Ich war der Meinung, es gäbe schon eine Rezension über dieses Buch, habe mich aber scheinbar geirrt, da ich nach längerem Suchen nichts gefunden habe.
Also muß ich wohl den Anfang machen.
Ist in dem Falle aber nicht so einfach, da ich das Buch zwar nicht schlecht fand, aber eben auch nicht sonderlich gut, auch wenn es von der Amazon Rezensions Seite her hoch gelobt wird.
Naja, dann versuch ich mich mal daran, meine störenden Punkte aufzuschreiben.
Inhalt
Loretta lebt mit ihren zwei Katern in einer Ladenwohnung. Die 32-Jährige hat ein Herz für die Katzen Hamburgs, besonders für die Streuner, die wild im Dschungel der Großstadt leben. Als sie eines Abends nach Sonnenuntergang einige ihrer Schützlinge auf einem verwilderten Grundstück füttert, erblickt sie in einem erleuchteten Fenster des benachbarten Hauses einen Mann, der sie beobachtet und ihr mit einem Messer droht. Kurz darauf wird die Leiche einer Frau entdeckt, der die Kehle durchgeschnitten wurde.
Ist der Unbekannte der Mörder? Und wie gefährlich wird es nun für die Katzenfreundin?
Meine Meinung
Ich habe den Anfang des Buche im Rahmen einer Lesung gehört - Carmen Korn war dort mit Carl Olsberg - der Grund, weshalb ich unbedigt auf die Lesung wollte.
Carmen las zuerst und ich war positiv überrascht, da sie sehr gut gelesen hat, eine sehr angenehme Stimme hat und die gelesenen Seiten sehr gut herüberbrachte.
Auch war die Handlung für mich interessant uind klang danach, daß ich es unbedingt lesen müsse.
Zudem spielt es auch noch in Hamburg, was für mich persönlich immer einen besonderen Reiz ausmacht.
Die Protagonistin Loretta ist eben eine Katzennärrin, die allabendlich loszieht mit ihrem Bollerwagen voller Katzenfutter um die streunenden Katzen in der Barmbeker Umgebung (Stadtteil von HH) zu füttern.
Sie kommt gerade aus einen "Heimatbesuch" aus Italien, wo ihre Eltern leben und macht sich sofort auch wieder an ihre Aufgabe, die Katzen zu füttern.
Auf einem der Wege kommt es zu dem Erlebnis, mit dem Mann,der aus dem hell erleuchteten Fenster eines Hinterhofes guckt, sich insofern exibitioniert, indem er sie ansieht und ihr zeigt, wie er mit der Klinge eines Messer über seine Kehle streicht.
Tags darauf wird eine Frauenleiche gefunden, der die Kehle durchschnitten wurde.
Da sie als indirekte Zeugin gilt, nimmt der ermittelnde Kommissar den Kontakt zu ihr auf und bittet sie, einen Phantombild des Mannes am Fenster zu beschreiben.
So weit zur Handlung - mehr zu schreiben würde zuviel verraten.
Gut an dem Buch gefiel mir, die vielen persönlichen Anmerkungen zu Loretta, ihre Schwester und ihren Schwager, die sie mit ihren Problemen betrauen, den Kontakt zu ihrem Neffen.
Ihre Arbeit wurde gut beschrieben - sie ist Übersetzerin italienischer Bücher ins deutsche.
Auch ihre Lebensweise wurde sehr gut und auch schlüssig dargestellt.
Und ihr Verhältniss zu mithandelnden Personen.
Und das ist wohl mit mein Hauptkritikpunkt.
Dem Fall selber wurde weniger Aufmerksamkeit geschenkt, war eher eine Hintergundhandlung - noch dazu gespickt mit Nebensächlichkeiten, die ich selber uninterressant fand und auch überflüssig.
Auch die Auflösung selber war kein großes Highlight, es kam im Krimifall eigentlich nicht zu einem Höhepunkt.
Das ging meiner Meinung nach alles viel zu locker und nebensächlich ab.
War auch nicht besonders spektakulär.
Für mich handelte es sich eigentlich weniger um einen Krimi, als um eine zeitgenössische Beschreibung der Loretta, ihres Lebens und wirkens und ihres Umfeldes.
Dazu kam noch, daß es ein sehr dünnes Buch ist und für mich dazu einfach zu überfrachtet wirkte dür die geringe Seitenzahl.
Das war wohl auch mein Knackpunkt, da ich mich auf einen Krimi eingestellt hatte und eigentlich nur selten zeitgenössisches lese.
So gesehen war die Abneigung, oder das Mißfallen eine rein private Sache, da ich eben lieber Krimis lese und die persönlichen Hintergründe zwar auch brauche und mag, aber eben nicht in diesem überdimensioniertem Maße.
Für Freunde des sehr ruhigen, beschreibenden Krimis, der sehr viel vom Umfeld erzählt wird es eher ein Genuß werden, denke ich mal.
Die Brutalität hält sich auch im Rahmen, so daß es auch Leser mögen könnten, die keeen blutigen Thriller oder Krimis mögen und eher die ruhige Erzählweise und die Sprache bevorzugen.
Denn die war gut - konnte für mich jetzt aber da Buch nicht mehr retten, da ich eben etwas anderes erwartet hatte.