Hier kann zum 1. Teil - Kapitel 01 - 08 geschrieben werden.
'1984' - 1. Teil - Kapitel 01 - 08
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Ich bin noch nicht durch den Abschnitt durch, daher jetzt auch noch keine Zusammenfassung von mir.
Was ich unbedingt loswerden muss: Schon auf den ersten Seiten nimmt mich die Düsternis und Hoffnungslosigkeit der Welt gefangen, in der Winston Smith lebt. Ich rieche förmlich den faden Kohlgeruch im Treppenhaus, registriere den kaputten Aufzug und die riesigen Plakate mit dem Gesicht des großen Bruders, und mir wird kalt bei dem Gedanken an Wahrheitsministerium und TV-Überwachungsgerät.
Und ich fühle mich ein bisschen, nur nicht soo extrem, an die Zeit vor 1989 erinnert, an Überwachung und die Verwaltung des Mangels und daran, wie man lernt, sich zu verstecken und "die ruhige optimistische Miene aufzusetzen, die zur Schau zu tragen ratsam war...".So viele Empfindungen schon auf den ersten Seiten...
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Zitat
Original von Clare
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Was ich unbedingt loswerden muss: Schon auf den ersten Seiten nimmt mich die Düsternis und Hoffnungslosigkeit der Welt gefangen, in der Winston Smith lebt. Ich rieche förmlich den faden Kohlgeruch im Treppenhaus, registriere den kaputten Aufzug und die riesigen Plakate mit dem Gesicht des großen Bruders, und mir wird kalt bei dem Gedanken an Wahrheitsministerium und TV-Überwachungsgerät.
Und ich fühle mich ein bisschen, nur nicht soo extrem, an die Zeit vor 1989 erinnert, an Überwachung und die Verwaltung des Mangels und daran, wie man lernt, sich zu verstecken und "die ruhige optimistische Miene aufzusetzen, die zur Schau zu tragen ratsam war...".So viele Empfindungen schon auf den ersten Seiten...
Ich bin auch noch nicht so weit, bin gerade erst mit dem 4. Kapitel fertig.
Aber ich finde auch, dass alles sehr eindrücklich beschrieben wird. Man kann sich alles sehr genau vorstellen und während dem Lesen bin ich selbst irgendwie bedrückt.
Im 2. Kapitel, als Winston bei der Familie Parson ein Rohr reparieren soll, finde ich es sehr erschreckend wie schon die Kinder, die ja nicht einmal Teenager sind, das Programm der Partei schon verinnerlicht haben. Auch dass Kinder ihre nicht linientreue Eltern an die Partei verraten ist sehr schockierend.
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Hallo
Ich bin auch noch nicht sehr weit gekommen, aber ich kann euren Eindruck bisher nicht bestätigen. Ich hätte mir erwartet, dass das Buch viel schwermütiger geschrieben ist. Ich meine damit natürlich nur die Sprache, nicht die Handlung, die schon sehr gruselig ist.
So, morgen bin ich hoffentlich schon weiter. Bin gespannt ob sich meine Wahrnehmung noch ändert
LG Nala
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Ich bin auch noch nicht ganz mit dem ersten Abschnitt fertig, habe das Buch allerdings schon öfter gelesen und muss sagen, es wirkt auf mich vomersten Satz an immer noch genauso erschreckend wie beim ersten lesen.
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Zitat
Original von Nala
HalloIch bin auch noch nicht sehr weit gekommen, aber ich kann euren Eindruck bisher nicht bestätigen. Ich hätte mir erwartet, dass das Buch viel schwermütiger geschrieben ist. Ich meine damit natürlich nur die Sprache, nicht die Handlung, die schon sehr gruselig ist.
So, morgen bin ich hoffentlich schon weiter. Bin gespannt ob sich meine Wahrnehmung noch ändert
LG Nala
Gerade diese scheinbare Normalität finde ich besonders erschreckend. Diesem ständigen Blick über die Schulter, das sich verstecken in unüberwachten Ecken, wenn es die überhaupt gibt, das immer präsente Misstrauen den Anderen gegenüber...Dabei wird mir kalt.
Ich denke, für Schwermut hat Winston gar keine Zeit und keine Verwendung, denn er muss sich viel zu sehr auf das optimistische Gesicht und die Erfüllung seiner Aufgaben konzentrieren und auf die Aufrechterhaltung seiner Fassade der Harmlosigkeit.
Ich weiß noch, dass mich beim ersten Lesen vor Jahren immer gestört hat, dass Winstons Gewissen und Protest so abrupt erwachen, ganz plötzlich beim Tagebuchschreiben (verboten!). Plötzlich schreibt er "Nieder mit dem Großen Bruder". Inzwischen bin ich aber ein paar Jährchen älter geworden und verstehe es besser.
