Lilienrupfer - Marie Velden

  • Marie Velden - Lilienrupfer


    Allgemeines:
    Taschenbuch: 240 Seiten
    Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. Juni 2010)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3423212209
    ISBN-13: 978-3423212205


    Über die Autorin:
    Marie Velden wuchs in einem kleinen Ort in der bayerischen Rhön auf. Sie volontierte bei einer Tageszeitung und ging danach nach Paris, wo sie als Kindermädchen jobbte, Briefe für eine Werbeagentur tippte, in einer kleinen Galerie arbeitete und überhaupt eine tolle Zeit verbrachte. Später arbeitete sie als Regieassistentin und Theaterdramaturgin in München und schrieb für Zeitschriften und Tagszeitungen. ›Lilienrupfer‹ ist ihr Debütroman. Maria Velden lebt mit ihrer kleinen Familie in München.


    Kurzbeschreibung:
    Lieber Robbie Williams…
    So beginnen die E-Mails von Undine Busch, Mitte dreißig, an eine erfundene Mailadresse des Superstars. Darin erzählt sie ihm von den kleinen und großen Dingen ihres Lebens, von Träumen und von Christian, ihrer großen Liebe. Als dieser sie über Nacht verlässt, verkriecht sich Undine tief getroffen vor der Welt. Da erhält sie plötzlich Antwort auf ihre Mails…


    Meine Meinung:


    Süß wie Lilienduft und bitter wie Herzschmerz


    Undine findet einfach nicht den richtigen Mann. Wenn sie per Mail Kontakt hat, erscheinen sie ihr alle wunderbar, doch bei den Treffen wird sie immer wieder enttäuscht.
    Sie ist geknickt und hat nur ihre Freundin Julia, um sich auszusprechen.
    Eines Tages sitzt Undine in einem Café und begegnet den Blicken eines Mannes. Sie hat ihn schon einmal gesehen und kann sich seiner Attraktivität nicht entziehen. Es ist wie ein Blitz, der direkt in ihr Herz fährt und es für Christian entflammt.
    Sie können nicht voneinander lassen und tragen die Sehnsucht nach dem anderen permanent in sich.
    So verbringen beide nach einiger Zeit eine leidenschaftliche, gefühlvolle Nacht miteinander, die Undines ganzes Leben verändern soll. Christian verlässt sie, ist kalt und es scheint, als habe es die flammenden Gefühle füreinander nie gegeben.
    Undine schreibt ihre Gefühle, ihre Ängste und Träume auf und schickt sie an eine Mailadresse. Doch daran ist etwas besonders: sie kennt diese Adresse nicht, weiß nicht, zu wem sie gehört und ob ihre Briefe in die Unendlichkeit überhaupt gelesen werden.
    Und eines Tages geschieht das Unglaubliche: Undine erhält eine Antwort. Diese ist jedoch ganz und gar nicht, wie sie es erwartet hätte…


    Jetzt, so kurz nach dem Lesen, kann ich meine Gefühle nur schwerlich offenbaren. Dieses Buch hat mir mehr als nur ein paar schöne Stunden bereitet: Es hat mein Herz berührt und geöffnet!
    Undine stellt in ihren Mails an Unbekannt Fragen, mit denen sich jeder Mensch auseinandersetzen muss. Das macht die Protagonistin verletzlich und menschlich.


    Die Geschichte berührt mich, hat mich lachen lassen und mich zum Weinen verleitet.
    So authentisch, dennoch locker geschrieben, ist Undine eine Frau, die unsere beste Freundin sein könnte.


    „Lilienrupfer“ ist ein offenes, ein charmantes und ehrliches Buch und wie dunkle Schokolade. Zuerst noch ein wenig bitte, erst dann kann sich der süße Geschmack entfalten.


    Eine große, große Überraschung und ich diesen Roman jedem empfehlen. Denn dies ist mehr als nur ein kitschiger Unterhaltungstratsch für ein paar Stunden.
    Es ist wahrlich mehr als das!

