Mein heiliges Land: Auf der Suche nach meinem verlorenen Bruder - Michael Degen

  • Rowohlt Berlin, 2007, 320 Seiten


    Kurzbeschreibung
    Wenige Jahre nach dem Krieg schifft sich Michael Degen, der die Nazizeit mit seiner Mutter im Berliner Untergrund überlebte, nach Israel ein. Er will seinen Bruder finden, der 1940 noch aus Deutschland fliehen konnte. Ganz auf sich selbst gestellt, betritt der Siebzehnjährige ein Land voller blühender Zitrushaine, ein Land im Aufbruch, in das von überall her Menschen strömen - und muss all seinen Mut und seine Kraft aufbringen, um sich in dieser fremden Heimat durchzuschlagen: Er weigert sich, in der Armee zu dienen, und tritt in den Hungerstreik er lernt Hebräisch, und nach kurzer Zeit schon steht er in Tel Aviv auf der Bühne und gibt Molière vor allem aber setzt er alles daran, die Überlebenden seiner Familie aufzuspüren, seinen fast hundertjährigen Großonkel etwa, dessen Lebensklugheit und sprühender Witz ihn faszinieren. Schließlich stößt er auf eine Spur, die zu seinem Bruder führt ... So dramatisch sein gelebtes Leben ist, so mitreißend und persönlich vermag Michael Degen davon zu erzählen - und zeichnet dabei nicht nur ein lebendiges, bewegendes Bild der Gründungsjahre Israels, sondern auch der Nachkriegszeit in Deutschland.


    Über den Autor:
    Michael Max Degen (* 31. Januar 1932 in Chemnitz) ist ein deutsch-israelischer Theater- und Filmschauspieler.


    Meine Meinung:
    Die Fortsetzung von „Nicht alle waren Mörder“, Michael Degens Autobiographie, die auch verfilmt wurde.


    Michael Degen ist als 18jähriger nach dem Krieg auf der Reise nach Israel, um dort seinen Bruder zu suchen, der 1939 dahin ausgewandert ist. Die Sprache des Buches ist direkt und ungekünstelt. Es gibt teilweise auch einen Einblick in das Land Israel im Jahr 1949, aber es ist subjektiv gehalten. Sein erstes Ziel, ist es seinen Bruder zu finden und das gelingt ihm. Dann schildert Michael Degen sein Leben in diesen 2 Jahren in Israel, seine Freundinnen und seine Ambitionen als Schauspieler in Tel Aviv. Im Mittelpunkt steht aber die Beziehung zwischen den Brüdern, dazu gehört auch das Gedenken an den verstorbenen Vater, der gegen Gewalt war und dann von den Nazis gefoltert wurde. An den Folgen starb er.
    Nach 2 Jahren reisen beide Brüder zurück nach Deutschland und es kommt nach Jahren zum Zusammentreffen mit der Mutter.


    Die Mischung der Themen in dieser Autobiographie stimmt, nicht alles konnte mich wirklich fesseln, aber das Buch ist problemlos zu lesen.


    Michael Degen will jetzt seine Theaterkarriere endlich richtig starten und bewirbt sich bei Gustaf Gründgens und Bertold Brecht. Mit beiden gibt es Treffen. Er hätte für Gründgens arbeiten können, stand jedoch schon unter Vertrag.
    Eigentlich schade, dass das Buch hier abbricht. Ich hätte gerne noch mehr von Michael Degens Theaterleben erfahren, aber vielleicht gibt es ja irgendwann noch einen Teil.


    Edit: Ich habe das Hardcover gelesen, unten aber die ISBN zum Taschenbuch angegeben!


    ASIN/ISBN: 3499621843

  • mir ging es wie dir: nicht alles konnte wirklich fesseln, das buch hatte längen und reicht nicht an den ersten teil heran, aber auch ich wünsche mir einen dritten. 18 war er übrigens noch nicht, sondern 16 oder 17... :-) :wave

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Inhalt lt. Amazon:
    Aus den Berliner Nachkriegswirren ins junge Israel – Michael Degen schreibt seine dramatische Lebensgeschichte fort. Ganz auf sich allein gestellt, bricht der 17-jährige Michael Degen 1949 nach Israel auf, um seinen Bruder zu suchen. Er hatte zehn Jahre zuvor aus Deutschland fliehen können, während Michael die Nazizeit mit seiner Mutter im Berliner Untergrund überlebte. Ein verwirrendes Land empfängt ihn, und er muss seinen ganzen Mut aufbringen, um sich durchzuschlagen. Schließlich stößt er auf eine Spur... Packend und sehr persönlich erzählt Degen von seinen Erlebnissen in dieser fremden Heimat, den Menschen, denen er begegnet ist, seiner ersten Liebe und davon, wie es ihm gelang, den Rest seiner Familie aufzuspüren.


    Meine Meinung:
    Nach dem ich die Biografie von Michael Degen gelesen hatte habe ich durch Zufall gelesen das er eine Fortsetzung geschrieben hat wie er auf die Suche seines Bruders nach Israel ging. Genau wie seine Biografie ist es ein für mich absolut gelungenes Buch gewesen. Vielleicht nicht ganz so fesselnd wie die Biografie aber sehr interessant geschrieben. Als er nach Israel kommt um seinen Bruder zu suchen wird er gleich zum Militär berufen,was er ja eigentlich gar nicht will. Er findet sich aber mit der Zeit in Israel gut zurecht und es wird auch ein bisschen seine neue Heimat. Man liest in diesem Buch viel über das Land Israel, den Aufbau und da ich selber das Land schon 3 mal besucht hatte war für mich vieles auch nachvollziehbar und interessant. Für alle die mehr über Michael Degen und Israel erfahren wollen ein absolut lesenswertes Buch.

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."