Dieses Buch geht mir schon jetzt ziemlich an die Nieren. Wörter wie Gedankenverbrechen geistern durch meinen Kopf... -
Ob ich dieses Buch noch mal lesen sollte?
Ob ich dieses Buch noch mal lesen möchte?Es ist eines der wenigen Bücher, bei denen ich mich noch genau daran erinnere, wie ich mich fühlte, als ich die letzte Seite beendet hatte, ich erinnere mich richtig fotografisch, auch daran, an welchem Ort das war.
Es ist schon sehr lange her, ich war damals noch relativ jung - ob es daran lag? Sicherlich nicht nur daran!
Bin schon gespannt auf eure Kommentare dazu!
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Zitat
Original von Clare
Ich bin noch nicht durch den Abschnitt durch, daher jetzt auch noch keine Zusammenfassung von mir.Ich bin auch noch nicht ganz durch durch diesen Abschnitt. Ich habe Urlaub und da kam gestern das Lesen etwas kurz. Heute, dem Wetter geschuldet, werde ich aber etwas itensiver lesen.
ZitatOriginal von Clare
Was ich unbedingt loswerden muss: Schon auf den ersten Seiten nimmt mich die Düsternis und Hoffnungslosigkeit der Welt gefangen, in der Winston Smith lebt. Ich rieche förmlich den faden Kohlgeruch im Treppenhaus, registriere den kaputten Aufzug und die riesigen Plakate mit dem Gesicht des großen Bruders, und mir wird kalt bei dem Gedanken an Wahrheitsministerium und TV-Überwachungsgerät.
Und ich fühle mich ein bisschen, nur nicht soo extrem, an die Zeit vor 1989 erinnert, an Überwachung und die Verwaltung des Mangels und daran, wie man lernt, sich zu verstecken und "die ruhige optimistische Miene aufzusetzen, die zur Schau zu tragen ratsam war...".Eigentlich kann ich das genau so unterschreiben. Ich empfand ebenso. Auch ich war an die Zeit vor 1989 erinnert, ich wohne ja nur ein wenig westlicher als du, aber auch immer noch direkt an der polnischen Grenze.
Was ich sehr bemerkenswert finde ist die Tatsache, dass Orwell das Buch 1946/47 geschrieben hat und er dabei einen beachtlichen Weitblick hatte.
Nun muss ich schnell noch ein paar Erledigungen machen, dann werde ich lesen.
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Zitat
Original von Clare
Gerade diese scheinbare Normalität finde ich besonders erschreckend. Diesem ständigen Blick über die Schulter, das sich verstecken in unüberwachten Ecken, wenn es die überhaupt gibt, das immer präsente Misstrauen den Anderen gegenüber...Dabei wird mir kalt.
Ich denke, für Schwermut hat Winston gar keine Zeit und keine Verwendung, denn er muss sich viel zu sehr auf das optimistische Gesicht und die Erfüllung seiner Aufgaben konzentrieren und auf die Aufrechterhaltung seiner Fassade der Harmlosigkeit.
Ich weiß noch, dass mich beim ersten Lesen vor Jahren immer gestört hat, dass Winstons Gewissen und Protest so abrupt erwachen, ganz plötzlich beim Tagebuchschreiben (verboten!). Plötzlich schreibt er "Nieder mit dem Großen Bruder". Inzwischen bin ich aber ein paar Jährchen älter geworden und verstehe es besser.
Dieses Buch geht mir schon jetzt ziemlich an die Nieren. Wörter wie Gedankenverbrechen geistern durch meinen Kopf...Ja Clare, damit hast du sicher Recht. So habe ich es noch gar nicht gesehen
Das einzige was mir bisher nicht so gefällt ist, dass innerhalb nur weniger Zeilen soviel Informationen erzählt werden. Das ist manchmal fast ein bisschen viel aufeinmal. Findet ihr nicht?? -
Zitat
Original von Nala
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Das einzige was mir bisher nicht so gefällt ist, dass innerhalb nur weniger Zeilen soviel Informationen erzählt werden. Das ist manchmal fast ein bisschen viel aufeinmal. Findet ihr nicht??Ja, manchmal sind echt sehr viele Infos auf einmal da. Da kann man das gar nicht alles so erfassen oder groß wirken lassen, zumindest geht es mir so.
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Mir geht es ähnlich wie Nala. Obwohl ich das Buch jetzt zum zweiten Mal lese, musste ich es bereits nach ein paar Seiten wieder weglegen, da sehr viele Informationen und Eindrücke auf mich einprasselten, die ich erst einmal wirken lassen musste. Die Anfangsseiten versetzten mich sofort in eine beklemmende und niedergeschlagene Stimmung, die mir auch so in Erinnerung geblieben war. Ich merke schon jetzt, daß ich 1984 wohl nicht „in einem Rutsch“ schnell nebenbei durchlesen kann und ich sicherlich einige Zeit damit beschäftigt sein werde.
