Lilienblut - Elisabeth Hermann

  • Normalerweise brauche ich seeeeehr lange, um ein Hörbuch komplett zu hören, wenn ich nicht schon auf halber Strecke aufgebe ...
    Lilienblut hat mich allerdings so gepackt, dass ich nach sage und schreibe 5 Tagen schon bei CD 4 angelangt bin :-]
    So gut Frau Hermann ihre Sache als Autorin auch macht, so ungeeignet ist sie imho als Sprecherin. Der Vortrag gerät an vielen Stellen doch recht spröde und der Versuch, jeder Figur eine eigene, charakteristische Stimme zu verleihen, ist für meinen Geschmack schlicht misslungen. Einige Figuren gehen mir regelrecht auf die Nerven, weil sie von der Sprecherin mit einem überzogenen, nöligen Tonfall ausgestattet werden. Gelesen würde das sicher anders aussehen ...
    Nichtsdestotrotz ist die Geschichte an sich wirklich fesselnd und atmosphärisch, ich würde heute nur auf die Buchausgabe zurückgreifen.


    Kurzbeschreibung:
    Zarte Liebe - Schwerer Verdacht
    Es ist Sommer und der Rhein glitzert besonders silbern und verführerisch. Sabrina und ihre beste Freundin Amelie können stundenlang am Fluss sitzen, voller Fernweh und Hunger auf das, was Amelie "das Leben" nennt. Aber während Amelie vom Abhauen und der großen Freiheit träumt, scheint Sabrinas Zukunft festgelegt zu sein soll sie doch den Weinberg ihrer Mutter übernehmen. Alles in Sabrina wehrt sich gegen dieses vorbestimmte Leben Und dann lernen die beiden Mädchen einen Jungen kennen, der so ganz anders ist als alle Landratten und Winzersöhne. Von dem 19-jährigen Kilian, der mit seinem Schiff einsam am geheimnisvollen "toten Fluss" ankert, geht eine verstörende Anziehungskraft aus. Amelie verfällt ihm sofort und will über Nacht mit ihm abhauen. Am nächsten Morgen findet man ihre Leiche. Und Kilians Schiff ist verschwunden Nur Sabrina weiß, dass Kilian Amelies Mörder sein könnte.
    Ein intensiver Psychothriller mit dunklem, verführerischem Sog: psychologisch glaubwürdig, atmosphärisch dicht, unwiderstehlich erzählt. (KNV)


    Autorenporträt:
    Elisabeth Herrmann, geboren 1959 in Marburg/Lahn, hat nach einer abgebrochenen Bauzeichnerlehre als Betonbauerin und Maurerin gearbeitet. Ihr Abitur holte sie auf dem Frankfurter Abendgymnasium nach und studierte in Frankfurt und Berlin. Heute arbeitet sie als Fernsehjournalistin der Abendschau des RBB. (KNV)

  • Mir hat das Buch gut gefallen. Und den Herd, der vom Topf gezogen wird, werde ich wohl auch nicht mehr vergessen. Das war zu niedlich und ich glaube, in der Hörbuchversion wird das sogar so vorgelesen ;-)
    Mit Hörbüchern hab ich es sowieso nicht so. Ich bin da sehr stimmempfindlich ;-)
    Das Buch ist eh ein viel schönerer Blickfang fürs Bücherregal
    :-)

  • Zitat

    Original von Eisnebelhauch
    Und den Herd, der vom Topf gezogen wird, werde ich wohl auch nicht mehr vergessen. Das war zu niedlich und ich glaube, in der Hörbuchversion wird das sogar so vorgelesen ;-)


    Jepp :grin
    Ich hab sogar noch mal zurückgespult, weil ich meinte, mich verhört zu haben.
    Schon peinlich, irgendwie ...

  • Hallo Seestern,
    ich war am Hörbuch "Lilienblut" sehr interessiert, bis ich die Hörprobe bei Audible gehört hatte. Danach habe ich das Hörbuch von meiner Merkliste geschmissen. Nur in ganz seltenen Fällen überzeugen mich Autoren auch als Hörbuchsprecher, Wulf Dorn war z. B. so eine Ausnahme.
    Meines Erachtens ist es besser, wenn erfahrene Hörbuchsprecher ein Hörbuch einlesen und Autoren einfach nur die Grundlagen dafür liefern. So wird es meistens ein perfektes Gespann. :wave

  • Wolke,


    dann weiß ich wenigstens, dass es nicht (nur) daran liegt, dass ich bei Sprechern extrem pingelig bin :grin
    Audible ist ein guter Tipp, um sich Enttäuschungen zu ersparen, bin ich noch gar nicht drauf gekommen :wave

  • Also ich lese die Autorin grundsätzlich sehr gern, aber das HB habe ich abgebrochen. Bin damit irgendwie überhaupt nicht warm geworden. :cry

    Viele Grüße, Kerstin


    Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund.
    (Hildegard von Bingen, (1098 - 1179)

  • So, ich bin durch.
    Abschließendes Urteil:
    Eine wirklich spannende Geschichte, die als Hörbuch leider durch die unangenehme Art des Vortrags erheblich verliert.
    Im aktuellen Hörbücher findet sich übrigens eine Kritik, in welcher der Rezensent zum gleichen Ergebnis kommt. Erwähnung findet selbstverständlich auch der Herd, der vom Topf gezogen wird :lache

  • Also mir hat das Hörbuch prima gefallen. Die Story sowieso, aber auch mit Elisabeth Herrmann als Sprecherin bin ich ganz gut klar gekommen.
    Man hört natürlich, dass sie keine Sprecherin ist, aber ich finde, man hört ihr schon an, dass sie als Autorin einen speziellen Zuganz bzw Bezug zur Geschichte hat. Oder auch bestimmte Vorstellungen, wie die Charaktere oder die Szenerie wirken sollen.
    Die größten Schwierigkeiten habe ich herausgehört, wenn sie Dialoge liest. Da stimmt die Betonung oft nicht. Aber in den erzählenden und beschreibenden Teilen fand ich sie -für eine nicht-Sprecherin- erfreulich gut.