  • Das Buch mit dem ungewöhnlichen Titel ist mir schon beim Stöbern aufgefallen. Aber auch nach Deiner Rezi denke ich, ich werde es mal anschmökern müssen, um zu entscheiden, ob es was für mich ist oder nicht. :gruebel

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Undine schreibt in einer Art Tagebuchform E.Mails an eine fiktive E-Mailadresse. Die Person an die sie schreibt nennt sie Robbie nach Robbie Williams.
    In diesen Mails erzählt sie was in ihrem Leben so alles passiert, aber sie schweift auch gerne ab und philosophiert gerne weiter oder schweift von ihrem eigentlichen Thema ab.
    Doch nur mit diesem Emails wäre die Handlung zu leicht und so ist man auch in der Ich-Form bei alltäglichen Dingen dabei und erlebt so auch dies was nicht in den E-Mails Platz findet.
    Nachdem sie im Krankehaus lag und sie ihre Krankengymnastik auch zuhause weiter gemacht hatte, freudet sie sich mit ihrer Therapeutin an und geht mit ihr des öfteren aus. Bei einem dieser Ausflüge lernt sie Christian kennen und verliebt sich in ihn. Die zwei haben nur eine relativ kurze aber Intensive Zeit miteinander.
    So läuft so ungefähr der 1. Teil ab.
    Im 2. wird es dann spannender, doch hier möchte ich nichts verraten, denn sonst nehme ich der Handlung zuviel weg und man muss das Buch nicht mehr lesen.


    Marie Velden ist mit diesem Debütroman etwas gelungen, was einen von der ersten Seite an in den Bann zieht. Man leidet mit Undine mit und hofft auf ein Gutes Ende. Sie hat es auch toll verstanden schon bestehende Literatur miteinfließen zu lassen auch die Musik ist genau auf den Moment abgestimmt, so das man das Gefühl hat, man ist gerade live dabei.

  • Lieber Robbie Williams,
    bitte wundere dich nicht wenn dich bald hunderte Mails erreichen. Der Grund ist ganz simpel, denn deine Mailanschrift ist ab Juni in einem Roman von Marie Velden zu lesen, welcher von einer bittersüßen Sommerliebe erzählt.
    Auf den ersten Blick erscheint „Lilienrupfer“ wie eine Romanze mit Irrungen und Wirrungen, aber sie entwickelt sich eher zu einem Wechselbad der Gefühle bei der Leserschaft!!
    Ja Robbie, da wirst du staunen:
    Die romantische Undine hat sich gerade frisch getrennt, von Hannes. Er war der Mann von dem sie dachte er könnte derjenige sein, welcher ihr Leben dauerhaft ändert. Hannes ist jedoch verheiratet und der Plan von einer gemeinsamen Zukunft somit völliger Unsinn. Aber die patente, junge Frau lässt sich nicht unterkriegen. Um ihren Kopf wieder frei zu bekommen schreibt sie ihre Gedanken und Gefühle auf und versendet sie an eine erfundene Mailadresse: r.williams@allnet.com
    Klingelt es bei dir, lieber Robbie?
    Von daher weirst du Undine sicher schon kennen und du wirst auch verfolgt haben wie sich dann ganz zögerlich eine neue Liebe in Undines Leben schleicht: Christian.
    Wollen wir den anderen schon verraten wie es mit Christian und Undine weitergeht, lieber Robbie oder wollen wir eher schweigen? Schweigen über die Geschichte voller Emotionen, die auf ganz besondere Art und Weise verzaubert und trotzdem zu Tränen rührt.
    Lieber Robbie Williams, bitte entscheide du. Ich werde mir derweil ein paar Lilien rupfen gehen.

  • Kurzbeschreibung:
    "Lieber Robbie Williams...", schreibt Undine, und es kommt ihr ganz natürlich vor. Seit geraumer Zeit führt sie ein E-Mail-Tagebuch, das sie dem Superstar über eine ausgedachte Mailadresse anvertraut.
    Sie erzählt darin von ihrer Arbeit an einem kleinen Theater, von den Menschen, die ihr nahe stehen, und von Christian, ihrer großen Liebe. Mit Mitte dreißig glaubt Undine, in ihm jenen besonderen Einen gefunden zu haben. Doch sie täuscht sich. Ohne Erklärung verlässt Christian sie über Nacht.
    Tief getroffen verkriecht sich Undine vor der Welt, als das Leben sie erneut verblüfft: Auf ihre E-Mails an Robbie Williams erhält sie plötzlich eine Antwort, die alles verändert. Im Chaos der Ereignisse steht sie auch Christian wieder gegenüber, der seine eigene Geschichte hat...


