Hörbuch, Argon, 2010
4 CDs, Gesamtlaufzeit 309 Minuten
Gelesen von Helge Timmerberg
Kurzbeschreibung:
Helge Timmerberg legt neue Reportagen seiner Reisen vor. Endlich! Schräg, zuweilen nachdenklich und immer höchst unterhaltsam sind diese Stücke, die wieder einmal zeigen, dass Timmerbergs Leben eigentlich ein einziger langer wilder Trip durch innere und äußere Welten ist. Er hat Waffenschieber, Flamencotänzerinnen und Drogenbarone getroffen, ist nach Havanna, Thailand, tel Aviv und Oanama gereist. Um Abenteuerluft zu schnuppern, muss man nicht unbedingt wegfahren. Man kann auch einfach Helge Timmerberg zuhören.
Über den Autor und Sprecher:
Helge Timmerberg, geboren 1952 in Dorfitter (Hessen), entschloß sich mit Zwanzig im Himalaja dazu, Journalist zu werden. Seitdem schreibt er Reisereportagen aus allen Teilen der Welt - bisher mit Ausnahme der Fidschis und Australien. Nur Crew-Mitglieder der großen Fluglinien sind möglicherweise mehr unterwegs. Seine Wohnung nennt er Basis-Camp, und alle Ansätze des modernen Nomaden, ernsthaft seßhaft zu werden, schlugen bisher fehl. Er versuchte es in Marrakesch (drei Jahre), in Havanna (zwei Jahre) und Wien. Zur Zeit ist Berlin sein ständiger Abflugsort.
Timmerberg schreibt u. a. für Tempo, Bunte, Süddeutsche Zeitung Magazin, Stern, Der Spiegel, Die Zeit, Bild, BZ, Elle, Playboy, Penthouse, Lui, Merian, Pur, Wiener, Wienerin, Allegra.
Meine Meinung:
Stories von unterwegs lautet der Untertitel und das ist wohl die richtige Bezeichnung für diese originellen Reisereportagen, die nie sachlich oder trocken sind. Immer bezieht Helge Timmerberg seine Erlebnisse in den verschiedenen Ländern auf sich, wie das Land und die Leute auf ihn persönlich wirken. Diese persönliche Komponente macht es auch so wichtig, dass der Autor dieses Hörbuch selber spricht, obwohl er nun wirklich nicht gerade ein begnadeter Vorleser ist. In zwei Fällen singt er sogar Lieder, begleitet auf der Gitarre und im Kontext zu einer repräsentativen Story.
Man spürt immer, dass Helge Timmerberg vorurteilsfrei in die Länder zu fahren. Seine genauen Schilderungen seiner Eindrücke ermöglichen es auch den Zuhörer sich objektiv ein Bild zu machen. In manchen Ländern, wie z.B. Nordkorea ist das natürlich hoffnungslos. Die totale Kontrolle verhindert tieferen Einblick, aber es wird doch deutlich, was für ein freudlosen Leben die Menschen dort führen.
Abschnitte über Hemingway oder vor allem über Hunter S. Thompson, den Timmerberg persönlich kennen lernte, haben mir besonders gut gefallen. Für mich persönlich herausragend sind neben der ersten Story mit einem noch 17 Jahre jungen, unerfahrenen Helge Timmerberg die Geschichten in Indien, in Marokko, in Kuba (obwohl da viel gekokst wird),
Überhaupt spart Timmerberg seine Drogenerfahrungen mit Marihuana, Amphetaminen, Kokain und seinen LSD-Trips nicht aus.
In Marokko und Kuba hat Timmerberg sogar längere Zeit gelebt, vielleicht sind diese Abschnitte deswegen besonders gelungen.
Die Titelstory gehört zu den kürzeren. Sie spielt sich in Hamburg ab.
Eigentlich haben alle Stories eine gute Qualität, obwohl mich einige mehr, andere weniger angesprochen haben. Die meisten zeichnen sich durch eine gute Art von Humor und Toleranz aus. Je mehr man hört, desto mehr wächst die Faszination über die Erlebnisse auf Timmerbergs Reisen und es war Schade, als die letzte CD endete.