Monika Mann. Eine Biografie - Karin Andert

  • Heute gekauft - nur mal bisschen reinschmökern wollen - hängengeblieben! :grin


    Alleine die Aufmachung diese Buches ist es wert, dass man darüber paar Worte verliert. (Schaff ich glaubs nicht "paar Worte".... wird wohl eher eine Kurzgeschichte, so wie ich mich kenne :rolleyes)
    Das Buch ist schon wegen der erlesenen Farbtöne eine Augenweide....hellgrau- mittelgrau-anthrazit-weiss-sand-erde-ungebrannter Ton.
    Die eigentliche Biografie ist auf weisse Seiten gedruckt, Monikas New Yorker-Tagebuch (das hier zum ersten Mal veröffentlich wird) auf grauen Seiten.
    Es gibt jede Menge Fotos, die ich noch nie zu Gesicht bekommen habe (und ich habe doch schon einige Bücher über die Mann-Familie gelesen). Diese Fotos sind zwar nicht auf Hochglanzpapier gedruckt, für mich persönlich spielt das keine Rolle.
    Ich habe in den letzten Jahren schon einige Biografien deswegen nicht gekauft, weil es absolut kein Bildmaterial dazu gab. Die Erklärung der Buchhändler: dann würde halt das Buch noch um einiges teurer....
    Es gibt auch zwei Lesebändchen, ein weisses und ein graues....total praktisch. Mir fehlt bei den Biografien eben immer ein zweites Lesezeichen, für die Anmerkungen.
    Viele Worte, kurzer Sinn...der Verlag hat mit seinen beschränkten finanziellen Mitteln das Bestmögliche herausgeholt....


    Das Vorwort "Feine Risse in der Lebensgeschichte" habe ich bereits durch....und noch bisschen mehr. :grin
    Am Ende dieser Vorbemerkung steht:
    Nein, einen "Sprung" hatten die zahlreichen Verletzungen, die Monika Mann in ihrem Leben erleiden musste, durchaus nicht hinterlassen. Wenn man im Bild bleiben will, so überzog ein Netz von feinen Rissen die Glasur. Das Material blieb unbeschädigt. Es war Porzellan aus der Manufaktur Nymphenburg, ihrer Herkunft gemäss. Monika Mann war etwas Besonderes.


    Monika Mann war etwas Besonderes....so ist es! Das sag ich doch schon lange, seit ich ihr Büchlein VERGANGENES UND GEGENWÄRTIGES gelesen habe. Etwas vom Eindrücklichsten überhaupt, was ich persönlich - ohne jetzt die anderen Manns bewerten zu wollen - aus mann'schen Federn gelesen habe.


    Kurzbeschreibung
    »Falls ich ihnen kein Begriff bin: das vierte der sechs ungeratenen t.M.-Kinder«, schrieb Monika Mann 1972 an den Schriftsteller Martin Gregor-dellin, und sie hatte allen Grund, ihre Bekanntheit nicht vorauszusetzen: Literaturkritiker und Filmemacher übersahen sie, oder sie orientierten sich am Urteil Katia und thomas Manns, die ihre tochter als sonderbar und minderwertig einstuften. Mit der ausbürgerung ihres Vaters verlor Monika Mann im Herbst 1936 die deutsche Staatsangehörigkeit. nach Stationen in Sanary-sur-Mer, Florenz, Wien, Zürich, London und new York lebte sie schließlich über dreißig Jahre auf Capri. dort überwand sie ihr großes trauma, den Verlust des ehemanns, der 1940 auf der Flucht von europa nach Kanada vor ihren augen ertrank, nachdem ein deutsches U-Boot ihr Schiff torpediert hatte. Knapp vierzig Jahre arbeitete sie als Feuilletonistin und publizierte in deutscher, englischer und italienischer Sprache, doch wurden ihre Veröffentlichungen selten gewürdigt. Mit Sachkenntnis und Feingefühl geht Karin andert der Frage nach, warum die mittlere Mann-tochter stets am rand der Familie stand. diese Biografie die erste überhaupt enthält neben zahlreichen Fotos auch Monika Manns bisher unveröffentlichtes New Yorker Tagebuch von 1945 und Katia Manns Monika- Büchlein aus den Jahren 1910 1914.


    Die Autorin:
    Karin Andert, geb. 1943 in Elbling, studierte Soziologie und Vergleichende Literaturwissenschaft. Von 1992 bis 2008 war sie Studienleiterin der Evangelischen Akademie Tutzing, wo sie zahlreiche Tagungen zur Familie Mann durchführte. 2007 brachte sie bei Rowohlt die Schriften von Monika Mann heraus: DAS FAHRENDE HAUS. AUS DEM LEBEN EINER WELTBÜRGERIN. Karin Andert lebt in Tutzing.

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von Joan ()

  • O-ha! Da kommen aber ein paar Mitglieder der Familie Mann nicht grad gut weg in diesem Buch....vor allem ist das auch aus diversesten Bemerkungen in Briefen ersichtlich, wie abschätzig die sich über die Monika äusserten. So eine eingebildete Familie aber auch! :yikes

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