    Original von Lipperin
    Die Bekanntschaft Emily Ruetes durfte ich anlässlich eines Vortrages machen, kennengelernt habe ich sie aber erst richtig durch „Sterne über Sansibar“. Dafür meinen aufrichtigsten Dank.
    Auch ein ganz, ganz dickes Dankeschön, dass Du Dir die Zeit genommen hast, mir zu antworten.


    Ist vielleicht ein wenig vermessen - aber ich freue mich immer im Stillen sehr darüber, wenn irgendwo über Salima / Emily geschrieben oder gesprochen wird.
    Ich sag Dir "Danke", liebe Lipperin, dass Du sie auf ihrem wechselvollen Weg begleitet hast! Und auch danke für Deine wunderbaren Beiträge hier zum Buch; ich hatte solche Freude an Deinen Gedanken und Überlegungen, an Deinen Eindrücken und Empfindungen. :knuddel1



    Zitat

    Original von Lipperin
    Und nun heißt es also wieder warten – doch die Gewissheit, dass die Geschichten, die sich Nicole aussuchen, um sich in Worte kleiden zu lassen, mich wieder zutiefst berühren werden, so dass zu warten sich lohnt, steht für mich so fest wie Emilys Sehnsucht nach Sansibar und nach Heinrich.



    Schön, dass Du es so empfindest - dass die Geschichten zu mir kommen, um sich erzählen zu lassen; so empfinde ich es nämlich auch.


    (Ich kann immerhin schon mal versprechen, dass die Pausen bis zu den nächsten beiden Büchern - nach dem kommenden - nicht mehr so arg lange dauern werden. :wave )

  • Ich hab den Roman heute morgen ausgelesen und wollte erst mal nichts dazu schreiben. Ich schreibe hier stellvertretend für die letzten drei Leseabschnitte.


    Die Geschichte geht unter die Haut und löst Emotionen aus, ich war nach dem zuklappen der letzten Seite traurig aber mit ein paar Stunden zum Leseschluss tröstet mich der Gedanke das Salima/Emily ein langes und bewegtes Leben hatte in dem sie enorm viel erlebt und sehr viel von der Welt gesehen hat. Für eine Frau zu dieser Zeit sicherlich alles andere als alltäglich. Zu ihren Kindern hatte sie ein gute Verhältnis was die zahlreichen Reisen nach Deutschland und in die Schweiz zeigen.


    Wie ihr Leben in Sansibar, ohne das sie Heinrich je getroffen hätte, verlaufen wäre können wir nur erahnen aber ich glaube das sie mit ihrer forschen Art immer wieder angeeckt wäre und es kein glückliches Ende genommen hätte. Siehe Chole, Metle, Ralub usw.


    Eine wunderbare Erzählung vom Leben von Salima, Bibi Salmé, Emily Ruete die mich bewegt hat. Ein grosses Lob von mir für dieses Buch und ich freue mich umso mehr auf das See-Eulentreffen im Juni und die Leserunde zum neuen Buch im Juli. :wave