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'Der König' - Seiten 127 - 176
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In diesem Abschnitt wird klar, dass Andreas gekommen ist um Elisabeth zu Jakob zu bringen
(Seite 142) Sie soll helfen, die Hochzeit des Königs von Reupen zu verhindern
Ich habe verstärkt das Gefühl, es bahnt sich etwas zwischen den beiden an.Eleonore ertappt Elisabeth, wie sie von einem gemeinsamen Treffen tropfnass vom Regen nach Hause kommt. Sie hat in Ihrem Zimmer auf sie gewartet.
Das konnte ja nicht gut gehen, immer diese Heimlichkeiten.
Eleonore stattet daraufhin ihrer Mutter einen Besuch ab, weil sie der Meinung ist, dass dieses unschickliche Leben im Palais ein Ende haben muss.
Wie schecklich muss das alles für Elisabeth sein, eingesperrt wie in einem goldenen Käfig.
Sie ist ja nur deshalb zurück zu Ihrer Cousine, weil sie gemerkt hat wie gefährlich es für 2 einsame Frauen auf der Landstraße ist. Wie gut, dass Barbel mit der Pistole umgehen konnte - nicht auszudenken was hätte passieren könnenElisabeths Traurigkeit ist mit Händen greifbar als sie leise vor sich hin grübelt:
Mir fehlt die Arbeit, die Anstrengung, die Freude über das Gelingen, der Marktplatz, barfuß einen Weg entlang rennen, außer Atem zu sein, in Schweiß zu geraten ......
Das sind alles Gründe, warum sie nicht die Frau des Königs von Reupen werden kann
Das würde ihr einfach immer fehlen.Als Eleonore Nachforschungen über Andreas anstellt, findet sie heraus, dass er der Sohn des Müllers ist und ein Verhältnis mit dem König hat Köstlich Die Gerüchteküche hat auch damals schon prima funktioniert.
Ich bin ganz angetan von dem Roman und mir gefällt der poetische Schreibstil von Ingrid sehr.
Manche Sätze lese ich mir mehrmals durch (auch laut) weil sie mir auf der Zunge zergehen.
Alleine schon toll, wie Ingrid den Regen beschreibt.Christian bleibt auch in diesem Abschnitt sehr sympathisch und als dann Andreas sich auf sein Pferd setzt und Ihr beim Abschied ein "Bleib nicht so lange" haucht, da möchte man am liebsten mit Ihr mitweinen, so traurig stimmt einem diese Abschiedszsene
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Zitat
Original von bonomania
Elisabeths Traurigkeit ist mit Händen greifbar als sie leise vor sich hin grübelt:
Mir fehlt die Arbeit, die Anstrengung, die Freude über das Gelingen, der Marktplatz, barfuß einen Weg entlang rennen, außer Atem zu sein, in Schweiß zu geraten ......
Das sind alles Gründe, warum sie nicht die Frau des Königs von Reupen werden kann
Das würde ihr einfach immer fehlen.
Und andererseits sind das genau die Gründe, warum sie die einzige Frau auf der Welt ist, die zu ihm passt.ZitatIch bin ganz angetan von dem Roman und mir gefällt der poetische Schreibstil von Ingrid sehr.
Manche Sätze lese ich mir mehrmals durch (auch laut) weil sie mir auf der Zunge zergehen.
Alleine schon toll, wie Ingrid den Regen beschreibt.
Geht mir ganz genauso. Mittlerweile breche ich Bücher am häufigsten wegen der Sprache ab, am zweithäufigsten, weil die Personen nicht wirklich leben.
Da muss man sich hier zum Glück gar keine Sorgen machen. Ich finde es jetzt schon schade, dass das Buch irgendwann zu Ende sein wird. -
Nach der aufgrund des Alkoholgenusses ziemlich intimen nächtlichen Zubettbringszene zu dritt vor Elisabeths Zimmertüre, muss sie am nächsten Morgen auch noch bemerken, wie sich diese männlichen Grazien halbnackt am Brunnen beim Wasserplanschen vergnügen. Auch das trägt nicht gerade zu ihrem Seelenfrieden bei und bei Elisabeth bauen sich gewisse Spannungen auf. Ich fürchte, das kann nicht gut enden.