    Zur Autorin:
    Marie Velden wuchs in einem kleinen Ort in der bayerischen Rhön auf. Sie volontierte bei einer Tageszeitung und ging danach nach Paris, wo sie als Kindermädchen jobbte, Briefe für eine Werbeagentur tippte, in einer kleinen Galerie arbeitete und überhaupt eine tolle Zeit verbrachte. Später arbeitete sie an einem Münchner Theater und schrieb für Zeitschriften und Tageszeitungen. "Lilienrupfer" ist ihr Debütroman. Marie Velden lebt mit ihrer kleinen Familie in München.


    Das kleine Mädchen, das sich Prinzen und Wunder wünscht, bleibt ein Leben lang Teil einer weiblichen Seele. Selbst bei denen, die das nicht von sich glauben. (Seite 183)


    Rezension:
    Eigentlich zählt ein Buch wie "Lilienrupfer" nicht zu meinen gängigen Lese-Genres. Aber als ich auf der Verlagsseite von dtv las, dass es unter anderem um E-Mails geht, die die Protagonistin Undine Busch an eine fiktive Adresse schreibt, war es um mich geschehen. Da ich die beiden Bücher von Daniel Glattauer, "Gut gegen Nordwind" und "Alle sieben Wellen", sehr gelungen fand, musste ich "Lilienrupfer" einfach lesen und ich bin nicht enttäuscht worden.


    Marie Velden gelingt mit ihrem Debütroman eine Mischung aus Melancholie und Trauer aber auch Spritzigkeit und Wortwitz, die mich ab der ersten Seite an in ihren Bann zog. Durch die Ich-Perspektive, in der Undine ihre Geschichte erzählt, und die E-Mails, die sie schreibt, erhält man einen sehr dichten Bezug zu ihr. Der Leser freut sich mit ihr, leidet mit ihr und am Ende bleibt man verblüfft zurück.


    Zuerst war ich etwas enttäuscht über die Wendung, die "Lilienrupfer" am Ende hin nimmt, doch im Nachhinein könnte es nicht passender sein. Marie Velden hat mich sehr positiv mit diesem Roman überrascht und dafür gesorgt, dass ich mich in Zukunft mehr in diesem Genre umschauen werde.


    Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover ist ein echter Hingucker! Eine Lilie in Spotlack-Optik, der Titel des Romans und der Autorin sind in einem dunklen Rosa bzw. hellen Blau geprägt und filigrane Blumen- und Schmetterling-Zeichnungen runden das tolle Gesamtbild ab.


    Fazit: Ich empfehle "Lilienrupfer" all denen, die schon von Daniel Glattauers Romanen um Emmi Rothner und Leo Leike (der sogar einmal im Buch erwähnt wird) begeistert waren. Absolut lesenswert!


    Wertung: 5 von 5 Punkten

  • Meine Rezension
    Undine Busch ist Mitte Dreißig und Dramaturgin an einem Münchener Privattheater. In der Liebe hat sie erst eine Enttäuschung hinter sich. Während ihres Krankenhausaufenthaltes – sie ist vom Rad gestürzt und hatte sich den Arm verletzt – begegnet ihr Julia, die Ergotherapeutin, mit der sie sich anfreundet. Bei einem Treffen sieht sie zufällig Christian wieder, einen ehemaligen Mitpatienten aus dem Krankenhaus. Die beiden freunden sich an und ganz langsam, so scheint es, bahnt sich da noch mehr zwischen ihnen an. Doch nach der ersten Nacht lässt Christian sie schnöde sitzen.


    Dies und noch mehr vertraut Undine einer Art von virtuellem Tagebuch an: sie schreibt all ihre Erlebnisse, Sorgen und Nöte an eine fiktive E-Mail-Adresse von Robbie Williams. Doch eines Tages erhält sie eine Antwort….


    Mehr möchte ich über den Inhalt gar nicht verraten, denn jedes weitere Wort wäre zuviel.


    Aufgefallen ist mir dieser nette Roman durch sein Cover, das ebenso schön wie unaufdringlich ist und durch den ungewöhnlichen, originellen und durchaus sinnigen (das erfährt man natürlich irgendwann im Buch… *zwinker*) Titel.



    Das Buch ließ sich prima wegschmökern, allerdings hat es mich nicht in letzter Instanz überzeugt: Christian, seine Verhaltensweisen und auch deine Krankheit erschienen mir einfach ein wenig zu konstruiert, um wirklich authentisch zu wirken.


