Advent, Advent

  • So, ich wette keiner übertrifft mich mit Weihnachts-Vorfreuden-Gefühlsdusel-Aufstands-Tamtam-Vorbereiterei und weil ich da so groß drin bin hab ich mir mal überlegt den Advent, Advent Thread aufzumachen. Hier darf wer will Weinachtsgedichte, -lieder, -rezepte, -bilder, -bücher, -links, -usw, -usw, -usw reinsetzen.

  • dann fange ich mal an, damit hier was reinkommt:


    Advent, Advent
    ein Lichtlein brennt.
    Erst eins,
    dann zwei,
    dann drei,
    dann vier
    dann steht das Christkind vor der Tür.


    (und wenn das fünfte Kerzlein brennt,
    dann haste Weihnachten verpennt)

  • Ja genau, so war das


    Advent


    von Loriot


    Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken,
    Schneeflöcklein leis herniedersinken.
    Auf Edeltännleins grünem Wipfel
    Häuft sich ein kleiner weißer Zipfel.


    Und dort vom Fenster her durchbricht
    Den dunklen Tann ein warmes Licht.
    Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
    Die Försterin im Herrenzimmer.
    In dieser wunderschönen Nacht
    Hat sie den Förster umgebracht.


    Er war ihr bei des Heimes Pflege
    Seit langer Zeit schon sehr im Wege.
    So kam sie mit sich überein:
    Am Niklasabend muß es sein.


    Und als das Rehlein ging zur Ruh',
    Das Häslein tat die Augen zu,
    Erlegte sie - direkt von vorn
    Den Gatten über Kimm und Korn.


    Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
    Zwei-, drei-, viermal die Schnuppernase
    Und ruhet weiter süß im Dunkeln,
    Derweil die Sternlein traulich funkeln.


    Und in der guten Stube drinnen
    Da läuft des Försters Blut von hinnen.
    Nun muß die Försterin sich eilen,
    Den Gatten sauber zu zerteilen.


    Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
    Nach Waidmanns Sitte aufgebrochen.
    Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied
    (was der Gemahl bisher vermied) -


    Behält ein Teil-Filet zurück
    Als festtägliches Bratenstück
    Und packt zum Schluß, es geht auf vier,
    Die Reste in Geschenkpapier.


    Da tönt's von fern wie Silberschellen,
    Im Dorfe hört man Hunde bellen.
    Wer ist's, der in so tiefer Nacht
    Im Schnee noch seine Runde macht?


    Knecht Ruprecht kommt mit gold'nem Schlitten
    Auf einem Hirsch herangeritten!
    "He, gute Frau, habt ihr noch Sachen,
    Die armen Menschen Freude machen?"


    Des Försters Haus ist tief verschneit,
    Doch seine Frau steht schon bereit:
    "Die sechs Pakete, heil'ger Mann,
    's ist alles, was ich geben kann."


    Die Silberschellen klingen leise,
    Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.
    Im Försterhaus die Kerze brennt,
    Ein Sternlein blinkt - es ist Advent.

  • hmpf... immer diese spaßvögel...
    aber der wird dich noch holen, du:



    Knecht Ruprecht


    Von drauß' vom Walde komm ich her;
    ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!
    Allüberall auf den Tannenspitzen
    sah ich goldene Lichtlein sitzen;
    und droben aus dem Himmelstor
    sah mit großen Augen das Christkind hervor.
    Und wie ich so strolcht durch den finstern
    Tann, da rief's mich mit heller Stimme an:
    Knecht Ruprecht, rief es, alter Gesell,
    hebe die Beine und spute dich schnell!
    Die Kerzen fangen zu brennen an,
    das Himmelstor ist aufgetan,
    Alt und Junge sollen nun
    von der Jagd des Lebens einmal ruhn;
    und morgen flieg ich hinab zur Erden,
    denn es soll wieder Weihnachten werden!
    So geh denn rasch von Haus zu Haus,
    such mir die guten Kinder aus,
    damit ich ihrer mag gedenken,
    mit schönen Sachen sie mag beschenken.


    Ich sprach: O lieber Herre Christ,
    meine Reise fast zu Ende ist;
    ich soll nur noch in diese Stadt,
    wo's eitel gute Kinder hat.


