Janette Oke Die Biographie – Laurel Oke Logan

  • Ein Herz für die Prärie


    Brunnen-Verlag, 2002


    Kurzbeschreibung:
    Biographie von Laurel Oke Logan über ihre Mutter, die Schriftstellerin Janette Oke.


    Über Janette Oke:
    Janette Oke wurde 1935 auf einer Farm in Alberta, Kanada, geboren. Sie ist Mutter von vier erwachsenen Kindern. Mit ihrem Ehemann Edward wohnt sie in Alberta nahe der Farm ihrer Eltern, die zu einem Museum umgebaut wurde.


    Meine Meinung:
    Diese Biographie erzählt etwas über die Schriftstellerin Janette Oke und ihre Familie und geht dabei bis zu den Vorfahren ins 18.Jahrhundert zurück.
    Die Familie zog nach Alberta in Kanada, wo Janette geboren wurde. Sie war schon als Kind sehr phantasiebegabt und hat sich ganz von dem Land, den Einwohnern und der Kultur beeinflussen lassen. Das Buch zeigt ihre Kindheit und Jugend, Heirat und Kinder sowie erste Erfolge als Schriftstellerin. Die Passagen über das Land sind gelungen, sie zeigen, wie direkt es auf Janette gewirkt hat. In ihren Büchern, z.B. der Kanadaserie spielt es eine große Rolle und wird in ganzer Schönheit gezeigt, einer der reizvollsten Aspekte der Bücher.


    Da die Biographie von Janette Okes Tochter geschrieben wurde und Janette direkt Einfluss nahm, ist das Ergebnis natürlich völlig frei von Kritik oder den Schattenseiten ihres Lebens. Über die Leichen im Keller, soweit es denn welche gebe, wird nichts verraten. Damit wird ein Bereich des Lebens ausgeblendet und manche Dinge werden nicht erläutert.
    Die christliche Einstellung zum Beispiel ist anscheinend so selbstverständlich, dass sie kaum thematisiert wird.
    Dabei hätte es hier möglicherweise auch Ansatzpunkte gegeben, für den weniger gläubigen Leser, zu verstehen.
    Dafür werden Janettes Probleme bei den schwierigen Geburten ihrer Kinder gezeigt, ein Thema, dass auch in ihren Büchern vorkommt. Die Heldin der Kandaserie beispielsweise bleibt Kinderlos, obwohl Kinder ihr größter Wunsch sind. Die Protagonistin der Siedlerserie, Missie muss den plötzlichen Kindstod ihres Babys hinnehmen.


    Der Teil, der sich mit Janette Okes Entwicklung zur Schriftstellerin beschäftigt, kommt erst spät im Buch, ist aber für mich der interessanteste, denn ansonsten ist Janettes Leben nicht so ungewöhnlich, dass allzu viel Spannung aufkommt.
    Janette arbeitete trotz ausgiebiger sonstiger Pflichten als Frau und Mutter hart an ihren Werken, doch es war nicht leicht, einen Verlag zu finden. Als es dann doch gelang, wurde gleich der erste Roman 1979 ein großer Erfolg. „Liebe wächst wie ein Baum“ (OT: Love comes softley), der erste Teil einer Serie, die später auch verfilmt wurde.
    Mit viel Einsatz arbeitet sie an weiteren Büchern, die sie zur erfolgreichsten Autorin christlich geprägter Romane werden lassen.
    Eigentlich hätte ich gerne noch mehr über Janette Okes Arbeitsweise beim Schreiben und ihre Bücher erfahren oder auch, welche Themen sie noch beschäftigen, aber das leistet dieses Buch nicht. Es konzentriert sich auf das Privatleben, bleibt dabei aber auch distanziert, als wage die Autorin nicht, eine unsichtbare Grenze zu überschreiten. Ich persönlich denke, dass ich Janette Oke besser durch ihre eigenen Bücher als durch diese Biographie kennen gelernt habe.
    Das Buch erschien erstmals im original 1993, diese Ausgabe wurde erweitert bis zum Jahr 2000.
    In der Mitte des Buches sind insgesamt 42 Fotos enthalten.
    Es bleiben für diese Biographie 6 von 10 Punkte.