    Auf dem Buch steht ein Zitat von Thommie Bayer: „Manche Bücher können glücklich machen, manche traurig. Dieses Buch kann beides“. Dem kann ich nicht zustimmen, eigentlich ließ mich das Buch ziemlich unberührt zurück. Mehr als gute Unterhaltung habe ich mir aber auch - trotz dieses Zitats – nicht erwartet, also war ich deswegen auch nicht weiter enttäuscht.


    Was mich zugegebenermaßen im Lesefluß gestört hat war, dass immer, wenn ein Autor in der Handlung vorkam, sein Name nur mit „______ _____“ angegeben wurde. Hier wäre es mir lieber gewesen, einen Namen zu erfinden, ihn Mr X oder sonst wie zu nennen, nur diese _____ haben mich jedes Mal ausgebremst.


    Mein Fazit ist: gut, wenn auch mit Einschränkungen. Auf einer 10er Skala würde ich wohl an die 7 Punkte geben, die Autorin werde ich aber auf jeden Fall mal im Auge behalten.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich habe heute Lilienrupfer beendet und muss sagen: ein sehr schönes Buch und dies nicht nur wegen des wunderschönen Covers.
    Gefallen hat mir, dass die Geschichte nicht nur aus den E-Mails besteht, sondern die Handlung auch im "wahren Leben" spielt, mit Freunden, Beruf usw.
    Es ist ein wirklich romantisch geschriebener Roman, bei dem ich am Ende dachte, toll. Aber dann kam der Epilog und lies mich etwas sehr verwirrt zurück. :wow
    Ich vergebe 8 von 10 Punkten.

  • Nach der positiven Kritik hier, war ich enttäuscht von diesem Buch.


    Eigentlich könnte ich Batcats Kritik hier reinkopieren. Sie spricht das aus, was ich gedacht habe.


    Der Anfang ist noch ganz interessant, aber irgendwann wird es unglaubwürdig und dann das Ende... nee, das ist nicht meins.

  • Hallo,


    ist ja doch interessant, wie die Meinungen hier auseinander gehen... Daher war ich auch ganz gespannt darauf, das Buch zu lesen.


    Hier mal meine Meinung:


    Ich finde dieses Buch wirklich super schön geschrieben. Ich konnte mich super gut in Undine hineinversetzen…
    Ihre Gefühle werden so gut beschrieben, dass ich wirklich meinte, Undine vor mir zu sehen und alles nachvollziehen konnte….
    Sie ist keine Powerfrau, der alles auf Anhieb gelingt…. die auch mal Zweifel hat, aber nicht verzweifelt… Sie ist wie aus dem Leben gegriffen und das hat sie mir so sympathisch gemacht.
    Sicherlich sind manche Gegebenheiten in diesem Buch nicht ganz so realistisch, aber ich denke schon, dass es doch schon so hätte irgendwo auf der Welt hätte sein können…. Manchmal ist das Leben doch facettenreicher als man meint…


    Auch der zweite Teil hat mich überrascht!!! Wie auch die anderen vor mir, möchte ich dazu nichts verraten, aber gerade der zweite Teil hat für mich das Buch noch lesenswerter gemacht!!!
    Ich habe das Buch wirklich gerne gelesen und würde es jederzeit weiterempfehlen… Den Satz, der hinten drauf steht: „Eine bitter-süße Sommerliebe“ trifft es sehr gut.
    Und unter dem Titel konnte ich auch nichts anfangen….. das erfährt man im Laufe der Geschichte und aufgrund dessen, finde ich den Titel einfach nur gelungen!!!!!
    Mir hat es super gut gefallen!! Ich vergeben 9 von 10 Punkten!!!

  • Die 36jährige Undine Busch ist eine hoffnungslose Romantikerin und arbeitet als Dramaturgin. Da sie aktuell nicht ganz mit ihrem Leben zufrieden ist, schreibt sie all ihre Sorgen, Gedanken und Träume an Robbie Williams. Zumindest stellt sie sich das vor. Sie schreibt ihre Nachrichten an die ausgedachte Emailadresse „r.williams@allnet.com“, die aber allesamt unbeantwortet bleiben.


    Da dies ihr Tagebuchersatz ist, schreibt sie gleich alles auf, was in ihr vorgeht. So berichtet sie z.B. von Hannes, in den sie gleich zweimal verliebt war. Einmal mit 16, einmal mit Mitte 20.