    Hast denn das Säcklein auch bei dir?
    Ich sprach: Das Säcklein das ist hier;
    denn Äpfel, Nuß und Mandelkern
    essen fromme Kinder gern.


    Hast denn die Rute auch bei dir?
    Ich sprach: Die Rute, die ist hier;
    doch für die Kinder nur, die schlechten,
    die trifft sie auf den Teil, den rechten.
    Christkindlein sprach: So ist es recht;
    so geh mit Gott, mein treuer Knecht.


    Von drauß' vom Walde komm ich her;
    ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!
    Nun sprecht, wie ich's herinnen find!
    Sind's gute Kind, sind's böse Kind?


    Theodor Storm

  • Ja, der Loriot. Eins meiner liebsten Weihnachtsgedichte. :-)


    Kennt wahrscheinlich auch jeder, aber ich poste es trotzdem:


    Liebe Mitarbeiter,
    wie schon in den Vorjahren wollen wir auch in diesem Jahr
    das anstrengende Geschäftsjahr mit einer gemeinsamen
    Weihnachtsfeier im Frühstücksraum A1 beenden. Da es im
    letzten Jahr einige etwas unerfreuliche Zwischenfälle gab,
    möchte die Geschäftsleitung im Vorfeld auf gewisse Spielregeln
    hinweisen, um die besinnliche Feier auch im rechten Rahmen
    ablaufen zu lassen.


    1.) Wenn möglich sollten die Mitarbeiter den besagten Raum
    noch aus eigener Kraft erreichen, und nicht im alkoholisierten
    Zustand von Kollegen hereingetragen werden. Eine Vorfeier
    ab den frühen Morgenstunden sollte möglichst vermieden
    werden.


    2.) Es wird nicht gern gesehen, wenn sich Mitarbeiter mit ihrem
    Stuhl direkt an das kalte Buffet setzen. Jeder sollte mit seinem
    gefüllten Teller einen Platz an den Tischen aufsuchen! Auch
    die Begründung *Sonst frißt mir der Meier die ganzen
    Melonenschiffchen weg* kann nicht akzeptiert werden.
    3.) Schnaps, Wein und Sekt sollte auch zu vorgerückter Stunde
    *nicht* direkt aus der Flasche getrunken werden. Besonders
    wenn man noch Reste der genossenen Mahlzeit im Mund hat.
    Der Hinweis *Alkohol desinfiziert* beseitigt nicht bei allen
    Mitarbeiten das Mißtrauen gegen Speisereste in den
    angetrunkenen Flaschen.


    4.) Wer im letzten Jahr den bereitgestellten Glühwein gegen eine
    Mischung aus Hagebuttentee und Super-Bleifrei ausgetauscht
    hat, wird darum gebeten diesen Scherz nicht noch einmal zu
    wiederholen. Sicherlich ist uns allen noch in Erinnerung was
    passierte als Kollege Moosbacher sich nach dem dritten Glas
    eine Zigarette anzündete.


    5.) Sollte jemand nach Genuß der angebotenen Speisen und Getränke
    von einer gewissen Unpäßlichkeit befallen werden, so wird darum
    gebeten die dafür vorgesehen Örtlichkeiten aufzusuchen. Der Chef
    war im letzten Jahr über den unerwarteten Inhalt seines Aktenkoffers
    nicht sehr begeistert.


    6.) Wenn Weihnachtslieder gesungen werden, sollten die Originaltexte
    gewählt werden. Einige unserer Auszubildenden sind noch minderjährig
    und könnten durch einige Textpassagen irritiert werden.
    In diesem Zusammenhang möchten wir nochmals daran erinnern, das
    einige der männlichen Kollegen sich noch nicht zur Blutuntersuchung
    zwecks Feststellung der Vaterschaft gemeldet haben. Unsere im
    Mutterschaftsurlaub befindliche Mitarbeiterin Frl. Kluge meint, es
    bestände ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der letztjährigen
    Weihnachtsfeier und der Geburt ihrer Tochter Sylvia im September
    dieses Jahres.
    Wenn wir uns alle gemeinsam an diese wenigen Verhaltensmaßregeln
    halten, sollte unsere Weihnachtsfeier wieder ein großer Erfolg werden.