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zwar habe ich mich nicht eintragen lassen, aber ich denke, es ist okay, wenn ich trotzdem ein wenig mitmache.
ich habe das buch vor einiger zeit gelesen, es liegt mir jedoch derzeit leider nicht vor.
ebenso wie bücherwurm hatte es mich damals unangenehm berührt, dass linientreue kinder ihre eltern denunzierten. allerdings kannte ich derartiges bereits aus familienerzählungen über die nazizeit.
das mit der beklemmenden stimmung und dem zeitweilig übergroßen informationsangebot habe ich damals auch so empfunden. -
Zitat
Original von Clare
Ich weiß noch, dass mich beim ersten Lesen vor Jahren immer gestört hat, dass Winstons Gewissen und Protest so abrupt erwachen, ganz plötzlich beim Tagebuchschreiben (verboten!). Plötzlich schreibt er "Nieder mit dem Großen Bruder". Inzwischen bin ich aber ein paar Jährchen älter geworden und verstehe es besser.Ich denke nicht, daß Winstons Gewissen und ablehnende Haltung erst abrupt beim Tagebuchschreiben erwachen, vielmehr hat er auch davor schon regimekritische Gedanken und eine solche Einstellung an den Tag gelegt. Lediglich der Entschluß, überhaupt Tagebuch zu schreiben (was ja verboten ist) entstand spontan.
Im Übrigen kann ich mich all dem bislang Geschriebenen anschließen (auch wenn mir noch die letzten Seiten aus dem Abschnitt fehlen): auch mir war die beklemmende, aussichts- und hoffnungslose Atmosphäre noch vom ersten Mal Lesen vor rund 7-8 Jahren in Erinnerung, einige Details ebenfalls, aber vieles entdecke ich jetzt quasi wieder.
Bislang weiß ich noch gar nicht, was ich am erschreckendsten finde: die Indoktrination bereits von Kindesbeinen an (deren Ergebnis ja in der Szene mit den Nachbarkindern deutlich wird), den absoluten Herrschaftsanspruch, der mittels der Ministerien in allen Lebensbereichen umgesetzt wird, das ständige Gefühl, gerade jetzt selbst in den eigenen vier Wänden durch den Teleschirm beobachtet/ausgespitzelt werden zu können (und damit Verlust jeglicher Privatsphäre), Neusprech, mit der der Gedankenspielraum eingeengt wird, sodaß eines Tages gar keine "Gedankendelikte" mehr möglich sein werden, Doppeldenk mit all seinen Konsequenzen oder die Anti-Sex-Liga :yikes. Wahrscheinlich ist das Furchtbarste die Tatsache, daß fast alles, das der Autor schildert, real möglich wäre bzw. manches so in der Geschichte schon vorgekommen ist.Auf jeden Fall skizziert Orwell sehr deutlich den tagtäglichen Schrecken und die allumfassende Manipulation, die auf den ersten Blick an die kommunistischen Regime denken läßt (Planwirtschaft, minderwertige Produkte, heruntergekommene Gebäude, usw.), aber doch weiter reicht, quasi ein absolutes Bild der kollektiven Unterwerfung einer Gesellschaft, ob nun durch Kommunisten, Nazis oder ENGSOZ.
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Das Buch verbreitet Weltuntergangsstimmung und das passt momentan nicht zu meiner persönlichen Stimmung. Noch lasse ich mich nach 6 Kapiteln noch nicht ganz ein, auf das Buch.
Außer, dass Winston's Umgebung und Lebensweise sehr detailreich beschrieben werden, passiert nicht sehr viel. Das stößt mich ebenfalls ein wenig ab.
Ob er, als einziger Querdenker, gegen den Großen Bruder etwas ausrichten oder ob er sein eigenes Ich bewahren kann und nicht zum Mitläufer wird, wird der weitere Verlauf des Buches zeigen.Schon jetzt weiß ich aber, dass mich die Geschichte nicht besonders anmacht.
Nach Beendigung des zweiten Weltkrieges war es bestimmt nicht schwer, sich vorzustellen, dass es einmal den Großen Bruder gibt, der alle Menschen beherrscht und über sie bestimmt. Ihr Leben in die Bahnen lenkt, das sie so bestimmt nicht führen wollen.