    Doch dann trifft sie auf Christian, ihr ernannter Lilienrupfer, mit dem sie eine Nacht verbringt. Undine glaubt, dass sich nun all ihre Wünsche und Sehnsüchte erfüllen, doch dann meldet sich Christian nicht mehr. Erst nach Tagen der Funkstille meldet er sich zurück – jedoch mit schlechten Nachrichten.


    Aber Undine ist nicht allein, denn sie hat ja noch nach wie vor ihr „Email-Tagebuch“. Als sie von dieser Emailadresse plötzlich eine Email erhält, fällt sie aus allen Wolken. Und dazu meldet sich auch noch Christian zurück…


    „Lilienrupfer“ ist der Debütroman von Marie Velden.
    Das Buch ist in insgesamt zwei Teile aufgeteilt und hinterlässt ein einziges Gefühlschaos beim Leser. Oftmals habe ich mit der Hauptfigur Undine mitgefühlt und auch mitgelitten, aber gleichzeitig war ich auch etwas genervt, da manche Dinge einfach nicht authentisch auf mich wirkten.


    Aber gleichzeitig steckt das Buch auch voller Überraschungen. So hätte ich z.B. nie mit so einem Ende gerechnet.


    Der Schreibstil gefällt mir gut. „Lilienrupfer“ liest sich sehr flüssig und auch die E-Mailform im ersten Teil stört mich durchaus nicht.
    Besonders schön fand ich dabei die zitierten Songtexte, aber auch Vergleiche mit anderen Büchern, wie z.B. die Nennung des Leo Leike, dessen Geschichte in „Gut gegen Nordwind“ beschrieben wird.


    Das Cover ist wunderschön und springt sofort ins Auge. Neben der Lilie sind die pinken Verzierungen in Form von Schmetterlinge und Blumen ein absolutes Highlight.
    Auch der Klappentext ist wunderbar geschrieben und macht neugierig auf mehr.


    Auf dem Cover findet man folgendes Zitat von Thommie Bayer:


    „Manche Bücher können glücklich machen, manche traurig.
    Dieses Buch kann beides.“


    Das kann ich so unterschreiben.


    Ein tolles Buch für verregnete Nachmittage.

  • Meine Meinung:


    Mit „Lilienrupfer“ ist Marie Velden ein schöner Sommerroman gelungen, der auch ernstere Töne anschlägt.


    Unbedingt erwähnenswert ist übrigens das Cover: Die Lilie glänzt leicht, die Schrift ist erhaben und fühlt sich herrlich an. Die Farben sind wunderschön und dezent eingesetzt, außerdem harmoniert das Cover gut mit dem Inhalt. Auch der Titel „Lilienrupfer“, dessen Bedeutung sich im Laufe des Buches offenbart, ist passend und einfach nur klasse.


    Ähnlich wunderbar ist auch der Inhalt von „Lilienrupfer“, welches aus einer ausgewogenen Mischung von E-Mails und der „Realität“ besteht. Ein reiner E-Mail-Roman hätte mich auf Dauer wahrscheinlich angestrengt, so aber kam durch die unterschiedlichen Formen nie Langeweile auf.


    Der Schreibstil besitzt eine tolle Leichtigkeit, nie erschienen die unverbrauchten Metaphern erzwungen, der Humor krampfhaft oder die ernsteren Szenen holprig. Marie Velden offenbart in ihren Roman wirklich viel Authentizität und Wortgewandtheit, jeder Gedanken und jedes Gefühl ist einfach nur glaubhaft dargestellt.


    Und genau daran mangelt es dem Roman nie: an Gefühl. „Lilienrupfer“ ist manchmal poetisch, nachdenklich, melancholisch und einfach wunderschön. Stimmungen und Gefühle wurden sehr gut und einfühlsam transportiert, ich habe mit Undine mitgelitten, mitgelacht und mitgeträumt. Auch die Gedanken, die Undine sich über das Leben und die Liebe macht, sind manchmal so treffend, dass ich Tränen in den Augen hatte und zustimmend mit dem Kopf nickte. Wie schon auf der Buchrückseite erwähnt wird, ist „Lilienrupfer“ bitter-süß. Das Buch ist eben nicht bloß ein lustiger Frauenroman, wie man vielleicht vermuten könnte, nein, vielmehr regen Themen wie Verlust, Angst vor Einsamkeit und die Macht von Missverständnissen zum Nachdenken an.