    MfG
    Die Geschäftsleitung

  • Was Bücher für die Vorweihnachstzeit angeht, haben wir ja schon ein paar hier versammelt:


    Cornelia Funke: Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel (Danke, Ironie!!!)


    Bryan Forbes: Weihnachtsroman oder Das gefönte Kaninchen, Tannengrün und der Tag danach


    Karen Duve: Weihnachten mit Thomas Müller


    Und nun noch ein schöner Adventskalender für Büchereulen:


  • magst weihnachten nich was?


    sehr schade. na mal gucken, vielleicht schick ich dir mal paar plätzchen zu weihnachten, die ich selber (mit liebe *schmalz*) gebacken hab, dann magst dus sicher auch wenigstens a bisserl!

  • Zitat

    Original von Ironie
    magst weihnachten nich was?


    Nicht sonderlich...
    Bin diese WE in Rothenburg o.d.T. auf dem Weihnachtsmarkt, vielleicht komm ich ja dann etwas in "besinnliche" Stimmung




    Zitat

    Original von Ironie...vielleicht schick ich dir mal paar plätzchen zu weihnachten, die ich selber (mit liebe *schmalz*) gebacken hab..

    Das könnt mit gefallen !!! ;-)

  • Einfach nur wunderschön finde ich die Kölsche Weihnacht 1+2. Das ist eine Weihnachts CD mit Gedichten, Liedern und kleinen Geschichten auf kölsch... Wenn ich die CD höre, dann versinke ich immer in rührseliger Weihnachtsstimmung... :-]


    Klickt doch mal auf den Link zu Amazon und hört Euch dort die Hörproben an... Einfach nur schön... *schwärm*


    => Kölsche Weihnacht 1+2


    Die Nr. 3 z.B. finde ich sehr schön: "Gedicht: Adventszick" :-)

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Rudolph, the red nosed reindeer
    had a very shiny nose
    and if you ever saw it
    you would even say it glows!


    All of the other reindeers
    used to laugh and call him names
    they never let poor rudolph
    join in any reindeer-games!


    Then one foggy christmas Eve
    Santa came to say
    Rudolph with your nose so bright
    won't you led my sleigh tonight?


    Then how the reindeers loved him
    as they shouted out with glee:
    "Rudolph, you red nosed reindeer,
    you'll go down to history!"


    Ist mein Lieblingsweihnachtslied!


    Und nun noch was sarkastisches aus Bridget Jones:


    Zur Weihnachtszeit jubeln die Kinder und die Glocken klingen
    Die kalte Winterluft will durch die Mäntel dringen
    Frohe Familien gehen zur Messe, wo sie heiter singen
    Doch einen Single kann das zur Verzweiflung bringen.


    :lache

  • Oh, was für ein feines Topic!! Ich mag die Mischung aus Gedichten, Büchertipps, Hörtipps und Plätzchenrezepten!!


    Dann gibt es jetzt erstmal mein Lieblings-Weihnachtsgedicht:


    Weihnachten (Joseph von Eichendorf)


    Markt und Straßen stehn verlassen,
    still erleuchtet jedes Haus,
    Sinnend' geh ich durch die Gassen,
    alles sieht so festlich aus.


    An den Fenstern haben Frauen
    buntes Spielzeug fromm geschmückt,
    Tausend Kindlein stehn und schauen,
    sind so wunderstill beglückt.


    Und ich wandre aus den Mauern
    Bis hinaus ins freie Feld,
    Hehres Glänzen, heil'ges Schauern!
    Wie so weit und still die Welt!


    Sterne hoch die Kreise schlingen,
    Aus des Schnees Einsamkeit
    Steigt's wie wunderbares Singen-
    O du gnadenreiche Zeit!



    Und ein schöner Weihnachts-Link: http://www.lauras-home.de


    Morgana : Die Kölsche CD ist ja toll, da bekomme ich ganz dolles Heimweh! *schniiieeeef*

    Neue Bücher riechen so gut - man kann am Geruch förmlich merken, wie schön es sein wird, sie zu lesen.
    [Astrid Lindgren: "Die Kinder aus Bullerbü"]

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