Ruhrmaus
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Hallo
Wollt nur mal schnell Bescheid geben, dass ich mich erst am Montag wieder zu Wort melden kann, da ich ab heute keinen PC zu Hause hab. Er wird uebers Wochenende neu aufgesetzt Naja hauptsache er funzt dann wieder
Bis dann ihr Lieben
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Mich erschüttert auch die Ergebenheit in feststehende Zustände, auf die keine Einflussnahme möglich ist. Beispielsweise denkt Winston darüber nach, wer von seinen Bekannten oder auch nur um ihn herum Sitzenden wohl irgendwann verhaftet und vaporisiert werden wird. Sein Bekannter, der unnötige Wörter aus der Sprache ausradiert, wird einer von den Verlierern sein, weil er zu viel denkt und es auch noch ausspricht. Dagegen die nervende Frau am Nachbartisch kann bis in alle Ewigkeit weiterquaken.
Das alles denkt Winston, aber ohne zu vergessen, ein angemessen optimistisches Gesicht zu machen.Diese Mischung aus Betroffenheit und Gleichgültigkeit oder zumindest Schicksalsergebenheit setzt er aber noch nicht in sinnvollen Protest, Auflehnung um. Kann es noch nicht. Vielleicht braucht er ja Hilfe dabei
Ich merke beim Lesen, dass ich Einzelheiten schon noch weiß, aber eigentlich ist dieses Lesen für mich fast wie das ersten Mal, denn es ist ewig her, dass ich das Buch in der Hand hatte (15-20 Jahre). Mal sehen, wie es weiter geht.
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Ich habe den Abschnitt gerade beendet. Mich erschüttert einfach die Nüchternheit, mit der das Leben in einem totalitären Staat aufgezeigt wird.
Ich bin nur froh, dass einige Details, die Orwell hier beschreibt, noch nicht Realität geworden sind in den tottalitären Staaten, die wir hatten/haben. Und hoffentlich werden sie auch nie real.Ich denke auch, dass Winston schon vorher eine ablehnende Haltung gegenüber der Partei und ihrem System hatte, aber diese Gedanken mit dem Tagebuch zum 1. Mal wirklich ausdrücken konnte und nicht nur denken.
Ich finde es erschreckend und traurig, dass die Leute ihr schlechtes Leben einfach so hinnehmen und immer noch der Partei vertrauen und ihr folgen. Auch ist es schlimm, dass sich nicht einmal ältere Leute, wie der alte Mann in der Bar, an das Leben vor der Revolution und der Parteiherrschaft erinnern können bzw. wenn sie sich erinnern, dann nicht an die Freiheit, die sie vor der Partei hatten. Kein Wunder, dass es nicht danach aussieht, dass es zu einem Aufstand kommt.Spannend ist auch, welche Rolle die junge Frau noch spielen wird, die Winston im Arbeiterviertel gesehen hat und die ihn scheinbar verfolgt.
Vielleicht spielt ja auch das kleine Geschäft und sein Inhaber noch eine Rolle, da Winston da ja das Tagebuch damals gekauft hat und der alte Besitzer sich anscheinend noch ein wenig an die Zeit vor der Revolution erinnern kann. Informationen, die Winston bestimmt gerne wissen würde. -
Im Anhang meines Buches gibt es ein Nachwort, in dem sehr schön das Buch erklärt wird. Z.B. das George Orwell, als er es 1948 geschrieben hat, die Jahreszahl einfach herum gedreht hat und fertig war der Titel des Buches und gerade noch unter dem Einfluss des Krieges stehend, hat er sich wohl an die Menschen orientiert, die sich auch blind dem "Führer" angeschlossen haben und auf ihn vertraut haben.
Parallelen sind auf jeden Fall zu erkennen.Und auch heute gibt es so etwas immer noch. Leider. Im Grunde genommen, führen diese Menschen aber kein schlechtes Leben, so empfinden sie es. Weil sie Entscheidungen abgenommen bekommen, die sie sonst hätten selbst treffen müssen.
Wohin das führt, mit der Zeit, wissen wir alle.
Ruhrmaus
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Hallo
Hab meinen PC schon wieder bekommen und kann gleich schreiben
Ich finde, Bücherwürmchen trifft es mit dem Wort Nüchternheit schon ganz gut. Meiner Meinung passt auch Selbstverständlichkeit. Wenn ich am Anfang des ersten Abschnittes noch geschrieben habe, ich hätte gedacht, dass das Buch noch beklemmender geschrieben ist, ist es jetzt am Ende des ersten Teiles genau diese Lockerheit, die mir zu schaffen macht. Was es mit der Frau auf sich hat, bin ich auch schon sehr gespannt....
GLG Nala
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Winston kam auf die Idee tagebuch zu schreiben, um irgendeine möglichkeit zu finden mal dampf ablassen zu können, auch wenn es gefährlich ist, hofft er, dass er sich so nicht durch einen unbedachten gesichtsausdruck vor dem Teleschirm verrät und die Gedankenpolizei auf sich aufmerksam macht.