    Auch diverse Anspielungen auf Literatur und Musik haben dazu geführt, dass ich kaum aufhören konnte zu lesen. Immer, wenn ich ein Buch oder ein Stück kannte, haben die Erinnerungen daran es mir noch mehr erleichtert, mich in den Roman hineinversetzen zu können und mich mit dem ein oder anderen mehr zu beschäftigen. Das von Marie Velden erzeugte Kopfkino hat alle meine Sinne angeregt und mich mit ins Buch genommen.


    Das Ende ist die Krönung von „Lilienrupfer“ und sorgt dafür, dass es sich sicher von anderen Büchern des Genres abhebt und mir noch eine Weile im Gedächtnis bleiben wird. Ich war und bin immer noch regelrecht erschrocken, das unerwartete Ende wirft ein vollkommen anderes Licht auf Teile der Geschichte und lässt, was mir vor allem gut gefallen hat, Raum zum Nachdenken und für die Fantasie, die Geschichte weiterspinnen zu können.


    Leider gibt es aber auch ein paar Punkte, die mir weniger gefallen haben.


    Einige der handelnden Figuren sind mir persönlich einfach zu farblos und insbesondere zu klischeehaft geblieben. Ähnlich Grundtypen findet man auch in vielen anderen Büchern, was ihren Charakter, ihr Handeln und ihre Gedanken durchsichtig und vorhersehbar macht.


    Obwohl „Lilienrupfer“ mit ca. 230 Seiten verhältnismäßig nicht so viele Seiten hat, haben sich Gedankengänge von Undine manchmal geähnelt und ansatzweise wiederholt, sodass der anfängliche Esprit von Zeit zu Zeit etwas nachgelassen hat.


    Nicht zuletzt das Ende war mir zu konstruiert. Sicher, überrascht hat es mich vollkommen, aber die vielen Zufälle, die dazu geführt haben, sind in dem sonst sehr „echten“ Roman zu unrealistisch und unglaubwürdig.


    Fazit:


    „Lilienrupfer“ vereint sommerliche Leichtigkeit mit winterlichem Schwermut und ist dabei sehr stimmungsvoll, poetisch und einfach schön. Auf Grund einiger Klischees, einem etwas zu konstruiertem Ende und ab und zu schleppender Handlung vergebe ich allerdings 7 von 10 Eulenpunkten.

  • Zitat

    Original von Minerva1978
    das cover spricht mich auf anhieb an... und nach den rezis von euch: KAUFEN, KAUFEN... ich hoffe, wir schaffen es heute noch in die mayersche zu kommen :grin


    Mich schreckt das Cover ja furchtbar ab, ich hätte mir das Buch niemals gekauft, wenn es mir nicht von einer guten Freundin empfohlen worden wäre. Da wir den gleichen Buchgeschmack haben, musste sie nur "kaufs!" sagen, und schon lag es bei Amazon im Warenkorb ...


    Jetzt kann ich kaum aufhören zu lesen, der Stil ist genau mein Ding. Ich fürchte, das wird mich heute noch eine Weile wach halten.

  • Zitat

    Original von **Line**


    Fazit: Ich empfehle "Lilienrupfer" all denen, die schon von Daniel Glattauers Romanen um Emmi Rothner und Leo Leike (der sogar einmal im Buch erwähnt wird) begeistert waren. Absolut lesenswert!


    Um das Buch schleich ich auch schon rum, hatte aber befürchtet, dass es in die Glattauer-Richtung geht. Ist denn die Protagonistin genauso (hust) bescheuert wie Emmi?

  • Ein schöner Titel, ein ansprechendes Cover und ein Zitat von Thommie Bayer auf dem Cover „Manche Bücher können glücklich machen, manche traurig. Dieses Buch kann beides.“ Diesem Zitat kann ich nur zustimmen. Das Buch hat mich völlig in seinen Bann gezogen und mich letzten Samstag beschäftig. Auf 240 Seiten erzählt die Autorin eine herzbewegende Geschichte. Mal lustig, mal traurig mal „zum aus der Haut fahren“ Ein bisschen erinnert mich das Buch an Daniel Glattauers „Gut gegen Nordwind“ und „Alle sieben Wellen“, aber nur ein bisschen. Marie Velden hat mit ihrem Debütroman ein kleines Juwel geschaffen. Nichts um es mal eben so zwischendurch zu lesen. Dieses Buch wirkt irgendwie nach. Ich konnte nicht direkt zum nächsten greifen und auch jetzt bin ich noch ganz fasziniert und begeistert.