Worüber ich mich immer wieder köstlich amüsiere, ist die gestelzte Ausdrucksweise von Eleonore und den anderen Mitgliedern der feinen Gesellschaft. Parlieren, Okassion etc., haben die früher wirklich so geredet?
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Zitat
Original von Suzann
Nach der aufgrund des Alkoholgenusses ziemlich intimen nächtlichen Zubettbringszene zu dritt vor Elisabeths Zimmertüre, muss sie am nächsten Morgen auch noch bemerken, wie sich diese männlichen Grazien halbnackt am Brunnen beim Wasserplanschen vergnügen.
"Sie wandte hastig den Kopf zur Seite. Wann hätte je ein Mann mit entblößtem Oberkörper vor ihr gestanden? Die Knechte im Schlosshof im Sommer zogen manchmal am Brunnen ihre Hemden aus. Aber das war weit, weit unten, von ihrem Fenster kaum deutlich zu erkennen." (Der Spielmann, Seite 222).
Na, da hat Elisabeth mittlerweile gelernt hinzusehen. Und verknüpft mit dem Anblick und der Nähe von Männern offensichtlich auch einiges Positive. Da hat Jakob in der Hütte wohl etwas richtig gemacht.
Wie denkt sie einige Seiten später im "Spielmann" (Seite 496)? "Ist es möglich, dachte sie, dass Jakob mir mit all seinen Bemühungen die Scheu vor den Männern genommen hat? Dass ich mir dadurch, dass ich Jakobs Frau geworden bin, auch andere Männer vorstellen kann? Sollte es nicht umgekehrt sein?"
Das denkt sie übrigens, als sie mit Andreas im Dunkel der Speisekammer steht.ZitatOriginal von SuzannIch fürchte, das kann nicht gut enden.
Kommt immer drauf an, was man unter "gut" versteht. -
Ich finde es sehr schön, wie Ingrid Stimmungen schon durch die Variationen von Elisabeths Namen andeuten kann. Das vertraute "Lieschen" oder "meine Schönste" von Andreas, das vornehme "Elise" von Eleonore.
Die Lage spitzt sich zu. Andreas rückt mit der Sprache heraus, dass er sie mit nach Reupen zurücknehmen will. Sie ist aufgewühlt und gibt ihm eine Absage. Sie will mit Jakob/Philipp abgeschlossen haben. Eleonore erwischt Elisabeth nach einem scheinbaren Stelldichein mit Andreas und ist empört. Elisabeth gerät ziemlich unter Druck.
Meine Lieblingsszene in diesem Abschnitt ist Elisabeths Konfrontation mit Eleonore, wo sie davon in Kenntnis gesetzt wird, dass demnächst Anstandsdamen in das Palais einziehen werden und was für ein Hochstapler dieser Andreas doch ist, der Müller des Königs. Es ist wunderbar zu lesen, wie Elisabeth Andreas verteidigt und als Eleonore davon anfing, dass Andreas seine männlichen Reize am König von Reupen für seine Stellung bei Hofe einsetzt, hab ich Tränen gelacht.
Tja und dann kommt es, wie es kommen muss. Elisabeth lässt sich von Andreas "trösten". Die vertraulichen Gespräche, die gestohlenen Küsse, die geteilten Gemeinsamkeiten haben ihren Widerstand schmelzen lassen. Sehr romantisch ist die Abschiedsszene vor dem Morgengrauen, wo sie sich einfach davon schleichen will und Andreas sie aufhält und sehr feinfühlig ist. Da kommt seine Frauenerfahrung durch
Der letzte Satz des Abschnitts kommt von Christian nach einer rührenden Abschiedsszene zwischen Andreas und Elisabeth: "Das Leben wird furchtbar ennuierend sein ohne ihn, nést-ce pas?"
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Zitat
Original von Suzann
Ich finde es sehr schön, wie Ingrid Stimmungen schon durch die Variationen von Elisabeths Namen andeuten kann. Das vertraute "Lieschen" oder "meine Schönste" von Andreas, das vornehme "Elise" von Eleonore.
Genauso war das gedacht. (Vielleicht würde ich's auch nicht so toll finden, wenn jemand zu mir "Lieschen" sagt, aber in dem Moment passte es einfach.)ZitatOriginal von Suzann"Das Leben wird furchtbar ennuierend sein ohne ihn, nést-ce pas?"
Womit er verdammt recht hat - und das führt genau zum nächsten Abschnitt und allem was darin passiert.