Urteil in Stein - Ruth Rendell

  • Kurzbeschreibung:


    Der großbürgerlichen Familie Coverdale fehlt eigentlich nur noch eine Haushaltshilfe zu ihrem Glück. Als sie die etwas unsympathische, aber tüchtige und genügsame Eunice engagieren, sind sie begeistert von ihrer Perle. Sie können nicht ahnen, dass das Schicksal der Familie bereits besiegelt ist, denn mit Eunice haben sich die Coverdales den Tod ins Haus geholt.


    Meine Meinung:


    Das Buch beginnt mit dem Tod der überaus sympathischen Familie Coverdale. Stück für Stück enthüllt die Autorin wie es zu dieser Tragödie kam. Sie beschreibt dies als einen Weg, auf dem es an jeder Stelle die Möglichkeit gegeben hätte, das Schicksal der Familie abzuwenden, doch scheinbar belanglose Entscheidungen der Beteiligten und der Zufall führen unabwendbar zum grausigen Ende. Überaus nüchtern erzählt, erschafft Ruth Rendell eine beängstigend realistische Szenerie über Unterschiede zwischen Gesellschaftsschichten und wie ein harmlos wirkendes Handicap Menschen zu wahnsinnigen Taten treiben kann. Absolut empfehlenswert!


    Liebe Grüße,
    milla

  • Ich habe es jetzt ausgelesen und bin beeindruckt. Ist auch mal was anderes, da man den Täter schon kennt und wie es zu dieser Bluttat kam. Aber eins gilt hier auch "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht".

  • Zitat

    Ist auch mal was anderes, da man den Täter schon kennt und wie es zu dieser Bluttat kam.


    Das ist ja gerade eine Spezialität von Ruth Rendell, so auch zuletzt in "The rottweiler", wo der Leser nach ca der Hälfte des Buches erfährt, wer der Mörder ist und das Motiv für die irren Taten erst zum Ende hin entschlüsselt wird.


    Zum "Urteil in Stein":
    Wie ist der Titel der englischen Originalausgabe?

  • Im Zuge der Stern-Krimi-Reihe am WE gelesen


    Ich war erst sehr skeptisch, als ich die Kurzbeschreibung im Umschlag las.
    Aber ich wurde eines Besseren belehrt.
    Die Story..staubtrocken (steh ich ja drauf) sehr böse mit viel schwarzem Humor. :grin


    Leute ich hab keine Angst mehr vor dem schwarzen Mann, sondern vor Analphabeten :wow


    Nur zu empfehlen...wenn man auf sowas steht.
    Sind die anderen Bücher von der Rendell auch so??

  • Hallo Alexx,


    Das "Urteil in Stein" ist meiner Meinung nach einer der besten Rendells.
    Es war übrigens auch mein allererster, jedoch nicht mein letzter.


    Sehr gut von ihr finde ich auch "Der Sonderling", "Die Brautjungfer", "Der Krokodilwächter" und vor allem auch die Bücher, die sie unter dem Pseudonym Barbara Vine geschrieben hat.


    Groetjes,
    Wilma :wave

  • Böse? Wie man's nimmt!
    Rendell kann sehr gut Sozialkritik in ihren Büchern verstecken.
    "Simisola" von ihr kann ich Dir auch noch empfehlen. Das ist zwar ein Inspector Wexford-Krimi, aber einer ihrer "schwärzeren".

  • Ich habe auch schon ein ähm über alle Maßen ödes Buch von ihr gelesen ("Der Tod fällt aus dem Rahmen"), aber neben diesem hier hat mir auch wie Wilma "Der Krokodilwächter" sehr gut gefallen und auch "Dämon hinter Spitzenstores" ist absolut klasse!


    Unter dem Pseudonym Barbara Vine kenne ich nur "Es scheint die Sonne noch so schön", was ich auch genial fand! - Sonst kenne ich wenn ich mich richtig erinnere keine - war immer etwas gehemmt, wegen dem Reinfall mit dem Rahmen...

  • Zitat

    Original von Alexx61
    Im Zuge der Stern-Krimi-Reihe am WE gelesen



    Leute ich hab keine Angst mehr vor dem schwarzen Mann, sondern vor Analphabeten :wow


    Ja, man kann nie wissen, was einem blüht. Die nüchterne Art, wie Ruth Rendell die Täterin und die EReignisse, die zu ihrem schrecklichen Tun führen beschreibt, geht unter die Haut. Man denkt immer, man müsste die Familie warnen, vor allem Melinda, die es in ihrem jugendlichen Weltverbesserungsdrang doch so gut meint. Das Buch war echt schräg und sehr lesenswert. Noch mehr dieser Art täten dem Genre gut.

  • Super!


    Weil mir "Die Brautjungfer" schon so gut gefallen hat, habe ich jetzt gleich "Urteil in Stein" nachgelegt.
    Es hat sich absolut gelohnt.


    Ruth Rendell erzählt sehr nüchtern, fast schon berichtartig, die Gechichte eines Vielfachmordes, wobei der Leser von vorneherein weiß, was passieren wird.
    Der Fall wird also von hinten aufgerollt.
    Das passiert durchaus spannend.
    Charaktere werden be-und durchleuchtet und die Geschichte, von Menschen angerichtet und gemacht, läuft unaufhaltsam dem Fiasko entgegen.


    Sprachlich schreibt Ruth Rendell auf hohm Niveau.


    Dieses Buch kann man nicht aus der Hand legen. Ich freue mich schon auf ein Nächses von ihr.


    10 Punkte!

  • Das habe ich vor längerer Zeit gelesen, ich weiß noch, dass ich mit dem Erzählstil erst Probleme hatte, weil mir dieser ironische Unterton des Erzählers nicht zusagte, aber dann gewöhnte ich mich dran und fand das Buch sehr interessant und unterhaltsam, es ist mal wieder psychologisch sehr ausgefeilt.

  • Zitat

    Original von Bell
    Das habe ich vor längerer Zeit gelesen, ich weiß noch, dass ich mit dem Erzählstil erst Probleme hatte, weil mir dieser ironische Unterton des Erzählers nicht zusagte, aber dann gewöhnte ich mich dran und fand das Buch sehr interessant und unterhaltsam, es ist mal wieder psychologisch sehr ausgefeilt.


    Das ist aber auch ganz typisch für die Bücher von Ruth Rendell und schon auch gewöhnungsbedürftig. Vor etwa 15 Jahren habe ich einige ihrer Thriller hintereinander weg gelesen und seitdem nichts mehr von ihr angerührt, weil mich diese Geschichten zunehmends mehr deprimiert haben.Vielleicht sollte ich noch einmal etwas von ihr lesen :gruebel

  • Im Rahmen meines SUB-Abbaus habe ich es jetzt gelesen und finde die Art und Weise doch etwas gewöhnungsbedürftig. Das Thema Analphabetentum war mal was anderes, aber Mrs. Rendell wird nicht zu meinen Lieblingsautoren zählen...Dafür war mir der Großteil zu trocken und nüchtern erzählt.


    Jaune

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler