Gebundene Ausgabe mit 448 Seiten
Verlag: Cbj (Januar 2009)
Sprache: Deutsch
Originaltitel: The Nostradamus Prophecy
Kurzbeschreibung
Frankreich, 1566: Als Nostradamus Katharina von Medici in seiner düsteren Prophezeiung das Massaker der Bartolomäusnacht voraussagt, hat er auch eine Botschaft für die 13-jährige Mélisande: Sie, die Tochter eines Troubadours, soll in der Blutnacht dem König das Leben retten. Kurz darauf wird Mélisande beinahe Opfer einer Intrige des einflussreichen Comte de Ferignay. Sie flieht vom Hof und flüchtet sich zum todkranken Nostradamus, der ihr vor seinem Tode eine letzte Weissagung anvertraut. Mit dem geheimen Dokument im Gepäck, reist Mélisande im Sommer 1572 nach Paris. Dort deutet alles darauf hin, dass die Blutnacht bevorsteht – doch bevor Mélisande ihre Rolle in der Prophezeiung erfüllen kann, wird sie beinahe erneut Opfer einer Verschwörung …
Zur Autorin
Theresa Breslin, geboren in Schottland, arbeitete als Bibliothekarin mit einem speziellen Interesse an Kinder- und Jugendliteratur, bevor sie sich ganz aufs Bücherschreiben verlegte. Ihre Kinder- und Jugendbücher gewannen zahlreiche Preise und Auszeichnungen, u.a. die begehrte "Carnegie Medal". Theresa Breslin hat vier Kinder und lebt mit ihrem Mann bei Glasgow.
Meine Meinung
Zu Beginn hat mich dieser Roman nicht packen können. Nur sehr langsam kam die Geschichte ins Rollen. Vorgestellt wurden die 12-jährige Mélisande und ihre ältere Schwester Chantelle, die in Frankreich Zeugen einer wichtigen Prophezeiung Nostradamuses werden. Diese Prophezeiung gerät allerdings erstmal in den Hintergrund, wichtiger ist es, Chantelle unter die Haube zu bekommen und das ist eher wenig interessant. Dann aber fängt sich nach überraschenden Vorkommnissen die Handlung, nimmt zwar nicht an Tempo zu, weiß aber interessante Dinge zu erzählen. Der Roman ist auch insgesamt ruhig erzählt, hat wenig „Action“ oder Turbulenzen, das letzte Drittel allerdings braucht diese Turbulenzen gar nicht. Ganz von allein stellt sich hier durch die am Anfang erwähnte Prophezeiung Spannung ein.
Katharina von Medici und Nostradamus spielen in diesem historischen Jugendroman entscheidende Rollen, wie viel allerdings der Fiktion von Theresa Breslin entspringt und was wirklich belegbar ist, bleibt leider unklar. Und das finde ich bei einem Roman dieses Kalibers sehr schade. Es hätte mich wirklich interessiert mehr über die Zusammenhänge zu erfahren. Denn eine mystische Note ist immer vorhanden, wenn sie auch nie ganz in den Bereich Fantasy abtaucht.
Die Handlung umspannt insgesamt mehrere Jahre und begleitet Mélisande nicht nur im Alter von 12 Jahren. Deshalb bin ich bereit, darüber hinwegzusehen, dass Mélisande als 12-Jährige schon sehr erwachsen und vernünftig erscheint. Im weiteren Verlauf wird klar, dass Vieles der Geschichte im Rückblick erzählt wird, was die Protagonistin verständlicher erscheinen lässt. Geeignet ist die Geschichte in meinen Augen ab 13 oder 14 Jahren, denn sie ist insgesamt komplex und aufwendig erzählt, mit Bedacht auf einen gewissen historischen Ton, der sich nicht mit heutiger Umgangssprache vergleichen lässt. Dadurch bietet sie aber gleichfalls interessanten Lesestoff für jung gebliebene LeserInnen, die von der Schwemme an historischen Romanen im Bereich der Erwachsenenliteratur gelangweilt sind. Hier dreht sich zwar alles um ein Mädchen, das sich seinen eigenen Weg sucht, der Anteil an bedienten Kischees ist jedoch vergleichsweise gering.
Fazit
Nach eher langweiligem Anfang hat mich dieser Roman dann doch noch gepackt und verbindet einen Hauch Mystery toll mit historischem Kontext.
Bewertung
7,5/10 Punkten